Menü schließen




18.10.2021 | 04:44

Teamviewer, Desert Gold, TUI – Mit Vollgas in den Turnaround!?

  • Gold
  • Technologie
  • Reisen
Bildquelle: pixabay.com

Manchmal läuft es an der Börse anders als gedacht. Anfang Oktober setzte der DAX zum Ausverkauf an, die 200-Tage-Linie wurde sogar mit 14.850 Punkten zweimal deutlich unterschritten und viele Crash-Propheten wurden wieder ganz laut. Wie so oft bekamen sie aber wiederum nicht recht, denn der Markt verabschiedete sich am Freitag mit 15.594 Punkten aus dem Oktober Settlement. Wer hätte das gedacht – eine satte 700 Punkte Umkehr und der proklamierte Crash wurde wieder einmal sang und klanglos abgesagt. Trotzdem kämpfen einzelne Werte aber gerade mit Tiefstständen. Wir blicken auf einige Turnaround-Möglichkeiten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000 , TEAMVIEWER AG INH O.N. | DE000A2YN900

Inhaltsverzeichnis:


    Teamviewer – Enttäuschung in voller Breite

    Das war eine glasklare Gewinnwarnung und ein getrübter Ausblick auf die nähere Zukunft. Nach schwachen vorläufigen Quartalszahlen hat Teamviewer in der vergangenen Woche alle kurz- und mittelfristigen Prognosen kassiert. Der Vorstand Oliver Steil musste eingestehen, dass die sogenannten Billings, der Umsatz und die operative Marge die angestrebten Planungen im laufenden Jahr nicht erreichen werden.

    Die Aktie hat sich binnen eines Monates glatt halbiert, mit 13,47 EUR markierte der Kurs im Oktober nun ein neues Allzeittief. Mehrere Analysten haben im Anschluss an die Zahlen ihre Schätzungen und Kursziele deutlich gesenkt. Eine nennenswerte technische Gegenbewegung ist bisher ausgebleiben. Die Deutsche Bank reagierte mit einer dramatischen Kürzung des Kursziels von 40 auf 16,50 EUR. Dem DB-Analysten Gianmarco Conti hat die Größenordnung des negativen Gewinnausblicks überrascht. Die DZ Bank folgte mit ihrer Einschätzung und senkte die Kursprognose von 24,50 auf 16,20 EUR.

    Das ist nun die neue Guideline: TeamViewer prognostiziert für das Geschäftsjahr 2021 nur noch eine bereinigte EBITDA-Marge zwischen 44% und 46% statt zuvor 49% bis 51%. Auch der Umsatz wird mit 495 bis 505 Mio. EUR rund 7% niedriger erwartet als die in Aussicht gestellten 525 bis 540 Mio. EUR. Keine tolle Prognose, aber für das stark ermäßigte Kursniveau auch kein Beinbruch.

    Um das durchschnittliche Kursziel der Analysten von 22,60 EUR wieder erreichen zu können, muss der Vorstand das verlorengegangene Vertrauen der Investoren schnellstens zurückgewinnen. Die erste Gelegenheit hat er auf dem Kapitalmarkttag im November. Für eine spekulative 50%-Erholung bleibt die Teamviewer-Aktie interessant, wer weiter nach vorne blickt, braucht viel Sitzfleisch!

    Desert Gold Ventures – Ein tolles Projekt in Afrika

    Ganz anders stellt sich die Situation bei Desert Gold Ventures dar. Das kanadische Unternehmen ist ein Goldexplorer, der sich auf Vorkommen im afrikanischen Staat Mali konzentriert. Viele große Player sind dort aktiv, teilweise auch in direkter Nachbarschaft zu Desert. Das Land steht in den Goldvorkommen auf vorderen Plätzen und zeigt sich von seiner Regierung freundlich zu den Bergbau-Unternehmen. Kein Wunder, denn die Goldschürfer sind regelmäßig bereit, neue Arbeitsplätze in diesem politisch schwierigen Land zu schaffen.

