Menü schließen




19.07.2021 | 05:10

Gewinne mit Kampf gegen Krebs - BioNTech, Defence Therapeutics, Siemens Healthineers

  • Krebs
  • Impfstoff
  • Covid-19
  • Corona
  • BioNTech
  • Defence Therapeutics
  • Siemens Healthineers
Bildquelle: pixabay.com

Es gibt über 200 verschiedene Krebsarten, bei denen entartete Zellen anfangen Tumore zu bilden. Die Kosten durch die Krankheit werden weltweit auf 1.160.000.000.000 USD beziffert. Kein Wunder, dass viel Geld in die Erforschung von Krebsmedikamenten fließt. Wer hier den Durchbruch schafft, kann eine Menge Geld verdienen. Es wäre wünschenswert, dass eins der drei heute vorgestellten Unternehmen eine Lösung finden würde, denn das könnte 9,6 Mio. Menschen pro Jahr retten. Aber nicht nur Medikamente versprechen Gewinne, sondern auch die Prävention und Diagnostik. Wir beleuchten heute drei Firmen, die den Kampf gegen den Krebs mit aufgenommen haben.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , SIEMENS HEALTH.AG NA O.N. | DE000SHL1006

Inhaltsverzeichnis:


    BioNTech – Phase II bei Hautkrebspatienten gestartet

    Fällt der Name BioNTech, denken die meisten Menschen direkt an den Corona-Impfstoff. Das Unternehmen gab bei Ausbruch der Delta-Variante an, dass der Impfstoff auch davor schützen würde. Seit einer Studie aus Israel veröffentlicht wurde, die nur eine Wirksamkeit zu 64% gegen die Delta-Variante feststellte, ist die Auffrischung über eine weitere Dosis zum Thema geworden. Durch die Auffrischung soll der Schutz wieder hergestellt werden. Das bedeutet einerseits, dass man die Impfung wohl alle sechs Monate erneuern muss, anderseits ist das für die Aktionäre positiv zu werten, da auch mehr Impfstoff benötigt wird.

    Das Mainzer Biotechunternehmen hat am 18. Juni bekannt gegeben, dass ihr Impfstoff gegen Krebs erstmals in einer Phase II Studie an Menschen getestet wird. Die Versuchsgruppe besteht aus 120 Hautkrebspatienten und soll die Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen aufdecken. Auch hier wird die mRNA Methode verwendet, um den körpereigenen Abwehrsystem eine Unterstützung zu geben, die ausgearteten Zellen zu bekämpfen. Anhand von bestimmten Proteinen können die bösen Zellen identifiziert werden. Vier weitere Krebspräparate sind noch in der Pipeline.

    COVID-19 hat die Tür für die neue Technik aufgemacht und nun versucht man durch diese Technologie auch andere Krankheiten zu bekämpfen. Ohne die Studie aus Israel hätte die Aktie sicherlich schon wieder neue Hochs gesehen. Die Verunsicherung verursachte einen kleinen Kursrutsch von 199 auf 163 EUR. Dort wurde nun ein Doppelboden gebildet und die Aussicht auf mehr Impfstoffverkauf lockte die Investoren erneut. Am vergangen Freitag ging die Aktie mit 193.75 EUR aus dem Handel.

    Defence Therapeutics – erfolgsversprechender Ansatz

    Das kanadische Biotech-Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, innovative Behandlungslösungen für alle Menschen zu entwickeln. Die Basis bilden dabei zwei verschiedene Technologien, die dem Unternehmen zu 100% gehören. Es gibt drei Hauptprodukte, die aktuell in der Entwicklung sind und sich auf die firmeneigene Accum-Technologie stützen. Ein Krebsimpfstoff aus dendritischen Zellen, ein proteinbasierter Impfstoff gegen COVID-19 und Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) gegen Krebs, die den Wirkstoff direkt in die befallenen Zellen bringen.

