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04.08.2022 | 05:10

Absturz! Welche Aktien jetzt attraktiv sind - TeamViewer, Viva Gold, Infineon

  • Gold
  • Halbleiter
  • Chips
Bildquelle: pixabay.com

Der Technologiesektor steckte seit Monaten in einer scharfen Korrektur. Allein der Technologieleitindex aus den USA, der NASDAQ 100, verbuchte bis zu seinem Tief rund 34% an Kursverlusten. Seit Mitte des vergangenen Monats setzte eine Gegenbewegung ein. Jedoch sind viele Unternehmen immer noch auf einem interessanten Einstiegsniveau. Aktuell läuft zudem die Saison zur Veröffentlichung der Zahlen für das zweite Quartal. Hier kristallisiert sich heraus, auf wen man zukünftig bauen kann oder welchen Titel man aus seinem Depot entfernen sollte.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: VIVA GOLD CORP. | CA92852M1077 , TEAMVIEWER AG INH O.N. | DE000A2YN900 , INFINEON TECH.AG NA O.N. | DE0006231004

Inhaltsverzeichnis:


    Infineon – Prognose erhöht

    Die Branche kann aufatmen. Wie jüngst in dem Bericht "Kommt bei Chipaktien der Turnaround?" erläutert, dürften die schwachen Ergebnisse des einstigen Marktführers Intel hausgemacht gewesen und nicht auf die breite Peer-Group übertragbar sein. Denn im Gegensatz zu den US-Amerikanern konnte der größte Halbleiterhersteller Deutschlands mit seinen Ergebnissen zum dritten Quartal des Jahres 2021/2022 sowohl Umsatz als auch Marge steigern. Der operative Gewinn für die Monate April bis Juni betrug 842 Mio. EUR und lag damit 11% über dem Wert des Vorquartals in dem 761 Mio. EUR verdient wurden. Der Umsatz belief sich auf 3,6 Mrd. EUR, die operative Marge betrug 23,3%. Damit wurden die internen Ziele übertroffen. Analysten hatten im Schnitt mit 3,42 Mrd. EUR Umsatz und 727 Mio. EUR Segmentergebnis gerechnet.

    Zudem wird das Unternehmen aus Neubiberg für ihr Schlussquartal noch einmal optimistischer und erhöhte nach Vorlage des Zahlenwerks ein drittes Mal in diesem Jahr die Prognose. Infineon peilt nun rund 14 Mrd. EUR Umsatz sowie eine Segmentergebnismarge von mehr als 23% an. Auch der Free Cashflow soll mit 1,4 Mrd. EUR um 300 Mio. EUR höher ausfallen als bisher prognostiziert. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Infineon nach den Quartalszahlen auf „buy“ und einem Kursziel von 36,50 EUR wiederholt.

    Aktien aus der Chipbranche litten im ersten Halbjahr unter der massiven Korrektur im Technologiebereich. Quelle: S&P CapitalIQ Pro, Stand: 03.08.2022

    Auch Advanced Mirco Devices, konnte im zweiten Quartal mit dem höchsten Umsatz der Firmengeschichte aufwarten. Die Erlöse stiegen dabei auf 6,55 Mrd. USD. Dabei blieben die Ergebnisse hinter den Analystenschätzungen zurück, die Umsätze von 6,8 Mrd. USD erwarteten. Der AMD-Umsatz im Geschäft mit Chips für Rechenzentren kletterte um 83% auf 1,5 Mrd. USD. Bei Intel waren die Erlöse der vergleichbaren Sparte im vergangenen Quartal dagegen um 16% auf 4,6 Mrd. USD gesunken. Der Quartalsgewinn von AMD sank um 37% auf 447 Mio. USD, jedoch begründet durch Abschreibungen im Zusammenhang mit der Xilinx-Übernahme.

    Zurückhaltend waren die US-Amerikaner bei den Prognosen zum dritten Quartal. 6,6 Mrd. USD bis 6,9 Mrd. USD lautet dabei die interne Zielsetzung bei den Umsätzen, während die Analysten im Konsens 6,8 Mrd. USD erwarten. Dabei wird das Management beim PC-Geschäft pessimistischer und geht von Einbußen im unteren zweistelligen Prozentbereich aus. Anleger quittierten die nicht allzu euphorischen Aussagen mit Abschlägen von mehr als 5%.

