07.07.2022 | 05:08
Barrick Gold, MAS Gold, BASF – Trendwende in Sicht?
Russland kann trotz westlicher Sanktionen mehr Geld mit seinen Rohstoffvorkommen erlösen als vor dem von ihm völkerrechtswidrig angezettelten Krieg in der Ukraine. Das dürfte der westlichen Welt wenig gefallen. Schon wird darüber nachgedacht, die Sanktionsspirale weiter zu drehen. So soll es westlichen Ländern zukünftig verboten sein, russisches Gold zu kaufen. Dies dürfte zu einer künstlichen Angebotsverknappung führen. Gute Aussichten für Goldaktien.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Carsten Mainitz
ISIN:
MAS Gold Corp. | CA57457A1057 , BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Carsten Mainitz
Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.
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Barrick Gold – Kurs auf Vor-Rallye-Niveau
Einer der größten Goldproduzenten der Welt hatte im ersten Quartal 2022 eine beeindruckende Kursrallye starten können: von rund 22 CAD auf knapp 33 CAD zog der Kurs in den ersten drei Monaten an. Doch dann kam die Trendwende. Ein entgegen der allgemeinen Erwartung schwächelnder Goldpreis sorgte dafür, dass das zweite Quartal von Kursverlusten geprägt war. Nun ist die Aktie wieder auf ihrem ursprünglichen Niveau angekommen. Dies verwundert umso mehr, als dass der Konzern durchaus solide Zahlen vorweisen konnte, zuletzt für sein Loulo-Gounkoto Projekt in Mali, wo sich Barrick bereits seit 25 Jahren engagiert.
Hier konnte das Unternehmen kürzlich mitteilen, dass nach aktuellem Stand alle avisierten Produktionsziele der 2022er Guidance erreicht würden. Investierte Anleger schielen daher auf die Ankündigung der G7 Staaten, den Kauf russischen Golds in Zukunft zu unterbinden, um damit Russland von der Einnahme von Devisen für die Finanzierung des Krieges in der Ukraine abzuschneiden. Denn als Nebeneffekt dürfte sich das Goldangebot auf dem Weltmarkt verknappen und für steigende Preise sorgen.
MAS Gold – Gute Bohrergebnisse und neue Finanzierungstranche
Ein weiteres Unternehmen, das von einer Verknappung des Goldangebots profitieren könnte, ist der kanadische Junior-Explorer MAS Gold. Das Unternehmen ist im historischen Bergbaugebiet La Ronge Gold Belt in der Provinz Saskatchewan aktiv. Hier verfügt das von Bergbau-Veteran Jim Engdahl als CEO geleitete Unternehmen über vier Grundstücke auf einer Fläche von rund 34.000 Hektar. In diesem infrastrukturell gut erschlossenen und mit einer sehr Mining-freundlichen Gesetzgebung versehenen Landstrich liegt unter anderen das North Lake Deposit.
Kürzlich veröffentlichte MAS erste Ergebnisse aus seinem Winterbohrprogramm. So zeigten die ersten zwölf von insgesamt 36 Bohrlöchern Goldmineralisierungen von 0,49g/t bis zu 3,06g/t. Die restlichen Ergebnisse aus dem Winterbohrprogramm erwartet das Unternehmen in den nächsten Wochen. Aktuell wird das Sommerbohrprogramm 2022 vorbereitet. Die erste Tranche der dazu notwendigen Finanzierung konnte das Unternehmen ebenfalls vor Kurzem abschließen.
Dazu wurden rund 1,73 Mio. CAD zu einem Platzierungspreis von 0,08 CAD eingeworben. Das Gros wurde vom Management und Insidern aufgebracht. Dies ist für alle Aktionäre ein gutes Signal und ein Vertrauensbeweis. Aktuell bietet das lediglich mit rund 10 Mio. CAD bewertete Unternehmen gute Einstiegschancen. Nach Einschätzung des Managements verfügt MAS über eine Ressource von mehr als einer halben Million Unzen Gold.
BASF – Gedrosselte Gaszufuhr drückt Aktienkurs
Die westlichen Sanktionen lassen Russland nicht kalt. Das Land reagiert mit Gegenmaßnahmen, auch wenn man dies nicht offiziell so nennt. So fließt aktuell so wenig Erdgas nach Deutschland wie nie zuvor. Die offizielle Begründung von Problemen bei der Wartung von Nordstream 1 durch westliche Sanktionen glaubt indes niemand mehr. Die Gasknappheit sorgt für erste schwarze Wolken bei Unternehmen die stark auf Erdgas zur Dampfproduktion angewiesen sind, wie beispielsweise in der chemischen Industrie. So auch bei der BASF in Ludwigshafen.
Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs kennt der Aktienkurs nur noch eine Richtung: südwärts. Die Gründe sind vielfältig. So musste BASF Abschreibungen in Höhe von rund 1,7 Mrd. EUR auf seine Öl- und Gas-Tochter DEA Wintershall vornehmen, die als deutsch-russisches Joint-Venture (Anteil BASF: 73%) im aktuellen Umfeld leidet. Auch der geplante Börsengang der Tochter ist vom Tisch. Zudem kann der Konzern seinen russischen Partner nicht mehr mit Technologie zur Öl- und Gasförderung versorgen, für die er in der Vergangenheit Gas zu Vorzugskonditionen einkaufen konnte. Alles in allem sind die Aussichten nicht rosig.
Auch Analysten stufen die Aktie eher als Halteposition ein. Doch der Konzern versucht gegenzusteuern. BASF gab kürzlich bekannt, zusammen mit MAN Energy eine Großwärmepumpe am Standort Ludwigshafen bauen zu wollen, um damit Dampf zu erzeugen und so zumindest teilweise den Ausfall von Gaslieferungen zu kompensieren. Die Anlage soll über eine thermische Ausgangsleistung von rund 120 MW verfügen. Damit können rund 150 Tonnen Dampf pro Stunde erzeugt werden, die entspricht einer Jahresleistung von rund 1,3 Mio. Tonnen. Insgesamt benötigt der Standort Ludwigshafen jedoch rund 20 Mio. Tonnen. Immerhin lassen sich durch den Einsatz der Wärmepumpe rund 400.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
Der Ukraine-Krieg hat ohne Frage starke Auswirkungen auf den Aktienmarkt. Bei Goldproduzenten sind die Indikatoren aktuell immerhin positiv. Die Verknappung des Goldpreises und eine drohende Stagflation dürfte die Kurse auf längere Sicht zumindest stützen. MAS Gold erscheint aufgrund der niedrigen Bewertung aussichtsreich. Die chemische Industrie hingegen wird noch auf längere Sicht in schwierigen Fahrwassern navigieren.
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