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18.08.2022 | 04:44

Achtung! BASF, Varta, Barsele Minerals, Nordex – Diese Aktien meistern die Energiekrise

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Bildquelle: pixabay.com

Erneuerbare Energien sind einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um einen grünen Lebenswandel geht. Denn der moderne Mensch will mobil bleiben, auch wenn die fossilen Ressourcen nicht mehr mit den Konzepten der Zukunft harmonieren. Jahrelang gab es umfangreiche Studien, dass die über Millionen Jahre eingeschlossen Primärenergieträger wie Öl und Gas nicht in die Atmosphäre gelangen sollten. Die Wissenschaftler wurden lange Zeit nicht gehört. Jetzt nach starken Klimaveränderungen, versucht man mit allen Mitteln das Ruder herumzureißen. Zu spät? Vielleicht, aber dennoch gibt es viele Unternehmen, die sich jetzt richtig positionieren. Wir werfen ein Auge auf diese Werte.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , BARSELE MINERALS | CA0688921083 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

Inhaltsverzeichnis:


    Varta - Schlechte Zahlen, aber herausragender Anstieg

    "Der Wunsch nach Mobilität und Unabhängigkeit in allen Bereichen des Lebens ist ungebrochen", sagte Varta-Chef Herbert Schein bei Vorlage der detaillierten Quartalszahlen. Nach einem schwachen Ergebnis im 2. Quartal rechnet der Konzern im laufenden Jahr nur noch mit einem Umsatz von 880 bis 920 Mio. EUR, statt bisher knapp 1 Mrd. EUR. Beim bereinigten EBITDA dürften es nur 200 bis 225 Mio. EUR werden, nach Schätzungen von 260 bis 280 Mio. EUR zu Jahresanfang. Schaut man sich die Zahlen von 2021 im Vergleich genauer an, so wird offensichtlich, dass Varta in 2022 so gut wie gar nicht wachsen wird und unter dem Strich auch noch weniger verdient. Gebrochene Lieferketten, erhöhter Margendruck und schwierige Rahmenbedingungen werden als Begründung herangeführt. 2021 hatte der Konzern den Umsatz um 4% auf knapp 903 Mio. EUR gesteigert. Der operative Gewinn legte immerhin um 17% auf 283 Mio. EUR zu.

    Die Börse interessiert das aber nicht. Mit den Zahlen fiel der Kurs schnell auf 76 EUR zurück, drei Tage später war er schon wieder bei 82 EUR. Das Herz der Anleger schlägt also immer noch laut für die Ellwanger, denn irgendwann soll die Super-Batterie am Start sein. Technisch sollte es beim Kurs nicht mehr unter das Tief vom Mai bei rund 68,35 EUR gehen, dann steht die Ampel zumindest noch auf Gelb. Technisch grün wird es allerdings erst über 95 EUR, hier ist der Wert noch gute 20% entfernt. Der Mehrheitsaktionär Montana Tech behält seit Monaten die Nerven. Wir beobachten weiter!

    Nordex – Jetzt könnte es klappen

    Eine Lösung für die aktuelle Energieknappheit ist sicherlich der weitere der Ausbau der alternativen Energiegewinnung. Für den Windanlagenbauer Nordex könnten die Rahmenbedingungen daher nicht besser sein. Wirtschaftsminister Habeck hat in Sachen Genehmigungszeiten und Abstandsregeln große Versprechungen gemacht. Aber noch dauern die behördlichen Schritte deutlich zu lange. Leider stecken die Hamburger nach wie vor in Schwierigkeiten. Trotz Auftragsflut aus aller Herren Länder kämpft man nach wie vor mit unterbrochenen Lieferketten und Rohstoffmangel. Dies führt zu Verspätungen in der Erstellung und Schadensersatzforderungen der Kundschaft. Hinzu kommt eine inflatorische Kostenexplosion, die es seit 20 Jahren nicht gegeben hat. Nordex betonte in seinem letzten Ausblick deshalb auch, dass deswegen in 2022 kein Nettogewinn erzielt werden kann.

    Im ersten Halbjahr ging der Umsatz infolge niedrigerer Installationen um gut ein Fünftel auf 2,1 Mrd. EUR zurück, das EBITDA rutschte dabei deutlich mit 173,3 Mio. EUR ins Minus. Im Vorjahr konnte noch ein Plus von 68,4 Mio. EUR erzielt werden. Das Margenziel von 0 bis 4% wird damit zum ambitionierten Unterfangen. Analysten sehen aber mittlerweile Licht am Horizont. Laut Jefferies haben die Margen die Talsohle bereits durchschritten, die Verkaufspreise wurden auch nach oben angepasst, obwohl diese immer noch niedriger als bei der Konkurrenz liegen. Das Momentum hat auf Positiv gedreht, ein größerer Widerstand lauert noch bei 12,20 EUR. Agieren sie auf der Longseite nur mit engen Stops ca. 5% unter Einstand, die volatile Aktie könnte auch wieder schnell drehen.

