Menü schließen




14.04.2022 | 05:05

Hammer Wasserstoffprognose: Aktien von Nel ASA, Plug Power und dynaCERT vor goldenen Zeiten?

  • Wasserstoff
  • Erneuerbare Energien
  • Energiewende
Bildquelle: pixabay.com

Wasserstoff ist für viele ein Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende. Entsprechend stark wird die Technologie gefördert. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat Wasserstoff nochmals an Bedeutung gewonnen und Experten überschlagen sich mit Wachstumsprognosen. Zunächst hatte Mitte März die Investmentbank Jefferies eine Prognose veröffentlicht, wonach bis zum Jahr 2030 der Bedarf an Wasserstoff-Elektrolyseuren auf mehr als 400 Gigawatt ansteigen könnte. Bis dahin würden jedoch nur 79 Gigawatt bereitstehen. Die Angebotslücke ist also riesig. Um diese zu schließen könnten auf Wasserstoff-Spezialisten wie dynaCERT, Nel ASA und Plug Power vor goldenen Zeiten stehen. Und es kommt noch besser. Eine neue Studie stellt die Jefferies Prognose nochmals in den Schatten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

Inhaltsverzeichnis:


    Infrastruktur für Transport und Speicherung

    In einer neuen Studie zum Wasserstoffmarkt erwartet Guidehouse Insights, dass die jährlichen Elektrolyseur-Kapazität bis 2031 von aktuell 0,5 auf 84,7 Gigawatt explodieren werden. Dies würde ein durchschnittliches Marktwachstum von 78% pro Jahr bedeuten und insgesamt eine Steigerung um unfassbare 1.700%. Bis zum Durchbruch von grünem Wasserstoff geben es natürlich noch zahlreiche Herausforderungen. Aspekte der Liefer- und Wertschöpfungsketten der Wasserstoffproduktion, einschließlich der Teile und Komponenten, aus denen die Elektrolyseure selbst bestehen, seien technologisch noch unausgereift, logistisch unsicher und teuer. Weitere Herausforderungen seien der Land- und Wasserverbrauch, unzureichende staatliche Maßnahmen und Anreize sowie der Bedarf an weiterer Infrastruktur für Transport und Speicherung.

    dynaCERT profitiert von Plänen der kanadischen Regierung

    Genau um diese Herausforderungen zu reduzieren, bietet dynaCERT ein patentiertes Elektrolysesystem „HydraGEN“ für Nutzfahrzeuge an. Mit ist es Fuhrparkunternehmen möglich, ohne erhebliche Umrüstkosten die Effizienz von Dieselmotoren zu verbessern und deren Schadstoffausstoß zu verringern. Durch die Zufuhr einer geringen Menge von Wasserstoff können große Dieselmotoren den CO2-Ausstoß um rund 19% reduzieren – ohne Leistungsverlust. Um die CO2-Einsparungen offiziell zu messen und für die zuständige Umweltbehörde zu dokumentieren, liefert das kanadische Unternehmen die passende Telematik-Software HydraLytica gleich mit. Im Heimatmarkt Kanada kommt jetzt Bewegung in die Förderung von CO2-Einsparungen.

    So hat die kanadische Regierung Anfang April geplante Änderungen im Haushalt 2022 angekündigt. Diese sehen neue Steuergutschriften von 30% für Investitionen in saubere Technologien, die sich auf Netto-Null-Technologien, Batteriespeicher und sauberen Wasserstoff konzentrieren vor. dynaCERT begrüßt die Pläne: „Im Gegensatz zu staatlichen Zuschüssen, geben bedeutende Steuergutschriften und Anreize für saubere Technologien wie die im Haushalt 2022 enthaltenen dem privaten Sektor den Impuls, Geschäftsentscheidungen auf der Grundlage einer Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu treffen, und geben dem privaten Sektor den Anreiz, in saubere Technologien zu investieren, womit Kapital des privaten Sektors genutzt wird anstatt direkter Investitionen von Regierungen.“ Die Steuergutschrift soll die Nachfrage nach dem Elektrolysesystem in Kombination mit der Mess-Software von dynaCERT antreiben. Auch in weiteren Märkten in das Thema CO2-Zertifikate.

    Nel: RBC bestätigt Kaufempfehlung

    Bei Anlagen zur Wasserstoffproduktion kommt man an Nel ASA nicht vorbei. Allerdings hat das Unternehmen in den letzten Quartal beim Wachstum enttäuscht. Die kanadische Bank RBC sieht jedoch weiterhin Potenzial bei der Aktie. Die Analysten haben gestern das Kursziel für die Nel-Aktie von 21 auf 24 norwegische Kronen angehoben und ihre Empfehlung "Outperform" bestätigt. Die Umsatzschätzungen für den Wasserstoff-Spezialisten wurden angehoben. Allerdings dürften auch die Kosten zulegen, so die Analysten. Insgesamt bleibe Nel ASA bleibe eine der besten Wetten auf grünen Wasserstoff. Operativ hatte die Norweger zuletzt in Spanien einen Erfolg erzielt. Das Gemeinschaftsprojekt mit dem spanischen Energieversorger Iberdrola hat eine wichtige Finanzierung über rund 88 Mio. EUR erhalten. Auf halber Strecke zwischen Madrid und Malaga wollen die Partner eine der größten Wasserstoff-Anlagen Europas realisieren. Dort soll ein Solarpark mit einer Leistung von 100 MW entstehen. Die Energie soll in einer Batterie mit 20 Kilowattstunden gespeichert und dann in grünen Wasserstoff umgewandelt werden.

