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07.02.2023 | 05:10

Synlab, Fashionette, Pinterest - Dunkle Wolken ziehen auf

  • Corona
  • Inflation
  • Ergebnisse
Bildquelle: pixabay.com

Die Corona-Pandemie ist vorbei, was für uns alle eine Befreiung und eine Rückkehr ins normale Leben bedeutet. Für Unternehmen wie Impfstoffhersteller oder Diagnostikdienstleister sind die fetten Jahre dagegen erst einmal vorbei. Derweil rückte im vergangenen Jahr das Thema der steigenden Preise aufgrund der ausgeuferten Inflation in den Vordergrund, die Konsumfreude der Bürger lies deutlich nach. Dieses Problem dürfte den Einzelhandel zukünftig on- und offline belasten, wodurch im Laufe des Jahres 2023 vermehrt Umsatz- und Ertragswarnungen zu erwarten sein dürften.

Lesezeit: ca. 2 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: SYNLAB AG | DE000A2TSL71 , FASHIONETTE AG O.N. | DE000A2QEFA1

Inhaltsverzeichnis:


    Synlab – Corona-Ende belastet

    Aufgrund des stark nachlassenden Corona-Testvolumens und sinkenden Preisen für COVID-19-PCR-Tests in einigen Schlüsselmärkten sah sich Europas führender medizinischer Diagnostikdienstleister, Synlab, gezwungen, eine Umsatz- und Ertragswarnung auszusprechen. Als Folge geht Synlab nunmehr von einem Umsatz in Höhe von rund 2,7 Mrd. EUR nach bisher 3,0 Mrd. EUR aus und erwartet eine bereinigte EBITDA-Marge in einer Bandbreite von 16-18 % nach vorherigen Schätzungen zwischen bisher 18-20 %.

    Diese Verringerung begründet sich zum einen auf den Rückgang des COVID-19 Testvolumens sowie verwässernde Auswirkungen des Aufbaus von Direct-to-Consumer Aktivitäten, allgemeine Inflationsrisiken, verdoppelte Effekte des SALIX Programmes im Jahr 2023 aufgrund von Produktivitätsinitiativen sowie einen geringeren M&A Beitrag.

    Um sich auf die Wiederherstellung des gleichen Produktivitätsniveaus vor dem Ausbruch der Pandemie zu konzentrieren, sollen die Ausgaben für M&A im Jahr 2023 vorübergehend auf etwa 100 Mio. EUR halbiert werden. Zudem erwartet Synlab ein organisches Wachstum ohne COVID-19 Tests in Höhe von rund 4%, befeuert durch Volumenentwicklung und Preissteigerungen im Kerngeschäft. Für das Geschäftsjahr 2022 rechnet man mit einem Umsatz in Höhe von rund 3,25 Mrd. € und einer bereinigten EBITDA-Marge von 23 %.

    Die Aktie der Münchner liegt mit 10,30 EUR kurz vor einem neuen Allzeittief. Seit November 2021 verlor das Unternehmen knapp 60% seines Börsenwertes. Eine mögliche Bodenbildung ist derweil nicht in Sicht.

    Fashionette AG – Angepasste Prognose unterboten

    Auch bei Fashionette hakt es beim Erreichen der bereits revidierten Prognosen für das Gesamtjahr 2022. Die Düsseldorfer haben nach vorläufigen, ungeprüften Konzernergebnissen im Geschäftsjahr 2022 einen Nettoumsatz in Höhe von 165,8 Mio. EUR erzielt. Dies entspricht einem Wachstum von 7 % auf Pro-forma-Basis oder 24 % auf konsolidierter Basis und liegt damit im Rahmen der im November 2022 angepassten Prognose, die zwischen 165 Mio. EUR und 175 Mio. EUR lagen.

    Dasbereinigte EBITDA auf konsolidierter Basis belief sich auf 0,5 Mio. EUR gegenüber 4,4 Mio. EUR im Gesamtjahr 2021, was deutlich unterhalb der Schätzung von zwischen 1 Mio. EUR bis 4 Mio. EUR lag.

    Der Grund lag in der verhaltenen Kundennachfrage im Jahresendgeschäft. Der operative Cashflow belief sich auf 2,3 Mio. EUR. Die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 werden voraussichtlich am 31. März 2023 veröffentlicht.

    Pinterest – Deutlicher Gewinnrückgang

    Das US- Unternehmen ist eine Online-Pinnwand für Grafiken und Fotografien mit optionalem sozialem Netzwerk inklusive visueller Suchmaschine und galt während der Lockdowns aufgrund der Corona-Pandemie zu den absoluten High-Flyern. Auf Pinterest entdecken und personalisieren Menschen visuelle Inhalte, die Pins genannt werden. Pins werden erstellt, wenn Pinner, Creator und Unternehmen neue Inhalte für die Plattform erstellen oder bestehende Webinhalte auf der Plattform speichern.

    Pinterest hat am Montag die Erwartungen an den Quartalsumsatz verfehlt, da sich das Nutzerwachstum verlangsamte und Werbetreibende ihre Marketingbudgets in den wirtschaftlich angespannten Zeiten kürzten. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 877 Mio. USD, lag jedoch unter den Schätzungen von 886,3 Mio. USD. Die monatlichen aktive Nutzer erreichten 450 Millionen, was 4 % über dem Vorjahreswert, jedoch unter den Erwartungen von 452,3 Millionen blieb. Das Ergebnis je Aktie sank von 0,490 USD auf 0,29 USD. Analysten hatten vor der Bekanntgabe der Zahlen mit nur 0,271 USD gerechnet.

    Bill Ready, CEO von Pinterest, äußerte sich in einer Pressemeldung: „2022 war ein solides Jahr, in dem wir zu einem monatlichen Nutzerwachstum zurückkehrten, das Engagement vertieften und sahen, wie sich unsere Investitionen in Personalisierung und Relevanz auszuzahlen begannen." Nachbörslich verlor die Pinterest-Aktie rund 15%.


    Durch das Ende der Corona-Pandemie brechen beim Diagnostikhersteller Synlab wichtige Ertragsströme weg. Dagegen leidet Fashionette unter einem zögerlichen Kaufverhalten der Kunden. Pinterest verdiente deutlich weniger als im Schlussquartal des Vorjahres.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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