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01.09.2023 | 05:10

GoviEx Uranium, Siemens Energy, Delivery Hero - welche Aktien größtes Wachstumspotenzial haben

  • Lieferdienst
  • Uran
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  • Windkraft
Bildquelle: Delivery Hero

Lückenlose Energieversorgung ist zum Wettbewerbsvorteil geworden. Frankreich z. B. bezieht 70 % seines Stroms aus Uran. Mit einer herausragenden Urangewinnungsrate von 88 % in Sambia versorgt GoviEx Uranium die Welt mit dem wertvollen Energiegeber. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Exploration und Erschließung von Uranvorkommen in Afrika. Mit den erneuerbaren Energien will es noch nicht so richtig laufen. Siemens Energy sieht sich mit erheblichen Kostenproblemen in seinem Onshore-Windturbinengeschäft konfrontiert. Die Schäden an Rotorblättern und Lagern könnten das Unternehmen bis zu 4,5 Mrd. EUR kosten. Doch gegessen wird immer. Wer angesichts der hohen Stromkosten lieber Essen bestellt, werfe einen Blick auf Delivery Hero. Die Citigroup scheint bessere Informationen zum Lieferdienst zu haben, als es die aktuelle Stimmung der Investoren ausdrückt.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Juliane Zielonka
ISIN: GOVIEX URANIUM INC A | CA3837981057 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , DELIVERY HERO SE NA O.N. | DE000A2E4K43

Inhaltsverzeichnis:


    GoviEx mit 88 % Urangewinnung in Sambia

    Die hohen Energiekosten in Deutschland lassen die heimische Industrie abwandern. Einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zufolge sind ⅓ der Unternehmen im Land dabei, ihre Energieversorgung umzustrukturieren. Dabei geht es nicht um Emissionsfreiheit, sondern um pure Wettbewerbsfähigkeit. "Das Vertrauen der deutschen Wirtschaft in die Energiepolitik ist auf einem Tiefpunkt angelangt", sagt der Vorsitzende der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Achim Dercks zu Bloomberg. "Die Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit ist so groß wie nie zuvor."

    Frankreich beispielsweise bezieht 70 % seines Stroms aus Uran. Weltweit werden rund 10 % des Stroms in Kernreaktoren aus Uran erzeugt. Die USA haben etwa 90 in Betrieb befindliche Reaktoren, die 20 % ihres Stroms liefern.

    So finden sich für das Rohstoff-Unternehmen GoviEx weltweit Abnehmer, die das wertvolle Uran für die landeseigene Energieversorgung benötigen. GoviEx hat dabei seinen Fokus auf die Erkundung und Entwicklung von Uranvorkommen in Afrika, in Mali, Sambia und Niger. Niger zählt zu den bedeutendsten Uranlieferanten für die Europäische Union (EU) und steuert zwischen 15 und 17 % des Urans zur französischen Stromerzeugung bei. In einem Statement vom Juli weist GoviEx darauf hin, dass die Produktion trotz der Unruhen im Land nicht betroffen sei.

    Dank des diversifizierten Portfolios läuft unter anderem das Bergbau-Geschäft in Sambia weiter wie gewohnt. In der Nähe von Lusaka, rund 200 km südlich gelegen und unmittelbar nördlich des Kariba-Sees, erstreckt sich das fortschrittliche Uranprojekt von GoviEx auf Höhen zwischen 500 und 960 Metern. Die Mineralressource von 15,2 Mio. Pfund U3O8 (gemessen und angezeigt) sowie 45 Mio. Pfund U3O8 (abgeleitet) wurde im November 2017 ermittelt.

    Das Uranvorkommen befindet sich in den Sandsteinen der Escarpment Grit Formation der Karoo Super Group. Die geplante Minenlaufzeit beträgt 11 Jahre, mit einer jährlichen Produktion von 2,6 Mio. Pfund U3O8 und einer Uranrückgewinnung von 88 %.

    Die Gesamtkosten für den Projektstart belaufen sich auf 121 Mio. USD, mit Betriebskosten von 31,1 USD pro Pfund U3O8. Eine Bergbaulizenz wurde bereits erteilt, basierend auf dem Konzept des Tagebaus und der Schüttlaugung. Die solide Infrastruktur umfasst eine 39 km lange Schotterstraße für den Zugang, Grundwasser und verfügbare Netzstromversorgung, etwa 60 km entfernt.

    Probleme mit Windturbinen führen zur Kostenexplosion bei Siemens Energy

    Laut einem Bericht des deutschen Manager Magazin könnte Siemens Energy aufgrund von Problemen in seinem Onshore-Windturbinengeschäft bis zu 4,5 Mrd. EUR kosten. Im Juni schockierte Siemens Energy die Märkte, als es kurz nach der vollständigen Übernahme des Unternehmens Siemens Gamesa, einem der weltweit größten Hersteller von Windturbinen, mehrere Probleme bekannt gab. Dabei geht es um Schäden an Rotorblättern und Lagern bei den Plattformen 4.X und 5.X. Die Turbinen sind zwar in Betrieb, die Reparaturen sind jedoch größtenteils für 2024 und 2025 geplant.

    Doch damit nicht genug: Das Unternehmen kann vorerst keine Verlustvorträge in Höhe von 700 Mio. EUR nutzen, da unklar ist, wann das Unternehmen wieder profitabel sein wird. Für das 4. Quartal erwartet der Vorstand operative Verluste von mindestens 600 Mio. EUR.

