30.09.2021 | 05:10
BioNTech, Sativa Wellness Group, Aurora Cannabis – Zum Wohle der Menschheit
Eines hat die Menschheit seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie und der schnellen Entwicklung von Impfstoffen deutlich vor Augen geführt bekommen: Wissenschaft und Forschung sind wichtig, um Gesundheitsrisiken zu erkennen und dem Menschen dabei zu helfen, lange und gesund zu leben. Besonders junge Unternehmen entdecken durch ihre Forschungsarbeit alternative Behandlungsmethoden und verwenden natürliche Produkte, die eine jahrhundertelange Tradition besitzen - mit großem Potenzial.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
SATIVA WELLNESS GROUP INC | CA80403E1043 , AURORA CANNABIS | CA05156X8843 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Aurora Cannabis – Schwächer als erwartet
Nach dem Mega-Hype der Cannabis-Branche 2019 ist Ruhe eingekehrt. Zumindest wenn es um die Kurse der börsengelisteten Unternehmen geht. Doch der Markt besitzt weiterhin enormes Wachstumspotenzial und dürfte laut dem Marktforschungsunternehmen Quince Markets Insights zwischen 2021 und 2030 jährlich um mehr als 27% pro Jahr wachsen. Das aktuelle Marktvolumen liegt bereits bei rund 20 Mrd. USD. Besonders die gesundheitlichen Vorteile von Cannabis und die wachsenden medizinischen Anwendungen dürften das Wachstum weiter beschleunigen.
Einer der Stars am Cannabis-Himmel war die Aktie von Aurora Cannabis, die im Hoch bei über 180 CAD notierte. Aktuell fristet das Unternehmen bei 8,42 CAD ein Schattendasein. Die Marktkapitalisierung schmolz auf 1,15 Mrd. EUR. Die Zahlen zum vierten Quartal, das bei den Kanadiern zum 30.6. endete, waren dementsprechend ernüchternd. Mit einem Umsatz von 54,8 Mio. CAD nach 72,1 Mio. CAD im Vorjahreszeitraum blieb man unter den Prognosen der Analysten, die von Erlösen in Höhe von 56,8 Mio. CAD ausgingen. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf -0,68 CAD nach -16,66 CAD im vierten Quartal 2020. Auch hier rechneten die Analystenhäuser mit einem geringeren Verlust in Höhe von -0,268 CAD.
Trotz der schwächer als erwarteten Zahlen ging es für die Aktie nach Verkündung mehr als 5% nach oben. Die anfänglichen Gewinne konnten jedoch nicht gehalten werden. Bei aktuellen 8,42 CAD droht noch einmal ein Rücksetzer in Richtung 8,00 CAD, deshalb ist der Wert nur für die Beobachtungsliste geeignet.
Sativa Wellness Group - Extremer Turnaround
Gut diversifiziert, genauer auf drei eigenständigen Säulen, steht das kanadische Unternehmen Sativa Wellness Group, das ebenfalls Niederlassungen in Großbritannien unterhält. Der Börsenwert des Unternehmens, das auch in Frankfurt gehandelt wird, liegt im Moment mit überschaubaren 17,28 Mio. EUR deutlich niedriger als beim Unicorn Aurora Cannabis, die Ziele des neuen Managements um CEO Mac Howells sind jedoch nicht minder ambitioniert.
Kurz und knapp ausgedrückt, will die Sativa-Gruppe einer der führenden Produzenten und Vertreiber von hochwertigen CBD-Produkten und CBD-Dienstleistungen in Europa werden. CBD steht für Cannabidiol, eines der 100 verschiedenen Cannabinoide, die in der Hanfpflanze vorkommen, wirkt im Gegensatz zu THC nicht berauschend und ist zu 100% legal. Während man die Hanfpflanze bereits seit Jahrtausenden als Medizin verwendet, werden die therapeutischen Eigenschaften von CBD heutzutage von Wissenschaftlern und Ärzten auf der ganzen Welt getestet zum großen Teil bestätigt. Laut dem CBD Industry Growth Report hatte der globale CBD-Markt einen geschätzten Wert von 4,6 Mrd. USD in 2018. Bis 2020 hat sich diese Zahl bereits verdoppelt.