    Barsele Minerals – Kapitalerhöhung im Volumen verdoppelt

    Gute Nachrichten von Barsele Minerals. Die vor einer Woche angekündigte Privatplatzierung konnte im Volumen auf 2 Mio. Kanadische Dollar erweitert werden. Die neuen 6,66 Mio. Aktien werden zu 0,30 CAD platziert. Dazu gibt es im Umfang von 50% auch einen zwei Jahre laufenden Warrant, mit Bezugspreis von 0,45 CAD, also deutlich höher als der aktuelle Preis. Die Kapitalerhöhung lief glänzend und ohne Abschlag zum gehandelten Kurs.

    Die Kanadier arbeiten seit einiger Zeit in der Bergbauregion Västerbottens Län in Nordschweden an einer aussichtsreichen Liegenschaft mit einer Größe von 34.000 Hektar. Das laufende Bohrprogramm wird schon seit einiger Zeit von dem Joint-Venture-Partner Agnico Eagle durchgeführt und im Juni sind weitere 3.000m gestartet worden. Die Erprobung wird in den Zielgebieten Norra und Bastutrask stattfinden. Der Major Agnico kann nach einer Vormachbarkeitsstudie entscheiden, seinen Anteil um 15% aufzustocken. Die Rohstoffspezialisten in Kanada gehen anscheinend davon aus, dass die Daten gut ausfallen, denn die Barsele-Aktien konnten vom Tief bereits über 50% zulegen.

    Neben den indizierten 2,4 Mio. Unzen Gold gibt es auch Mineralisierungen von Blei, Zink oder Nickel zu finden, gefragte Metalle für Greentech-Anwendungen. Seit Jahren ist Skandinavien ein Entwickler von klimafreundlichen Technologien und offeriert auch kleineren Bergbau-Unternehmen entsprechende Möglichkeiten am Großen und Ganzen zu partizipieren. Die Aktie bewegt sich derzeit rund um den Platzierungspreis. Wenn der Kurs weiter steigt, winken zusätzliche Gelder aus den Warrants. Barsele Minerals bleibt ein spekulativ aussichtsreiches Investment.

    BASF – Auf den Chemieriesen kommen neue Belastungen zu

    Neben den bereits bekannten Risiken für die Gasversorgung mischt sich jetzt noch ein logistisches Problem, denn das Niedrigwasser im Rhein wird viele Transporte zurück auf die Straße lotsen. Hier sind die Kosten aber um ein Vielfaches höher und komplizierter zu bewältigen. In den zuletzt gemeldeten Zahlen zum Halbjahr konnten diese Risiken noch nicht bewertet werden, da sich die ausgesprochene Dürre in Deutschland erst im Juli und August so richtig zeigt. Die Pegel sinken, damit verschlechtern sich auch die Rahmenfaktoren für BASF. Auch der Preis für Flüssiggas hat in den letzten vier Wochen wieder 25% zugelegt und die Gasumlage zur Rettung der Gasimporteure ist nun beschlossene Sache. Gas ist für BASF einer der wichtigsten Inputfaktoren für chemische Prozesse, weiter steigende Kosten sind also vorprogrammiert.

    Trotz all dieser Faktoren muss konstatiert werden, dass die BASF-Aktie in den letzten 12 Monaten bereits einen Abschlag von 36% hinnehmen musste. Auch wegen der guten Halbjahreszahlen sind die Analysten nicht ganz so pessimistisch. Bernstein Research hat das Kursziel für BASF sogar von 72 auf 77 EUR mit Einstufung auf "Outperform" angehoben. Das Hamburger Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel nach den jüngsten Zahlen von 60,70 auf 60,00 EUR leicht angepasst, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Die Aktie der Ludwigshafener lockt mit einem 2023er KGV von 7,5 und einer Dividendenrendite von über 7%. Einstiegskurse finden sich wie zuletzt mehrfach besprochen im Korridor 38 bis 43 EUR. Trotz niedriger Bewertung ist BASF aber ein Long-Play auf eine stabile oder wachsende Konjunktur. Wer eine Rezession erwartet, sollte die Füße stillhalten.


    Greentech hatte in den letzten Wochen eine Aufschwungsphase an den internationalen Märkten. Schuld ist der US-Präsident Joe Biden mit seiner 430 Mrd. USD starken Climate Bill. Das beflügelt kurzfristig, langfristig ist der darüberliegende Konjunkturtrend aber sehr wichtig. Den gilt es für dynamische Investoren im Auge zu behalten.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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