    Manche Führungskräfte können und wollen sich dieses Trauerspiel nicht weiter anschauen. So wechselt Siemens Energy Personalchefin Gina Vagiu-Breuer zu SAP, wo sie laut Handelsblatt ab Februar 2024 ihre neue Tätigkeit antreten wird. Nach der Abspaltung von Siemens im Jahr 2020 war Vargiu-Breuer maßgeblich daran beteiligt, den Personalbereich bei Siemens Energy aufzubauen und eine umfassende "Unternehmenstransformation" zu entwickeln, wie SAP in seiner Mitteilung erklärte. In dieser Rolle arbeitete sie eng mit Führungskräften und Mitarbeitern zusammen und befähigte sie dazu, als "aktive Mitgestalter" an diesem Prozess teilzuhaben. Wenn diese Mitgestalter eins in den kommenden 24 Monaten können, dann ist es Krisenkommunikation.

    Citigroup erhöht Kursziel für Delivery Hero auf 56 EUR

    Angesichts der hohen Energiekosten greifen manche Haushalte auf Bringdienste zurück, statt selbst zu kochen. Doch anscheinend nicht ausreichend genug. Die Aktien von Delivery Hero sind um 12 % auf ein 4-Monatstief bei 31,46 EUR gefallen. Der Essenslieferant veröffentlichte am Mittwoch seinen Halbjahresbericht, in dem ein Nettoverlust von 832,2 Mio. EUR ausgewiesen wurde. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem der Verlust noch 1,5 Mrd. EUR betrug, ist dies eine Verbesserung. Dennoch zeigten sich Investoren enttäuscht, da sie offenbar auf einen geringeren Verlust gehofft hatten, so Analyst Alexander Zienkowicz von AlsterResearch.

    Obwohl Delivery Hero Anfang August bekannt gab, in den ersten sechs Monaten operativ die Gewinnschwelle erreicht zu haben, blieb das Asien-Geschäft ein Hemmschuh. Mit der Aufhebung der Pandemie-Beschränkungen bevorzugten die Menschen das Essen in Restaurants gegenüber der Lieferung nach Hause. Dies belastete die Performance des Unternehmens im asiatischen Markt.

    Food Konkurrent HelloFresh hingegen vermeldet einen beeindruckenden Anstieg des operativen Gewinns um 31,5 % auf 191,9 Mio. EUR. Trotz eines Rückgangs von 8,7 % bei den aktiven Kunden konnte der Kochbox-Versender seinen Umsatz um 1 % auf 1,92 Mrd. EUR steigern. Die vorläufigen Zahlen vom Juli wurden bestätigt und die angepassten Gesamtjahresziele bleiben bestehen. HelloFresh erwartet nun ein Umsatzwachstum von 2 bis 8 % und einen bereinigten Betriebsgewinn zwischen 470 und 540 Mio. EUR. Die HelloFresh Aktie liegt bei 30,52 EUR und Delivery Hero bei 33,27 EUR. Die Citigroup glaubt an die Lieferhelden und hat das Kursziel von 51 EUR auf 56 EUR für die Delivery Hero Aktie angehoben.


    GoviEx etabliert sich als bedeutender Akteur in der globalen Energieversorgung durch seine Uranförderung in Sambia, Niger und Mali. Das Unternehmen arbeitet trotz der Unruhen in Niger wie gewohnt weiter und hat, dank der Standorte Mali und Sambia, zwei weitere afrikanische Länder, in der es Uran fördert. GoviEx zeigt, wie ein Fokus auf das wertvolle Uran zur globalen Energiewende beitragen kann. Siemens Energy steht vor zahlreichen Herausforderungen, die von Kostenproblemen bis hin zur strategischen Neuausrichtung reichen. Eines der Hauptprobleme sind Schäden an Windturbinen im Onshore-Bereich von der eingekauften Siemens Gamesa, die Kosten von bis zu 4,5 Mrd. EUR verursachen könnten. Dieser Rückschlag kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da Siemens Energy bereits mit gestiegenen Materialkosten zu kämpfen hat. Und die Personalchefin ist auch noch fort. Delivery Hero enttäuscht mit einem Nettoverlust von 832,2 Mio. EUR im Halbjahresbericht. Trotz der Ankündigung, operativ in den ersten 6 Monaten die Gewinnschwelle erreicht zu haben, belastete das schwache Asien-Geschäft die Bilanz. Nach der Aufhebung der Pandemie-Beschränkungen bevorzugten die Verbraucher das Essen in Restaurants, was zu operativen Schwierigkeiten führte. Die Aktien von Delivery Hero verzeichneten einen deutlichen Kursrückgang. Doch die Citigroup sieht weiter das Potenzial dieses Unternehmens und setzt das Kursziel auf 56 EUR.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Juliane Zielonka

    Die gebürtige Bielefelderin studierte Germanistik, Anglistik und Psychologie. Das aufkommende Internet in den frühen 90ern führte sie von der Uni zu Ausbildungen in Grafik-Design und Marketingkommunikation. Nach Jahren der Agenturarbeit im Corporate Branding wechselte sie ins Publishing und lernte ihr redaktionelles Handwerk bei der Hubert Burda Media.

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