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16.08.2022 | 05:10

Analysten von Zahlen begeistert – K+S, Meta Materials, Deutsche Telekom

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Bildquelle: pixabay.com

Die Zahlensaison zum zweiten Quartal neigt sich langsam dem Ende zu. Insgesamt konnte die Mehrheit der Unternehmen trotz Rezessionsängsten und Lieferkettenproblemen noch einmal positiv überraschen. Zudem wurden die Jahresprognosen trotz Risiken in Hinblick auf Energiebeschaffung und Kosten weitgehend gehalten. Aufgrund der Korrektur im ersten Halbjahr bieten sich somit bei vielen Unternehmen auf aktuellem Niveau attraktive Einstiegschancen. Zudem sehen Analysten bei diversen Werten Kurssteigerungen von über 50%.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: Meta Materials Inc. | US59134N1046 , K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888 , DT.TELEKOM AG NA | DE0005557508

Inhaltsverzeichnis:


    K+S AG – Noch deutlich Platz nach oben

    Als einer der Hauptprofiteure in Folge der beschlossenen Sanktionen gegen Russland konnte sich die Aktie des weltweit fünftgrößten Kaliherstellers in den ersten Wochen des Ukrainekonflikts auf einen Höchststand von 36,45 EUR mehr als verdoppeln. Die durch die Politik geschaffene Angebotsknappheit und das Verbot der russischen bzw. belarusischen Produzenten Uralkali sowie Belaruskali, die sich in der Vergangenheit für rund ein Drittel der Kaliherstellung weltweit verantwortlich zeigten, ließen die Preise explodieren.

    Der Höhenflug hielt jedoch nicht lange an. Nachdem das für die Kaliproduktion existenziell wichtige Erdgas Ende März deutlich nachgab, fielen mit ihm die Kalipreise und somit die Aktie der in Kassel angesiedelten K+S AG. Seit dem Tiefpunkt Anfang Juli bei 18,90 EUR war somit der komplette Kursgewinn passé, die Aktie bastelt seither an einer Bodenbildung. Rückenwind für den Beginn eines neuerlichen Anstiegs bekam der K+S Anteilsschein durch die Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal bzw. zum ersten Halbjahr.

    So verzeichnete das MDAX-Unternehmen in den Monaten April bis Juni eine Verdopplung der Umsätze auf 1,5 Mrd. EUR im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das EBITDA kletterte ebenfalls stark auf 706 Mio. EUR. Im ersten Halbjahr erreichten die Erlöse 2,7 Mrd. EUR und das EBITDA 1,2 Mrd. EUR.

    Für das laufende Geschäftsjahr geht die Führungsriege weiterhin von einem EBITDA zwischen 1,6 bis 1,9 Mrd. EUR aus. Der bereinigte freie Cashflow sollte zwischen 600 und 800 Mio. EUR liegen. „Wir bestätigen unsere bisherige EBITDA-Prognose für das Geschäftsjahr 2022, selbst wenn es wie in unserem Szenario unterstellt zu Engpässen bei der Verfügbarkeit von Erdgas und einer Gasumlage im vierten Quartal kommen sollte“, sagte Dr. Burkhard Lohr, Vorsitzender des Vorstands der K+S Aktiengesellschaft, im Zuge der Veröffentlichung der Quartalszahlen.

    Die Analysten zeigten sich im Anschluss des Zahlenwerks mehrheitlich überzeugt und vergaben Kursziele weit über dem aktuellen Kurs von 21,61 EUR. So wiederholte die DZ Bank das Anlageurteil „kaufen“ mit einem Kursziel von 37 EUR, Deutsche Bank Research vergibt das gleiche Kursziel, das Anlageurteil der Frankfurter lautet „hold“.

    Meta Materials – Umsatz explodiert

    Das NASDAQ-Unternehmen war im vergangenen Jahr einer der Profiteure des Meme-Aktien-Hype um GameStop oder AMC Entertainment. So stieg der Kurs innerhalb weniger Wochen auf einen Höchststand von 21,76 USD. Seither lässt der Chart ordentlich Dampf ab. Rund 95% auf einen Kurs von 0,98 USD fiel der „Lux Research Innovator of the Year 2021“. Dabei sind die Kanadier gerade mit Erfolg dabei, die Zukunft der Beschichtungsmaterialien neu zu definieren. Mit der Forschung an neuartigen Hochleistungsmaterialien wird es in Zukunft möglich sein, Licht, Schall, Wärme oder Funkwellen mittels spezieller Nanotechnologie umzuleiten. Dabei ist die Technologie vielfach anwendbar und kann von der globalen Kundschaft in verschiedenen Branchen wie in der 5G-Kommunikation, Gesundheit und Wellness, Luft- und Raumfahrt, Automobil und bei Erneuerbaren Energien eingesetzt werden. Zudem bietet die eigene nanooptische Technologie Sicherheitsmerkmale zum Schutz vor Fälschungen für Regierungsdokumente und Währungen sowie zur Authentifizierung für Marken.