    Viva Gold – Der Boden ist nah

    Auf der Welt entstehen immer mehr Krisenherde. So dürfte der Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und China deutlich verschlechtern. Von Seiten Chinas werden Manöver geflogen und weitere wirtschaftliche Sanktionen auferlegt. Neben dem Krieg in der Ukraine steht uns wohl hier der nächste Konflikt ins Haus. Gegen solche Krisen kann sich der normale Anleger historisch betrachtet gut mit Edelmetallen wie Gold und Silber absichern.

    Gerade das gelbe Metall gilt jedoch als die Währung, wenn es in der Geopolitik einmal mehr ruckelt oder die aktuell hohe Inflation aus dem Ruder gerät. Mit einem Hebel auf einen steigenden Goldpreis kann man durch das Kaufen von kleineren Explorationsunternehmen wie Viva Gold setzen. So bilden diese zwar den Edelmetallpreis ab, reagieren auf dessen Veränderung jedoch stark überproportional, sowohl nach oben als auch nach unten. Eine Korrektur hat Viva Gold bereits durchlaufen, verlor der Wert seit dem Höchststand bei 0,48 CAD rund 80% und besitzt mit einem Kurs von 0,11 CAD einen Börsenwert in Höhe von 9,14 Mio. CAD.

    Fundamental läuft es beim Unternehmen aus Vancouver und seinem zu 100% in Besitz befindlichen Tonopah Gold-Projekt dagegen ausgezeichnet. Dabei befindet sich die 4.250 Hektar große Lagerstätte auf dem für die hohe Mineralisierung bekannten Walker Lane Trend in Nevada. Nevada wurde 2021 vom Fraser Institute als Nummer 3 der weltweit besten Goldlagerstätten gekürt. Lediglich 30km von Tonopah entfernt liegt die Round-Mountain-Mine von Kinross, in der 2021 258.000 Unzen Gold produziert wurden. Das Projekt verfügt über eine angezeigte Goldmineralressource von 394.000 Unzen mit einem Goldgehalt von 0,78 g/t und 206.000 Unzen abgeleitete Ressourcen mit 0,87 g/t.

    Die nächsten Ziele sind klar definiert. Neben einem 2.000m umfassenden Bohrprogramm mit zehn Bohrlöchern, vornehmlich im westlichen und östlichen Teil der Liegenschaft, wird zielstrebig am Genehmigungsverfahren und der Machbarkeitsstudie gearbeitet. Viva Gold ist ein interessanter Marktteilnehmer und besitzt einen Hebel auf einen steigenden Goldmarkt.

    TeamViewer – Aus für Manchester United

    Dass der Sponsoring-Vertrag mit einem der bekanntesten und auch teuersten Vereine der Welt, Manchester United, eine Nummer zu groß und kostspielig war, wurde bereits ausgiebig erläutert. Nun soll nach dem Auslaufen des Fünfjahresvertrags die Reißleine gezogen werden. Jedoch ist TeamViewer immer noch knapp vier Jahre verpflichtet, rund 46 Mio. EUR p.a. an die Red Devils zu überweisen, was in jedem Fall weiter kräftig auf die schwächelnde Marge drücken dürfte.

    Bei Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal wurde eine Umsatzsteigerung in Höhe von 241 Mio. EUR vermeldet. Die Billings stiegen von 268 Mio. EUR auf knapp 300 Mio. EUR. Dagegen brach die EBITDA-Marge von zuvor 54,8% auf 47,2% ein.

    Auch die Prognose für das Gesamtjahr wurde pessimistischer dargestellt. So sollen die Billings den unteren Rand der Spanne zwischen 630 Mio. EUR und 650 Mio. EUR erreichen. Der Umsatz soll zwischen 566 Mio. EUR und 580 Mio. EUR liegen, die EBITDA-Marge pendelt zwischen 45% und 47%. Als Gründe wurden hier neben dem Marktumfeld auch der Rückzug aus dem russischen und belarussischen Markt genannt. Dies dürfte bei einem 1%-Anteil am Gesamtumsatz jedoch kaum Erwähnung finden. Im vergangenen Jahr wurden die Jahresprognosen insgesamt dreimal nach unten korrigiert. Das Jahr 2022 ist dabei noch lang.


    Nach enttäuschenden Zahlen vom Konkurrenten Intel konnte Infineon starke Zahlen präsentieren. Dagegen kämpft TeamViewer mit nachlassendem Geschäft und teuren Sponsoringverträgen. Bei einem langfristig steigenden Goldmarkt dürften junge Explorationsunternehmen wie Viva Gold den breiten Markt outperformen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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    • Europa
    • China
    • Windkraft
    • Solartechnologie
    • Halbleiter
    • Innovationen

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