Menü schließen




02.05.2022 | 06:15

Standard Lithium, Power Nickel, Varta – Aktien für die E-Mobilität der Zukunft

  • Standard Lithium
  • Power Nickel
  • Varta
  • Lithium
  • Nickel
  • Kupfer
  • Kobalt
  • Palladium
  • Platin
  • Batterien
  • Akku
Bildquelle: pixabay.com

Die Dekarbonisierung ist beschlossene Sache bei den großen Industriestaaten. Die fossilen Brennstoffe sollen in Zukunft immer weniger zum Einsatz kommen und so die Emissionen verringern. Die Klimaziele können nur durch einen Kraftakt erreicht werden. Die Revolution begann Anfang 2021, als sich die großen Autokonzerne von Verbrennermotoren verabschiedeten. Die Zukunft gehört den Elektrofahrzeugen, die auf Batterien bzw. Akkus angewiesen sind. Seitdem sind die Preise für Lithium, Nickel und Co. deutlich in die Höhe geschnellt. Davon profitieren auch kleinere Unternehmen, die das Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage für sich nutzen wollen. Wir sehen uns heute drei Unternehmen an, die für die Mobilität der Zukunft wichtig sein könnten.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: STANDARD LITHIUM LTD | CA8536061010 , Power Nickel Inc. | CA7393011092 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

Inhaltsverzeichnis:


    Standard Lithium – starke Verbindung mit Lanxess

    Lithium ist ein zentraler Bestandteil einer jeden E-Auto Batterie. Der Switch vom Verbrenner hin zur E-Mobilität sorgt für große Nachfrage bei Lithium, doch dem steht ein zu knappes Angebot gegenüber. Das Defizit soll in den kommenden Jahren laut Benchmark Mineral Intelligence noch weiter steigen und wird so für steigende Preise sorgen. Um das Angebot zu erhöhen, versuchen neue Player einen Fuß in das Business zu bekommen. Einer davon ist Standard Lithium, das auf dem Weg zum Produzenten ist. Das Smackover Projekt in Arkansas wird in Zusammenarbeit mit Lanxess vorangetrieben und soll 2024 in Produktion gehen.

    Seit dem 24. Februar ist es ruhig geworden um Standard Lithium, nachdem eine Vereinbarung mit Lanxess bekannt gemacht wurde. Demzufolge kann Lanxess bis zu 49% des Projekts erwerben. Im ersten Schritt wird Standard Lithium die gesamte Entwicklung bis zum Abschluss der Front End Engineering Design (FEED)-Studie kontrollieren. Lanxess stellt die Soleversorgung sicher und kümmert sich um die Pacht des Projektgeländes sowie andere Infrastruktur für das Projekt. Der Kölner Chemiekonzern hat das Recht, das Lithiumkarbonat zu marktüblichen Preisen abzüglich einer Bearbeitungsgebühr zu erwerben. Des Weiteren sind zwei zusätzliche Projekte auf den Grundstücken von Lanxess möglich.

    Damit hat Standard Lithium schon einen Abnehmer für das produzierte Lithium. Mit diesen Einnahmen kann das Bristol Lake Projekt vorangetrieben werden. Doch bis dahin vergeht noch etwas Zeit und der Lithium Markt ist momentan extrem volatil. Das sieht man auch am Aktienkurs. Ende Oktober notierte die Aktie in der Spitze bei 15,92 Kanadischen Dollar (CAD). Von dort ging es abwärts bis auf 6,31 CAD am 7. März. Mittlerweile ist der Abwärtstrend gebrochen und die Aktie notiert bei 8,24 CAD. Oberhalb von 9,11 CAD würde sich das Bild deutlich aufhellen und ein Test der 11,58 CAD wäre wahrscheinlich.

    Power Nickel – baut Nickelressourcen aus

    Schaut man sich die Rohstoffpreise im Jahresvergleich an, so hat sich Nickel um über 100% verteuert. Bei einem genaueren Blick wird klar, woher der Anstieg kommt. Der Bedarf an Nickel steigt durch den Umstieg auf E-Fahrzeuge deutlich an und wird nicht mehr nur in der Stahlproduktion benötigt. Einer der Profiteure könnte Power Nickel sein. Der kanadische Explorer hat die Zeichen der Zeit früh erkannt und konnte sich im Februar 2021 das NISK Projekt in Quebec sichern. Die Liegenschaft weist Nickel, Kupfer, Kobalt, Palladium und Platin Vorkommen auf, die historisch nach NI 43-101 verbrieft sind. Der Fokus des Unternehmens liegt auf dem NISK-Projekt.

