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13.07.2023 | 06:00

Altech Advanced Materials, Mercedes Benz, BYD – Stromspeicher für die Zukunft

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Bildquelle: pixabay.com

Die Automobilindustrie steht vor einer Revolution, da sie sich immer mehr auf Elektrofahrzeuge konzentriert. Es werden jedoch bessere Akkus benötigt, um den Anforderungen des Marktes hinsichtlich Reichweite und Ladezeit gerecht zu werden. Doch bessere Speichermöglichkeiten sind nicht nur wichtig für Elektroautos, sondern auch für die Erneuerbaren Energien. Wenn grüner Strom im Überfluss vorhanden ist, muss er gespeichert werden, um dann in der Nacht bereit zu stehen. Die Entwicklung leistungsstärkerer Batterien bietet Potenzial für Investitionen mit attraktiven Renditen. Vor dem Hintergrund sehen wir uns ein Unternehmen an, das solche Lösungen anbietet und analysieren zwei Automobilhersteller genauer.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A31C3Y4 , MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

Inhaltsverzeichnis:


    Altech Advanced Materials – CERENERGY® Batterie auf Messe vorgestellt

    Vom 19. bis 21. Juni fand die Advanced Automotive Battery Conference (AABC) Europe Messe in Mainz statt, die sich auf Energiespeicherung, Fahrzeugelektrifizierung und E-Mobility fokussiert. Dort präsentierte Altech Advanced Materials (Altech) die neue keramische Festkörper-Batterie namens CERENERGY®, die gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut IKTS entwickelt wurde. Die Batterie ist auf die spezifischen Bedürfnisse für den Netzbetrieb von Industriekunden und Gemeinden ausgelegt, die beispielsweise Strom aus erneuerbaren Energiequellen zwischenspeichern oder Lastspitzen zur Kostenreduktion ausgleichen wollen. Dabei ist die Batterie nahezu witterungsunabhängig, modular erweiterbar, fast wartungsfrei, unbrennbar und sehr sicher im Betrieb.

    Eine entsprechende Batteriefabrik soll in Schwarze Pumpe, Sachsen, entstehen und zu Beginn eine Kapazität von 100-MWh haben. An dem Standort ist auch die Beschichtung von Anodenmaterial für Batterien geplant. Altech hat eine Technologie entwickelt die es ermöglicht sowohl Graphit als auch Silizium mit einer Beschichtung im Nanometerbereich zu versehen. Dadurch werden die Akkus von Elektroautos etwa 10 % leistungsfähiger und auch die Lebenszeit der Batterie steigt um etwa 30 %. Das beschichtete Silizium kommt unter dem Markennamen „Silumina Anodes“ auf den Markt und verspricht viel Potenzial. Etliche Batteriehersteller experimentieren schon heute mit Silizium als Anodenmaterial, da damit deutlich mehr Energie gespeichert werden kann. Pro Jahr will das Unternehmen 10.000 t beschichtetes Silizium produzieren.

    Bereits im 3. Quartal 2023 soll erstes Silumina Anodes in der Pilotanlage hergestellt werden. Der Bau steht kurz vor der Fertigstellung. Mit der ersten Produktion kann die Kommerzialisierung beginnen. Automobil- und Batteriehersteller erhalten auf Wunsch Testmaterial und können so das Anodenmaterial in ihren Akkus ausprobieren. Das Graphit wird von SGL Carbon geliefert und das Silizium kommt von Ferroglobe. Der Markt für Anodenmaterial wird genau wie der für Stromspeicher in den kommenden Jahren deutlich wachsen. Stand die Aktie Anfang 2023 noch bei 3,74 EUR ging es bis Mitte Juni in der Spitze auf 17,50 EUR nach oben. Derzeit zahlt man 15,20 EUR für einen Anteilsschein.