    Die oben erwähnte Accum-Technologie ermöglicht die vollständige Skalierbarkeit der Impfstoffentwicklung für verschiedene Krankheiten. In Tests konnte eine 10-fache Wirkstoffabgabe gegenüber anderen zugelassenen ADC-Anbietern festgestellt werden. Somit ist die Accum-Plattform idealer Partner für Medikamentenbehandlungen. Im Gegensatz zu einer Strahlentherapie, die auch gesunde Zellen angreift, widmet sich die Accum-Therapie nur den betroffenen Zellen. Somit können Nebenwirkungen deutlich verringert werden.

    Die zweite Basis von Defence Therapeutics ist die Impfstoffentwicklung. Es gibt zahlreiche potenzielle Anwendungsgebiete, die mittels der patentierten Accum-Technologie eingesetzt werden können. Die Plattform ermöglicht es, auf die neuesten Viren abzuzielen und somit effizient Krankheiten bekämpfen zu können. Erste Erfolge kann das Unternehmen bei einer Studie an Mäusen vorweisen. 70% der Mäuse konnten trotz bestehenden Tumoren geheilt werden. Die Aktie kletterte seit ihrem Börsendebut am 7. Mai steil nach oben. Bei Eröffnung lag der Wert bei 1,75 kanadischen Dollar (CAD) und stieg bis auf 7,80. Seitdem konsolidiert die Aktie.

    Siemens Healthineers – vor den Quartalszahlen

    Als im August 2020 die Übernahme von der US-Firma Varian Medical Systems für 16,4 Mrd. USD bekannt gegeben wurde, ging die Aktie erst einmal auf Talfahrt. Die Angst ging um, zu viel bezahlt zu haben. Mittlerweile hat sich der Wind gedreht und es wurden neue Allzeithochs erreicht. Das liegt zum Teil an den Antigen-Schnelltests für Covid.19, die in diesem Geschäftsjahr (welches am 30. September endet) etwa 750 Mio. EUR Umsatz gebracht haben. Am 30. Juli sollen die Quartalszahlen erscheinen und nicht wenige Analysten erwarten eine Anhebung der Prognosen für das laufende Geschäftsjahr.

    Der andere Teil des Wachstums generiert Varian Medical Systems, da diese Übernahme verschiedene Synergien eröffnet hat. Das kalifornische Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von neuartigen Krebsvorsorge und -behandlungen spezialisiert. Bei der Hard- und Software für die Krebsmedizin hat das Unternehmen einen Marktanteil von 45%. Siemens Healthineers ist es nun möglich, die gesamte Palette der Krebs-Frühdiagnostik abzubilden, was gerade im Krankhaus-Vertrieb ein Wettbewerbsvorteil ist. Durch die hohen Margen bei der Krebsbehandlung ist ein weiteres Wachstum wahrscheinlich.

    Um den Vertrieb besser zu fokussieren soll ein Verkauf der Ultraschallgerätesparte zur Diskussion stehen. Seit Ende Oktober 2020 ist die Aktie im Aufwärtstrend. Als Belohnung winkt die Aufnahme in den neuen DAX40. Sollte das gelingen, würde die Aktie mehr in den Fokus geraten und weitere Investoren könnten aufspringen. Aktuell sollte man auf die Zahlen Ende Juli warten und dann über ein Investment nachdenken. In den letzten anderthalb Monaten ist die Aktie schließlich schon über 20% gelaufen und hat noch nicht konsolidiert.


    Alle drei Unternehmen versuchen, dem Krebs Einhalt zu gebieten. Durch die hohen Margen winken für Investoren große Gewinne bei einem Durchbruch. Bei Biotechunternehmen muss man immer mit zwischenzeitlichen Rückschlägen rechnen. BioNTech hat bereits bewiesen, dass man mit neuen Technologien enorme Profite machen kann. Defence Therapeutics hat einen sehr spannenden Ansatz, in den man noch vor dem Durchbruch investieren kann. Siemens Healthineers fokussiert sich mehr auf die Früherkennung und kann auch damit gute Gewinne erwirtschaften.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 05.07.2024 | 06:00

    Vidac Pharma, Biontech, GSK: Vorreiter im medizinischen Fortschritt - wer macht das Rennen?