Die drei voneinander getrennten Segmente der Sativa Wellness Group beinhalten neben der Herstellung einer Reihe von CBD-Produkten, die auf Goldstandard-Basis für den Verbraucher unter der Marke Goodbody Botanicals hergestellt werden auch Testdienstleistungen für Kliniken sowie Direct-to-Consumer und Direct-to-Business-Dienstleistungen. Dieser Bereich wird unter Goodbody Wellness geführt. Mit Phytovista besitzt Sativa zudem eines der drei besten CBD- und Hanftestlaboratorien in Europa.
Nach der Neuaufstellung des Managementteams und der strikten Abgrenzung der Divisionen, konnten die Kanadier bereits im ersten Quartal einen Rekordumsatz verbuchen. Zudem schreibt der Handelsbereich Goodbody Botanicals nach jahrelangem Verlust seit Anfang des Jahres durchwegs schwarze Zahlen. Die Zahlen für das zweite Quartal zeigen nun die Erfolge der Umstrukturierungen deutlich auf und weisen auf das enorme Potenzial für die Zukunft hin. Der Umsatz stieg um 828% auf 6 Mio. CAD gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres. Der Bruttogewinn stieg im zweiten Quartal 2021 gegenüber dem Vergleichsquartal 2020 um 804% auf 3,3 Mio. CAD. Die Bruttomarge lag hier bei 55%. Somit wurde der erste Nettogewinn der Geschichte mit einem plus von 79.000 CAD eingefahren, im Vorjahr belief sich das Ergebnis noch auf einen Nettoverlust von 2,4 Mio. CAD.
Neben den Zahlen wurden weitere operative Meilensteine erreicht. Phytovista Laboratories erhielt die Akkreditierung nach ISO/IEC (International Electrotechnical Commission), Goodbody Botanicals wurde auf der Website der britischen Regierung aufgeführt, um zwei- und achttägige Quarantänetests für Reisende, die in das Vereinigte Königreich zurückkehren, anzubieten, was eine bedeutende Gelegenheit für die COVID-Testkliniken von Sativa darstellt. Die Entwicklung geht bei Sativa Wellness Group absolut in die richtige Richtung. Spekulative Anleger sollten den Wert genauer beobachten.
BioNTech – Kräftig abgestraft
Aus fundamentaler Sicht ist in den vergangenen Tagen nichts Negatives beim Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech passiert. So wollen diese mit ihrem US-Partner Pfizer in den folgenden Wochen bei der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Notfallzulassung für ihren COVID-19-Impfstoff für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren beantragen. Zudem steht die Zulassung für jährliche Auffrischungsimpfungen weiter im Raum, was BioNTech wiederkehrende Umsätze bescheren sollte.
Betrachtet man jedoch das charttechnische Bild, nicht nur das der Mainzer, sondern auch jenes von Pfizer oder Moderna, ist höchste Vorsicht geboten. Mit dem Bruch der markanten Unterstützungszone bei 325 EUR wurde ein starkes Verkaufssignal generiert, wobei die Aktie nach dem starken Ausverkauf bereits bei 275 EUR auf die nächste wichtige Marke trifft.
Sollte diese ebenfalls mit hohem Volumen gerissen werden, droht ein weiterer Rücksetzer zunächst in den Bereich um 250 EUR. In Hinblick auf die Bewertung ist eine Korrektur mehr als gesund. Ein Börsenwert von 68,36 Mrd. USD erscheint sehr ambitioniert. Anleger sollten zuerst auf eine Beruhigung warten.
Die Forschung geht neue Wege und sucht nach alternativen Behandlungsmethoden. Obwohl dem Cannabis-Markt extremes Wachstum vorhergesagt wird, konsolidieren Aktien wie Aurora Cannabis weiterhin auf niedrigem Niveau. Sativa Wellness Group ist durch einen erfolgreich durchgeführten Turnaround langfristig interessant. **BioNTech** steckt mitten in der Korrektur und ist nur für die Watchlist geeignet.
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