    Desert Gold besitzt aktuell eine 410 Quadratkilometer umfassende Liegenschaft namens SMSZ, es ist das größte zusammenhängende, nicht-produzierende Landpaket in dieser Region des Landes. Das Ziel des Unternehmens ist es, eine Tier-1-Goldlagerstätte in Zusammenhang mit den regionalen, goldführenden Verwerfungs- und Scherzonen, die durch das SMSZ-Projekt verlaufen, zu entdecken. Im Zuge der Exploration im SMSZ-Projekt wurden mehr als 22 Goldzonen ermittelt, wobei die bisherigen Explorationsdaten aus dem Jahr 2021 stark darauf hindeuten, dass man sich in einer sehr aussichtsreichen Zone bewegt.

    Desert hat Anfang Oktober nun neue Gold-Explorationsziele aus 257 Bohrlöchern über 18.161m bekanntgegeben. Basierend auf dem Zeitplan des Labors erwartet das Unternehmen die meisten Ergebnisse schon bis Mitte Oktober. Die Bohrungen in Manakato ergaben anomale bis starke Goldgehalte mit Abschnitten von bis zu 1,65 g/t Gold über 21m und fünf mächtige Zonen, von 10 bis 45m, mit goldhaltiger Alterierung von 0,1 bis 0,5 g/t Gold. Highlights im Gebiet Manakoto sind ein historischer Bohrabschnitt mit 1,84 g/t Gold über 30m und zahlreiche, anomale mit Schneckenbohrungen definierte Gold-Trends. Gute Gehalte, aber schmale Goldzonen, wurden auch am Nordende und in der Tiefe nahe der südlichen Erweiterung der Barani East-Zone durchteuft.

    Desert Golds CEO Jared Scharf kommentierte: "Erste Explorationsergebnisse aus Manakato zeigen mehrere mächtige Zonen von Goldanreicherung, die auf das Potenzial eines großen Goldvorkommens mit Hilfe weiterer Arbeiten hinweisen. Die Goldmineralisierung in der Barani East-Zone ist über mehr als 2,5 km verfolgbar." Die Desert-Aktie (DAU) hat schon reagiert und stieg von 0,11 auf 0,14 CAD. Der Titel könnte mit einem steigenden Goldpreis schnell davonziehen.

    TUI – Mit neuem Kapital in eine sonnige Zukunft

    Bei der TUI-Aktie sind nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung die Segel gesetzt. Allerdings muss der Reiseveranstalter nach einem durchwachsenen Sommergeschäft nun das traditionell schwierige Winterhalbjahr überstehen. Immerhin liegen die Preise für das Winterprogramm deutlich über dem Vor-Corona-Niveau der Saison 2018/2019. Thailand, ein traditionell sehr wichtiges Fernreiseziel für den Winter, öffnet für Deutsche ab November seine Pforten.

    Wenn man die Reisebranche befragt, dann rechnet die Mehrzahl großer Touristik-Unternehmen im kommenden Jahr mit ca. 80% des Umsatzes von 2019. Nach den schwierigen Jahren 2021 bis 2022 soll spätestens im Jahr 2023 die Pandemie dann endgültig ihren Einfluss auf den Tourismus verloren haben. Das hat auch eine Mini-Umfrage von Peakwork ergeben. Das Winterhalbjahr ist für den Mittelmeer-Spezialisten TUI traditionell defizitär, somit liegt der übergeordnete Fokus auf dem kommenden Sommer 2022.

    Mit Blick auf die Finanzausstattung der Hannoveraner sieht man langsam Licht am Ende des Tunnels. Anfang Oktober standen dem Konzern nach eigenen Aussagen finanzielle Mittel und unausgeschöpfte Kreditlinien in Höhe von 3,4 Mrd. EUR zur Verfügung. Durch die aktuelle Kapitalerhöhung wird die potenzielle Liquidität auf 4,5 Mrd. EUR steigen.

    Technisch ist die Situation bei der TUI-Aktie nun sehr interessant. Denn von unten zeigt sich die 50-Tage-Linie bei 2,89 EUR als Unterstützung, die 200-Tage-Linie ist mit 3,30 EUR aber ebenso nah. Wir rechnen damit, dass die Aktie eher den oberen Bereich ausloten wird. Ein spekulativer Kauf sollte aber auf jeden Fall mit einem engen Stop bei 2,85 EUR ausgestattet werden.


