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25.08.2022 | 04:44

Die beste Greentech-Aktie finden: BYD, Defense Metals, JinkoSolar, Nordex im Fokus

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Bildquelle: pixabay.com

Greentech-Aktien sind seit dem Climate Bill von Joe Biden in aller Munde. Denn neben der EU wollen nun auch die USA deutlich aufs Gaspedal drücken. Es geht um die Zukunftsinvestitionen in den Klimaschutz. Hier bedarf es in erster Linie an Technologien für alternative Energie-Erzeugung, wie z.B. Solar- oder Windkraftanlagen. Ebenso im Fokus stehen aber die Antriebstechnologien für die vielen Fahrzeuge auf unseren Straßen. Dreh- und Angelpunkt sind strategisch wichtige Metalle, sie sind selten und hochbegehrt. Die internationale Abhängigkeit von China macht viele Projekte zu einer harten Gratwanderung. Manche Unternehmen sind aber gut aufgestellt. Sind sie bereits zu weit gelaufen?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

Inhaltsverzeichnis:


    BYD – Der chinesische Hersteller klopft in Europa an

    Die Aktie von Build your Dreams (BYD) machte seit dem Einstieg von Warren Buffet eine sagenhafte Entwicklung durch. Mittlerweile ist der Konzern zu einem der größten integrierten Technologie-Unternehmen in China aufgerückt. Die Marktkapitalisierung hat jüngst sogar die von Volkswagen, dem größten Automobilhersteller der Welt, deutlich überrundet.

    Neben Japan hat sich das Unternehmen nun auf den Weg nach Europa gemacht. Auf dem anstehenden Pariser Autosalon im September möchte man der breiten Öffentlichkeit vier Modelle vorstellen. Auch mit potentiellen Vertragshändlern laufen schon aktive Gespräche zu einer Vertriebspartnerschaft. Die europäische Automobil-Industrie hinkt in der E-Mobilität noch etwas hinter China und den USA her, hat aber in den letzten zwei Jahren beträchtlich aufgeholt. Nun gibt es ein Kräftemessen zwischen deutscher und internationaler Ingenieurskunst. Da die Lithium-Ionen-Technologie aber nicht so recht von der Stelle kommt, wird letztlich der günstigste Anbieter das Rennen machen.

    In Norwegen hat BYD schon seine Zelte aufgeschlagen. Was in den Ohren vieler wie ein bisschen nach Tick, Trick und Track klingt, ist der Versuch, sich in verschiedenen Segmenten breitzumachen. Während der BYD SUV Tang eher Familien abholen will, spricht der Han als schicke Limousine eher die Model-3- oder gar Model-S-Interessierten an, denen ein Tesla möglicherweise zu teuer ist. Und da wäre noch Atto 3, ein Mittelklassewagen mit Schrägheck, der in die Masse gehen soll und sich zum Konkurrenten von VW ID.3 oder Cupra Born mausern könnte. Die nicht mehr günstige BYD-Aktie konsolidiert derzeit zwischen 35 und 40 EUR. Investierte setzen einen engen Stop bei 33,80 EUR und sehen ruhig zu, was passiert.

    Defense Metals – Spannung mit Blick auf das Jahr 2023

    Ein weiterer Protagonist unter den Greentech-Aktien ist der kanadische Rare-Earth-Explorer Defense Metals. Das Unternehmen hat Stoffe im Fokus, welche üblicherweise im Strommarkt, im Militär und in der nationalen Sicherheit Anwendung finden. Wichtig sind diese seltenen Metalle vor allem in der Produktion von grünen Energietechnologien, weil sie hochfeste Legierungen ermöglichen und Magnete für Generatoren liefern.

    Das unternehmenseigene Grundstück Wicheeda von Defense Metals besteht aus neun Mineralien-Claims, die sich über eine Fläche von 4.244 Hektar erstrecken und etwa 80 km nordöstlich der Stadt Prince George, British Columbia liegen. Die Zahlen aus der Vormachbarkeitsstudie 2021 lieferten beachtliche Ergebnisse. So soll ein Tagebaubetrieb mit einem Mühlendurchsatz von 18 Mio. Tonnen möglich sein, die Lebensdauer der Mine wird mit 19 Jahren kalkuliert. Bei einem internen Zinsfuß von 18% ergibt sich ein heutiger Gegenwartswert von 517 Mio. CAD. Jährlich könnten durchschnittlich 25.423 Tonnen von Seltenen Erden produziert werden. Die Vorarbeiten werden noch bis Mitte 2023 andauern, Mitte August hatte das Management einen Vorort-Besuch für strategische Interessenten und Analysten ermöglicht. Das Interesse an der Liegenschaft ist außerordentlich hoch.

