Menü schließen




06.10.2021 | 06:05

Valneva, Cardiol Therapeutics, BioNTech – Neue Impfstoffe gegen Corona benötigt

  • Impfstoff
  • Herzmuskelentzündung
  • Totimpfstoff
  • Corona
  • Covid-19
  • Valneva
  • Cardiol Therapeutics
  • BioNTech
Bildquelle: pixabay.com

Die neue Studie von Johnson & Johnson belegt, dass die Auffrischungsimpfung den Schutz gegen schwere Corona Erkrankungen um 75% verbessert. Das Unternehmen plant laut New York Times die Zulassung der Auffrischungsimpfung zu beantragen. Während die Booster- Impfung für Ü65-Jährige von BioNTech bereits von der FDA genehmigt wurde, stehen für Moderna und Johnson & Johnson die Zulassungen noch aus. Diese stehen am 14. und 15. Oktober bei der Behörde auf dem Besprechungsplan. Der Vorstandsvorsitzende von BioNTech, Ugur Sahin, betonte gegenüber der Financial Times, dass es immer neue Formulierungen des Wirkstoffs geben muss, um neuen Varianten des Virus Einhalt zu gebieten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: VALNEVA SE EO -_15 | FR0004056851 , CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

Inhaltsverzeichnis:


    Valneva – Warten auf die Ergebnisse

    Ist heute der Tag an dem die Ergebnisse zum Corona Impfstoff von Valneva auf der Guggenheim Vaccines and Infectious Disease Conference in dem firmeneigenen Vortrag vorgestellt werden? Sollte es sich lediglich um Informationen zur Chikungunya- oder der Borreliose-Impfung handeln, die immerhin mit Pfizer zusammen entwickelt wird, wäre das für die Investierten eine Enttäuschung. Momentan dreht sich alles um den Corona Tot-Impfstoff, der aus abgetöteten Krankheitserregern besteht, also einer herkömmlichen Impfmethode. Die Ergebnisse sind für Anfang des vierten Quartals angekündigt.

    Bringt die klinische Phase-3 Studie positive Ergebnisse, so sind Kurssprünge in der Aktie zu erwarten. Durch diesen Impfstoff könnten die Impfskeptiker zu einer Impfung bewegt werden und so der Weg zur Herdenimmunität geebnet werden. Die Methode der Totimpfstoffe ist bewährt, hat seltener Nebenwirkungen und ist wesentlich besser zu lagern. Der Impfschutz muss allerdings nach einigen Jahren aufgefrischt werden. Ein weiterer Vorteil für Valneva könnte die Existenz der Delta-Mutante sein, da diese bereits während der Studie vorhanden ist. Das setzt aber wie gesagt entsprechend positive Ergebnisse voraus.

    Gute Nachrichten hat das Unternehmen zuletzt für den Borreliose-Impfstoff bekannt gegeben. So konnte nachgewiesen werden, dass Antikörper im Blut auch nach 18 Monaten noch immer über dem Ausgangswert lagen, sich aber im Laufe der Zeit verringert haben. Eine Auffrischungsimpfung wäre somit notwendig. Die Aktie tendiert seitwärts nach dem GAP. Es hängt aktuell alles von den Ergebnissen ab. Bei negativen Ergebnissen werden enttäuschte Aktionäre mit Sicherheit ihre Anteile abstoßen. Der Wert gehört auf die Watchlist, um bei entsprechenden Nachrichten reagieren zu können.

    Cardiol Therapeutics – neue Studie läuft

    Cardiol Therapeutics aus Kanada hat sich auf Cannabidiole als entzündungshemmendes Mittel gegen Herzleiden spezialisiert. Da es bei Covid-Patienten vermehrt Probleme mit dem Herzen gibt, wurde das Hauptprodukt CardiolRx in einer klinischen Phase II/III Studie an Corona Erkrankten eingesetzt, die kardiovaskuläre Komplikationen haben. Das konzentrierte Cannabidiol-Mittel wird oral eingenommen.

    Am 24. August bekam das Unternehmen grünes Licht von der U.S. FDA für den eingereichten IND-Antrag für eine klinische Phase II Studie von CardiolRx bei akuten Herzmuskelentzündungen. Das Unternehmen will darüber hinaus Erkenntnisse gewinnen, inwieweit sich der entzündete Herzmuskel durch Einnahme von CardiolRX erholen kann.

    Das Unternehmen ist auch stets bemüht, seine Sichtbarkeit zu erhöhen. Einen großen Schritt hat Cardiol Therapeutics am 9. August getan, als die Aktie an der NASDAQ zugelassen wurde. Am 28. September präsentierte sich das Unternehmen auf der Cantor Virtual Global Healthcare Conference. Am 14. Oktober nimmt das Unternehmen am International Investment Forum teil, auf dem man als Teilnehmer auch Fragen stellen kann. Anmelden kann man sich hier!

    Die Aktie, die Anfang August noch bei 2,66 Kanadischen Dollar (CAD) notierte, legte bis zum 27. September bis auf 6,19 CAD zu. Im Zuge der Aussage des Pfizer Chefs bezüglich eines möglichen Endes der Corona-Krise fiel auch die Aktie auf 4,45 CAD zurück. Dabei sind Herzmuskelentzündungen kein reines Corona-Phänomen. Ein kanadischer Analyst ein erstes Kursziel bei 12,50 CAD. Die Analysten von GBC erwarten langfristig sogar 17,49 CAD.

