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06.09.2023 | 07:15

BioNTech, Cardiol Therapeutics, Bayer – Tigermücken und steigende Corona Zahlen rücken Biotech wieder in den Fokus

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Bildquelle: pixabay.com

Die Corona Infektionen nehmen bereits zu, obwohl der Herbst noch nicht einmal begonnen hat. Schon jetzt geht die Angst in den Kliniken vor einer hohen Belastung im Winter um. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft Gerald Gaß riet den Risikopatienten, deren Umfeld und Mitarbeitern des Gesundheitswesens, ihre Grippe- und Corona Impfungen auf dem neuesten Stand zu halten. Aufgrund des ständigen Stresses, ausgelöst durch Krisen, Arbeitsbelastung etc. ist auch die Zahl der Herzkranken in den letzten Jahren gestiegen. Ende August wurden in Paris ganze Stadtviertel und Straßen gesperrt, um Insektizide gegen Tigermücken zu versprühen, die unter anderem Dengue- und Zika-Viren verbreiten. Grund genug sich drei Unternehmen anzusehen, die gegen diese Bedrohungen ankämpfen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    BioNTech – wechselt Juristenteam

    Die vermehrte Berichterstattung über ansteigende Corona Infektionen ist gut für den Platzhirsch BioNTech. Am 1. September erhielten die Mainzer die Zulassung von der Europäischen Kommission für den an Omikron XBB.1.5. angepassten Covid-19 Impfstoff. Die Europäische Arzneimittelagentur hat für alle ab 5 Jahren eine Corona Impfung empfohlen. Etwa Mitte September soll der neue Impfstoff in Apotheken und Arztpraxen erhältlich sein. Kritik hinsichtlich der Abgabemenge von Minimum 6 Dosen gab es unter anderem von dem Deutsche Hausärzteverband, der befürchtet, dass dadurch etliche Dosen wieder weggeworfen werden müssen.

    Bis zum 12. September können die Bestellungen für den Eigenbedarf ausgelöst werden. So könnte vielleicht neuer Schwung in die Aktie kommen, die bis Anfang August unter Dauerdruck stand. Das liegt auch an einer Vielzahl von Klagen wegen möglicher Impfschäden, denen sich das Unternehmen ausgesetzt sieht. Hier haben die Mainzer kurz vor Beginn der Klagewelle das Juristenteam von CMS durch White & Case ersetzt. Branchenkennern zufolge ist das ein ungewöhnliches Vorgehen. Am Ende hat die Bundesregierung aber umfassende Garantien gegeben, so dass die Impfstoffhersteller aus der Verantwortung raus sein sollten.

    Die Aktie hat nach den Corona Berichterstattungen der letzten Tage einen ordentlichen Rebound hingelegt und ist derzeit für 113,75 EUR zu haben. Das Jahrestief Anfang August lag bei 86,72 EUR. Unabhängig von dem derzeitigen Corona „Boom“ ist die entscheidendere Frage, wie das Unternehmen bei seinen Onkologie-Studien vorankommt. Spätestens mit den Q3 Zahlen, die am 6. November vorgelegt werden, sollte dort ein Update erfolgen.

    Cardiol Therapeutics – Rekrutierung kommt voran

    Die Anzahl der Herzerkrankungen wächst und dieser Trend wird noch einige Zeit anhalten. Cardiol Therapeutics ist ein Biotech-Unternehmen in der klinischen Phase, das sich der Entwicklung entzündungshemmender und antifibrotischer Therapien für Herzerkrankungen widmet. Das Unternehmen konzentriert sich auf unterversorgte Herzerkrankungen und verfügt über einen vielversprechenden oralen Arzneimittelkandidaten, CardiolRx™, der sich in Phase-II-Studien zur Behandlung von rezidivierender Perikarditis (RP) und akuter Myokarditis (AM) befindet und seine entzündungshemmenden und antifibrotischen Eigenschaften unter Beweis stellt. Außerdem entwickelt das Unternehmen CRD-38, ein subkutan verabreichtes Medikament zur Behandlung von Herzinsuffizienz.

