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24.02.2023 | 06:44

Steigende Zinsen, steigende Margen: Steinhoff, Desert Gold, Deutsche Bank und Commerzbank – Genau hinschauen!

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Bildquelle: pixabay.com

In den kommenden Wochen schlägt für die nationalen Notenbanken der Eurozone die Stunde der Wahrheit. Denn 20 Jahre des Gelddruckens fordert seinen Tribut in Form von Milliardenverlusten. Den jeweiligen Staatskassen entgehen damit nicht nur Dividendenzahlungen, es könnten sogar Kapitalspritzen nötig werden. Auf diese Entwicklung weist Bloomberg hin. Den Anfang machte bereits im Februar die Schweizer Nationalbank mit einer Rekord-Abschreibung von 132 Mrd. Franken. Mit Spannung blicken die Märkte nun auf die EZB und die US-FED. Für bilanzielle Schieflagen der Notenbank haftet im Übrigen der Steuerzahler. Sollten die Abschreibungen auf die Anleihebestände durch das Quantitative Easing der letzten Jahre das Eigenkapital übersteigen, drohen Einzahlverpflichtungen der Mitgliedsstaaten. Es wäre ein Wunder, wenn Gold auf solche Nachrichten nicht positiv reagiert.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008 , COMMERZBANK AG | DE000CBK1001 , STEINHOFF INT.HLDG.EO-_50 | NL0011375019

Inhaltsverzeichnis:


    Notenbanken – Mit dem Rücken zur Wand

    Die westlichen Notenbanken haben Billionen Euro an zu niedrig verzinsten Anleihen in den Büchern, welche nun erhebliche Wertberichtigungen erfordern. Dadurch könnten die Eigenkapitalien aufgebraucht und der Steuerzahler gefragt sein. Jedenfalls werden keine üppigen Ausschüttungen an die Staaten wie in den Vorjahren erfolgen können. Manch langlaufende Anleihe wie z.B. die 100-jährige Austria MTN wurde 2017 emittiert, erreichte Kurse von über 200% und liegt heute bei etwa 70%. Eine andere im Jahr 2020 emittierte 100-jährige Austria-Anleihe notiert sogar nur bei 40%. Man könnte nun auf die Suche gehen, wer diese Anleihen im Portfolio hält, erfahren wird man es nicht. Fakt ist, dass sogar der Erstzeichner mittlerweile 30% bzw. 60% verloren hat. In den Portfolien der Zentralbanken, Finanzinstitute und Versicherungen ticken Zeitbomben, die bei Zinsniveaus von 5% lichterloh brennen. Es ist daher anzunehmen, dass die Währungshüter schon sehr bald zum Absenken des Zinsniveaus gezwungen sind.

    Desert Gold Ventures – Eine Zone für Millionen von Unzen Gold

    Gold und Silber konnten vom inflationären Umfeld bislang nur bedingt profitieren. Nach einer Jahresend-Rally in 2022 wurden im Januar Preise von 1.950 respektive 24,50 USD erreicht. Aktuell befinden sich die Edelmetalle im Konsolidierungskurs. Natürlich hängen die Edelmetallpreise auch an den Neuigkeiten von der Kriegsfront. Die Nuklear-Drohgebärden aus Moskau untermauern weitere Sicherheits-Investments seitens verunsicherter Anleger. Weiterhin liefert die im Hintergrund geplante Abschaffung von Bargeld Gründe für eine anstehende Goldknappheit, wenn die Vorhaben der Notenbanken und die irrigen Meinungen einiger Politiker doch zur Realität werden.

    Der kanadische Explorer Desert Gold Ventures (DAU) hatte auf seinem SMSZ-Gold-Projekt in Mali ausgezeichnete Erfolge in der Exploration und zuletzt eine Goldausbringungsrate von 88% ausweisen können. Die aktuelle Ressourcenschätzung beziffert sich auf 1,1 Mio. Unzen Gold. Nun wird in der Nähe seiner 412.000-Unzen-Goldzone Mogoyafara South im Westen Malis weitergebohrt. Mogo South befindet sich in der südöstlichen Ecke des SMSZ-Projekts in der Nähe der bekannten Senegal-Mali-Scherzone, die ein Standort für 5 aktive Goldminen ist, welche im Jahr 2022 mehr als 1,2 Millionen Unzen Gold produzierten. Das Ziel dieses Bohrprogramms ist es, das Ausmaß zu bestimmen, in dem das Goldsystem bei und um Mogo South erweitert werden kann.

    CEO Jared Scharf ist überzeugt, dass am Ende seiner Erkundungen eine Ressource von mehreren Millionen Unzen definiert werden kann. Die Anhänger der Aktie haben zuletzt nochmal 33,24 Mio. Stücke zu 0,07 CAD gezeichnet. Dazu gab es einen Warrant mit Ausübungspreis von 0,08 CAD und einer Laufzeit von 3 Jahren. Die Desert Gold-Aktie ist zurzeit an der Börse bei niedrigen 0,06 CAD erwerbbar. Sie hat in der letzten großen Gold-Rally von 2020 eine Verfünfachung aufs Parkett gelegt. Der aktuelle Chart sieht wieder ähnlich gut wie damals aus.

