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14.11.2022 | 06:00

JinkoSolar, TubeSolar, Nordex – Bidens Versprechen bringt Rückenwind

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Bildquelle: pixabay.com

Die UN-Klimakonferenz 2022 in Ägypten läuft seit dem 6. November. UN-Generalsekretär Guterres sagte: „Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle mit dem Fuß auf dem Gaspedal.“ Wenn die Welt wirklich etwas ändern will, müssen vor allem die großen Umweltsünder ihre CO2-Emissionen deutlich reduzieren. Die USA, die Platz 2 nach China belegen, scheinen dazu gewillt zu sein. US-Präsident Biden versprach, dass die USA die gesteckten Klimaziele bis 2030 erreichen werden. Demnach sinkt der CO2-Ausstoß um 50% im Vergleich zu 2005. Biden verwies auf das Inflationsbekämpfungsgesetz, aus dem rund 370 Mrd. USD in den Klimaschutz fließen sollen. Hier spielen die Erneuerbaren Energien eine große Rolle. Wir sehen uns daher heute drei Unternehmen aus dem Sektor an.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007 , TubeSolar AG | DE000A2PXQD4 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

Inhaltsverzeichnis:


    JinkoSolar – starke Zahlen zum 3. Quartal

    JinkoSolar zählt weltweit zu den größten Solarmodulherstellern. Neben den Solarprodukten werden auch Dienstleistungen weltweit angeboten. China stand ja lange unter dem Verdacht, nur Technologie zu kopieren, doch das ist schon lange nicht mehr der Fall. Das sieht man beispielsweise an der Nachricht vom 13. Oktober, als das Unternehmen einen neuen Rekord beim Wirkungsgrad mit 26,1% vermelden konnte. Erst im April konnte die monokristalline Silizium-Solarzelle vom Typ N einen Wirkungsgrad von 25,7% erreichen. Der Konzern investiert in Forschung und Entwicklung und baut stetig seine Produktion aus.

    Dass sich das auszahlt sieht man an den Zahlen zum 3. Quartal, die das Unternehmen am 28. Oktober präsentierte. Die Gesamteinnahmen betrugen rund 2,74 Mrd. USD, was einem Plus von 127,8% im Vorjahresvergleich entspricht. Dabei wurden 10.286 Megawatt (MW) an Solarmodulen und 570 MW an Zellen und Wafer ausgeliefert. Auch hier eine Steigerung von rund 117%. Die Bruttomarge lag bei 15,7%. So ergibt sich ein Bruttogewinn in Höhe von rund 432 Mio. USD. Gute 137% über dem Vorjahr. Sehr gute Zahlen, obwohl die Rohstoffpreise weiter gestiegen sind und die Produktion von Stromrationierungen und Erdbeben betroffen war.

    Die Nachfrage nach Solarmodulen bleibt weiter hoch. Vor allem China orderte fünfmal mehr als im Vorjahr. Im Schnitt hat sich die Nachfrage weltweit verdoppelt. Im Zuge dessen will das Unternehmen seine Kapazitäten weiter ausbauen. Für Ende 2022 soll die Produktion bei 65 Gigawatt (GW) Monowafer, 55 GW Solarzellen und 70 GW Solarmodulen liegen. Die Aktie konnte seit dem 24. Oktober mehr als 31% zulegen. Dazu trugen zu Beginn die guten Quartalszahlen des Konkurrenten Enphase Energy bei. Dann legte das Unternehmen selbst gute Zahlen vor. Die Nachfrage wird hoch bleiben. JinkoSolar wird davon sicher profitieren.

    TubeSolar – TÜV Zertifizierung erhalten

    TubeSolar hat ein Röhren-Photovoltaik Modul entwickelt. Mit dieser Technologie ist es möglich, neue Einsatzgebiete für Solarmodule zu erschließen. Will man im großen Stil Solarstrom produzieren, benötigt man mehr Fläche als lediglich Dächer. Die Idee ist Agri-Photovoltaik zu betreiben, also sowohl Ackerflächen zu bewirtschaften, als auch Solarenergie auf diesen Flächen zu produzieren. Die neuen Röhren Module sind deutlich leichter als die herkömmlichen Solarpanele und können bis zu 8m über dem Boden installiert werden. In Hinblick auf den Klimawandel bieten die Röhren Schatten für die Pflanzen, was Wasser spart, gleichzeitig auch Schutz vor Hagel oder Starkregen. Neben den Ackerflächen sind auch begrünte Dächer ein mögliches Einsatzgebiet, genau wie große Parkplätze.

