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13.10.2021 | 04:44

BASF, Almonty Industries, Millennial Lithium, BYD – Alles ausverkauft?

  • Rohstoffe
  • Lithium
  • E-Mobilität
Bildquelle: pixabay.com

Wer heute knappe Rohstoffe anbieten kann, ist in einer glücklichen Lage, was die Geschäftsaussichten betrifft. Metalle und Batterierohstoffe im Speziellen sind sehr gefragt und in der Globalisierung zum Zankapfel geworden. Denn viele kritische Metalle befinden sich im Mehrheitsbesitz Chinas, d.h. das Regime befindet über mögliche Zuteilungen an das Ausland. Freilich möchte das Reich der Mitte mit dem Westen im Geschäft bleiben, daher gibt es auch langfristige Verträge. Dennoch wird die heimische Industrie natürlich bevorrechtigt beliefert, während wir im Westen nur auf politische Stabilität und inkrementale Verbesserungen hoffen können. Wer sind die interessanten Player im engen Rohstoffmarkt?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , CA60040W1059 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111

Inhaltsverzeichnis:


    BASF – Der Standardwert bei Industrie-Rohstoffen

    Die BASF SE ist einer der wichtigsten Verarbeiter von Rohstoffen in Deutschland. Das Unternehmen hat seinen Ursprung in der 1865 in Mannheim gegründeten Badischen Anilin- & Soda-Fabrik, heute ist die Zentrale in Ludwigshafen. BASF beschäftigt weltweit über 110.000 Mitarbeiter und ist an 390 Produktionsstandorten tätig. Mit einem Umsatz von rund 59 Mrd. EUR ist BASF dem Umsatz nach der größte Chemiekonzern weltweit.

    BASF steht mit allen Automobilherstellern in engem Kontakt und profitiert von dem Nachfragesog für Batteriestoffe. Gerade im Kontext nachhaltig produzierter Industriegüter, kommt den Vor-Produkten von BASF sehr viel Bedeutung zu. Innerhalb der Batterietechnologie will man mit den Produktionsanlagen für Kathodenmaterialien in Harjavalta (Finnland) und in Schwarzheide (Brandenburg), ab 2022 alle Vorprodukte mit einer positiven Nachhaltigkeitsbilanz anbieten können. Das soll durch eine verantwortungsvolle und zuverlässige Rohstoffbeschaffung ermöglicht werden. Gleichzeitig strebt der Chemiekonzern den niedrigsten CO2-Fußabdruck entlang der Lieferkette an. Das hören wir gern – denn gerade die Chemiebranche hat viele historische Umweltsünden zu kompensieren. Die Erhöhung sogenannter „grüner Investitionsbudgets“ wird öffentlich als Verantwortungsbeitrag zu einer nachhaltigeren Wirtschaft eingefordert.

    Die BASF-Aktie hat zuletzt etwas konsolidiert und von ihrem Jahreshoch bei knapp 73 EUR wieder gut 10% verloren. Als zyklischer Wert eignet sie sich sowohl für ausgewogene Depots, aber mit 5,4% Ausschüttung auch für Dividendenjäger. Die Schweizer Großbank UBS votiert mit „Buy“ und einem Kursziel von 70 EUR.

    Almonty Industries – Beste Aussichten mit Wolfram

    Das Dilemma mit den knappen Rohstoffen spielt Almonty Industries voll in die Karten, denn Almonty hat Liegenschaften in Europa und Asien. Der kanadische Explorer und Produzent mit Sitz in Toronto fördert in Spanien und Portugal und besitzt weitere Minenrechte an Wolfram und Molybdän in Südkorea. Damit stehen dem Unternehmen alle Absatzwege in die wichtigsten Industrieregionen offen.

    Das aufgestaute Angebotsdefizit in Metallen könnte derzeit nicht größer sein. Denn bereits seit 2019 war bei den meisten kritischen Rohstoffen aufgrund von Minenschließungen ein Nachfrageüberhang zu erkennen. Dabei wurden die Weichenstellungen in der Energiewende erst in jüngster Zeit getroffen. In Deutschland ist man hier leider mit einem Zeitversatz von etwa 2-3 Jahren konfrontiert, erst jetzt erkennen Politik und Industrie wie gefährlich die lange Entscheidungsbank wirklich sein kann. Die globale Abhängigkeit von Peking kommt somit wieder auf den Plan und verschärft die aktuelle Knappheitssituation.

