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18.05.2023 | 05:05

BYD Aktie, Plug Power, Altech Advanced Materials: Gewinner der Energiewende mit News

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Bildquelle: Nordex SE

Die Energiewende wirbelt derzeit die Welt durcheinander und auch die Börse. Die Chancen für neue Player und Anleger sind riesig. So will BYD nicht nur den deutschen Autobauern ein großes Stück vom Kuchen wegnehmen. In der Batterietechnik bahnt sich eine Revolution an. Altech Advanced Materials ist auf dem Weg, einer der Gewinner dieser Revolution zu sein. Daran hat der Altech-Vorstand auf einer Investorenkonferenz in der laufenden Woche keine Zweifel gelassen. Der Manager strotzte vor Selbstbewusstsein. Die Altech-Aktie könnte nach ihrer Konsolidierung jetzt wieder durchstarten. Bei Plug Power sehen Analysten über 300 % Kurspotenzial. Doch die letzten Quartalszahlen und die sich abzeichnende Finanzierungsrunde belasten weiter.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A31C3Y4

Inhaltsverzeichnis:


    Altech: „Deutschland wirft Strom für Milliarden Euro weg“

    Vorstand Uwe Ahrens zeigte sich auf einer Investorenkonferenz in Frankfurt Anfang dieser Woche überzeugt, dass das Marktpotenzial für Altech Advanced Materials riesig ist: „Energiewende kann ohne Batterie nicht stattfinden. Allein im Jahr 2021 hat Deutschland Strom im Wert von 2,3 Mrd. EUR weggeworfen, weil die Netze voll waren. Für den Netzbetrieb kann es keine bessere Batterie als unsere geben.“ Das Unternehmen entwickelt derzeit die CERENERGY® Natriumchlorid-Festkörperbatterie (SCSS) als Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien für den Einsatz als stationäre Netzspeicher. Die Vorteile sind zahlreich: Die Batterietechnologie verwendet Kochsalz und ist frei von Lithium, Kobalt, Graphit und Kupfer. Alle Rohstoffe können aus Europa bezogen werden. Entsprechende Vereinbarungen wurden bereits geschlossen. Eine Lebensdauer von mehr als 15 Jahren, feuer- und explosionssicher und keine Performanceeinbußen bei hohen oder niedrigen Temperaturen.

    Kürzlich wurde der Start der Produktion von zwei Prototypen des für den Markteintritt bestimmten Batteriepacks CERENERGY® 60 kWh (ABS60) begonnen. Gefertigt werden die innovativen Natrium-Aluminiumoxid-Festkörperbatterieprototypen beim Joint-Venture-Partner Fraunhofer IKTS in Hermsdorf. Die leistungsstarken Batteriepacks sind für den industriellen Betrieb vorgesehen und sollen primär in den Bereichen der Energiespeicherung von erneuerbaren Energien aus Wind- und Sonnenkraftwerken sowie der Netzspeicherung zum Einsatz kommen. Also um „das Wegwerfen“ von Strom in Deutschland zu vermeiden. Uwe Ahrens: "Alle großen Versorger planen Batterieparks im Gigawatt-Bereich." Das Potenzial für stationäre Netzspeicher ist riesig: Der globale Markt für Batterie-Energiespeichersysteme wird voraussichtlich von 4,4 Mrd. USD im Jahr 2022 auf 15,1 Mrd. USD im Jahr 2027 explodieren – Tendenz weiter steigend.

    Die Vorbereitungen auf die Massenproduktion in Sachsen laufen: Die erste Produktionslinie soll über eine Produktionskapazität von 100 MWh verfügen. Die Machbarkeitsstudie soll noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden. Der Aktienkurs hat sich in den vergangenen Monaten verdreifacht. Nach einer gesunden Korrektur mit einem Rückgang von 12 EUR auf 10 EUR, scheint der Kurs jetzt wieder anzuspringen. Die Präsentation auf der Investorenkonferenz war jedenfalls sehr gut besucht.

    Plug Power Aktie mit über 300 % Kurspotenzial?

