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28.09.2021 | 04:44

BYD, Fisker, Kodiak Copper, Varta: Ohne Kupfer geht gar nichts!

  • Kupfer
  • E-Mobilität
Bildquelle: pixabay.com

Die Elektromobilität wird für die Energiewende im Verkehr immer wichtiger. Und mit ihr die Forschung, Entwicklung und Produktion von Antrieben, Batterien und Komponenten. Neben der Stromspeicherung tritt aber auch die Fahrzeug-Verkabelung und die Bestückung von E-Komponenten in den Vordergrund. Ein Elektrofahrzeug benötigt heute die drei- bis vierfache Kupfermenge wie vor 20 Jahren, hinzu kommt der Bedarf in industriellen Fertigungsprozessen. Die Vorkommen auf der Erde sind erschöpflich und gerade bei Kupfer ziemlich auf Kante genäht. Ein Spotpreis von knapp 10.000 USD je Kilo zeigt deutlich, wie die Märkte diese Situation verarbeiten. Steigende Preise!

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: KODIAK COPPER CORP. | CA50012K1066 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , Fisker Inc. | US33813J1060 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

Inhaltsverzeichnis:


    BYD – Gut gelaufen und was nun?

    BYD ist in den letzten Monaten hervorragend gelaufen. Selbst die Mai-Korrektur mit Kursen um die 15 EUR überlebte die Aktie mit einer darauffolgenden Verdoppelung und auch die Skandale um die chinesische Immobilienwirtschaft tangieren die BYD-Anleger nur wenig. Charttechnisch ist jedoch bei der Marke von 30 EUR ein ärgerliches Doppel-Top entstanden. Kann sich der Konzern abermals mit guten operativen Meldungen gegen die Charttechnik stemmen?

    BYD ist einer der weltweit führenden Hersteller von Elektrofahrzeugen mit bewährter Technologie für Autos, Busse, Lastwagen, Gabelstapler und Schienensysteme. Auf der diesjährigen ACT Expo stellte man zwei neue Elektrotrucks vor. Die beiden Modelle können mit bis zu erstaunlichen 185 kW (CCS1) geladen werden. Während der Gen3 8TT für den Gütertransport, den Regionalverkehr und den Verteilerverkehr eingesetzt werden kann, bietet sich der flexiblere 6F mit einem Aufsatz sogar für die Müllentsorgung an. Beide Modelle verursachten einen „Aha-Effekt“ auf der Messe.

    Im August dieses Jahres konnte BYD seine Produktions- und Verkaufszahlen mit 62.589 Einheiten im Vergleich zum Vorjahresmonat annähernd vervierfachen. Der Kurs von „Build your Dreams“ ist allerdings wegen der Unsicherheiten in China erst mal an der 30 EUR-Marke abgeprallt. Flexible Investoren bleiben daher vorsichtig und positionieren sich mit 20% tieferen Kauflimits.

    Fisker – Analysten sehen den Tesla-Verfolger positiv

    Fisker Inc. ist ein amerikanischer Elektrofahrzeughersteller, der derzeit das Modell „Ocean“ entwickelt, ein Fahrzeug für fünf Passagiere mit autonomen Fahrfähigkeiten. Die ersten Vorstellungen waren sehr positiv, ab 2022 soll es schon in Produktion gehen. Fisker zeigt in seiner Entwicklung deutliche Parallelen zu Tesla auf, denn wie bei Fisker betrug die Gesamtliquidität von Tesla im Jahr 2014 zwischen 700 und 800 Mio. USD. Analysten erwarten im Schnitt, dass Fisker in 2022 erst Umsätze erzielen wird und schon in 2023/2024 auf 2 bzw. 5 Mrd. USD Erlöse verweisen kann. Profitabel soll das Ganze dann im Jahr 2024 werden, mit einer EBIT-Marge von dann etwa 12%. Tesla wird im Jahr 2024 knapp 100 Mrd. USD umsetzen und einen operativen Gewinn von 13,3 Mrd. USD einfahren, dies wäre eine Marge von 14%. Beide Hersteller zielen auf den gleichen Markt ab, nur Tesla kann bereits liefern.

    Aktuell kostet die Fisker-Aktie wieder um die 13,50 EUR, nachdem sie kurzeitig auch über 17 EUR gehandelt wurde. Es bleibt weiterhin spannend, das David-gegen-Goliath-Spiel zu betrachten, den höheren Hebel im Vergleich zu Tesla hat wohl ein Investment in die 4,4 Mrd. USD schwere Fisker.

    Kodiak Copper – 13.600 Meter Bohrprogramm sind absolviert

    Von den Produzenten zum Bergbau. Windkraft, E-Mobilität und die Bauwirtschaft, der tägliche Bedarf an Kupfer wächst und bildet sich in den Spotpreisen ab. Kupfer ist als relativ weiches Metall gut formbar und zäh. Als hervorragender Wärme- und Stromleiter findet es vielseitige Verwendung. Da es sehr wenige förderfähige Minen gibt, richtet der Markt seine Aufmerksamkeit auf interessante Liegenschaften, die in den nächsten Jahren in Produktion gehen können.

