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07.11.2022 | 06:00

BioNTech, Cardiol Therapeutics, Bayer – starkes Wachstum in der Pharmabranche in den kommenden Jahren

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Bildquelle: pixabay.com

Der demografische Wandel beschert den Pharma- und Biotechunternehmen neue Kunden. Weltweit wird die Bevölkerung immer älter und damit steigt die Anzahl der Patienten mit Demenz, Krebs und Herzerkrankungen. Schätzungen von Experten zufolge wird die Bevölkerung über 65 bis zum Jahr 2050 stetig zunehmen. Der 'Pillenknick' wird sich ab 2030 erst richtig auswirken und dann wird sich der Anteil der älteren Bevölkerung noch einmal im Verhältnis erhöhen. Dementsprechend werden alle Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich Zuwächse verzeichnen können, denn die Kundenzahl wächst. Wir sehen uns daher heute drei Unternehmen an, die sich der besseren Gesundheit von Patienten verschrieben haben.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

Inhaltsverzeichnis:


    BioNTech – Quartalszahlen weisen den Weg

    Die jüngsten Quartalszahlen von Pfizer haben auch der Aktie von BioNTech am 4. November Beine gemacht. Der Partner des deutschen Impfstoffherstellers überraschte die Analysten mit einem gesteigerten Quartalsgewinn von 40%. Haupttreiber war der Comirnaty Impfstoff. Am 7. November wird BioNTech sein Quartalsergebnis veröffentlichen. Schon am Freitag gingen die Investoren von positiven Zahlen aus. Nachdem im zweiten Quartal einige Lieferungen verschoben wurden, könnten sich diese im dritten Quartal in den Zahlen niederschlagen. Zudem will der US-Partner das Auslaufen der Verträge mit der US-Regierung dazu nutzen, die Preise für den Corona-Impfstoff deutlich nach oben anzupassen.

    Die Einnahmen investieren die Mainzer in die Entwicklung neuer Blockbuster. Durch die Corona-Impfung sind mRNA-Impfstoffe salonfähig geworden. Mittels der Technologie will das Unternehmen in Zukunft die Grippe und Krebs bekämpfen. Vor allem in der Krebsforschung ist man sehr aktiv, da der Markt wächst und viel Potential beinhaltet. In der Entwicklungspipeline befinden sich 11 Projekte in der präklinischen Phase, 16 davon in Phase-1, 5 in Phase-2 und BNT161 gegen die saisonale Grippe ist in Phase-3. In den USA testet man einen kombinierten Impfstoff gegen die Grippe und Covid.

    Das Unternehmen ruht sich also nicht auf den Corona Lorbeeren aus. Auch wenn der Weg für die Krebswirkstoffe noch weit ist, so ist das Potential klar erkennbar. In Erwartung guter Zahlen ging die Aktie am Freitag mit einem Plus von über 5,5% bei 156,40 EUR aus dem Handel. Der Abwärtstrend ist damit erst einmal gebrochen. Am 21. Oktober hat Berenberg die Aktie auf Kaufen mit einem Kursziel von 312 USD gesetzt. Gelingt den Mainzern ein Durchbruch bei den Krebs-Impfstoffen, sind solche Kursziele realistisch, wenn auch erst über einen längeren Anlagehorizont.

    Cardiol Therapeutics – Konzentration auf ARCHER Studie

    Das kanadische Biotech-Unternehmen Cardiol Therapeutics besitzt mit CardiolRx ein synthetisches flüssiges hochreines Medikament auf CBD-Basis, das zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Krankheiten genutzt werden kann. Begonnen hatte man mit der sogenannten LANCER Studie, die auf hospitalisierte Covid-19 Patienten mit kardiovaskulärer Vorgeschichte abzielte. Mittlerweile gibt es immer weniger schwere Corona Fälle, so dass man Schwierigkeiten hatte, passende Probanden zu finden. Als Konsequenz gab das Unternehmen am 25. Oktober bekannt, die LANCER Studie einzustellen. Der Fokus liegt nun auf der Phase-2 Studie namens ARCHER, die sich mit akuter Herzmuskelentzündung beschäftigt sowie einer multizentrischen Phase-2 Pilotstudie gegen wiederkehrende Perikarditis, sprich einer Entzündung des Herzbeutels.

