Menü schließen




26.05.2022 | 05:55

Nel ASA und Siemens Energy kaufen oder untergewichten? dynaCERT mit Vertriebspartner

  • Wasserstoff
  • Technologie
  • Erneuerbare Energien
  • Klimaschutz
  • Windkraft
Bildquelle: pixabay.com

Dass Erneuerbaren Energien die Zukunft gehört, ist unbestritten. Gefühlt wöchentlich werden neue Förderprogramme verabschiedet – insbesondere in Europa. Ob jetzt der Zeitpunkt zum Einstieg gekommen ist, ist allerdings unklar. Also kaufen oder abwarten? Unter anderem bei Nel ASA sind sich Analysten darüber nicht einig. Nach schwachen Zahlen hat JPMorgan das Kursziel für die Aktie des Wasserstoff-Spezialisten reduziert. Und auch bei Siemens Energy scheiden sich die Geister. Sorgen bereiten hohe Lagerbestände. Beim Wasserstoff-Unternehmen dynaCERT gibt es nach Personalwechseln wieder positive Schlagzeilen durch eine Vertriebspartnerschaft und die Hoffnung auf eine Kurserholung. In der vergangenen Woche zeigte sich der dynaCERT-CEO auf einer Investorenkonferenz zuversichtlich.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235

Inhaltsverzeichnis:


    dynaCERT startet Vertriebsoffensive

    dynaCERT bietet ein patentiertes Elektrolysesystem „HydraGEN“ für Nutzfahrzeuge an. Damit ist es Fuhrparkunternehmen möglich, ohne erhebliche Umrüstkosten die Effizienz von Dieselmotoren zu verbessern und deren Schadstoffausstoß zu verringern. Nachdem die Corona-Pandemie das Wachstum des kanadischen Unternehmens deutlich negativ beeinflusst hatte, sieht man sich jetzt wieder auf einem guten Weg. CEO Jim Payne sagte auf der virtuellen Investorenkonferenz IIF ( hier die vollständige Präsentation) in der vergangenen Woche: „Wir haben die Pandemie genutzt, unsere Produktionsanlagen modernisiert und können inzwischen in einer Schicht bis zu 2.000 Geräte herstellen. Dazu kommt eine Fertigungslinie für individualisierte Produkte. Jetzt treiben wir den Vertrieb voran.“ Unter anderem würden derzeit kanadische Minenunternehmen intensiv angegangen. Payne erwarte hier in den kommenden Wochen positive News.

    Dazu soll auch ein neuer Vertriebspartner beitragen. Dabei handelt es sich um Simply Green Distributors Inc., einen Händler grüner Technologie. Simply Green wird insbesondere den kanadischen Öl- und Gasmarkt ansprechen und die HydraGEN-Produkte von dynaCERT sofort liefern können. Die Wasserstoffaggregate, die als Nachrüstprodukt in bestehende Anlagen oder Maschinen eingebaut werden. Durch die Verwendung von destilliertem Wasser sind die Aggregate unmittelbar nach der Installation betriebsbereit. James Pearce, CEO von Simply Green, sagte: "Unsere Kunden möchten etwas für die Umwelt tun, doch sie möchten auch Kraftstoffkosten auf einem Markt einsparen, der ständig Fluktuationen unterworfen ist." Simply Green hat dynaCERT bereits darüber informiert, dass mehrere große Transport- sowie Öl- und Gasunternehmen im Westen Kanadas die HydraGEN-Technologie testen.

    Jim Payne: "James Pearce und dessen leidenschaftliches Team bei Simply Green sind äußerst wichtig für die Strategie von dynaCERT, die Öl- und Gasindustrie zu durchdringen – nicht nur in ganz Kanada, sondern auch auf internationaler Ebene. dynaCERT freut sich, den Teilnehmern der Öl- und Gasindustrie sowie den Produzenten und Betreibern, die ihre Ziele zur Senkung der Treibhausgasemissionen erreichen möchten, eine einfach verfügbare Lösung anzubieten." Sollte es Vertriebserfolge geben, könnte die dynaCERT-Aktie zum Rebound ansetzen. Derzeit notiert sie an der Börse Frankfurt bei rund 0,09 EUR und damit deutlich unter dem Allzeit-Hoch von rund 0,80 EUR Anfang 2020.

    Nel-Aktie untergewichten oder kaufen?

    Zuletzt ist es ruhig um Nel ASA geworden. Positive Nachrichten kamen eher von Wettbewerbern wie Plug Power – Großauftrag in Europa – oder ITM Power. Und auch JPMorgan ist derzeit skeptisch. Die Analysten der US-Großbank haben das Kursziel für die Aktie von Nel von 11,40 auf 11,10 NOK gesenkt und stufen sie nur als "Underweight" ein. Derzeit notiert die Nel-Aktie bei rund 14 NOK. Aufgrund der aus Sicht von JPMorgan schwachen Ergebnisse für das erste Quartal wurden die Schätzungen des Wasserstoff-Pure-Plays reduziert. Etwas optimistischer ist Bernstein Research. Dort wurde Nel innerhalb einer Branchenstudie zum Thema „Grüner Wasserstoff“ erstmals bewertet. Die erste Empfehlung der US-Analysten lautet "Outperform" mit einem Kursziel von 17 NOK. Nel ist neben ITM Power der Favorit von Bernstein. Die gesamte Branche profitiere von den weltweit wachsenden Null-Emission-Ambitionen. Die Kosten für grünen Wasserstoff – also Elektrolyse aus erneuerbaren Energiequellen – würden derzeit stark sinken. Auch darüber hinaus habe grüber Wasserstoff immer mehr Vorteile gegenüber fossiler Elektrolyse. Daher sei derzeit ein hervorragender Zeitpunkt, um in Nel und ITM Power zu investieren.

