Menü schließen




28.12.2021 | 05:35

Tesla, Altech Advanced Materials, BYD – Kampf um den Akku der Zukunft

  • Tesla
  • Altech Advanced Materials
  • Altech
  • BYD
  • Akku
  • Batterie
  • Elektromobilität
  • E-Autos
Bildquelle: pixabay.com

Seitdem der Klimawandel in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist, lautet das Ziel von vielen Ländern einheitlich: Reduktion der Emissionen. Auf Platz 2 der CO2-Klimasünder steht das Transportwesen. Dazu gehören auch die Kraftfahrzeuge. Die E-Autos kosten noch deutlich mehr als der herkömmliche Verbrenner, weil ihre Akkus noch so teuer sind. Ausgerufen sind Kosten unter 100 USD pro Kilowattstunde, um beide Fahrzeuge preislich zusammenzubringen. Viele verschiedene Batteriehersteller versuchen sich an der Verbesserung des Akkus. Idealerweise kann mehr Energie gespeichert werden, was mehr Reichweite verspricht, die Lebensdauer sollte erhöht und die Akkus sollten sicherer werden. Wir sehen uns heute drei Unternehmen an, die schon ein gutes Stück des Weges geschafft haben.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: TESLA INC. DL -_001 | US88160R1014 , ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A2LQUJ6 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

Inhaltsverzeichnis:


    Tesla – Warten auf Produktionsstart

    Elon Musk war schon immer ein Visionär und hat nicht umsonst in einem Interview mit Wired davon gesprochen, in Zukunft Akkus ohne Kobalt zu produzieren. Einerseits aus Ethik- und Umweltaspekten, andererseits, weil die Vorkommen endlich sind und ansonsten in gut 10 Jahren ein Versorgungsengpass drohen könnte. Auch er will den Preis pro Kilowattstunde im Akku unter 100 USD drücken. Laut Analysten von Cairn Energy Research Advisor könnte es bereits Ende dieses Jahres soweit sein. Das liegt vor allem an der Geschwindigkeit, mit der die Batterieproduktion hochgefahren wird.

    In Berlin soll nicht nur eine Fertigung für E-Autos entstehen, sondern auch die weltgrößte Batterieproduktion. Ob es am Ende so kommt, bleibt abzuwarten. Momentan konnte das Unternehmen als Test gerade einmal 5 Model Y Fahrzeuge produzieren. Der Tesla Chef hat mit seiner Aussage Druck aufgebaut, dass er hoffe noch in diesem Jahr mit der Produktion beginnen zu können. Die Mühlen der deutschen Bürokratie mahlen langsam und man kann nur hoffen, dass diese Hürden den amerikanischen Hersteller nicht noch zum Umdenken bewegen. Ein Warnsignal könnte die Ablehnung der staatlichen Förderung in Milliardenhöhe sein.

    Die Zahlen zum dritten Quartal zeigen deutlich, dass das Unternehmen auf dem richtigen Weg ist. Zum zweiten Mal in Folge konnte ein Rekordgewinn von gut 1,6 Mrd. USD vermeldet werden. Der Umsatz liegt bei fast 14 Mrd. USD. In Folge konnte die Aktie aus der Seitwärtsphase zwischen Februar und Oktober nach oben ausbrechen. In der Spitze lag die Aktie bei 1.243,49 USD und hat seitdem konsolidiert. Am oberen Ende der Ausbruchkante prallte der Kurs wieder nach oben ab und notiert aktuell bei etwa 1.090 USD.

