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27.10.2021 | 05:50

Defense Metals, Nordex, Xiaomi – Kampf um Rohstoffe verschärft sich

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Bildquelle: pixabay.com

China fährt seine Magnesiumproduktion aufgrund von Elektrizitätsproblemen zurück. Die chinesische Regierung hat das Ziel, den Energieverbrauch und somit auch die Emissionen zu verringern. Das wird unweigerlich weltweit zu Lieferengpässen führen und in Deutschland zunächst die Metallindustrie treffen. Da China aber weltweit 90% des Magnesiums produziert, gibt es de facto keine Alternativen. Ähnliche Probleme gibt es bei Wolfram oder den Seltenen Erden, die für fast alle neuen Technologien benötigt werden, von den erneuerbaren Energien über Unterhaltungselektronik bis hin zu E-Autos. Will man diese Abhängigkeit verringern, muss man Alternativen suchen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , XIAOMI CORP. CL.B | KYG9830T1067

Inhaltsverzeichnis:


    Defense Metals – Exploration geht gut voran

    Eine dieser Alternativen ist der kanadische Explorer Defense Metals. Das Unternehmen hat in British Columbia ihr 1.708 Hektar großes Wicheeda Rare Earth Projekt, auf dem seit dem 8. September ein Bohrprogramm läuft, bei dem 32 Bohrlöcher mit einer Gesamtlänge von bis zu 5.000m geplant sind. Auf dem Gebiet wurden bisher rund 4,9 Mio. Tonnen mit durchschnittlich 3,02% LREO (Leichtes Seltene Erden-Oxid) nachgewiesen. Daraus ließen sich 12,1 Mio. Tonnen Mineralressourcen mit durchschnittlich 2,9% LREE (leichte Seltene Erden) ableiten.

    Seit Start des Bohrprogramms wurden bereits zwei Updates herausgegeben. Am 4. Oktober waren bereits acht Bohrlöcher mit einer Gesamtlänge von 1.500m fertiggestellt und die ersten Ergebnisse aus diesen Bohrungen zeigen einen höheren Gehalt an Mineralvorkommen als die letzten Ergebnisse. Es konnte mittlerweile sogar ein zweites Diamantbohrgerät in den Einsatz gebracht werden, um mehrere Infill-Löcher im zentralen Bereich der Lagerstätte zu bohren und so den Abschluss der Exploration 2021 zu beschleunigen. Im Zuge der Wirtschaftlichkeitsanalyse, die von SRK Consulting durchgeführt wird, werden Sachverständige von SRK die Standorte besuchen.

    Am 25. Oktober wurde Dr. Luisa Moreno neues Mitglied des Vorstands. Sie verfügt über die Fähigkeit, Spezialmetalllagerstätten zu analysieren und ist sehr gut im Kapitalmarkt vernetzt. Neben dem Hauptprojekt könnten die Projekte Geiger North und Klaproth, die seit 2018 dem Unternehmen gehören, interessant werden. Dort gibt es eine Uranmineralisierung, die beim aktuellen Uran-Hype neu ausgewertet werden soll. Das gab das Unternehmen am 23. September bekannt. Die Aktie steckt aktuell in einer Seitwärtsphase zwischen 0,21 und 0,30 Kanadischen Dollar (CAD) und notiert aktuell bei 0,265 CAD. Die kommenden Ergebnisse könnten Schwung in die Aktie bringen.

    Nordex – Absatz im 3. Quartal deutlich gesteigert

    In der Windkraft-Branche benötigt man vor allem Neodym und Dysprosium als Seltene Erden, da daraus die stärksten Magnete hergestellt werden können. Diese Magnete werden beim Generatorbau genutzt. Aber nicht alle Windräder enthalten Seltene Erden. Weitere Einsatzgebiete für Seltene Erden sind beispielsweise die Batteriespeicher. Nordex hat sich auf die Errichtung von Windkraftanlagen spezialisiert und bietet seinen Kunden ein Rundum-Paket, indem Nordex die gebauten Windräder nicht nur wartet, sondern auch laufend mittels Sensoren überwacht.

    Das Unternehmen profitiert einerseits von der Bundestagswahl, da die Grünen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an der Regierung beteiligt sein werden. Andererseits überzeugen die vorab bekanntgegebenen Zahlen zum dritten Quartal. Der Auftragseingang konnte deutlich zulegen. Wurden in 2020 im dritten Quartal noch 271 Windenergieanlagen verkauft, sind es in diesem Jahr 389, also ein Plus von satten 40%. Auch im Oktober konnten schon wieder vier Aufträge aus Irland, Polen und der Ukraine vermeldet werden.

    Am 21. Oktober wurde bekannt, dass Blackrock nun mehr als 5% der Anteile an Nordex hält. Seit der Markierung des Jahrestiefs am 6. Oktober von 12,64 EUR, was unter anderem sicherlich an der unerwarteten Kapitalerhöhung lag, geht es seitdem deutlich aufwärts. Der Abwärtstrend wurde gebrochen und dabei auch der gleitende 50-Tage Durchschnitt von unten nach oben durchstoßen. Interessierte Investoren sollten aktuell auf eine Konsolidierung warten und sich den 15. November merken, da dort die Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht werden.

    Xiaomi – Investorentag veranstaltet

    Xiaomi ist aktuell der zweitgrößte Handyhersteller, wenn es nach Verkäufen geht. Wie bereits eingangs erwähnt, wäre die Herstellung von Smartphones und anderen High-Tech Geräten nicht ohne die Seltenen Erden möglich. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen, die außerhalb von China produzieren, sitzt Xiaomi an der Quelle. 90% aller weltweit verbrauchten Seltenen Erden stammen aus China. Somit sollte die Produktion nicht in Gefahr geraten.

    Am 19. Oktober veranstaltete das Unternehmen einen Investorentag, um über seine ehrgeizigen Ziele für die kommenden Jahre zu informieren. Es gab zwei Punkte, die herausstachen. Zum einen soll bis 2024 die Marktführerschaft im Smartphone Bereich übernommen werden und zum anderen sollen im selben Jahr bereits die ersten Elektrofahrzeuge produziert werden. Gerade im Ausland wachsen die Marktanteile im Smartphone Bereich aufgrund der Premium-Smartphone Strategie deutlich. Innerhalb von China wurde das Unternehmen von Honor, einer ehemaligen Huawei Tochter, überholt. Ob Xiaomi sich Marktanteile im E-Mobility Sektor sichern kann, steht momentan noch in den Sternen.

    Das Unternehmen hat sich an einer 563 Mio. USD schweren Finanzierungsrunde bei DreamMe beteiligt, bei der auch der Alibaba Gründer Jack Ma investierte. Xiaomi will auch in der Staubsauger-Branche weitere Marktanteile gewinnen. Die Aktie konnte wie fast alle Chinawerte in den letzten Tagen Boden gutmachen. Um den Abwärtstrend der Aktie endgültig zu brechen, ist ein Schlusskurs oberhalb von 2,60 EUR notwendig.


    Inflation, gebrochene Lieferketten, eine Energiekrise in China und eine nicht von der Hand zu weisende Abhängigkeit vom Reich der Mitte wird auch in der nahen Zukunft für Konflikte sorgen. Defense Metals möchte Seltene Erden produzieren, doch der Weg zum Produzenten wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Nordex hat volle Auftragsbücher, jetzt müssen nur noch die Margen besser werden und es wird aufwärts gehen. Xiaomi sollte keine Lieferprobleme bei Rohstoffen bekommen. Hier ist eher die Frage, ob die Produktion von E-Fahrzeugen nicht zu ambitioniert ist.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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