Menü schließen




29.03.2022 | 05:35

Alarmstimmung: Aktien von Nel ASA, K+S, Almonty Industries heben ab

  • Rohstoffe
  • Seltene Erden
Bildquelle: pixabay.com

In der deutschen Politik und Wirtschaft herrscht in diesen Tagen Alarmstimmung. Der Grund: Die Preise für wichtige Rohstoffe gehen durch die Decke und die Beschaffungssicherheit steht in Frage. BMW, Daimler und Volkswagen müssen Werke stilllegen, weil es an Nickel fehlt. Und auch im Mittelstand ist der Stressfaktor hoch. Beispiel Wolfram: "Die Quellen sind im Moment versiegt, was zu Problemen in der Beschaffung führt", sagt Johannes Schmidt im Interview mit der FAZ. Er ist Vorstandsvorsitzender der Mittelstandsholding Indus und hat damit einen Überblick über die Situation in unterschiedlichsten Branchen. Zwar ist China der größte Wolfram-Produzent, doch deutsche Unternehmen haben oftmals in Russland bestellt. Auf der anderen Seite profitieren Rohstoffunternehmen wie Almonty Industries, K+S und Nel. Deren Aktien heben ab.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034

Inhaltsverzeichnis:


    Almonty: Bringt neue Kooperation den Ausbruch?

    Die Almonty-Aktie hat sich in den letzten Wochen positiv entwickelt, jetzt könnte endgültig der charttechnische Ausbruch gelingen. Seit Juli 2021 notierte die Aktie zwischen 0,73 EUR und 0,56 EUR. Jetzt notiert sie wieder bei 0,73 EUR und die Chancen auf weiter steigende Kurse stehen gut. Neben dem Momentum durch die steigenden Wolfram-Preise hat Almonty eine neue Kooperation in Südkorea gemeldet. Die Partner sind die staatliche "Korean Mine Rehabilitation and Resource Corporation (KOMIR)" und das Unternehmen "Hannae For T". KOMIR ist die koreanische Regierungsbehörde, die unter anderem für die Sicherheit der koreanischen Bodenschätze zuständig ist. Eines der strategischen Ziele von KOMIR ist es, Koreas Zugang zu kritischen und anderen Mineralien zu verbessern. Hannae For T ist auf die Gewinnung von seltenen Rohstoffen aus recycelten Produkten spezialisiert. Die Partner werden eine Machbarkeitsstudie zum Recycling seltener Metalle erstellen. Almonty will das Recyclingverfahren nutzen, um die so gewonnenen Materialien zu Nano-Wolframoxid und anderen wichtigen Produkten für den koreanischen Halbleiter- und Batteriesektor weiterzuverarbeiten. Die Kooperation zeigt, wie knapp Rohstoffe sind und dass sich mehr und mehr Regierungen dem Thema widmen. So hat bereits die EU Wolfram weit vorne auf die Liste der kritischen Rohstoffe gesetzt.

    Durch seine herausragenden Eigenschaften ist Wolfram für die moderne Hightech-Industrie unverzichtbar. Im Bereich der Elektromobilität ist Wolfram auf dem Weg, dem umweltschädlichen Kobalt den Rang abzulaufen. Das Problem: China besitzt mit einem Marktanteil von rund 85% der globalen Wolfram-Erzeugung ein Quasi-Monopol. An dieser Stelle kommt Almonty ins Spiel. Das kanadische Unternehmen – Großaktionär mit rund 12,2% ist die Deutsche Rohstoff AG – baut derzeit die größte Wolfram-Mine der Welt. Die Sangdong-Mine in Südkorea dürfte ab Ende des laufenden Jahres den Betrieb aufnehmen und die Abhängigkeit des Westens von China reduzieren. Das Projekt ist komplett durchfinanziert. So hat man sich unter anderem einen KfW-Kredit gesichert. Die Sangdong-Mine bietet zudem zusätzliches Potenzial durch ein größeres Molybdän-Vorkommen, das in diesem Jahr näher erkundet werden soll. Bereits heute betreibt Almonty Industries Minen in Spanien und Portugal. Mit Blick auf die Preisentwicklung sollten dort die Margen steigen. Weitere Details können Interessierte einer Studie auf researchanalyst.com entnehmen.

    K+S: Aktie ist nicht zu bremsen – Analysten skeptisch

    Nicht zu bremsen ist derzeit die Aktie von K+S. Der Grund: K+S gehört zur Spitzengruppe der internationalen Düngemittelproduzenten und wichtige Wettbewerber kommen aus Belarus und Russland. Entsprechend ist das Angebot auf dem Weltmarkt derzeit begrenzt und der Kalipreis hoch. An den deutschen Handelsplätzen kostet eine Tonne Kali derzeit mehr als 900 EUR. Vor einem Jahr waren es noch weniger als 250 EUR. Da verwundert es nicht, dass sich auch die K+S Aktie allein in diesem Jahr bereits etwa verdoppelt halt und inzwischen bei 30 EUR notiert. Der Kurschart bildet eine bedrohliche Fahnenstange aus. Doch andererseits ist das KGV weiterhin einstellig. Aber Analysten werden skeptischer.

    Alle Kursziele liegen inzwischen unter dem aktuellen Kurs. Zuletzt hatte die Baader Bank am Freitag die Kaufempfehlung für die K+S Aktie zwar bestätigt. Denn auch in Mittel- und Südamerika würden die Kalipreise deutlich anziehen, so die Analysten. Solange der Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland andauerten, werde der Markt für den Dünger eng bleiben. Das Kursziel von Baader von 30 EUR hat die Aktie allerdings schon erreicht. Vier weitere Analysten haben sich im März zu K+S geäußert. Alle Kursziele liegen unter 30 EUR. Wenn die Kalipreise aber weiter steigen, könnten die Gewinnschätzungen und damit die Kursziele Luft nach oben haben.