    Für Nordamerika wäre ein neuer Anbieter von Seltenen Erden ein kleiner Schritt zu mehr Unabhängigkeit von China, welches 85% des Weltmarkts auf sich vereint. Die Aktie von Defense Metals (DEFN) stabilisiert sich mit den neuesten Ergebnissen recht gut zwischen 0,17 und 0,22 CAD. Bei 183,4 Mio. Aktien beträgt der aktuelle Marktwert knapp 36 Mio. CAD. Mit Blick auf das Jahr 2023 sollten aus unserer Sicht deutlich höhere Kurse erwartet werden.

    JinkoSolar und Nordex – So einfach ist es dann doch nicht

    Große Verbraucher von strategischen und seltenen Metallen sind die Greentech-Unternehmen JinkoSolar und Nordex. Durch ihre unterschiedlichen Schwerpunkte und Ansiedlung haben beide aber mit sehr differenten Anforderungen und Problemen zu kämpfen. JinkoSolar aus China hatte sich vor ein paar Monaten über 1,5 Mrd. USD an Mitteln besorgt, um die weiteren Entwicklungen in der Panel-Technologie zu stemmen. Dies geschah zu einer Zeit, in der die Märkte für Kapitalerhöhungen offen waren. Aktuell hat China mit einer schwächeren Binnen-Nachfrage zu kämpfen und auch der Export leidet unter den weltweiten Rezessionstendenzen. Für Jinko ist das noch nicht belastend, weil der Orderrückstau aus den Klimaschutz-Programmen, v.a. aus Europa, noch groß ist. Der EURO wird aber sukzessive schwächer und untergräbt die zukünftigen Wachstumsmöglichkeiten. Wegen der anhaltenden Dürre in der Provinz Sichuan ist der Strom nun staatlich rationiert worden, was die Fertigungskapazität in den dortigen Werken beeinträchtigt. Wann die Produktionsanlagen von JinkoSolar wieder mit voller Leistung laufen werden, ist bislang ungewiss. Da JinkoSolar bis vor kurzem einem steilen Aufwärtstrend folgte, sollten jetzt Zweifel angebracht sein, ob das Hoch bei knapp 77 EUR nicht das Ende der Fahnenstange markiert hat.

    Nordex hatte sich nun mehrmals frisches Kapital bei den gescholtenen Aktionären besorgt. Mit zwei Gewinnwarnungen in Folge glaubt das Unternehmen nun erst wieder in 2023 profitabel sein zu können. Nordex hat aber im Juli neue Großaufträge aus Deutschland und Skandinavien an Land ziehen können. Dreh- und Angelpunkt für die Profitabilität der Hamburger bleiben die hohen Kosten für die Vorprodukte, fehlendes Personal und ständige Störungen in den Lieferketten. Diese Themen werden sich aber erst auf Sicht entspannen und belasten entsprechend stark. Nach einer kurzen Rally bis knapp über 11 EUR ist das Papier nun wieder bei 9,70 EUR gelandet. Vom Tief bei 7,04 EUR ist man aber noch weit weg. Die Stimmung für die Aktie bessert sich langsam, eine wundersame Rallye erwarten wir dennoch kurzfristig nicht. Zukäufe im Bereich 7,50 – 8,50 EUR machen aber mittelfristig durchaus Sinn.


    Die Verfügbarkeit von strategischen Metallen könnten in Zukunft zum Dreh- und Angelpunkt wichtiger Produkte werden. Wer Greentech vorantreiben will, braucht eine Fülle verschiedener Metalle, die es nicht überall auf dem Globus so einfach zu finden gibt. China ist hier am Drücker, die Europäer haben es politisch immer schwerer einen soliden Stand zu bewahren. Defense Metals schickt ich an, in absehbarer Zeit einen wichtigen Baustein zu liefern.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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