18.11.2021 | 05:55
Nel, ITM Power, dynaCERT: Wasserstoff-Aktien nicht zu bremsen
Seit Anfang Oktober feiern Wasserstoff-Aktien ein grandioses Comeback. Die kräftige Korrektur seit Februar 2021 hat der Sektor klar hinter sich gelassen. Auch die Klima-Konferenz ohne konkrete Ergebnisse kann die Rallye nicht stoppen. Angeblich liebäugelt selbst der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp damit, sein Geschäft mit Wasserstoff-Elektrolyseuren an die Börse zu bringen. Denn eins ist klar: Für eine erfolgreiche Energiewende setzen immer mehr Länder auf Wasserstoff. Allein in Europa sollen die Elektrolysekapazitäten für „grünen Wasserstoff“ bis 2030 auf 40 Gigawatt vervielfacht werden. Entsprechend positiv sieht die US-Investmentbank Jefferies das Potenzial von Wasserstoff-Unternehmen. Der Markt werde weiter deutlich wachsen. Favorit der Analysten ist ITM Power, aber auch Nel wird empfohlen. Dies könnte bald auch für dynaCert gelten.
Lesezeit: ca. 2 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
DYNACERT INC. | CA26780A1084 , ITM POWER PLC LS-_05 | GB00B0130H42 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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Spielt dynaCERT bald im Konzert der großen Player mit?
dynaCERT schwimmt mit einer Marktkapitalisierung von rund 80 Mio. EUR noch unter dem Radar von Jefferies und vielen Anlegern. Dies könnte sich jedoch bald ändern. Denn das kanadische Unternehmen gewinnt Aufträge und knüpft neue Partnerschaften. Unter anderem hat Sofina Foods über den Partner KarbonKleen Inc. weitere 16 HydraGEN-Einheiten von dynaCERT bestellt, um mit Hilfe der patentierten Technologie die Effizienz von Dieselmotoren zu verbessern und deren Schadstoffausstoß zu verringern. Um die CO2-Einsparungen offiziell zu messen und für die zuständige Umweltbehörde zu dokumentieren, liefert dynaCERT die passende Telematik-Software HydraLytica gleich mit.
Damit profiert dynaCERT klar vom Thema CO2-Reduzierung und -Zertifizierung. Dazu passt die Meldung von Verra, einem internationalen Institut für die Verwaltung von Treibhausgas-Programmen. Demnach hat dynaCERT mit seiner Technologie eine wichtige Hürde im Genehmigungsverfahren überwunden. Monika Wojcik von Environmental Partners of the UK und Beraterin von dynaCERT in Bezug auf Carbon Credits, sagte dazu: "Die Genehmigung der neuen Methode könnte eine wichtige Rolle für den freiwilligen Kohlenstoffmarkt spielen, der von 300 Mio. auf über 550 Mrd. USD ansteigen könnte, um die Nachfrage nach Kohlenstoffneutralität in naher Zukunft zu decken. In der noch nicht vertretenen Transportbranche auf dem Kohlenstoffmarkt ist die Einführung der HydraGEN Units von dynaCERT ein Meilenstein in der CO2-Reduzierung, da die Monetarisierung via Zertifikate für Kunden bald unterstützt werden kann." Nachdem sich die dynaCERT-Aktie zunächst innerhalb weniger Tage auf 0,28 EUR nahezu verdoppeln konnte, hat sie sich inzwischen wieder auf 0,20 EUR konsolidiert. Sollten sich die positiven Nachrichten jedoch fortsetzen, könnte sich die Aktie wieder in Richtung Allzeithoch bei 0,80 EUR bewegen.
ITM Power: Top Pick von Jefferies im Wasserstoff-Sektor
Der CO2-Preis ist ein wichtiger Treiber für des Ausbau von Wasserstoff-Kapazitäten. Der Weg, um bis 2030 die angestrebten 40 Gigawatt Elektrolysekapazitäten für „grünen Wasserstoff“ in Europa zu erreichen, ist es noch lang. Gemäß einer aktuellen Studie sollte Wasserstoff vorerst Anwendungen in der Industrie, bei Langstreckenflügen und im Schiffsverkehr vorbehalten bleiben. Denn dort sei eine direkte Elektrifizierung mit Strom aus erneuerbaren Quellen nicht möglich. Die Empfehlung geben die Experten des vom Bund geförderten Kopernikus-Projekts Ariadne. Weiter sagen sie, dass die Produktions-Kapazitäten für „grünen Wasserstoff“ zwischen 2023 und 2030 um rund 70% pro Jahr steigen müssen, um bis 2030 auch nur 1% der Endenergienachfrage in der EU decken zu können. Ein solches Wachstum wäre extrem und entsprechend groß ist der Bedarf an Elektrolyse-Anlagen. Davon profitiert ITM Power. Das britische Unternehmen ist der Top Pick in der Wasserstoff-Studie von Jefferies.
Nel: Wasserstoff-Aktien wieder mit Momentum
Auch Nel wird von Jefferies empfohlen. Die Norweger arbeiten mit Hochdruck daran, die Kosten für die Produktion von „grünem Wasserstoff“ weiter zu senken. Das wird auch notwendig sein, damit Wasserstoff konkurrenzfähig wird und sich als Energiealternative etabliert. Nel hat das Ziel, Wasserstoff zu weniger als 1,50 USD je KG zu produzieren und damit wettbewerbsfähig zu fossilen Treibstoffen zu sein. Gelingen soll dies erstmals im Werk im norwegischen Heroya. Mehr als 500 Megawatt sollen dort künftig automatisiert produziert werden können. Zudem sei die Erweiterung auf 2 Gigawatt möglich, um noch mehr Skaleneffekte nutzen zu können. Noch im vierten Quartal des laufenden Jahres soll die Belieferung der Kunden Everfuel und Nikola starten.
Die Produktionskosten für Wasserstoff müssen runter. Daran gibt es keinen Zweifel. Gleichzeitig muss der CO2-Preis steigen. Davon profitieren Branchengrößen wie Nel und ITM Power genauso wie Newcomer dynaCERT.
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