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25.04.2023 | 06:00

Myriad Uranium, E.ON, RWE – wie ist es um unsere Energiesicherheit bestellt?

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Bildquelle: pixabay.com

Seit dem 15. April 2023 wird in Deutschland keine Atomenergie mehr produziert. Die letzten 3 Kraftwerke gingen vom Netz. Ob diese Entscheidung sinnvoll war, wird die Zeit zeigen. Ende letzten Jahres liefen weltweit 422 Reaktoren und 57 Kernkraftwerke befanden sich im Bau, laut dem World Nuclear Industry Status Report. Weitere 62 Anlagen sind in Planung. Die Nachfrage nach Uran hat zugelegt und dementsprechend ist auch der Uranpreis nach oben geklettert. Wir sehen uns daher ein Uran-Unternehmen an und schauen, was die deutschen Energieversorger machen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: MYRIAD URANIUM CORP | CA62857Y1097 , E.ON SE NA O.N. | DE000ENAG999 , RWE AG INH O.N. | DE0007037129

Inhaltsverzeichnis:


    Myriad Uranium – Uran aus Niger

    Myriad Uranium ist ein kanadisches Bergbauunternehmen, das eine 100 %ige Option auf 1.800 qkm im äußerst aussichtsreichen Tim-Mersoi-Becken in Niger erworben hat. Das Unternehmen hat Zugang zu umfangreichen historischen Daten und Plänen aus früheren Explorationen, die von Orano durchgeführt wurden und aufgrund des Fukushima Zwischenfalls aufgegeben wurden. Die Lizenzen von Myriad grenzen an die größte Uranlagerstätte Afrikas, Oranos Imouraren, und an die hochgradige Dasa-Mine von Global Atomic. Dadurch gibt es bereits eine umfangreiche Infrastruktur wie eine Mühle, Straßen und Stromversorgung.

    Wenn die neuen Entdeckungen im Becken erschlossen werden, wird Niger voraussichtlich den 2. Platz in der Welt der Uranproduktion erreichen. Dazu passt die Meldung, dass Orano mehr als 115 Mio. CAD in formelle In-Situ-Rückgewinnungstests (ISR) auf seinem Imouraren-Projekt in Niger investieren will. Diese kostengünstige Produktionsmethode ISR könnte so in Niger Einzug halten. Ein weiterer Pluspunkt ist die Arlit Verwerfung, die die Imouraren beherbergt und in das Lizenzgebiet von Myriad hineinragt. Im 2. Halbjahr will man anhand der historischer Informationen Bohrungen durchführen. Das Bohrprogramm wird von Loxcroft Resources durchgeführt, die gleichzeitig größter Aktionär von Myriad sind.

    Zur Finanzierung der nächsten Schritte hat das Unternehmen am 18. April eine Privatplatzierung in Höhe von 750.000 CAD zu je 0,30 CAD je Aktie plus einem halben Warrant zu 0,35 CAD angekündigt. Bislang gibt es lediglich rund 26,5 Mio. Aktien, die derzeit zu 0,32 CAD gehandelt werden. Die Marktkapitalisierung von 8,5 Mio. CAD ist als günstig anzusehen, zumal das Unternehmen noch eine 50 %ige Beteiligung am Gold-Grundstück Millen Mountain in Nova Scotia, Kanada, hält. Der Fokus liegt aber auf dem Uran Projekt, schließlich wird die Atomkraft in vielen Ländern der Erde genutzt und erzeugt dabei keine CO2-Emissionen.

    E.ON – starkes 2022

    Der Aufsichtsratschef von E.ON, Karl-Ludwig Kley sieht den Atomausstieg Deutschlands kritisch: „Der Blick in den Rückspiegel bringt uns nicht weiter. Aber ich mache auch keinen Hehl daraus, dass ich den Ausstieg inhaltlich falsch finde.“ Als Folge werden unsere Energiepreise langfristig hoch bleiben und energiehungrige Unternehmen, wie beispielsweise aus der Chemiebranche könnten ihr Produktion ins Ausland verlagern. Von den hohen Energiepreisen profitieren die Essener allerdings auch, wie ein Blick auf die Jahreszahlen 2022 verrät.

    Trotz des Ukraine Konflikts konnte die Ergebnisprognose übertroffen werden. Das bereinigte EBITDA lag bei 8,1 Mrd. EUR, der bereinigte Konzerngewinn bei 2,7 Mrd. EUR. Dabei konnte der Konzern insbesondere von den höheren Einnahmen aus dem Atomstromgeschäft profitieren. Im laufenden Jahr wird man nach dem Atomausstieg keine höheren Gewinne machen. Das Management geht von 7,8 bis 8 Mrd. EUR bereinigtem Konzern-EBITDA aus. Für das laufende Geschäftsjahr will man die Aktionäre mit 0,51 EUR Dividende belohnen.