    Siemens Energy: Analysten warnen

    Bei Siemens Energy ist Bernstein Research deutlich zurückhaltender. Die Analysten warnen vor hohen Lagerbeständen bei dem MDAX-Konzern – übrigens darüber hinaus auch bei Kion und Knorr-Bremse. Die Aktie von Siemens Energy bewerten die Analysten mit "Underperform" und einem Kursziel von 17 EUR. Derzeit notiert die Aktie knapp darunter. Mit einem Kursziel von 30 EUR ist die UBS deutlich optimistischer. Siemens Energy habe auf dem Kapitalmarkttag die Margen für den Bereich Gas & Power bestätigt und bisher habe das Management auch gehalten, was prognostiziert wurde. Daher empfehlen die Anaylsten die Aktie des Energietechnikkonzerns zum Kauf.

    Insgesamt ist bei Siemens Energy derzeit viel los. So soll die Windkrafttochter Gamesa komplett übernommen werden. Außerdem will sich der Konzern strukturell neu aufstellen. Das bisherige Segment Gas and Power soll in drei Segmente aufgeteilt werden. Mit einem Jahresumsatz von derzeit rund 9 Mrd. EUR wird dann „Gas Services“ der größte Bereich des Konzerns sein. Dahinter folgen „Grid Technologies“ und „Transformation of Industry“. Diese beiden Bereiche sollen künftig die Wachstumstreiber im Konzern werden. Durch die neue Struktur sollen Hierarchien abgebaut und Entscheidungsprozesse beschleunigt werden.


    Keine Frage, Erneuerbare Energien werden ihren Siegeszug fortsetzen. Welche Unternehmen davon profitieren können, ist eine andere Frage. dynaCERT muss endlich den Durchbruch bei der Kommerzialisierung seiner Technologie schaffen, dann scheinen deutlich höhere Kurse möglich. Im Wasserstoff-Sektor scheint man um Nel nicht herumzukommen. Die Norweger müssen jedoch wieder größere Aufträge an Land ziehen, um die bereits hohe Bewertung zu rechtfertigen. Siemens Energy steht vor einer signifikanten Umstrukturierung.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 25.07.2024 | 06:00

    Plug Power, Carbon Done Right, BASF: Kapitalbeschaffung, Klimaschutzprojekte und Kostenoptimierung für die Rendite

    • CO2
    • Umweltschutz
    • Energiewende
    • Wasserstoff

    Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch, mit weitreichenden Folgen für Unternehmen verschiedenster Branchen. Der Wasserstoffspezialist Plug Power kämpft trotz staatlicher Förderung mit finanziellen Engpässen und muss eine Kapitalerhöhung zu ungünstigen Bedingungen durchführen. Das Nachhaltigkeitsunternehmen Carbon Done Right vermeldet erste Erfolge mit seinem Aufforstungsprojekt in Sierra Leone. Damit etablieren sich die Kanadier immer weiter im wachsenden Markt für CO2-Zertifikate. Der Chemie- und Agrarkonzern BASF reagiert auf die veränderten Rahmenbedingungen am Standort Deutschland mit Werksschließungen. Die Energiewende erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch neue Geschäftsmodelle und flexible Anpassungsstrategien. Weleches der drei Unternehmen macht diesmal das Rennen?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 23.07.2024 | 06:00

    Plug Power, Saturn Oil + Gas, RWE – welche Energie gehört ins Depot?

    • Plug Power
    • Saturn Oil + Gas
    • RWE
    • grüner Wasserstoff
    • Elektrolyseure
    • Brennstoffzellen
    • Öl
    • WTI
    • Gas
    • Akquisitionen
    • Transformation
    • Erneuerbare Energien
    • Windenergie
    • Wasserstoff
    • Solarstrom

    Die Debatte um die ideale Energiequelle für die Zukunft konzentriert sich auf Wasserstoff, Öl und Erneuerbare Energien. Öl, trotz seines umstrittenen Rufs, bleibt aufgrund seiner hohen Energiedichte und gut ausgebauten Infrastruktur eine bedeutende Energiequelle. Technologische Fortschritte mindern zudem die negativen Umweltauswirkungen. Erneuerbare Energien und Wasserstoff bieten jedoch ebenfalls erhebliche Vorteile, wie Nachhaltigkeit und geringe Emissionen. Doch hier fehlt es an Infrastruktur, um die Vorteile der Technologien voll auszunutzen. Wir sehen uns aus jedem Bereich einen Kandidaten an und beleuchten, wo sie heute stehen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 23.07.2024 | 05:10

    Bloom Energy, First Hydrogen, Nel Asa - Beste Voraussetzungen für den Rebound

    • Wasserstoff
    • Brennstoffzellen
    • Transport

    Nicht nur Deutschland arbeitet am Aufbau eines tragfähigen Wasserstoffmarkts. Um die Wirtschaft klimaneutral umzubauen, stellte Wirtschaftsminister Robert Habeck jüngst Fördermittel für Projekte in Höhe von 4,6 Mrd. EUR in Aussicht. Für die Zukunft soll grüner Wasserstoff ein entscheidender Energieträger sein. Für das Zielbild 2030 geht die Bundesregierung von einem Wasserstoffbedarf in Höhe von jährlich 95 bis 130 TWh in Deutschland aus, um die Dekarbonisierung in der Industrie zu unterstützen. Diese Entwicklung spiegelt sich aktuell nicht bei börsennotierten Unternehmen wider, wodurch sich langfristig neue Investmentchancen ergeben dürfen.

    Zum Kommentar