    Am 19. Oktober erreichte die TubeSolar einen Meilenstein, als bekannt gegeben werden konnte, dass die Röhren-Photovoltaik Module den TÜV-Zertifizierungsprozess erfolgreich durchlaufen haben. Sobald alle Dokumentationen abschlossen sind, erhält das Unternehmen das TÜV-Siegel. Damit hat man ein weiteres Verkaufsargument auf seiner Seite und gleichzeitig die Qualität des Produkts bestätigt. Die Serienproduktion wird aktuell im ehemaligen Leuchtstoffröhrenwerk von Osram / Ledvance aufgesetzt und soll am Ende eine Kapazität von 250 Megawatt (MW) aufweisen. Die ersten Röhren sollen noch in diesem Jahr produziert werden. Eine erste Pilotanlage mit einer Fläche von einem Hektar wurde in Hallertau errichtet.

    Zur Finanzierung wurden zuletzt Investorengelder eingesammelt. Jüngst wurde eine 2% Wandelanleihe über 8 Mio. EUR begeben, die am 10. November 2026 endfällig ist. Der Wandlungspreis je Aktie beträgt 5,50 EUR. Zusätzlich läuft eine Bezugsrechtskapitalerhöhung, bei der 1.882.352 Aktien zu 4,25 EUR angeboten werden. Schon heute hat das Unternehmen Anfragen über rund 300 Megawatt vorliegen, bei denen 55 MW kurz vor der Vertragsunterzeichnung sind und 238 MW aktuell verhandelt werden. Der Bedarf ist also vorhanden. Eine Unternehmenspräsentation vom International Investment Forum ist auf Youtube zu finden. Die Aktie notiert aktuell bei 3,94 EUR und befindet sich in einer Konsolidierung nachdem der Abwärtstrend nach oben gebrochen wurde.

    Nordex – Quartalszahlen im Blickpunkt

    Am heutigen 14. November steht Nordex mit seinen Quartalszahlen zum 3. Quartal im Fokus. Dort wird sich zeigen, ob das Unternehmen seine Margenproblematik in den Griff bekommen hat. Bereits am 14. Oktober wurde der Auftragseingang in Höhe von 1.441 MW im 3. Quartal bekannt gegeben. Im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 388 MW. Die größten Märkte waren Brasilien und Europa. Hervorstechend in der Meldung ist, dass der durchschnittliche Verkaufspreis 0,9 Mio. EUR je Megawatt betrug. Im Vorjahr waren es lediglich 0,69 Mio. EUR.

    Das bedeutet eine Preissteigerung von über 30%. Die kommenden Zahlen könnten also ein Fingerzeig für die Zukunft sein. Von Oktober bis zum 2. November konnte man sechs Aufträge gewinnen mit einer Gesamtkapazität von 512 MW. Die Aufträge kamen aus Finnland, Polen, Spanien, Kroatien und Deutschland. Rückenwind bekommt das Unternehmen von der Bundesregierung, die 2% der Bundesfläche als Land für Windräder vorsieht. Jetzt müssen die Länder diese Vorgaben nur noch umsetzen. Dann winken neue Aufträge für Nordex.

    Es geht also schrittweise aufwärts für das Unternehmen, das sich zuletzt mehrfach frisches Kapital besorgen musste. Mittlerweile ist die Aktie auch wieder im SDAX vertreten. Am 27. Oktober konnte die Aktie den Abwärtstrend brechen und ging am 11. November mit 10,70 EUR aus dem Xetrahandel. Der nächste Widerstand liegt bei 11,10 EUR. Gelingt der Bruch dieses Levels ist Luft bis 11,85 EUR. Die jüngste Analyse kommt von Jeffries, deren Analysten haben die Aktie auf Kaufen gesetzt mit einem Kursziel von 13,00 EUR.


    Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist unabdingbar, wenn man sich von fossilen Brennstoffen trennen will. Gute Voraussetzungen für die drei vorgestellten Unternehmen. JinkoSolar gehört zu den Marktführern in der Solarbranche und wird entsprechend profitieren. TubeSolar besetzt mit seiner Röhren-Photovoltaik Technologie ein völlig neues Marktsegment. Damit können ganz neue Einsatzgebiete erschlossen werden. Nordex wird mit seinen Quartalszahlen offenlegen, ob das Unternehmen gut für die Zukunft gerüstet ist.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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