Menü schließen




07.06.2023 | 06:00

Barrick Gold, Defiance Silver, First Majestic Silver – nach dem Fall der Schuldenobergrenze sind Edelmetalle im Fokus

  • Barrick Gold
  • Defiance Silver
  • First Majestic Silver
  • Gold
  • Kupfer
  • Silber
  • Goldmine
  • Mexiko
  • Edelmetalle
  • Inflation
Bildquelle: pixabay.com

Die USA haben beschlossen ihre Schuldenobergrenze bis 2025 auszusetzen. Die Märkte reagierten freudig auf diese Meldung und markierten neue Jahreshochs. Doch ist diese Entscheidung wirklich gut? Die USA haben über 200 Jahre gebraucht um 2 Billionen USD Schulden zu erreichen. Jetzt werden alle 18 Monate 2 Billionen hinzukommen. Die Refinanzierung dieser Schulden könnte bei den höheren Zinsen zu einer Finanzkrise führen. Ist das Fiatgeld dann noch viel wert? Die Chancen stehen gut, dass der Gold- und Silberpreis so weiter in die Höhe getrieben werden. Wir sehen uns daher 3 Gold- und Silberunternehmen an.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084 , DEFIANCE SILVER CORP. | CA2447672080 , FIRST MAJESTIC SILVER | CA32076V1031

Inhaltsverzeichnis:


    Barrick Gold – Käufer sind zurück

    Nachdem der Gold-Futures-Kurs bei über 2.080 USD auf Widerstand gestoßen ist und zurückfiel, kamen die Quartalszahlen von Barrick Gold, die schwächer waren als erwartet. Das 1. Quartal war von geringerer Produktion und höheren Kosten geprägt. Dementsprechend gab es einen Rückgang des Nettogewinns, der Einnahmen und des operativen Cashflows im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch bleibt das Unternehmen optimistisch für die zweite Jahreshälfte und erwartet eine verbesserte Betriebseffizienz und höhere Produktionszahlen. Davon gehen auch die Analysten in ihren Konsensschätzungen aus.

    Der schnelle Kursrückgang könnte Goldbullen anlocken. Zumal das Unternehmen aufgrund seiner Kupferproduktion langfristig auch für Investoren der Energiewende interessant werden könnte. Denn für die Elektrifizierung wird eine Menge Kupfer benötigt. Auch die Erholung des chinesischen Marktes könnte dem Kupferpreis kurzfristig Auftrieb verleihen. Das Interesse an Akquisitionen könnte zusätzlich für einen Kursschub sorgen, wenn das Unternehmen ein passendes Übernahmeobjekt bekannt gibt. CEO Mark Bristow sagte in einem Interview, dass man auf der Suche sei.

    Schaut man sich die Aktie an, so steht diese bei 17,19 USD. Nach 3 Wochen scheint der Verkaufsdruck nachgelassen zu haben und die Käufer sind zurückgekehrt. Obwohl Barrick Gold im 1. Quartal mit Herausforderungen konfrontiert war, bleibt das Unternehmen optimistisch und erwartet eine bessere Leistung in der zweiten Jahreshälfte. Die geplante Produktionssteigerung und die optimistischen Marktaussichten könnten potenzielle Chancen für Anleger bieten, insbesondere angesichts des 20%igen Rückgangs des Aktienkurses.

    Defiance Silver – besitzt große Edelmetallvorkommen

    Der Explorer Defiance Silver besitzt Projekte in Mexiko. Da ist zum einen das Gold-Kupfer Projekt namens Tepal. Die aktuelle Ressourcenschätzung gemäß NI 43-101 geht von 1,8 Mio. Unzen Gold und 813 Mio. Pfund Kupfer aus. Auch eine Vormachbarkeitsstudie aus dem Jahr 2013 liegt bereits vor. Derzeit läuft ein Gerichtsverfahren, denn einige Mineralkonzessionen wurden ohne Wissen und Zustimmung des Unternehmens an einen Dritten übertragen. Das Flaggschiff Projekt San Acacio gehört zu den Zacatecas Projekten, die aus insgesamt 4 Liegenschaften bestehen. Der Bundesstaat Zacatecas ist der größte Silberproduzent sowie der zweitgrößte Kupferproduzent in Mexico und weist eine hervorragende Infrastruktur auf. Zu den aktiven Unternehmen in diesem Gebiet zählen Pan American Silver, Fresnillo, Newmont, Teck, Agnico Eagle und andere.

