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06.10.2022 | 05:05

Kaufen oder verkaufen? Deutsche Bank, BASF, Kleos Space im Analystencheck

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Bildquelle: pixabay.com

Bärenmarktrallye oder ist das Schlimmste überstanden? Auf jeden Fall tendieren Aktien in der laufenden Woche freundlich. Dies gilt für Value genauso wie für Technologie, Konzerne und Smallcaps. Und Analysten sehen weiteres Kurspotenzial. So empfiehlt Goldmann Sachs die Aktie der Deutschen Bank als einen der Branchenfavoriten. Doch die Analysten von RBS haben ein deutlich niedrigeres Kursziel. Beim Weltraum-Unternehmen Kleos Space sehen Analysten dagegen über 400% Kurspotenzial. Das Unternehmen sei gut finanziert und im kommenden Jahr könnten sich die Umsätze verfünffachen. Ähnlich wie Anleger werden die Kurschancen von BASF auch unter Experten heiß diskutiert. Die Einschätzungen gehen von Verkaufen bis Kaufen. Entscheidend für die operative Entwicklung und die Aktie wird sein, wie die Gasversorgung im Winter sein wird.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: KLEOS SPACE CDI/1/1 | AU0000015588 , DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , CREDIT SUISSE GP AG ADR 1 | US2254011081

Inhaltsverzeichnis:


    Kleos Space: 400% Kurschance und Umsatzsprung in 2023

    First Berlin empfiehlt die Aktie von Kleos Space mit einem Kursziel von 1,60 AUD zum Kauf. Derzeit notiert die Aktie des auf weltraumgestützte Hochfrequenzaufklärung spezialisierten Unternehmens bei 0,29 AUD – sie wird auch in Deutschland gehandelt. Seit Anfang August hat sich der Kurs fast halbiert. Grund waren Abschreibungen auf den ersten Test-Satelliten-Cluster und Verzögerungen bei Rakentenstarts, um weitere Cluster in Betrieb nehmen zu können. Die Analysten erwarten, dass Kleos im laufenden zweiten Halbjahr 2022 erstmals ein positives operatives Ergebnis erzielen wird. Zudem habe sich das Technologieunternehmen mit Sitz in Luxemburg von der australischen Finanzierungsboutique PURE Asset Management Pty Ltd. eine Fremdfinanzierung in Höhe von 10 Mio. AUD gesichert. Damit könne man ein bis zwei zusätzliche Satellitencluster finanzieren, um das Umsatzwachstum voranzutreiben.

    Kleos plant, dass die Satellitencluster zwei und drei bis zum Jahresende in Betrieb sein werden. Bis dahin soll auch das vierte Cluster auf einer SpaceX-Rakete in den Weltraum befördert werden. Dessen Inbetriebnahme soll dann im ersten Halbjahr 2023 erfolgen. Entsprechend erwarten die Analysten, dass der Umsatz von Kleos in 2023 von 2,20 Mio. EUR auf 12,50 Mio. EUR klettert. In 2024 sollen es dann bereits 20,20 Mio. EUR sein. Dann soll auch erstmals ein Nettogewinn von immerhin 2 Mio. EUR erzielt werden (zur vollständigen Studie)

    Diese Umsatzschätzungen zu erreichen, dazu braucht es Aufträge der US-Regierung. Um diese zu erhalten, demonstriert Kleos die Genauigkeit seiner Radiofrequenz (RF)-Geolokalisierungsdaten über Land und Wasser der US-Behörde National Reconnaissance Office (NRO). Die NRO baut und betreibt die weltraumgestützten Nachrichten-, Überwachungs- und Aufklärungskapazitäten der US-Regierung und stellt den Regierungsbehörden Satelliten-, Signal- und Bilddaten zur Verfügung. Eric von Eckartsberg, CRO von Kleos: "Unser Ansatz mit vier Satelliten pro Cluster hat erhebliche betriebliche Vorteile, darunter eine höhere Ausfallsicherheit und Risikominderung im Vergleich zu Systemen mit weniger Satelliten. Sie ermöglicht es uns, zusätzliche Funkfrequenzen in jedem Band zu erfassen und Übertragungen auch dann genau zu erkennen, wenn das Ortungs- oder Positionsbestimmungssystem deaktiviert oder ausgeschaltet wurde. Unsere unabhängigen Aufklärungsdaten können zur Validierung oder als Hinweis auf andere kommerzielle Datensätze verwendet werden, um das Situationsbewusstsein zu verbessern."

    BASF: Kaufen oder verkaufen?

    Bei den Kurschancen der BASF-Aktie sind sich Analysten alles andere als einig. Die Bank Credit Suisse nennt ein Kursziel von 61 EUR für die Aktie des Chemieriesen und empfiehlt sie mit "Outperform". Die Analysten erwarten, dass der DAX-Konzern bis 2024 das operative Ergebnis (EBIT) um durchschnittlich 11% steigern kann. Dies verwundert bei den anhaltend hohen Energiepreisen und da die Analysten selber auch noch eine nachlassende Nachfrage nach BASF-Produkten erwarten. Auch müssten die Lagerbestände weiter abgebaut werden.

    Aufgrund der absehbar schwierigen Monate empfiehlt die UBS die BASF-Aktie zu verkaufen. Das Kursziel liegt bei 37 EUR. Im dritten Quartal könne das operative Ergebnis des DAX-Konzerns die Erwartungen wohl nicht erfüllen, spätestens im kommenden Jahr werde es jedoch schwierig. Denn die Analysten halten es für wahrscheinlich, dass die Energiepreise hoch bleiben werden. Daher haben die Analysten ihre Schätzungen im 13% reduziert und sind deutlich pessimistischer als der Durchschnitt der Analysten. Auch Goldman Sachs sieht derzeit kein Kurspotenzial bei BASF. Ihr Kursziel liegt bei 43 EUR und die Einstufung lautet „Neutral“. Die Energiekrise dürfte die gesamte europäische Chemiebranche auch mindestens noch in den kommenden zwei Jahren zu schaffen machen. Dies könne zu nachhaltigen Problemen im globalen Wettbewerb führen. Derzeit notiert die BASF-Aktie bei rund 42 EUR.

    Deutsche Bank: 11 EUR oder 17,30 EUR?

    Was das Kurspotenzial der Deutschen Bank Aktie angeht, ist Goldman Sachs optimistischer. Die Analysten haben ein Kursziel von 17,30 EUR für das Wertpapier des deutschen Branchenprimus. Die Bewertung vieler europäischer Banken sei niedrig und das Potenzial entsprechend groß. Die Aktie der Deutschen Bank sollte von höheren Zinsen profitieren und gehört daher zu den Sektor-Favoriten der Goldman-Analysten – auch wenn eine Rezession drohe. Deutlich pessimistischer ist die RBC. Die Analysten haben das Kursziel für die Aktie der Deutschen Bank von 11,50 EUR auf 11 EUR reduziert. Die Deutsche Bank profitiere zwar von steigenden Zinsen, aber auch die Kosten würden zulegen. Außerdem stünden der gesamten Branche sinkende Einnahmen im Investment Banking bevor. Derzeit notiert die Aktie der Deutschen Bank bei rund 8 EUR.


    Bei Kleos Space könnten Aufträge der US-Regierung für den Durchbruch sorgen. Bei BASF machen die hohen Energiekosten und drohende Rezession Sorgen. Die Aktie bleibt ein heißes Eisen. Die Deutsche Bank dürfte zwar von steigenden Zinsen profitieren, doch der Sektor ist auch aufgrund der angeschlagenen Credit Suisse mit Risiken behaftet.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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