    BioNTech – Wachstumsaussichten gedämpft

    Am 10. August war BioNTech mehr wert als Daimler und Bayer zusammen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 100 Mrd. USD. Doch seitdem läuft es zumindest beim Aktienkurs nicht mehr rund. Von ehemals 395 Euro halbierte sich der Wert fast um die Hälfte bis auf 198,60 EUR. Der Absturz erfolgte trotz vermeintlich positiver Nachrichten wie die Freigabe von neuen Impfgruppen oder der Zulassung der Booster Impfung für Ü65-Jährige in den USA. Ein möglicher Grund ist, so paradox es klingt, der Erfolg der Impfung. Die Sterbezahlen sind seitdem gerade im gefährdeten Altersbereich rückläufig.

    Gleichzeitig holt die Konkurrenz auf und Merck hat beispielsweise ein vielversprechendes Medikament gegen Corona in einer klinischen Studie, was bei Zulassung die Impfbereitschaft senken könnte. Die Impfskeptiker warten lieber auf alternative Mittel gegen Covid. Die Frage lautet also, was kommt danach? Seitdem der Pfizer-Chef auf ABC sagte, dass er davon ausgeht, dass wir in einem Jahr zur „Normalität“ zurückkehren können sackte die Aktie um fast 100 EUR nach unten. Sollte die Geldquelle Corona versiegen, muss es weitergehen. Beispielsweise in der Krebsforschung, wo das Unternehmen durch die Einnahmen aus dem Corona-Impfstoff nun ohne finanziellen Druck forschen kann.

    Die Aktie konnte den Abwärtstrend erst am Support bei 203,20 EUR stoppen. Positiv ist zu erwähnen, dass kein Schlusskurs darunter gebildet wurde, so dass aktuell eine Gegenreaktion bis auf 270,10 EUR möglich ist. Als Anleger sollte man auch auf die Konkurrenz wie Valneva oder Merck achten. Gute Nachrichten dort sind gleichzeitig schlechte Nachrichten für BioNTech. Die Bewertung war Anfang August zu hoch. Nun sieht es schon deutlich moderater aus und man sollte nicht vergessen, dass Corona den Weg für mRNA-Wirkstoffe freigemacht hat.


    Die Aktien aller drei Unternehmen sind momentan sehr volatil. Positive Ergebnisse, oder noch besser eine Zulassung, könnte die Aktienkurse von Valneva aufgrund eines bewährten Impfverfahrens explodieren lassen. Gleiches gilt für Cardiol Therapeutics, das mit seinem Medikament auch nach Corona noch Patienten helfen kann. BioNTech dagegen ist schon auf dem Markt und es geht um die Zukunftsaussichten. Die erste Euphorie ist erst einmal verflogen, denn Wachstum wird es voraussichtlich nur mit neuen Präparaten geben.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 16.05.2023 | 04:44

    BioNTech, Bayer, BioNxt, Formycon – Die nächste Biotech-Welle rollt, jetzt genau selektieren!

    • Biotech
    • Pharma
    • Covid-19
    • Agrartechnologie

    Die Biotech-Branche bleibt auch nach Corona ein interessanter Anlagesektor, denn es gilt weiterhin die großen Volkskrankheiten im Blick zu haben. Bei vielen Unternehmen wirft dies wohl noch ein längeres Geduldsspiel für Investoren auf. Denn wichtig sind neben den vielversprechenden Forschungsansätzen und Milestone-Planungen auch die Kassenbestände der Unternehmen. Wer viel Geld im Labor verbraucht, kommt unter Umständen schnell voran, braucht aber auch die erforderlichen liquiden Mittel. In der Refinanzierung ist es allerdings seit dem Zinsanstieg etwas frostiger geworden. Welche Unternehmen sollten unbedingt unter die Lupe genommen werden?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 24.04.2023 | 06:20

    BioNTech, Defence Therapeutics, Sartorius – Übernahmefieber im Biotech Bereich

    • BioNTech
    • Defence Therapeutics
    • Sartorius
    • Biotech
    • Pharma
    • Krebs
    • Impfstoff
    • mRNA
    • Übernahme

    Im vergangenen Jahr ist der NASDAQ Biotechnology Index bis Mitte Juni stark unter die Räder gekommen. Mittlerweile hat sich ein erster Aufwärtstrend entwickelt und der Markt wird langsam wieder heiß, denn es gibt durchaus Biotech-Unternehmen, die noch immer zu günstig bewertet sind. Da schlagen dann die Big-Player zu, wie zuletzt Merck & Co, die Prometheus Biosciences für 10,8 Mrd. USD aufkauften. Damit zahlte der Käufer einen Aufschlag von satten 75 % auf den Vortages-Schlusskurs. Auch das Biotech-Startup Tubulis hat sich mit Bristol-Myers Squibb auf eine Zusammenarbeit geeinigt, bei der mehr als 1 Mrd. USD in die Kassen der Münchener fließen könnten. Grund genug sich 3 Unternehmen aus dem Pharma- und Biotech-Sektor anzusehen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 07.02.2023 | 05:10

    Synlab, Fashionette, Pinterest - Dunkle Wolken ziehen auf

    • Corona
    • Inflation
    • Ergebnisse

    Die Corona-Pandemie ist vorbei, was für uns alle eine Befreiung und eine Rückkehr ins normale Leben bedeutet. Für Unternehmen wie Impfstoffhersteller oder Diagnostikdienstleister sind die fetten Jahre dagegen erst einmal vorbei. Derweil rückte im vergangenen Jahr das Thema der steigenden Preise aufgrund der ausgeuferten Inflation in den Vordergrund, die Konsumfreude der Bürger lies deutlich nach. Dieses Problem dürfte den Einzelhandel zukünftig on- und offline belasten, wodurch im Laufe des Jahres 2023 vermehrt Umsatz- und Ertragswarnungen zu erwarten sein dürften.

    Zum Kommentar