    • Pharma
    • Onkologie
    • Krebs
    • Covid
    • Vogelgrippe

    Mit weltweit rund 20 Mio. Krebsdiagnosen pro Jahr werden dringend innovative Therapieansätze gesucht. Unternehmen wie Vidac Pharma entwickeln zurzeit neuartige Wege zur Behandlung von Krebs, die einen bahnbrechenden Durchbruch erzielen könnten. Grund ist die Entdeckung eines speziellen Enzyms und seiner Wirkungsweise. Gleichzeitig tobt ein Patentstreit zwischen Moderna und BioNTech, der die Zukunft der mRNA-Technologie maßgeblich beeinflussen könnte. Umso mehr gewinnt die strategische Partnerschaft zwischen GSK und CureVac an Bedeutung. Gelder in Milliardenhöhe zahlt der britische Konzern GSK für Rechte an Covid_19- und Grippeimpfstoffen, die CureVac entwickeln soll. Bei der Entwicklung eines Impfstoffes zu Pandemiezeiten fiel CureVac eher negativ auf. Kommt es jetzt zum Durchbruch?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 21.06.2024 | 05:55

    Aktuelle Entwicklungen in der Pharmaindustrie: Medigene AG, BioNTech und Sartorius im Fokus

    • Pharma
    • Immunonkologie
    • Krebs
    • Brustkrebs
    • Lungenkrebs
    • BioNTech
    • MDG2021
    • KRAS G12D

    Diese Woche wird die wichtige Rolle von Forschung und Lieferketten in der Pharmaindustrie und bei deren Zulieferern deutlich sichtbar. Die Medigene AG aus Planegg bei München hat ihren Hauptkandidaten für das Immuntherapie-Programm MDG2021 vorgestellt. Der-T-Zell-Rezeptor (TCR)-Kandidat erfüllt strenge Sicherheits- und Wirksamkeitskriterien, was MDG2021 besonders aussichtsreich für Patienten mit schwer behandelbaren Tumoren wie Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs macht. Mit der Bestimmung des TCR-Kandidaten liegt das Unternehmen in seinem ambitionierten Zeitplan. Auch drei frisch eingereichte EU-Patente erhöhen den Wert der AG. Derweil hat die FDA aufgrund von Sicherheitsbedenken eine klinische Studie von BioNTech und seinem chinesischen Partnerunternehmen MediLink Therapeutics vorläufig gestoppt. Die Phase-I-Studie zur Behandlung von Brust- und Lungenkrebs mit einem experimentellen Medikament wurde unterbrochen, da höhere Dosen schwerwiegende Gesundheitsrisiken für menschliche Probanden aufweisen könnten. Die Sartorius AG kämpft derweil mit einem signifikanten Kursrückgang ihrer Aktie, während CEO Kurzburg auf Chinareise der deutschen Regierung weilt und die Konkurrenz aus dem Land des roten Drachens bemängelt. Die Details.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 17.06.2024 | 06:00

    BioNTech, dynaCERT, Plug Power – eine einzige Nachricht kann alles verändern

    • BioNTech
    • dynaCERT
    • Plug Power
    • Corona
    • Onkologie
    • Zulassung
    • Wasserstoff
    • Kraftstoffeinsparung
    • Emissionszertifikate
    • CO2-Zertifikate
    • Verra
    • grüner Wasserstoff
    • Elektrolyseur

    Aktienkurse zeichnen sich durch ihre hohe Volatilität aus und können in kurzer Zeit erhebliche Veränderungen erfahren. Oftmals ist es nur eine einzige Nachricht eines Unternehmens, die das Vertrauen der Anleger komplett umkehren kann. Aktien, die zuvor unter Verkaufsdruck standen und gemieden wurden, können plötzlich stark an Beliebtheit gewinnen und beachtliche Kurssteigerungen erleben. Beispiele hierfür sind unter anderem die Lufthansa, deren Aktie mit dem Ende der Corona Pandemie deutlich zulegen konnte. Die Marktstimmung kann schnell drehen, wenn belastende Faktoren wegfallen. Eine einzige positive Unternehmensnachricht kann Investoren dazu veranlassen, sich wieder verstärkt zu engagieren, was die Nachfrage und damit auch den Aktienkurs erheblich steigern kann. Wir haben drei mögliche Turnaround Kandidaten herausgesucht.

    Zum Kommentar