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13.06.2022 | 06:00

Alibaba, Almonty Industries, Shell – Aktien mit auffälliger Stärke in der Krise

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Bildquelle: pixabay.com

Die vergangene Woche war hart für viele Anleger. Erst erklärte die EZB am Mittwoch die Zinsen anheben zu wollen und am Freitag wurde bekannt gegeben, dass die Inflationsrate in den USA im Mai auf 8,6% angestiegen ist. In Folge dieser Events brachen die Märkte ein und etliche Blue Chips mussten zum Teil deutlich Federn lassen. Doch auch in den schwachen Phasen gibt es Aktien, die sich gegen den generellen Markttrend stemmen. Das ist ein deutliches Zeichen von Stärke. Dreht der Gesamtmarkt wieder, profitieren genau diese Titel oft überproportional. Wir haben drei Unternehmen herausgesucht, die sich im fallenden Marktumfeld gut gehalten haben und beleuchten ihre Zukunftsperspektiven genauer.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: ALIBABA GR.HLDG SP.ADR 8 | US01609W1027 , Shell PLC | GB00BP6MXD84 , ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034

Inhaltsverzeichnis:


    Alibaba – positive Signale aus Peking helfen dem Kurs auf die Sprünge

    Seit Mitte Mai konnte Alibaba in der Spitze um 55% zulegen und auch der Abverkauf der Märkte konnte die Aktie nicht nennenswert nach unten drücken. Woher kommt die Stärke? Während in China die Zero-Covid Politik noch immer vorherrscht und die Wirtschaft belastet, gibt es seit Mai positive Signale für die chinesischen Firmen. Noch im vergangenen Jahr hatten die Techriesen mit Regularien zu kämpfen und diese Unsicherheiten bestraften die Investoren mit fallenden Kursen. Die Zinssenkung der chinesischen Zentralbank wirkt sich positiv auf die Growth-Unternehmen aus China aus. Solange keine weiteren negativen Regularien aus Peking kommen, scheint ein weiteres Klettern des Aktienkurses durchaus möglich.

    Dafür spricht die günstige Bewertung der Aktie. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt im schlechtesten Fall bei 30. Je nach Ansatz kommt man im besten Fall auf den Faktor von etwa 13, was für ein Wachstumsunternehmen sehr günstig ist. Hinzu kommt der chinesische Markt wurde vom Unternehmen komplett durchdrungen. Für westliche Firmen ist es schwer in Asien Fuß zu fassen, das hat schon Google erfahren, deren Suchmaschine gerade einmal auf einen Marktanteil von 8% kommt. Für Alibaba ist eine Ausweitung des Geschäfts auf den Rest der Welt eher möglich, da die chinesischen Hersteller ihre Produkte deutlich günstiger anbieten als die westliche Konkurrenz. Darüber hinaus hat Alibaba etliche
    Geschäftsbereiche aufgebaut, die gerade erst in die Gewinnzone laufen.

    Charlie Munger dürfte sich ärgern, dass er im April rund 300.000 Aktien von Alibaba verkauft hat. Wobei er immer noch eine Menge Aktien hält. Munger gehört zusammen mit Warren Buffet zum gehobenen Kreis der Value Investoren. Wenn die Fundamentaldaten stimmen, dann ist es immer nur eine Frage der Zeit, bis die Aktien anspringen. Die Aktie notiert momentan bei 109,84 USD und hat sich damit deutlich von den Tiefs im Mai bei 78,01 USD abgesetzt. Auf lange Sicht wird China die größte Volkswirtschaft weltweit werden und davon wird der Alibaba Konzern mit seinen vielen Geschäftsfeldern profitieren.

    Almonty Industries – letzte Schritte der Finanzierung absolviert

    Seit dem 7. Juni sind die Aktien von Almonty Industries gesucht und legten fast 30% in wenigen Tagen zu. Was ist passiert? Das Unternehmen vermeldete eine Privatplatzierung über 2,12 Mio. Australische Dollar (AUD), die komplett von der Deutschen Rohstoff AG gezeichnet wurde. Die Deutsche Rohstoff ist der drittgrößte Aktionär bei Almonty und hat in der Vergangenheit ein gutes Händchen bei Investitionen im Rohstoffbereich bewiesen. Das Engagement ist nachvollziehbar, immerhin wird die kanadische Almonty Industries in absehbarer Zeit der größte Wolframproduzent außerhalb von China und mit der Sangdong Mine in Südkorea bis zu 10% des weltweiten Wolfram Angebots stellen.

