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31.08.2023 | 04:45

BRICS ordnet sich neu: Gold, Silber und Bitcoin im Turnaround! Ist dies der Startschuss für TUI, Desert Gold und Adyen?

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Bildquelle: pixabay.com

Die Abkürzung BRIC wurde im Jahr 2001 von Jim O’Neill geprägt, dem Chefvolkswirt der Großbank Goldman Sachs. Die mittlerweile häufig verwendete Abkürzung bildet die Anfangsbuchstaben der Staaten Brasilien, Russland, Indien und China ab. Gemeint waren damals die 4 wachstumsstärksten Schwellenländer außerhalb der westlichen Industriegemeinschaft G7, später kam Südafrika als „S“ hinzu. Zum August-Treffen der BRICS-Staaten in Südafrika meldeten weitere 40 Länder ihr Beitrittsinteresse an, 6 von ihnen wurden direkt zum Januar 2024 aufgenommen. Damit erwächst eine starke Staatengemeinschaft, welche ganze 30 % des Welt-BIP und 46 % der Erdenbevölkerung abdeckt. Sie alle haben ein Ziel: Die Abhängigkeit von den USA sowie dem US-Dollar - und damit den westlichen Einflussbereich - zu reduzieren. Langfristig denkt man sogar über eine gemeinsame Währung nach. Ein Weckruf für Gold, Silber und Bitcoin.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG505 , ADYEN N.V. EO-_01 | NL0012969182

Inhaltsverzeichnis:


    Desert Gold – Afrikanisches Gold und BRICS-Phantasie

    G7, G20, NATO – alle diese Vereinigungen gelten als westlich dominiert, geprägt durch den uns bekannten Block aus Europa und Nordamerika. Vor allem der Ukraine-Krieg und die westlichen Sanktionen gegen Russland haben vielen Ländern in Asien, Südamerika und Afrika politisch vor die Wahl gestellt, sich entweder dem Westen oder den mit Russland sympathisierenden Staaten anzuschließen. Unter Chinas Vorsitz signalisiert die Neuaufnahme von Iran, Saudi-Arabien, VAE, Ägypten, Äthiopien und Argentinien in den neuen BRICS Plus Verbund eine Dynamisierung in Richtung Schulterschluss gegenüber dem bislang dominanten Westen. Eine neue BRICS-Währung könnte Folgen für den Stellenwert des US-Dollar haben und Alternativen wie Gold, Silber oder den Bitcoin in den Fokus rücken.

    Erste Reaktionen auf die politische Kehrtwende gab es schon, denn mit steigenden Gold- und Silberpreisen konnte der Edelmetall-Markt Ende August eine positive Wende vermelden. Nach Tiefs von 1.880 USD bzw. 22,50 USD im Mai erreichten Gold und Silber gestern wieder Spotpreise von 1.948 USD respektive 25,03 USD. Wie einige technischen Analysten bereits im Frühsommer prognostizierten, könnte die aktuelle Gemengelage sogar zu einem Run auf die Edelmetalle führen. Auch das anstehende Halving beim Bitcoin in 2024 wirft seine Schatten voraus. Mit Kursen um 1,094 zeigt sich auch der US-Dollar gegenüber dem Euro ungewöhnlich schwach.

    Mit den jüngsten Inflationsbewegungen rückt Afrika wieder in den Fokus der Goldproduzenten. Hier finden sich große oberflächennahe Ressourcen und ein Bergbau-Umfeld mit niedrigen Einsatzkosten. Der kanadische Explorer Desert Gold Ventures (DAU) hat sich auf die Senegal-Mali-Shear-Zone (SMSZ) spezialisiert. Hier befindet man sich mit weiteren großen Minenbetreibern in guter Gesellschaft. Wer als Explorer gute Bohrergebnisse liefern kann, gerät somit automatisch auf die Akquisitionsliste von Barrick, B2Gold und Allied. Denn Minenerweiterungen bei ortsansässigen Majors sind ungleich günstiger, als komplett neue, genehmigungspflichtige Standorte aufzubauen. Mit der Verpflichtung des Axiom-Gründers Doug Engdahl als Direktor setzt Desert Gold klar auf weitere Explorationen im Herbst. Die aktuell ruhige Nachrichtenlage sollte sich also schnell wieder befüllen. Eine Marktkapitalisierung von ca. 8 Mio. CAD ist für das vermutete Millionen-Unzen-Deposit in Gold auffällig günstig!