    Während sich die 3 Liegenschaften Lucita, Panuco und Lagartos noch in einem frühen Explorationsstadium befinden, kann das Hauptprojekt San Acacio schon eine abgeleitete Ressource von 16,9 Mio. Unzen Silber vorweisen, die sich nur in einem kleinen Teil des Projekts konzentriert. Insgesamt wurden 44 Bohrlöcher mit einer Gesamtlänge von 10.200 m niedergebracht. Dabei wurden Spitzenwerte mit bis zu 2.172 g/t Silber gefunden. Seit der letzten Ressourcenaktualisierung wurden weitere 20.000 m gebohrt. Das Grundstück liegt auf den Adersystemen Veta Grande und Mala Noche und hat Erweiterungspotential, was auch die letzten Bohrergebnisse aus März zeigen. In allen 7 Bohrlöchern wurden große Mengen an Silber gefunden. In der Spitze lagen die Werte bei über 377 g/t Silber.

    Am 3. Mai wurde Oleg Shcherbyna zum CFO des Unternehmens ernannt. Damit wurde das erfahrene Management-Team, das Jahrzehnte an Erfahrung bei der Exploration und Erfolge vorweisen kann, um weitere Expertise erweitert. Am 1. April verfügte das Unternehmen über 6,5 Mio. CAD Cash und ist damit bereits für das laufende Jahr komplett durchfinanziert. Außerdem können damit die abschließenden Barzahlungen für den 100%igen Besitz von Lucita und San Acacio vorgenommen werden. Die Aktie notiert derzeit bei 0,16 CAD. Die Marktkapitalisierung beträgt damit rund 36,4 Mio. CAD, was angesichts der vorhandenen Ressourcen und dem Erweiterungspotential als günstig anzusehen ist.

    First Majestic Silver – Jerritt Canyon Mine wird zum Pferdefuß

    First Majestic Silver, ein Silberproduzent, hat im 1. Quartal enttäuschende Ergebnisse verzeichnet. Laut dem kürzlich veröffentlichten Quartalsbericht des Unternehmens sank die Silberproduktion um 2 %, während die Goldproduktion um 3 % stieg. Besonders belastend war die vorübergehende Aussetzung des Betriebs der Jerritt Canyon Mine in Nevada, was einen Verlust von etwa 93,6 Mio. USD nach sich zog. Positiv entwickelte sich die Produktion in den mexikanischen Betrieben Santa Elena und San Dimas. Bei San Dimas wurden 1,6 Millionen Unzen Silber und 20.100 Unzen Gold produziert, während Santa Elena 104.100 Unzen Silber und 24.000 Unzen Gold verzeichnete.

    Der Umsatz lag bei 157 Mio. USD. Die Gesamtkosten (AISC) stiegen leicht auf 20,90 USD pro Unze im Vergleich zu 20,80 USD pro Unze im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen verzeichnete einen operativen Cashflow von -4,7 Mio. USD und investierte insgesamt 47 Mio. USD in seine Betriebe. Am Quartalsende hatte das Unternehmen einen Cashbestand von rund 105 Mio. USD. Trotz des schwachen Quartals zahlt das Unternehmen eine Dividende in Höhe von 0,0057 USD je Aktie. Bis jetzt hat sich der Kauf der Jerritt Canyon Goldmine als Fehlinvestition erwiesen.

    Da die Kosten der Produktion in Nevada zu hoch sind, kann nur ein steigender Goldpreis helfen. Das Unternehmen will die Liegenschaft weiter explorieren, um die Ressourcen zu erweitern und so die Mine für einen Verkauf aufzuhübschen. Der aktuelle Marktwert von First Majestic liegt bei rund 1,6 Mrd. USD, bei einem momentanen Aktienkurs von 5,89 USD. Der geschätzte Nettoinventarwert des Unternehmens wird auf etwa 860 Mio. CAD taxiert. Demnach drängt sich hier noch kein Investment auf.


    Nach dem Fall der Schuldenobergrenze stehen Edelmetalle im Fokus der Anleger. Je mehr Geld gedruckt wird, umso weniger ist es wert. Die Inflation wird die Anleger wieder verstärkt in Edelmetalle investieren lassen. Barrick Gold ist mit seiner Gold- und Kupferproduktion diversifiziert aufgestellt und hat ein starkes 2. Halbjahr vor sich. Defiance Silver hat gleich 2 Projekte mit hohen Gold- und Silber-Ressourcen und ist derzeit attraktiv bewertet. Anders sieht es bei First Majestic Silver aus, denen die Übernahme der Jerritt Canyon Mine auf die Füße fällt. Hier könnte die Bewertung noch zu hoch sein.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 22.07.2024 | 04:45

    Trotz Supergau mit CrowdStrike sind 100 % Rendite mit TUI, Lufthansa, Prismo Metals und Baywa möglich!