    Die Nachfrage in diesem Bereich wird weiter ansteigen, was auch dem Ukraine Konflikt geschuldet ist. Die Rüstungsindustrie benötigt harten und korrosionsbeständigen Stahl und um diese Eigenschaften zu erhalten, wird Wolfram benötigt. Jetzt wo weltweit die Zeichen auf Aufrüstung stehen, könnte die Nachfrage mehr als erwartet steigen. Für die Erschließung der Sangdong Mine wurde im Mai die letzte Bedingung für die KfW-Finanzierung in Höhe von 75,1 Mio. USD erfüllt. Dazu wurden im Mai 3,3 Mio. USD von Insidern und bestehenden Aktionären eingesammelt. Der Finanzierung steht nun nichts mehr im Wege. Eine umfassende Studie zum Unternehmen ist auf researchanalyst.com zu finden.

    Der Wolframpreis sollte aufgrund der steigenden Nachfrage, die pro Jahr zwischen 3-7% klettern wird, weiter in die Höhe schnellen. Da kommt es dem Unternehmen entgegen, dass man in Südkorea die günstigsten Produktionskosten der Welt vorfindet. Die Lebensdauer der Sangdong Mine wird auf rund 90 Jahre geschätzt. Ein weiterer Pluspunkt ist ein großes Molybdän-Vorkommen auf dem Projektgebiet, was in Zukunft genutzt werden könnte. CEO Lewis Black ist mit 19,5% Firmenanteilen der größte Aktionär, gefolgt von Plansee und der erwähnten Deutschen Rohstoff AG. Die Aktie notiert aktuell bei 1,05 Kanadischen Dollar (CAD) und ist auf dem Weg aus der Seitwärtsphase auszubrechen. Gelingt dies, ist ein Test der 1,27 CAD wahrscheinlich. Mit Beginn der Produktion wird die Aktie nicht mehr so günstig zu haben sein.

    Shell – perfekte Marktbedingungen

    Seit Jahresanfang konnte die Shell Aktie gut 48% zulegen. Ein Hauptgrund dafür liegt im hohen Ölpreis, der durch die Ukraine Krise noch einmal in die Höhe geschossen ist. Kaum glaubt man, dass dem Ölpreis nun die Luft ausgeht, weil die OPEC ihre Ölförderung um 650.000 Barrel pro Tag erhöht, da kommt die EU mit einem Teilembargo für russisches Öl und der Preis klettert wieder auf über 120 USD. Hinzu kommen die ESG Vorgaben, die es den großen Ölmultis unmöglich gemacht haben in neue Ölfelder zu investieren, weil sie sonst ihre Klimaziele gefährden. Damit trifft ein sinkendes Angebot auf eine erhöhte Nachfrage. Ein Marktumfeld wie gemalt für Shell.

    Am 28. Juli wird der Konzern die Zahlen für das zweite Quartal vorlegen. Man kann davon ausgehen, dass der Öl- und Gaspreis bis Quartalsende auf einem hohen Niveau verbleiben wird. Damit dürfte das kommende Quartal noch ein besseres Ergebnis bringen als das erste, was mit 9,1 Mrd. USD Gewinn abgeschlossen wurde. Mit den Gewinnen kann der Konzern seine Transformation zu einem klimaneutralen Unternehmen vorantreiben. Seit dem ersten Quartal werden die Erneuerbaren Energien erstmals getrennt ausgewiesen. Die Zahlen zum 2. Quartal versprechen spannend zu werden.

    Gibt es aktuell Risiken? Durchaus, wenn man sich die Inflation ansieht und die Angst vor einer Rezession. Beides könnte dazu führen, dass die Menschen weniger konsumieren, was sich letztlich auch irgendwann in der Nachfrage widerspiegeln wird. Doch solange die Ukraine Krise anhält bleibt das Angebot knapp. Die Analysten sehen die Aktie als kaufenswert an. 20 Analysten kommen im Schnitt auf ein Kursziel von rund 32 EUR. Aktuell liegt der Wert eines Anteilscheins bei 27,40 EUR und damit nur knapp oberhalb des Supports bei 27,21. Darunter befindet sich der 50er gleitende Durchschnitt, an dem der Kurs zuletzt dreimal nach oben abgedreht ist.


    Ein starker Aktienkurs in fallenden Märkten ist immer ein positives Zeichen für das jeweilige Unternehmen. Man sollte dabei immer auf die fundamentalen Daten und die Zukunftsaussichten achten und in jedem Fall in einem Pullback seine Käufe tätigen. Bei Alibaba lockern sich die Zügel der Regierung, was die Aktie zu billig erscheinen lässt im Vergleich mit der Konkurrenz. Almonty Industries ist auf dem Weg der größte Wolframproduzent der Welt außerhalb Chinas zu werden. Es ist kein Wunder, dass die Aktie Stärke zeigt. Alle Hindernisse wurden aus dem Weg geräumt. Shell wird prächtig verdienen, solange der Ölpreis hoch bleibt. Ein Blick auf die Erneuerbaren Energien in den Quartalsberichten können Auskunft geben, ob die Transformation des Konzerns vorankommt.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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