    Nach der Akquisition wurde ein 4.000m großes Bohrprogramm aufgesetzt, um die historischen Daten zu bestätigen. Die Schätzungen gehen von rund 3 Mio. Tonnen Nickel aus. Doch das Management erwartet weit mehr. CEO Terry Lynch sagte in einem Interview: „Wir glauben, dass wir diese Zahl mittelfristig mehr als verdreifachen können…“. Im März veröffentlichte das Unternehmen die Ergebnisse des 2021er Bohrprogramms. Dabei lagen die Rohstoffgehalte bei bis zu 1,45% Nickel, 0,63% Kupfer, 0,1% Kobalt, 1,21g Palladium und 0,45g Platin. Damit wurden die hochgradigen Nickelmineralisierungen bestätigt und es konnte zusätzlich eine gute Gehalts- und Mächtigkeitskontinuität nachgewiesen werden. Mit den Daten soll noch im zweiten Quartal eine neue NI 43-101 konforme Mineralressourcenschätzung vorgelegt werden. Auch das nächste Bohrprogramm über 5.000m ist in Planung und bereits vollständig finanziert.

    Neben dem Flaggschiff Projekt besitzt das Unternehmen noch weitere Gold- und Kupfer-Projekte in Kanada und Chile. Für diese Projekte ist ein Spin-Off geplant. Die Aktionäre von Power Nickel sollen 20% vom neuen Unternehmen erhalten, während das Unternehmen 80% der Anteile behält. Außerdem erhält das Unternehmen eine 3%ige Netto-Schmelzrendite-Lizenzgebühr von einem Tochterunternehmen von Teck Resources, die das Copaquire Projekt in Chile für rund 3 Mio. Kanadische Dollar (CAD) gekauft haben. Bei Produktionsaufnahme würde dieses Projekt regelmäßig Geld in die Kassen spülen. Die Aktie von Power Nickel notiert aktuell bei 0,175 CAD. Es gibt verschiedene wertsteigernde Potentiale. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann Terry Lynch am 19. Mai live auf dem International Investment Forum erleben. Die Anmeldung ist kostenlos.

    Varta – bringt V4Drive neues Wachstum?

    Batteriehersteller wie Varta haben Hochkonjunktur. Noch ist der deutsche Batteriehersteller vor allem bei den Knopfzellen führend, doch die Ellwanger wollen mehr. Das Ziel ist Akkus für den Elektrofahrzeugmarkt bereit zu stellen. Gelingt es den Ellwangern, ihre Expertise und Qualität bei Batterien auf diesen neuen Markt zu übertragen, stehen dem Unternehmen goldene Zeiten bevor. Schon im letzten Jahr stellte der Konzern seine Rundzelle V4Drive vor, die mittlerweile in einer Pilotproduktion hergestellt und an Kunden zu Testzwecken weitergegeben wurde. Gelingt es, einen der Kunden von den Akkus zu überzeugen, winken große Aufträge aus der Automobilindustrie.

    Bei der Vorstellung der V4Drive Zelle wurde viel Wert auf das schnelle Laden der Zelle gelegt. Das wäre ein gewaltiger Schritt nach vorne, denn nach wie vor müssen die Elektroautos über mehrere Stunden aufgeladen werden. Doch es gibt einen Haken. Die Serienproduktion wird erst für 2024 erwartet. Der Konzern will die Zeit nutzen und hat sich ein günstiges Darlehen über 250 Mio. EUR besorgt und plant damit die Produktionskapazitäten im Lithium-Ionen Bereich ausbauen. Neben dem Ausbau wird es auch darauf ankommen, ob es dem Unternehmen gelingt, die laufend steigenden Rohstoffkosten bei Lithium und Nickel im Griff zu haben.

    Die Zahlen für 2021 sahen gut aus. Trotzdem ging die Corona Krise nicht spurlos am Unternehmen vorbei. Etliche Kunden von Varta kauften weniger, da sie mit Lieferkettenproblemen zu kämpfen hatten. Da sich momentan wieder viel in Chinas Häfen staut, könnte das auch letztlich wieder auf Varta zurückfallen. Aufgrund dieser unsicheren Aussichten hat Berenberg die Aktie auf Halten gesetzt. JPMorgan und Warburg sehen die Aktie als Kauf an mit Kurszielen bis 113 EUR. Aktuell notiert die Aktie bei 89,78 EUR.