    CEO Leonhard Birnbaum sagte: „Dekarbonisierung, Energiewende und Ausbau der Infrastruktur müssen massiv beschleunigt werden. Für unser Geschäft bedeutet das großes Wachstumspotenzial“. Doch dazu muss investiert werden. Bis 2027 will der Konzern 33 Mrd. EUR in die Hand nehmen. Die Aktie steigt seit Mitte Oktober ohne nennenswerte Rücksetzer und ist derzeit für 12,05 EUR zu haben. Im April gab es 4 Kaufempfehlungen für die Aktie mit Kurszielen zwischen 12,50 EUR und 14,00 EUR. Große Sprünge erwarten die Analysten also derzeit nicht.

    RWE – treibt den Ausbau der Erneuerbaren Energien voran

    Auch RWE hat ein gutes Jahr 2022 hingelegt. Das bereinigte EBITDA ist von 3,65 Mrd. 2021 auf 6,3 Mrd. EUR förmlich explodiert. Das bereinigte Nettoergebnis 2022 von 3,23 Mrd. EUR bedeutet mehr als eine Verdoppelung zum Vorjahresvergleich. Gleichzeitig wurden 4,48 Mrd. EUR an Investitionen getätigt und damit 700 Mio. EUR mehr als im Vorjahr. Damit hat man über 30 Anlagen in 11 Ländern mit 2,4 Gigawatt ans Netz genommen. Somit stieg auch das Ergebnis der Erneuerbaren Energien um 22 %. Die Wachstumsstrategie „Growing Green“ nimmt also mehr Fahrt auf.

    In Großbritannien übernahm der Konzern JBM Solar, einen der größten Projektentwickler, und steigt damit in die TOP 3 der Solarentwickler auf. Schon vor der Übernahme war RWE der größte Stromproduzent des Landes. Auch aus den USA gibt es Fortschritte zu vermelden. Nach der Übernahme von Con Edison Clean Energy Business ist das Portfolio auf 8 Gigawatt angewachsen und zählt damit zu einem der führenden Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien. Auch im Wasserstoffbereich ist der Konzern aktiv und unterzeichnete zuletzt eine Absichtserklärung mit Kellas Midstream mit dem Ziel, grünen Wasserstoff in Großbritannien zu produzieren.

    Lediglich die mündliche Verhandlung vor Gericht Mitte April bezüglich der Innogy-Tochter durch E.ON warf einen Schatten auf die sonstigen Erfolgsmeldungen. Das Management scheint die derzeitige Aktienbewertung von aktuell 40,96 EUR als zu günstig anzusehen, denn etliche Organe erwarben zuletzt Aktien. Im April gaben 5 Analysten eine Kaufempfehlung für den Wert heraus, wobei die Kursziele zwischen 53,00 EUR und 56,00 EUR lagen. Als Dividende sollen 0,90 EUR gezahlt werden.


    Während ein Großteil der Welt weiter auf Atomstrom setzt und neue Atomkraftwerke baut, wird Uran langsam knapp. Gut für Myriad Uranium, das eine vielversprechende Option auf eine Uranlagerstätte in Niger hält. Anders sieht es in Deutschland aus, das in Zukunft auf eigenen, produzierten Atomstrom verzichtet. Die stark gestiegenen Energiekosten spielen den Versorgern in die Hände. E.ON hat genau wie RWE für 2022 sehr starke Jahreszahlen präsentiert. Da die Strompreise hoch bleiben werden, sollten auch die beiden Essener Konzerne weiterhin gut verdienen.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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    Noch 2007 kostete ein Pfund Uran zeitweise mehr als 140 USD pro Pfund bevor ein langer Preisabstieg begann. Mit Ausbruch der Fukushima-Katastrophe im Jahr 2011 erreichte die Stimmung gegen die Kernkraft ihren Gipfel und zwang den Uranpreis sogar unter 50 USD. Seit der „NetZero“-Welle geht es aber ungezügelt nach oben, denn laut Welt-Energiebehörde wird die Kernkraft gegenüber den fossilen Energien nun wieder als umweltfreundlich eingestuft. Bereits 439 Reaktoren sind im Einsatz, 64 werden gerade gebaut und 88 sind schon geplant. Der Uran-Bedarf steigt also um gut 30 %, kein gutes Zeichen für die Wasserstoff-Industrie, denn hier braucht es dringend Investitionen von staatlicher Seite. F3 Uranium besitzt umfangreiche Konzessionen im größten Uran-Rohstoffgebiet der Welt: dem Athabasca-Becken. Die Branche rüstet sich indes mit Übernahmen und Zukäufen für den kommenden Angebotsengpass. Es winken gute Renditen für risikobewusste Investoren.

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