    Altech Advanced Materials – Zulieferer für Akku-Hersteller

    Die Altech Advanced Materials mit Sitz in Heidelberg verfolgt einen sehr interessanten Ansatz um die Lebensdauer von Akkus zu verlängern. Das Problem beim ersten Ladezyklus eines jeden Akkus ist es, dass 8-10% des Lithiums an Graphit-Teilchen gebunden wird und im Anschluss nicht mehr verfügbar ist. Somit verliert der Akku schon beim ersten Aufladen an Kapazität. Das Unternehmen hat einen wirtschaftlichen Weg gefunden, das Graphit mit Aluminium Oxid zu beschichten um die Bindung des Lithiums zu verhindern. Ein positiver Nebeneffekt ist die Vermeidung von thermischen Kettenreaktionen, die bei unbeschichtetem Graphit auftritt und die Akkus so schwer löschbar macht. Damit erhöht sich die Batterielebensdauer um insgesamt 20-30% und die Leistung des Akkus um 8-10%. Die ersten Tests über 100 Zyklen wurden erfolgreich abgeschlossen. Außerdem konnte eine Kooperation mit SGL Carbon geschlossen werden.

    Da Tesla auf dem Battery Day 2020 verkündet hat, dass sie Silizium in ihren Akkus verbauen wollen, arbeitet Altech bereits an einer Beschichtungslösung für diesen Stoff. Eine Kooperation mit dem führenden Silizium Lieferanten Ferroglobe besteht bereits. Das Problem bei Silizium ist einerseits die Volumenänderung und andererseits der 40%ige Leistungsverlust beim ersten Laden. Die Hoffnung besteht, dass die Aluminiumoxid-Beschichtung auch hier helfen kann. Die Akkus hätten dann 20-40% mehr Energiedichte. Das Unternehmen plant ein erstes Werk in Sachsen, in dem sowohl Graphit als auch Silizium beschichtet werden können. Die Patente für diese Technologie sind eingereicht. Bis zum Jahr 2030 werden pro Jahr etwa 600.000 t Anodengraphit benötigt.

    Zur Herstellung des hochreinen Aluminiumoxids steht bereits ein Werk in Malaysia bereit, das aus der eigenen Tonerde Mine gespeist wird und 4.500 t pro Jahr produzieren kann. Mit Mitsubishi konnte ein Abnahmevertrag über 10 Jahre geschlossen werden. Das hochreine Aluminiumoxid wird neben den Lithium-Ionen-Akkus auch in anderen Bereichen wie LED, Halbleiter, Hochleistungskatalysatoren oder synthetischem Saphirglas benötigt. Man erwartet, das der Bedarf von 30.000 t bis auf 272.000 t in 2030 steigen wird. Die Aktie, die im Juni auf 3,60 EUR in die Höhe geschnellt war, dümpelt momentan vor sich hin und notiert aktuell bei nur 1,00 EUR. Kommen Nachrichten zu größeren Partnerschaften, dann könnte die Aktie schnell wieder anspringen.

    BYD - baut Produktionskapazitäten aus

    BYD ist mit der Produktion von Batterien groß geworden, bevor man den Markt für Elektrofahrzeuge erobert hat. Im E-Mobility-Bereich hat das Unternehmen mit ihren Blade Batterien, die auf Basis von Lithium-Eisenphosphat (LFP) produziert werden, ein Ausrufezeichen gesetzt. Die Gerüchte, dass Tesla sich Akkus von BYD gesichert habe, sind bis heute nicht bestätigt, aber es zeigt die Wertschätzung der Konkurrenz. Verwundern würde es nicht, denn schon heute werden unterschiedlichste Akkus im Model 3 verbaut.

    Erst im Dezember gab der Konzern bekannt, dass er seine Batterieproduktion deutlich ausweiten will. In chinesischen Provinz Jiangxi soll in Phase 1 eine 15-Gigawatt Batteriefabrik entstehen. Wenn alles wie gewünscht läuft sollen noch einmal 15 Gigawatt hinzukommen. Das Unternehmen hatte stets betont, dass sie ihre Batterien auch an andere Interessenten verkaufen würde. Auch im Bereich E-Fahrzeuge ist BYD mittlerweile eine Konkurrenz für Tesla geworden. Im kommenden Jahr plant man den Absatz von über 1 Mio. E-Fahrzeugen.