    Die Aktie von Plug Power könnte sich bald wieder von ihren Tiefstständen erholen. Dieser Meinung sind jedenfalls die Analysten von Evercore. Sie trauen der Plug Power Aktie einen Anstieg auf 37 USD zu. Derzeit notiert die Aktie bei rund 7,60 USD. Nach Ansicht von BMO Capital Markets ist dieses Niveau angemessen. Das Kursziel der Analysten liegt bei 7,50 USD.

    Das Potenzial von Wasserstoff ist unbestritten und Plug Power gilt als ein führendes Pure-Play. Dennoch erscheint es sinnvoll, vor einem Kauf noch abzuwarten. Zum einen bekommt das Unternehmen – anders als der andere Wasserstoff-Spezialist Nel aus Norwegen – einfach seine Kosten nicht in den Griff. Im ersten Quartal 2023 konnten die US-Amerikaner zwar den Umsatz von 141 Mio. USD auf 210 Mio. USD deutlich steigern, aber eben auch den Verlust. Und zwar von -156,5 Mio. USD auf -206,6 Mio. USD. Dies hatte Investoren und Analysten erneut verschreckt. Und auch für das Gesamtjahr 2023 lag die Umsatzprognose von Plug Power mit 1,2 Mrd. USD bis 1,4 Mrd. USD deutlich unter den Erwartungen. Und damit zum zweiten guten Grund zunächst abzuwarten: der Kapitalbedarf aufgrund der hohen Verluste. Zwar stehen dem Unternehmen noch Mittel in Höhe von über 1 Mrd. USD zur Verfügung, dennoch wurde mit den Quartalszahlen die Prüfung von Finanzierungsoptionen angekündigt. Eine Eigenkapitalerhöhung und damit eine Verwässerung bestehender Aktionäre soll zwar vermieden werden, aber auch Fremdkapital dürfte im aktuellen Umfeld nicht günstig zu bekommen sein.

    BYD: Start in Portugal

    Finanzierungsprobleme scheint BYD derzeit nicht zu haben. Die Chinesen investieren jedenfalls mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit. Gefühlt wöchentlich wird der Bau einer neuen Batterie- oder Autofabrik angekündigt. Zuletzt wurde von dem Kauf eines Industriegeländes in Shenzhen mit einer Größe von mehr als 522.000 Quadratmetern berichtet. Der Kaufpreis soll bei rund 5,4 Mio. USD liegen. Auf dem Gelände sollen unter anderem Produktionsanlagen für die Herstellung von E-Autos und Energiespeichern entstehen.

    Der Absatz der Fahrzeuge soll zunehmend auch außerhalb des Heimatmarktes China erfolgen. Im laufenden Jahr greift der chinesische Konzern flächendeckend in Europa an. In einem Interview mit der WirtschaftsWoche äußerte BYD-Manager Lars Pauly das Ziel, auch hierzulande zum Marktführer aufzusteigen. Das Selbstbewußtsein ist nicht unbegründet. In China verkauft BYD bereits fünfzehn Mal mehr Elektroautos als Volkswagen.

    Auch in anderen Ländern Europas gibt BYD Gas. In Portugal arbeiten die Chinesen künftig mit dem größten Automobilhändler auf der iberischen Halbinsel zusammen. Die Salvador Caetano Gruppe soll für BYD den landesweiten Verkaufs- und Kundendienst aufbauen. Bereits im zweiten Quartal des laufenden Jahres soll das vollelektrische SUV Atto 3 in Portugal verkauft werden.


    BYD und Altech haben einen Lauf. Die Korrektur bei der Altech-Aktie scheint bereits beendet zu sein und operativ geht es sowieso mit großen Schritten voran. Bei BYD wird es spannend zu beobachten sein, wie die Expansion in Europa im laufenden Jahr funktioniert. Hoffentlich haben Volkswagen, BMW & Co. passende Antworten auf den selbstbewussten Herausforderer. An Selbstbewusstsein mangelt es auch Plug Power nicht. Jedenfalls werden die Investitionen uneingeschränkt fortgesetzt. Allerdings schauen sich dies Anleger derzeit lieber von der Seitenlinie an.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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