    Laut dem Research von First Berlin Equity Research (FBER) hat das Management auf einer US-Investorenkonferenz über die Patientenrekrutierung bei der Studie zu RP Auskunft gegeben. Insgesamt beteiligen sich 8 Kliniken an der Anwerbung von Patienten. Die Analysten von FBER erwarten, dass mindestens 50 % der Teilnehmer in den kommenden Wochen gefunden werden. Das wäre ein Meilenstein für das Unternehmen, denn dann könnte man bei positiven Ergebnissen auf die FDA zugehen, um die Erlaubnis für den Start einer Phase-III-Studie einzuholen. Bei der Studie zu AM wurden bereits mehr als 35 Klinken gewonnen und die Rekrutierung ist schneller als geplant erfolgt. Die 50 % Grenze soll Anfang 2024 erreicht werden.

    Das sind gute Nachrichten für das Unternehmen, das über ein großes Portfolio an geistigem Eigentum verfügt. Dabei ist man schuldenfrei und ausreichend kapitalisiert bis 2026. Das Management Team hat viel Erfahrung in der kardiovaskulären Medizin und arbeitet mit Spitzenforschern zusammen. Wer mehr wissen will sollte sich den Bericht von FBER ansehen. Seit dem 8. August sind auch die Regularien der NASDAQ wieder erfüllt, so dass die Notierung nicht mehr gefährdet ist. Die Aktie notiert aktuell bei 1,00 USD und hat damit seit dem Tief im April mehr als 100 % gemacht.

    Bayer – Aufwind durch Tigermücken?

    Die Tigermücke gilt als aggressiv. In Paris wurden ganze Wohnblöcke und Straßen mit Insektiziden besprüht, da die Gesundheitsbehörden die Verbreitung des Dengue-Fiebers befürchteten. Die Kronen Zeitung fragte, ob nun auch Wien folgen würde, denn auch dort ist die Stechmücke mittlerweile heimisch. Mit Insektiziden kennt sich die Crop Science Sparte von Bayer aus. Etwa 17 % des globalen Pestizid Marktes wird von Bayer versorgt. Größer ist nur Syngenta. Für Bayer ist die Monsanto Übernahme noch immer ein Problem, da nach wie vor einige Glyphosatklagen anhängig sind.

    In diesem Bereich investierte der Konzern zuletzt 220 Mio. EUR in eine Einrichtung für Forschung und Entwicklung am Standort Monheim. Mit Pairwise ist der Konzern eine neue Zusammenarbeit zur Weiterentwicklung von Kurzhalm Mais eingegangen. Deutlich besser läuft die Pharma Sparte. Dort konnte eine Phase-I Studie mit Bemdaneprocel ihren primären klinischen Endpunkt erreichen. Die Ergebnisse der Therapie gegen Alzheimer waren durchweg positiv hinsichtlich Sicherheit und Verträglichkeit, unabhängig ob hohe oder niedrige Dosen verabreicht wurden. Nun soll eine Phase-II Studie in der 1. Jahreshälfte 2024 folgen.

    Zuletzt ist der Ausblick von Bayer von der Rating Agentur Fitch auf negativ gesetzt worden, auch wenn das Rating von BBB+ bestehen blieb. Hauptkritikpunkt ist der hohe Schuldenstand von gut 39 Mrd. EUR, der vor allem auf die Monsanto Übernahme zurückzuführen ist. Die hohen Zinsen könnten dafür sorgen, dass weniger Geld für die Forschung und Entwicklung zur Verfügung steht. Zusätzliche Risiken bestehen durch die Rechtsstreitigkeiten der Crop Science Sparte. Derzeit notiert die Aktie bei 50,78 EUR.


    Die Bevölkerung wird immer älter und dementsprechend gibt es auch immer mehr Krankheiten. Vor allem Herz- und Krebserkrankungen sind auf dem Vormarsch. BioNTech hat sich mit seinem Corona Impfstoff ein schönes Finanzpolster zugelegt und kann in Ruhe an der Onkologie Pipeline arbeiten. Die Herzkrankheiten sind das Fachgebiet von Cardiol Therapeutics. Sobald mindestens 50 % der Patienten für die Phase-II Studien rekrutiert sind kann man den Weg zur Phase-III beschleunigen. Dann würde die Aktie sicherlich einen Sprung nach oben machen. Bei Bayer bleibt die Crop Science Sparte das Sorgenkind. Vielleicht hilft die Tigermücke dabei den Turnaround zu schaffen. Es steht noch immer eine Aufspaltung im Raum.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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