    Die ersten Schritte nach Europa sind mit dem Tang SUV bereits in Norwegen geglückt. Noch im Dezember konnte das 1.000 Fahrzeug ausgeliefert werden. Die Aktie, die seit Mai von 17,41 USD bis auf 41,24 USD anzogen und nach zwei durchgeführten Kapitalerhöhungen erstmal bis auf 31,12 USD konsolidiert ist. Aktuell notiert die Aktie bei 33,80 USD und ist damit weiterhin in einem intakten Aufwärtstrend. Dieser wäre erst mit Bruch der 30 USD Marke gebrochen.


    Alle drei Unternehmen versuchen die Akkus zu optimieren. Momentan liegt BYD mit den Blade Batterien vorne. Doch auch Tesla ist sicherlich nicht untätig. Altech Advanced Materials hat sich für einen Weg als Zulieferer entschieden, bei dem sowohl Tesla als auch BYD Kunde werden könnten, sofern sich die Technologie positiv auf ihre Akkus auswirkt.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 01.06.2023 | 05:05

    JinkoSolar, BioNTech und First Phosphate mit wichtigen Updates: Das bewegt die Aktien

    • Rohstoffe
    • Elektromobilität
    • Batterietechnologie
    • Biotech
    • Photovoltaik
    • Solartechnologie

    Die Energiewende schreitet voran. In Deutschland scheint sich die Ampel-Regierung auf ein neues Wärmegesetz geeinigt zu haben. Auch in den USA ist die Einigung von Demokraten und Republikanern über die Schuldenobergrenze ein gutes Zeichen für die Branche, denn daran hängt die Förderung von umweltfreundlichen Technologien. Davon sollten unter anderem JinkoSolar und First Phosphate profitieren. Beide Unternehmen haben wichtige Updates veröffentlicht. Auch bei BioNTech gibt es wichtige Neuigkeiten. Diese sind allerdings nicht so positiv. Wann gibt es neue Impulse für die Aktie?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 26.05.2023 | 05:25

    FREYR Battery, dynaCERT, BYD Aktie - Geschwindigkeit schlägt Ingenieurskunst und Bürokratie

    • Wasserstoff
    • Batterie
    • Automotive

    Die Jagd auf Hochleistungs-Antriebe ist eröffnet! Das branchenerfahrene kanadische Wasserstoff-Technologie-Unternehmen dynaCERT glänzt mit einer neuen Kooperation mit Cipher Neutron. Gemeinsam erschaffen sie eine Elektrolyseur-Zelle, die 28-mal mehr Wasserstoffgas erzeugen wird, als herkömmliche Zellen. Auch FREYR Battery schreitet mit seinen Batterie-Giga-Fabriken voran, doch schon bald auf der anderen Seite des Atlantiks. Dies aus Steuervorteilen, da die heimische Regierung in Norwegen zu langsam scheint. Zu langsam geht es auch bei Volkswagen voran. Was nützt deutsche Ingenieurskunst, wenn Konkurrent BYD in einer atemberaubenden Geschwindigkeit nicht nur Autos verkauft, sondern auch die Batterieproduktion in China für das konzerneigene Wachstum sichert. Ein Überblick.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 25.05.2023 | 06:20

    Almonty Industries, Palantir, Rheinmetall - Aktien-Höhenflüge durch innovative Technologien

    • Elektromobilität
    • KI
    • Wolfram
    • Rüstungsindustrie
    • Verkehr

    Die Nachfrage nach KI ist in der Wirtschaft ungebrochen. So hat nun der Bekleidungsgigant C&A keinen geringeren als Palantir ausgewählt, um seine digitalen Verkaufsprozesse zu optimieren. Auch Rheinmetall scheint ungewohnte Pfade einzuschlagen. Der Rüstungskonzern setzt verstärkt auf Elektromobilität und verhilft der deutschen Stadt Köln zu intelligenten E-Lade-Bordsteinen. Die zunehmende Technologisierung unterschiedlichster Branchen erhöht den Bedarf an einem wertvollen Metall: Wolfram. Das kanadische Unternehmen Almonty Industries hat sich auf den kostbaren Rohstoff spezialisiert und nutzt seine erfolgreich pilotierte Bergbautechnologie inzwischen auch im europäischen Raum, um noch schneller zur Wolfram-Förderung zu gelangen.

    Zum Kommentar