    Die Nachfrage aus dem Automobilsektor ist in vielen Bereichen höher als das Angebot. Das führt zu steigenden Preisen bei den wichtigen Rohstoffen für die Elektrifizierung. Standard Lithium ist auf dem Weg zum Produzenten und hat mit Lanxess einen strategischen Partner. Power Nickel baut gerade seine Ressourcen aus und hofft auf 9 Mio. Tonnen Nickel. Damit würde das Unternehmen zu einem Übernahmekandidaten werden. Varta hat mit V4 Drive ein heißes Eisen im Feuer. Es bleibt die Frage, ob das neue Produkt die Kunden auch überzeugt.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 17.04.2024 | 06:00

    Barrick Gold, Globex Mining, BP – Rohstoffe Im Rampenlicht: Superzyklus gestartet?

    • Barrick Gold
    • Globex Mining
    • BP
    • Gold
    • Kupfer
    • Basismetalle
    • Edelmetalle
    • Spezialmetalle
    • Mineralien
    • Öl
    • Gas
    • Erneuerbare Energien

    Die globale Nachfrage nach Rohstoffen erreicht neue Höhen, auch angetrieben von geopolitischen Spannungen, die zunehmen. Exemplarisch dafür ist der Austausch von Angriffen zwischen dem Iran und Israel. Dieser Konflikt, tief verwurzelt in religiösen und politischen Differenzen, eskaliert weiter und könnte weitreichende Folgen für die internationale Stabilität und Rohstoffmärkte haben. Mit diesem neuesten Anstieg des Nahostkonflikts rücken Sicherheitsaspekte im globalen Wettstreit um wichtige Ressourcen wie Gold, Silber und Kupfer ins Zentrum des Interesses. Hier zeigt sich China rohstoffhungrig. Aber auch der Ölpreis hat zuletzt schon zugelegt. Schon lange ist von einem Rohstoff-Superzyklus die Rede. Vielleicht hat er nun endgültig begonnen. Wo sollte man jetzt investieren?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 21.02.2024 | 06:00

    Barrick Gold, Desert Gold, Renk – überall goldene Zeiten?

    • Barrick Gold
    • Barrick
    • Desert Gold
    • Renk
    • Gold
    • Kupfer
    • Goldmine
    • Mali
    • Rüstungsindustrie
    • Rüstung
    • Erneuerbare Energien

    Die Welt ist voller wirtschaftlicher Unsicherheit und geopolitischen Spannungen. Das sind ideale Voraussetzungen für Gold, das noch immer als sicherer Hafen gilt. Es gibt mittlerweile einige Faktoren, die auf einen anhaltenden Aufschwung der Goldpreise hindeuten. Dazu gehört zum einen das verstärkte Engagement der Zentralbanken, die ihre Reserven in einem Maße aufstocken, wie es seit Jahrzehnten nicht zu beobachten war. Zum anderen die Diskussion innerhalb der BRICS-Staaten über die Einführung einer neuen Währung, die mit Gold hinterlegt als Gegengewicht zum dominanten US-Dollar gedacht ist. Wir sehen uns daher zwei Goldunternehmen an und beleuchten mit Renk einen Vertreter aus der Rüstungsindustrie, die aktuell auch goldene Zeiten erlebt.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 02.02.2024 | 05:20

    BYD, Edison Lithium, Siemens Energy - welche Energiewende-Aktien sich jetzt lohnen

    • Elektromobilität
    • Energiewende
    • Lithium
    • Mobilität

    Die globale Energiewende wird geprägt durch Schlüsselakteure in der Elektromobilität und den erneuerbaren Energien. Der chinesische Autobauer BYD führt seine Expansion in Europa fort, mit einer neuen Produktionsstätte für PKW in Ungarn. BYD setzt zudem auf Natrium-Ionen-Batterien als Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien für Budget- und Mittelklasse-Modelle. Hier spielt der Junior-Explorer Edison Lithium eine entscheidende Rolle in der Rohstoffbeschaffung für die Batterieproduktion. Den Bedarf an Rohstoffen für Natrium-Ionen-Batterien kann Edison Lithium mit Bravour erfüllen und nutzt den strategischen Schachzug zu seinem Vorteil. Die Areale von Edison Lithium liegen allesamt in Argentinien, was durch seinen neuen Präsidenten Javier Milei wieder aufs geopolitische Handelsparkett rückt. Siemens Energy wiederum zeigt solide Quartalsergebnisse trotz anhaltender Herausforderungen bei Offshore-Windanlagen-Sorgenkind Siemens Gamesa. Das Unternehmen löst sich immer weiter vom Ex-Mutterkonzern Siemens und wird zwei hochkarätige Köpfe in den Aufsichtsrat berufen, die den Wandel weiter vorantreiben.

    Zum Kommentar