    Direktor Don Dudek zu den Perspektiven auf dem letzten International Investment Forum:

    Deutsche Bank und Commerzbank – Steigende Zinsen beflügeln

    Starke Bewegungen gab es zuletzt bei den Frankfurter Privatbanken der Deutschen Bank und Commerzbank. Der steigende Zinstrend beschert den Banken wieder Margen im Aktivgeschäft und die florierende Börse führt zu ordentlichen Erträgen im Asset Management. Wären da nicht die Unwägbarkeiten im Geschäft mit Unternehmen. Die Kredite aus der Corona-Zeit müssen nämlich jetzt sukzessive zurückgeführt werden. Doch einige Mittelständler stehen angesichts hoher Inputkosten und sinkender Umsätze mit dem Rücken zur Wand.

    Charttechnisch korrigieren beide Banken ihre tolle Performance derzeit leicht. So konnte die Commerzbank in nur 6 Monaten über 70% zulegen, bei der Deutschen Bank waren es immerhin 50%. Nach den belastenden Jahren mit Minuszins können die Banken nun Aufatmen und sich nach den Kostensenkungsprogrammen auf üppige Gewinne einstellen. In 2022 hatte die Deutsche Bank bereits die Ertragskraft aus dem Vorkrisenjahr 2007 erreichen können, erwartet wird von den Analysten im Schnitt nun 1,83 EUR je Aktie Gewinn in 2023. Der Commerzbank traut man 1,46 EUR zu, die zugehörigen Gewinnzuwächse von über 30% können sich sehen lassen. Das liefert niedrige KGVs von 6,3 respektive 7,3 und Dividendenrenditen von ca. 4%. In Schwäche weiter zukaufen!

    Steinhoff - Game Over für die Altaktionäre?

    Ein kurzer Blick auf das Spekulationsobjekt Steinhoff. Nach langem Tauziehen ist man der schrecklichen Wahrheit nun ziemlich auf den Fuß gekommen. Steinhoff scheint in einem gigantischen Berg an Schulden zu versinken und trotz Verkauf der profitablen Tochter Pepco bleibt nichts mehr übrig. Eine schlimme Erkenntnis, aber mittlerweile haben die Verantwortlichen den weiteren Weg transparent gemacht. Von einer Rettung kann dabei aus Sicht der Altaktionäre dabei nicht mehr die Rede sein. Bereits im Dezember informierte Steinhoff seine Anteilseigner darüber, dass den Milliarden-Gläubigern der Großteil der Unternehmensanteile zukommen wird. 80 Prozent einer neuen Gesellschaft soll in deren Hände fließen. Den bisherigen Anlegern bleiben ein paar Krümel übrig, die weder handelbar sein werden noch jegliche Stimmrechte verkörpern. Nicht ohne Grund sprechen Marktteilnehmer hier von einer Defacto-Enteignung. Eine Hauptversammlung im März wurde nun auf unbestimmte Zeit verschoben. Retten wird es das eingesetzte Kapital jedoch vermutlich nicht mehr. Wir hatten über den spekulativen Titel oft berichtet und bleiben bei unserem Fazit: Im Roulette kann nach 20x Schwarz immer noch Schwarz kommen oder eben die grüne Null!

    Die Börse startete mit sehr viel Elan in das neue Jahr. Der DAX 40-Index hat mittlerweile gut 11% zugelegt. Gefragt sind Banken-, GreenTech- und Industrietitel in Erwartung einer verbesserten Konjunktur in 2023. Wer ruhig schlafen möchte, diversifiziert und denkt wegen der nach wie vor hohen Inflation auch an Edelmetall-Investments.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Europa könnte vor einem neuen Bankenbeben stehen. Der Grund dafür liegt in französischen Staatsanleihen. Seitdem der französische Präsident Neuwahlen ausgerufen hat konnten Sie viel über einen möglichen Rechtsruck lesen, doch über die wahren Probleme wurde bisher kaum berichtet. Die Staatsschuldenquote von Frankreich liegt bei 110 % des Bruttoinlandsprodukts und liegt damit im Verhältnis in Europa an der Spitze. Die französischen Anleihen werden weniger wert, weil die Risikoausfallprämien um fast 60 % gestiegen sind. Dadurch steigen die Zinsen und dementsprechend fallen die Staatsanleihen in ihrem Wert. Daher erleiden alle Banken, die diese Staatsanleihen haben, Buchverluste. Hiervon könnte auch die Deutsche Bank betroffen sein. Wir sehen uns zusätzlich Goldunternehmen an, die als sichere Häfen gelten.

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