    Das aktuelle Hauptgeschäft bei Almonty ist der Abbau, die Verarbeitung und die Verschiffung von Wolframkonzentrat. Die EU stufte Wolfram auf der Liste der kritischen Rohstoffe auf einen der vordersten Ränge ein. Das weißglänzende Schwermetall ist das chemische Element mit dem höchsten Schmelz- und Siedepunkt. Bekannt von seinem Einsatz bei als glühender Draht in herkömmlichen Glühlampen dehnen sich die Einsatzgebiete auf Legierungen oder Beschichtungen für den Spezialmaschinenbau, bei Turbinen und in der Medizintechnik aus.

    Im letzten Quartal 2022 soll es in Südkorea losgehen. Die Mine in Sangdong ist historisch gesehen eine der größten und hochgradigsten Wolfram-Minen der Welt außerhalb Chinas. Der Weltmarktanteil von Almonty würde sich durch den Start der Mine dann auf einen hohen einstelligen Wert steigern. Die Almonty-Aktie kostet derzeit etwa 0,88 CAD, damit beträgt die Marktkapitalisierung knapp 136 Mio. CAD. Auch die Deutsche Rohstoff AG ist strategisch mit 12% investiert. Angesichts der angespannten internationalen Lage um wichtige Rohstoffe und zu erwartender News zum Fortschritt in Südkorea sollte man bei Almonty Industries eng am Ball bleiben.

    Informieren sie sich aus erster Hand über das Unternehmen durch die Ausführungen von CEO Lewis Black am 14. Oktober bei der Investorenkonferenz IIF International Investment Forum.

    Millennial Lithium – Nicht Ganfeng, nicht BYD sondern CATL

    Ein Riesendeal im Lithium-Sektor macht von sich reden. Der chinesische Lithium-Ionen-Batterie-Produzent Contemporary Amperex Technology (CATL) und BYD-Rivale im Batteriesektor schnappt sich sich die kanadische Millennial Lithium für 377 Mio. CAD. Vor zwei Monaten hatte bereits der größte Lithium-Produzent der Welt, die Ganfeng-Gruppe, auf die Kanadier geboten. Nun ist der Deal aber zu Gunsten von CATL besiegelt.

    CATL ist eigentlich kein typischer Akquisiteur, aber angesichts der weltweiten Lithium-Knappheit hat sich das chinesische Konglomerat nun eine Bezugsquelle in Argentinien gesichert. Das Unternehmen baut Aggregate für Automobile und alle möglichen alternativen Antriebe. CATL ist im Akkugeschäft ein klarer Wettbewerber von BYD, die in diesem letzten Bieterstreit nicht mehr beteiligt waren. CATL erwirbt damit alle ausstehenden Aktien von Millennial Lithium zu einem Preis von 3,85 CAD pro Stammaktie in bar, ein Aufschlag von rund 29% gegenüber dem durchschnittlichen 20-Tage-Schlusskurs von 2,98 CAD. Das CATL Arrangement stellt einen Aufschlag von etwa 6,9% auf das Kaufangebot von Ganfeng da, welches überraschend nicht mehr aufgestockt wurde.

    Millennial Lithium ist nun unter Dach und Fach und die Spekulationen über den nächsten Millionen-Deal können weitergehen. Bereits zur Mitte des Jahres hatten sich Orocobre die Galaxy Gruppe in einem 4 Milliarden-Deal verschmolzen. Die Millennial-Aktie ist damit ausgereizt und kann verkauft werden.


    Viele europäische Schlüsselindustrien, wie zum Beispiel die Automobil-, Stahl-, Luftfahrt-, IT-, Gesundheits- oder Erneuerbare-Energien-Branche sind auf diese Rohstoffe angewiesen. Neue Produkte und Technologien im Bereich der Energiewende erhöhen zunehmend den Nachfragedruck. Die hier genannten Titel sind daher eine gute Depotbeimischung, bei Almonty liefert der Minenstart im nächsten Jahr zusätzliche Phantasie.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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