    Nel ASA: Kapitalerhöhung belastet

    Die Aktie von Nel hat in vergangenen Tagen eine Verschnaufpause eingelegt. Zum einen ist dies nach dem Kursanstieg von 1,10 EUR auf 1,80 EUR durchaus gesund. Zum anderen belastet eine Kapitalerhöhung den Kurs. So wurden vergangene Woche 98 Mio. Aktien zu 15,30 NOK – rund 1,61 EUR – platziert. Darüber hinaus könnten nochmal 10 Mio. Aktien zum selben Preis platziert werden. Operativ macht Nel derzeit beim Thema grüner Wasserstoff Fortschritte. So hat das Unternehmen gestern einen weiteren Auftrag in diesem Segment gemeldet. Nel wird ein alkalisches Elektrolyseursystem zur Produktion von grünem Wasserstoff an ein europäisches Unternehmen liefern. Der Kunde will dann den grünen Wasserstoff innerhalb Europas anbieten. Das Auftragsvolumen liegt bei 3 Mio. EUR. Weitere Details zum Kunden oder dem Auftrag wurden nicht veröffentlicht. Mitte März hatte Nel bereits einen Auftrag in Höhe von 2 Mio. EUR für ein alkalisches Elektrolyseursystem gemeldet. Den grünen Wasserstoff will Solar Foods als Energie für die Lebensmittelproduktion einsetzen. Die Aufträge sind klein, aber strategisch wichtig. Nel hatte angekündigt, dass es durch das alkalische Elektrolyseursystem möglich sein soll, grünen Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen herzustellen.


    Die Rohstoffpreise werden volatil bleiben. Nel muss zunächst die Kapitalerhöhung verdauen, bleibt aber ein führendes Pureplay im Wasserstoffsektor. Die Almonty-Aktie ist gerade erst angesprungen. K+S ist derzeit kaum zu bremsen, aber die Luft wird bei einem Kurs von 30 EUR dünner und die Analysten müssten ihre Kursziele erhöhen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 17.04.2024 | 04:45

    Rabattschlacht beendet: Rohstoffe in der Gegenoffensive! Rheinmetall, Power Nickel, BASF und Varta im Fokus

    • Rohstoffe
    • Energiewende
    • Strategische Metalle
    • Rüstung
    • Chemie

    Seit der Bombardierung Israels durch den Iran ticken die Uhren in Nahost anders. Die nächste Eskalationsstufe ist erreicht. Wenn Israel das Recht auf Verteidigung nun zum Anlass nimmt, Größeres auf den Weg zu bringen, ist er da: Der Flächenbrand. Gold und Silber brillieren als Fluchtwährung und ziehen auch die lang vernachlässigten Rohstoff-Aktien durch die Decke. Jetzt gilt es, die Segel im Wind zu halten und lang vermisste Bewegungsaufschläge zu reiten. In der Energiewende weiterhin gefragt sind strategisch sicherere Jurisdiktionen, die den steigenden Rohstoffhunger sicher bedienen können. Wir zeigen ein paar Chancen auf.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 16.04.2024 | 04:45

    Die Kanonen donnern, Gold und Silber bleiben gefragt! Barrick, Newmont, Desert Gold und SMT Scharf im Fokus

    • Rohstoffe
    • Gold und Silber
    • Technologie
    • Energiewende

    Der nächtliche Angriff Israels durch den Iran verdeutlicht die aktuell vorliegende geopolitische Unsicherheit. Egal ob es zu weiteren Eskalationen in Nahost kommt, die Welt hat sich bereits seit Februar 2022 dramatisch verändert. So auch die Gewohnheiten der Anleger. Bis in das erste Quartal 2024 hinein haussierten die Aktien der Künstlichen Intelligenz und Hightech-Sektoren, nun stehen Rüstungswerte und Edelmetalle auf dem Plan. Gerade die NATO hat nach Jahrzehnten der Abrüstung nun eine Aufrüstungs-Dekade vor sich und private Anleger leben ihren Konsumverzicht durch die Erhöhung der privaten Sicherheit aus. Ausdruck dafür sind die verstärkten Käufe in Gold und Silber. Seit Jahren sind Edelmetalle wertstabile Garanten der täglich schwindenden Kaufkraft. Der neue Bewertungs-Zyklus im Rohstoff-Sektor steht u. E. erst am Anfang, daher prüfen wir günstige Einstiegsmöglichkeiten.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 15.04.2024 | 05:10

    First Majestic Silver, Desert Gold Ventures, Albemarle – Eskalation ebnet den Weg

    • Gold
    • Silber
    • Rohstoffe

    Die Ereignisse vom Wochenende, an dem der Iran erstmals einen massiven Luftangriff auf Israel ausübte, dürfte in der eh schon kriselnden Geopolitik eine neue Eskalationsstufe erreicht haben. Ob von Seiten Israels ein Gegenschlag in Planung ist, ist bislang nicht bekannt. Von den Unsicherheiten dürften nach dem eher schwachen Wochenschluss einmal mehr die Edelmetalle Gold und Silber profitieren. So könnte das gelbe Edelmetall erneut die Marke von 2.400 USD je Unze zurückerobern, was auch die Aktien von Produzenten und Goldexplorationsunternehmen beflügeln könnte.

    Zum Kommentar