    Während Gold und Silber bereits den Weg nach oben eingeschlagen haben, verweilen die abgestraften Titel Adyen und TUI weit in der Verlustzone. Desert Gold sollte sein diesjähriges Tief bereits gesehen haben. Quelle: Refinitiv Eikon 30.08.2023

    TUI – Turnaround lässt auf sich warten

    Weit weg von einer positiven Kursdynamik ist derzeit die TUI-Aktie. Eigentlich befinden wir uns mitten in der Haupt-Reisezeit und die Buchungen liegen über den eigenen Erwartungen, doch der Chart spricht eine andere Sprache. Eventuell hat der zuletzt schwache ifo-Geschäftsklima-Index die Stimmung in den Chefetagen des Reiseveranstalters Sorgenfalten verursacht. Dieser lag, auf den Sektor Tourismus bezogen, mit 13,8 Punkten nochmals um 3,6 Punkte unter dem Juli-Wert.

    Für TUI wäre es wichtig, dass die Nachholeffekte aus der Corona-Pandemie noch einige Jahre anhalten, denn durch die Inanspruchnahme von Hilfsgeldern musste man im laufenden Jahr über 1 Mrd. EUR an Fremdmittel zurückführen. Dafür haben die Hannoveraner eine historische Kapitalerhöhung durchgeführt und die Anteile abermals stark verwässert. Ob der operative Turnaround auch in den Winter gerettet werden kann, werden die Buchungen im Herbst zeigen müssen. Leider geht die Kaufkraft der privaten Haushalte in Deutschland wegen umfangreicher Teuerungsschübe bei lebenswichtigen Ausgaben immer mehr zurück. Was zuerst gestrichen wird, ist der Urlaub, denn er verschlingt den Überschuss mehrerer arbeitsreicher Monate. Die TUI-Aktie notiert mit 5,50 EUR nahe ihrem Allzeittief. Wir behalten den Wert auf der Beobachtungsliste, bleiben aber an der Seitenlinie.

    Adyen NV – Ausverkauf ist noch nicht vorbei

    Total unter die Räder gekommen ist auch der Online-Bezahl-Experte Adyen NV. Trotz einer neuen Euphoriewelle an der NASDAQ aufgrund starker Aussichten im KI-Sektor taumeln die Aktien der Niederländer weiter in Richtung Süden. Mittlerweile notiert der ehemalige Fintech-Highflyer auf einem Dreijahrestief und nun hagelt es auch noch Abstufungen einiger bekannter Analystenhäuser. Als "drastisch" ist das neue Kursziel der Schweizer UBS zu bezeichnen, die mit einer Halteempfehlung ihr 12-Monats-Kursziel von 1.641 auf 854 EUR nahezu halbiert hat. Nach Berechnungen von J.P. Morgan könnte Adyen auch bei der nächsten STOXX-Index-Gewichtung gegen MunichRe oder ING ausgetauscht werden.

    Die Meldung, wonach Starinvestorin Cathie Wood mit ihrer Investmentgesellschaft ARK für fast 10 Mio. USD aufgestockt hat, konnte dem Papier auch nicht auf die Beine helfen. Vielleicht braucht der Investor hier etwas Atem, denn auch der Nachkauf der Tesla-Aktien zu Beginn 2023 zahlte sich für die ARK-Investoren erst im Spätsommer so richtig aus. Mit rund 24 Mrd. EUR ist Adyen allerdings auch auf dem halbierten Niveau noch mit dem 15-fachen Umsatz bewertet. Das erwartete KGV 2023e wird mit den aktuell laufenden Neukalkulationen der Analysten auf über 40 ansteigen. Für ein vermindertes Wachstum in eine taumelnde Konjunktur liefert dies wenig Kaufargumente. Warten sie die nötige Neubewertung des Überfliegers daher gelassen ab.


    Volatiler als aktuell ist die Börse selten zu finden. Dennoch bleiben die gemessenen Schwankungs-Indices tief, dafür sorgen die Handels-Algorythmen der professionellen Marktteilnehmer. Der hohe Kapitalmarktzins, fortwährende Teuerung und sinkende Gewinnaussichten bei Industrie-Unternehmen sollten den Edelmetallmarkt weiter beflügeln.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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