    In der Pilotstudie werden 25 Patienten in großen US-Kliniken aufgenommen, die sich auf wiederkehrende Perikarditis spezialisiert haben. Dabei werden die Schmerzen zu Beginn der Studie mit denen acht Wochen nach der Behandlung verglichen. Die ARCHER Studie soll nun kontinuierlich weiterentwickelt werden, da die Genehmigungen aus mehreren Ländern vorliegen. 100 Patienten sollen in großen Herzzentren in Nordamerika, Europa, Lateinamerika und Israel in die Studie aufgenommen werden. Die Auswertungen finden nach einer 12-wöchigen Doppelblindtherapie statt. Wer gerne mehr erfahren möchte, dem ist der Vortrag von CEO David Elsley beim International Investment Forum zu empfehlen, der auf YouTube abrufbar ist.

    Durch die Einsparungen bei der LANCER-Studie ist das Unternehmen bis 2026 durchfinanziert. Gleichzeitig notiert die Aktie, die an der NASDAQ gehandelt wird, derzeit unter Cashbestand. Die Aktie steht aktuell bei 0,5868 USD und kommt damit auf eine Marktkapitalisierung von etwas über 36 Mio. USD. Ende Juni waren noch über 70 Mio. CAD, was rund 52 Mio. USD entspricht, in der Kasse. Die Analysten von Leede Jones Gable passten aufgrund der Einstellung der LANCER-Studie ihr Kursziel von 6 CAD auf 4,50 CAD nach unten an. Dementsprechend hat die Aktie ein enormes Aufwärtspotential, während das Risiko nach unten aufgrund des Cashbestandes beschränkt sein sollte.

    Bayer – Licht am Ende des Tunnels

    Bayer scheint langsam aus dem Dornröschenschlaf zu erwachen. Nach der Monsanto-Übernahme für rund 63 Mrd. USD kämpft der Konzern bis heute mit vielen Klagen rund um das Mittel Glyphosat. Das sorgte nicht nur für Unsicherheit bei den Aktionären, sondern kostete auch eine Menge Geld. Aktuell belasten die hohen Rohstoff- und Energiekosten die Chemiesparte. Dort gibt es neue Probleme mit dem Stoff PCB, der im Verdacht steht, Menschen krank gemacht zu haben. Auch dort musste Bayer Geld in die Hand nehmen. Schon ab 2023 soll kein Glyphosat mehr an Privatkunden verkauft werden. Damit dürfte die Klageflut ein Ende finden.

    Dagegen läuft es im Pharma Sektor sehr gut. Die Leverkusener investieren aber auch in dem Bereich. Allein in die Krebsforschung hat der Konzern im vergangenen Jahr rund 2 Mrd. USD gesteckt. Am 17. Oktober gab das Unternehmen bekannt, sein Menopausemedikament Elinzanetant auch für Brustkrebspatientinnen zugänglich zu machen. Das Medikament befindet sich im Phase-3 Stadium. Ursprünglich war der Wirkstoff nur gegen übliche Hitzewallungen in den Wechseljahren im Einsatz. Auch die Phase 2/3 Studie zu Aflibercept brachte zuletzt positive Ergebnisse bei diabetischem Makulaödem. Die anhaltende Wirksamkeit liegt zwischen 83 und 93%.

    Die Aktie notiert aktuell bei 53,88 EUR. Auch wenn ein erster Aufwärtstrend etabliert ist, so muss die Aktie Schlusskurse über 55,94 EUR erreichen, um den Abwärtstrend zu brechen. Den Impuls dazu könnten die Quartalszahlen am 8. November liefern. Analysten erwarten eine deutliche Steigerung des bereinigten Gewinns. Die Rede ist von über 50%. Erste Organe der Gesellschaft haben zuletzt auch Aktien gekauft. Das kann man als positives Signal werten. Am Dienstag sollte man sich die Quartalszahlen genau ansehen.


    Immer mehr ältere Menschen bedeuten auch immer mehr Kunden für die Pharmaunternehmen. BioNTech hat von der Corona-Pandemie profitiert und nutzt die Gewinne, um den nächsten Blockbuster zu entwickeln. Cardiol Therapeutics hat sich jetzt auf die Entzündung des Herzmuskels und –beutels fokussiert und ist bis 2026 durchfinanziert. Positive Studienergebnisse müssten die Aktie wachküssen. Bayer profitiert von den gestiegenen Düngemittelpreisen und dem gut laufenden Pharma Sektor. Hier könnte der Turnaround nach dem Monsanto Desaster gelingen.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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