    Mercedes-Benz – Absatz von Elektroautos steigt deutlich

    Mercedes-Benz hat im 2. Quartal einen Anstieg der Autoverkäufe um 6 % auf insgesamt 515.700 Fahrzeuge verzeichnet. Der Inlandsmarkt in Deutschland verzeichnete einen signifikanten Anstieg mit 58.600 verkauften Autos, was einem Anstieg von 23 % entspricht. In Europa wurden 157.100 Fahrzeuge verkauft. Asien blieb der wichtigste Markt für Mercedes-Benz mit insgesamt 239.200 verkauften Autos. Der Großteil dieser Verkäufe, 183.600 Fahrzeuge, fand in China statt. Der nordamerikanische Markt verzeichnete einen leichten Anstieg um 3 % mit 98.800 verkauften Mercedes-Fahrzeugen.

    Dabei hat der Verkauf der Elektroautos ein starkes Wachstum verzeichnet. 56.300 verkaufte vollelektrische Fahrzeuge bedeuten einen Anstieg um 123 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark kletterte der Absatz der Elektrofahrzeuge in den USA, wo im Vorjahresvergleich 509 % mehr abgesetzt werden konnten. Das ist vor allem auf die SUV-Varianten EQS und EQE zurückzuführen, die zu den beliebtesten Elektrofahrzeugen in den USA gehören. Bis 2030 will der Konzern nur noch vollständig elektrische Fahrzeuge verkaufen, sofern die Marktbedingungen dafür gegeben sind.

    Schon vor den Absatzzahlen gab es eine Kaufempfehlung für die Aktie von der kanadischen RBC. Den Analysten überzeugten die Fokussierung auf den Premium Sektor und die damit einhergehenden hohen Margen. Nach den Zahlen gab es eine weitere Kaufempfehlung von Bernstein Research, die davon ausgehen, dass die aufgestaute Nachfrage die konjunkturellen Schwierigkeiten zumindest teilweise ausgleichen können. Die Kursziele wurden mit 90 bzw. 92 EUR angegeben. Aktuell notiert die Aktie bei 72,25 EUR.

    BYD – Internationalisierung wird vorangetrieben

    BYD hat im letzten Jahr Tesla den Rang abgelaufen. Der Konzern, der durch die Produktion von Batterien groß wurde, nutzt seine Expertise bei der Akkuherstellung um zu einem der größten Player der E-Mobility zu werden. Seine Blade Batterien gelten als führend und China ist ein besonders großer Markt für Elektrofahrzeuge. Laut einem Bericht habe das Unternehmen tausende Autos einfach auf Brachland abgestellt, doch große Auswirkungen hatten die Bilder nicht. Das mag auch an der Förderung von E-Autos in China liegen, die zuletzt verlängert wurde.

    Davon wird BYD mit Sicherheit profitieren. Die Tochtergesellschaft Denza, an der Mercedes-Benz noch 10 % hält, ist auf dem aufsteigenden Ast, nachdem sie lange eher defizitär war. Das neue Denza N7 Modell soll dem Tesla Model Y Konkurrenz machen. Apropos Konkurrenz: Um dem Preiskampf auf dem chinesischen Markt ein Ende zu bereiten, haben 16 Autobauer eine Vereinbarung unterzeichnet, die einen fairen Wettbewerb garantieren soll. Allerdings ist die Vereinbarung nicht verbindlich. Es bleibt abzuwarten inwieweit sich die Unterzeichner daran halten.

    Um weitere Märkte außerhalb Chinas zu erschließen will der Konzern in Brasilien 570 Mio. EUR in ein neues Werk investieren. Mit Fertigstellung 2024 hat das Unternehmen die Möglichkeit 150.000 Fahrzeuge zu produzieren mit der Option die Kapazität zu verdoppeln. Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. Dennoch trennt sich Berkshire Hathaway weiter von seinen Anteilen. Allerdings sitzt die Firma von Warren Buffet auch auf riesigen Gewinnen und man traut BYD nicht weiter solche Kurssprünge zu. Die Aktie ist derzeit für 30,42 EUR zu haben.


    Der Markt für Stromspeicher und Akkus für Elektroautos wird in den kommenden Jahren stark wachsen. Altech Advanced Materials bespielt gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut gleich beide Felder und besitzt proprietäre Technologien. Mercedes-Benz verkauft deutlich mehr Elektrofahrzeuge als noch vor einem Jahr und die Tendenz wird sich fortsetzen. BYD ist in China die Nummer 1. Jetzt will man aber auch außerhalb vom Reich der Mitte angreifen und baut in Brasilien.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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