    In Haussezeiten suchen viele Anleger nach zurückgebliebenen Titeln. Bei Teamviewer wird gerade eine Gewinnwarnung im Kurs verarbeitet, die TUI aus Hannover ringt als verprügelter Reiseanbieter um ein Comeback der Umsätze. Desert Gold ist klein, aber wegen der guten Bohrerfolge ein möglicher Überraschungstitel für die nächste Goldhausse.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 08.06.2023 | 05:35

    ChatGPT und KI-Revolution erreicht Rüstungs-Aktien: Palantir, Hensoldt, Star Navigation Systems

    • Rüstungsindustrie
    • Technologie
    • Künstliche Intelligenz
    • KI

    Die Euphorie um ChatGPT und Künstliche Intelligenz (KI) elektrisiert derzeit Unternehmen und Börsianer. Chiphersteller Nvidia ist der Highflyer des laufenden Jahres. Doch auch im Verteidigungs- und Rüstungssektor spielen Hightech und KI eine zunehmende Rolle. Davon profitiert auch Palantir. Die Aktie ist in den vergangenen Wochen angesprungen, aber dennoch weit vom Allzeithoch entfernt. Das US-Militär hat beim Softwareunternehmen erneut zugeschlagen. Doch Analysten bremsen die Euphorie etwas. Hot-Stock Star Navigation könnte bald durchstarten. Und MDAX-Konzern Hensoldt hat sich an einem KI-Spezialisten beteiligt und arbeitet an neuen Verteidigungssystemen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 07.06.2023 | 06:00

    Barrick Gold, Defiance Silver, First Majestic Silver – nach dem Fall der Schuldenobergrenze sind Edelmetalle im Fokus

    • Barrick Gold
    • Defiance Silver
    • First Majestic Silver
    • Gold
    • Kupfer
    • Silber
    • Goldmine
    • Mexiko
    • Edelmetalle
    • Inflation

    Die USA haben beschlossen ihre Schuldenobergrenze bis 2025 auszusetzen. Die Märkte reagierten freudig auf diese Meldung und markierten neue Jahreshochs. Doch ist diese Entscheidung wirklich gut? Die USA haben über 200 Jahre gebraucht um 2 Billionen USD Schulden zu erreichen. Jetzt werden alle 18 Monate 2 Billionen hinzukommen. Die Refinanzierung dieser Schulden könnte bei den höheren Zinsen zu einer Finanzkrise führen. Ist das Fiatgeld dann noch viel wert? Die Chancen stehen gut, dass der Gold- und Silberpreis so weiter in die Höhe getrieben werden. Wir sehen uns daher 3 Gold- und Silberunternehmen an.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 25.05.2023 | 05:05

    Vorsicht bei TUI und Varta! Aktie von Smartbroker Holding mit 85 % Kurspotenzial!

    • Technologie
    • Online Brokerage
    • Wachstum
    • Elektromobilität
    • Tourismus

    Mit rund 6 EUR notiert die TUI-Aktie auf einem Allzeittief. Ist jetzt der Zeitpunkt zum Einstieg beim Touristikkonzern gekommen? Ein Analyst warnt davor und hält eine nochmalige Kursdrittelung für möglich. Vorsicht auch bei Varta. Die einstige deutsche Batteriehoffnung kämpft ums Überleben. Analysten halbieren das Kursziel und raten zum Verkaufen der Aktie. Und auch die Aktionärsvereinigung SdK schlägt Alarm. Ein Totalverlust könne nicht ausgeschlossen werden. Statt ins fallende Messer zu greifen, lohnt sich der Fokus auf Aktien im Aufwärtstrend wie beispielsweise bei der Smartbroker Holding. Die Aktie gehört zu den Highflyern des laufenden Jahres und Analysten halten weitere Kurssteigerungen von über 80 % für möglich. Dank der neuen App könnte sich das EBITDA mehr als verzehnfachen.

    Zum Kommentar