    • Touristik
    • Energiewende
    • Rohstoffe
    • Agrar
    • Kupfer
    • Gold & Silber

    Die CrowdStrike-Panne zeigt uns, wie abhängig die Welt mittlerweile von den Multi-Konzernen aus Amerika ist. Innerhalb von Stunden ging nichts mehr, bei Flughäfen, Supermärkten, Banken und sogar Operationen mussten in einigen Krankenhäusern verschoben werden. Lässt dies Verantwortliche darüber nachdenken, was dringend geändert werden muss? Denn neben einer komplett abhängigen Situation im IT-Bereich, steht gerade Europa auch in Sachen Rohstoffe ziemlich schlecht da. Kanzler Scholz sucht Ressourcen in Serbien, einem Land das gerne in die EU möchte, dem Aggressor Wladimir Putin aber erst mal nähersteht. Kann Brüssel über solche Tatsachen hinwegsehen und gleichzeitig weitere Milliarden in die Ukraine überweisen? Die Nöte Europas sind offenbar vielfältig und am dringendsten muss wohl die Energiewende gemeistert werden, um die andauernde Abwanderung der Industrie in günstigere Jurisdiktionen zu verhindern. Investoren stehen gerade in diesen Tagen vor enormen Herausforderungen. Wir liefern einige Ideen für ein 100 %-Portfolio.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 11.07.2024 | 04:45

    Mega-Rally steht an- Plus 500 % ist wahrscheinlich zu niedrig geschätzt! Evotec, Desert Gold, Cogia, VCI Global und Lufthansa

    • HighTech
    • Künstliche Intelligenz
    • Touristik
    • Biotech
    • Turnaround
    • Gold

    Die Börse steigt und steigt – soviel verraten die immer neuen Höchststände der prominenten Indizes wie die NASDAQ 100, S&P 500 oder der Nikkei-Index. Wer genau hinschaut, erkennt aber einige Ungereimtheiten. Zum Beispiel erreichen derzeit nur 6 % aller gehandelten Titel neue Höchststände, über 70 % aller notierten Aktien fallen sogar seit Jahresbeginn. Kurz gesagt, die Welt-Liquidität aggregiert sich in nur wenigen Blockbuster-Titeln, der Rest wird links liegen gelassen. Solche Bubbles gab es schon im Jahr 1999, 2007 und 2015, gefolgt von einer 25 bis 50 % Korrektur. Wann es soweit ist, weiß keiner, vermutlich dauert die Party wegen der hohen Liquidität aber noch etwas an. Gold und Silber sind dabei interessante Ausbruchsformationen zu bilden. Picken Sie jetzt die Rosinen heraus!

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 24.06.2024 | 06:00

    Bankenbeben?! Ist die Deutsche Bank betroffen? Desert Gold und Barrick Gold als sichere Häfen!

    • Deutsche Bank
    • Desert Gold
    • Barrick Gold
    • Staatsanleihen
    • Credit Default Swaps
    • Frankreich
    • Neuwahlen
    • Bankenbeben
    • Gold
    • Goldmine
    • Kupfer
    • Mali
    • Goldpreis

    Europa könnte vor einem neuen Bankenbeben stehen. Der Grund dafür liegt in französischen Staatsanleihen. Seitdem der französische Präsident Neuwahlen ausgerufen hat konnten Sie viel über einen möglichen Rechtsruck lesen, doch über die wahren Probleme wurde bisher kaum berichtet. Die Staatsschuldenquote von Frankreich liegt bei 110 % des Bruttoinlandsprodukts und liegt damit im Verhältnis in Europa an der Spitze. Die französischen Anleihen werden weniger wert, weil die Risikoausfallprämien um fast 60 % gestiegen sind. Dadurch steigen die Zinsen und dementsprechend fallen die Staatsanleihen in ihrem Wert. Daher erleiden alle Banken, die diese Staatsanleihen haben, Buchverluste. Hiervon könnte auch die Deutsche Bank betroffen sein. Wir sehen uns zusätzlich Goldunternehmen an, die als sichere Häfen gelten.

    Zum Kommentar