    Durch die Patentierung der entwickelten Produkte besitzt der Marktführer einen mehrjährigen Entwicklungsvorsprung. Mit der Einreichung zweier neuer US-Patente, die sich auf nanoporöse keramische Batterieseparatoren der zweiten und dritten Generation beziehen und der mit der Übernahme von Optodot erworbenen Patentportfolios verfügt META nun über 410 aktive Patentdokumente, darunter 251 erteilte Patente und 159 anhängige Patentanmeldungen. Das Patentportfolio von META umfasst 98 Patentfamilien, von denen 57 mindestens ein erteiltes Patent enthalten.

    Die von Knight Inc. für die „50 schnellstwachsenden nachhaltigen Unternehmen Kanadas“ nominierte Forschungsschmiede konnte bei den kürzlich veröffentlichten Zahlen zum zweiten Quartal bzw. ersten Halbjahr eine Umsatzexplosion verbuchen und zeigte einmal mehr, dass die diversen Produkte von der globalen Kundschaft angenommen werden. Im zweiten Quartal 2022 konnte Meta Materials den Gesamtumsatz um 432% auf 3,3 Mio. USD steigern. Im Vorjahresquartal waren es nur 624.320 USD. Auch zum ersten Quartal konnte der Umsatz nochmal um 12% übertroffen werden. Wie bei Wachstumsunternehmen mit hohen Entwicklungsausgaben üblich, übersteigen die Ausgaben den Gewinn und der Nettoverlust erreichte knapp 21 Mio. USD bzw. 7 Cent je Aktie. Davon flossen jedoch allein 3,5 Mio. USD in die Übernahmen von Optodot und 7,2 Mio. USD als Investitionen in Sachanlagen. Zum 30. Juni beliefen sich daher die Barmitteläquivalente des fast schuldenfreien Unternehmens auf 55,3 Mio. USD.

    Meta Materials ist eine Wette auf die Zukunft mit Potenzial auf eine Vervielfachung. Durch die Patente und das bereits wachsende Klientel besitzen die Kanadier einen Wettbewerbsvorteil. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 354,70 Mio. USD.

    Deutsche Telekom – Prognosen angehoben

    Der relativen Stärke der Aktien folgten ebenso starke Quartalszahlen. Seit Jahresanfang konnten die Bonner trotz Börsenkorrektur und Ukrainekonflikt rund 23% zulegen. Der Konzernumsatz wuchs im zweiten Quartal um fast 6% auf 28,2 Mrd. EUR. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (EBITDA AL) stieg um 5% auf 9,9 Mrd. EUR. Der Nettogewinn fiel auch wegen der Kosten infolge der Fusion der Tochter T-Mobile US mit Sprint sowie wegen eines Vergleichs nach einem Hackerangriff um rund 22% auf knapp 1,5 Mrd. EUR.

    Noch einmal angehoben wurden die operativen Gewinnprognosen für das Gesamtjahr 2022. Das EBITDA AL dürfte im laufenden Jahr nun auf rund 37 Mrd. EUR steigen, teilte das im DAX notierte Unternehmen am Donnerstag in Bonn mit. Bislang ging der Telekommunikationskonzern nach einer ersten Erhöhung von mehr als 36,6 Mrd. EUR aus. 2021 erzielte die Telekom auf Pro-Forma-Basis einen bereinigten Betriebsgewinn von 36,5 Mrd. EUR. Der freie Mittelzufluss inklusive Leasingkosten (Free Cashflow AL) soll hingegen weiterhin bei mehr als 10 Mrd. EUR. Im vergangenen Jahr erreichte die Deutsche Telekom bei dieser Kennziffer 8,4 Mrd. EUR.

    Auch hier zeigten sich die Analysten von ihrer optimistischen Seite. Deutsche Bank Research stufte die Aktie weiterhin auf „buy“ und wiederholte das Kursziel von 26,50 EUR. Dagegen sieht die Schweizer Großbank Credit Suisse in der T-Aktie weiterhin einen „Outperformer“ und erhöhte das Kursziel von 21 EUR auf nunmehr 23 EUR.


    Die Zahlensaison für das zweite Quartal geht in die Endphase. Mit der K+S AG und der Deutschen Telekom konnte zwei Unternehmen die Analysten überzeugen. Beim Wachstumswert Meta Materials wurde wie erwartet ein deutlicher Verlust vermeldet. Aufgrund der hohen Innovation ist das Unternehmen jedoch langfristig attraktiv.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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