    Ein klarer zukünftiger Lieferant für die angespannten Abnehmermärkte ist Kodiak Copper, ein Explorer aus British Columbia. Die Liegenschaft MPD befindet sich in unmittelbarer Nähe zu bekannten Minen wie Copper Mountain, Highland Valley und New Afton. Nun gibt es ein Update zum 2021er Bohrprogramm, das in Summe 30.000m betragen wird.

    Die bisherigen Bohrungen in der Gate-Zone haben die Nord-Süd-Ausdehnung des aussichtsreichen sulfidhaltigen, alterierten porphyrischen Muttergesteins von 125m auf 950m erweitert. Eine bedeutende Kupfer-Gold-Mineralisierung wurde auf einer Breite von 350m und in einer Tiefe von 800m durchteuft und ist in alle Richtungen offen. Bis Anfang September wurden insgesamt 25 Löcher mit einer Gesamtlänge von 13.600m gebohrt, wobei zwei Bohrgeräte bis zum Ende des Programms 2021 weiterhin im Einsatz sind. Das hochpriorisierte Ziel Dillard weist ähnliche Kupfer-Boden-Anomalien, geophysikalische Reaktionen und ermutigende historische Bohrungen wie die Zone Gate auf. Dillard wird im 4. Quartal erprobt werden, außerdem wurden insgesamt 1.755 geochemische Bodenproben auf drei Rastern entnommen, größtenteils innerhalb eines 5 qkm großen Gebiets, das das südliche Ende der Zone Gate mit dem historischen Zielgebiet Man verbindet. Hier gibt es in den nächsten Monaten noch viele Neuigkeiten.

    Kodiak ist in seiner Vorgehensweise sehr nachhaltig, denn man saniert historische Bohrstellen auf dem Grundstück und führt eine schrittweise Rekultivierung neuer Bohrstellen durch, die das Zementieren aller Bohrlöcher, die Wiederherstellung des Bodens und die Begrünung umfasst. Leider führten einige Busch- und Waldbrände in der Nähe des Kupfer-Gold-Porphyr-Projekts MPD zwischenzeitlich zu einer Evakuierung der Liegenschaft. Aufgrund einer wetterbedingten Verbesserung der Lage konnte jedoch das Bohrprogramm nach einer Woche wieder aufgenommen werden.

    Die Kodiak-Aktie wird aktuell um 1,34 CAD gehandelt, das liefert eine Marktkapitalisierung von 65 Mio. CAD. Angesichts der Größe und Güte der Liegenschaft ist diese Bewertung eindeutig zu niedrig.

    Varta – Der Markt wartet auf die E-Mobilität

    Ein kurzes Update zur Varta-Aktie. Mit den letzten Zahlen hatte das Unternehmen die Markterwartungen nicht erfüllen können, allerdings war der Kurs im Vorfeld auch bis 165 EUR gestiegen. Dass dann mit kleineren Enttäuschungen auch ein größerer Kursabschlag möglich ist, haben die Anleger bereits im Februar erleben können, als der Kurs um 40% von 180 auf 105 EUR abstürzte. Mit den Halbjahreszahlen verlief es nun ähnlich, die Bewegung ging aber von 165 auf nur 115 EUR.

    Dieses hochreaktive Verhalten spiegelt die Erwartung des Marktes wider, definitive News zur E-Mobilität zu erhalten. Mit seiner V4Drive-Hochleistungsbatterie hat Varta ein sehr innovatives Produkt angekündigt. Ein erstes nennenswertes Volumen dürfte jedoch nicht vor 2024 vom Band laufen. Dennoch zeigt sich der Batteriehersteller optimistisch, die Fertigung schnell und zuverlässig skalieren zu können, wenn der Prototyp seine technischen Anforderungen auch nach dem Verbauen bei den Kunden liefern kann. Bis dahin wird die Aktie wohl weiterhin im Korridor 110 bis 180 EUR zu finden sein. Mit 117,5 EUR gestern touchiert der Börsenliebling gerade den unteren Tradingrand. Ein Akkumulieren zwischen 100 und 115 EUR sollte daher zumindest mittelfristigen Erfolg bringen.


    Alle Automobilhersteller ringen um die Marktanteile in der E-Mobilität. Neben der Rohstofffrage in der Lieferkette gibt es natürlich auch einen Bedarf an attraktiven Modellen und innovativen Mobilitätskonzepten. BYD, Tesla und Fisker sind hochbewertete Protagonisten in der E-Mobilität, der kommende Kupferwert Kodiak Copper hingegen verdient gerade aus dem Bewertungs-Blickwinkel höchste Aufmerksamkeit.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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