    JPMorgan glaubt an Plug Power

    Wenig News gab es zuletzt bei Plug Power. Auch von der fast schon euphorischen Stimmung im Wasserstoff-Sektor konnte die Aktie nicht wirklich profitieren. Sie notiert derzeit bei rund 24 EUR und hat damit seit Beginn des Krieges in der Ukraine rund 20% zugelegt. Bei anderen Aktien aus dem Bereich Erneuerbare Energie war es deutlich mehr. Zumindest JPMorgan glaubt weiterhin an Plug Power. Für die Analysten zählt das US-amerikanscihe Unternehmen zu führenden Herstellern von Brennstoffzellen und verfügt über die finanzielle Ressourcen, um die Technologie als Standard zu etablieren. Das Marktpotenzial sieht JPMorgan bei über 200 USD. Plug Power selber will jährlich um rund 50% wachsen und 2025 mehr als 3 Mrd. USD umsetzen. Dies ist aus Sicht der Analysten ein realistisches Ziel.


    Keine Frage, Wasserstoff ist eine Energie mit viel Zukunft. Noch fehlt es an allen Ecken und Enden an Kapazitäten und deren Aufbau braucht Zeit. dynaCERT hat eine kostengünstige Lösung zur CO2-Einsparung, muss aber noch den Durchbruch bei der Kommerzialisierung schaffen. Nel und Plug Power gehören zu den führenden Wasserstoff-Pure-Plays. Beide Unternehmen sind jedoch schon ordentlich bewertet.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 01.06.2023 | 06:00

    Nel ASA, First Hydrogen, Plug Power – Der Weg für die Wasserstoff-Technologie wird geebnet

    • Nel ASA
    • First Hydrogen
    • Plug Power
    • Wasserstoff
    • grüner Wasserstoff
    • Elektrolyseur
    • Nutzfahrzeuge
    • Wasserstoffantrieb
    • Brennstoffzelle

    Deutschland hat seine Atomkraftwerke abgeschaltet. Nun soll der Ausbau der Erneuerbaren Energien schneller vorangetrieben werden. Doch was passiert mit dem überschüssigen Strom, wenn den ganzen Tag die Sonne scheint? Um die Netze nicht zu überlasten, wird die Energie in die Nachbarländer verschenkt. In Zukunft soll daraus grüner Wasserstoff werden, der den Energiebedarf der Industrie oder des Transportwesens mit abdecken kann. Das Bundeskabinett hat am 25. Mai eine Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes beschlossen, die den rechtlichen Rahmen für ein zukünftiges Wasserstoff-Kernnetz in Deutschland festlegt. Die Wasserstoff Technologie wird sich nicht nur in Deutschland durchsetzen. Wir sehen uns daher drei internationale Wasserstoffunternehmen an.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 26.05.2023 | 05:25

    FREYR Battery, dynaCERT, BYD Aktie - Geschwindigkeit schlägt Ingenieurskunst und Bürokratie

    • Wasserstoff
    • Batterie
    • Automotive

    Die Jagd auf Hochleistungs-Antriebe ist eröffnet! Das branchenerfahrene kanadische Wasserstoff-Technologie-Unternehmen dynaCERT glänzt mit einer neuen Kooperation mit Cipher Neutron. Gemeinsam erschaffen sie eine Elektrolyseur-Zelle, die 28-mal mehr Wasserstoffgas erzeugen wird, als herkömmliche Zellen. Auch FREYR Battery schreitet mit seinen Batterie-Giga-Fabriken voran, doch schon bald auf der anderen Seite des Atlantiks. Dies aus Steuervorteilen, da die heimische Regierung in Norwegen zu langsam scheint. Zu langsam geht es auch bei Volkswagen voran. Was nützt deutsche Ingenieurskunst, wenn Konkurrent BYD in einer atemberaubenden Geschwindigkeit nicht nur Autos verkauft, sondern auch die Batterieproduktion in China für das konzerneigene Wachstum sichert. Ein Überblick.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 18.05.2023 | 05:05

    BYD Aktie, Plug Power, Altech Advanced Materials: Gewinner der Energiewende mit News

    • Batterietechnologie
    • Technologie
    • Elektromobilität
    • Energiewende

    Die Energiewende wirbelt derzeit die Welt durcheinander und auch die Börse. Die Chancen für neue Player und Anleger sind riesig. So will BYD nicht nur den deutschen Autobauern ein großes Stück vom Kuchen wegnehmen. In der Batterietechnik bahnt sich eine Revolution an. Altech Advanced Materials ist auf dem Weg, einer der Gewinner dieser Revolution zu sein. Daran hat der Altech-Vorstand auf einer Investorenkonferenz in der laufenden Woche keine Zweifel gelassen. Der Manager strotzte vor Selbstbewusstsein. Die Altech-Aktie könnte nach ihrer Konsolidierung jetzt wieder durchstarten. Bei Plug Power sehen Analysten über 300 % Kurspotenzial. Doch die letzten Quartalszahlen und die sich abzeichnende Finanzierungsrunde belasten weiter.

    Zum Kommentar