18.11.2022 | 05:08
Aktien von Nordex, BYD, Almonty Industries: Gewinner der Energiewende
Die Energiewende ist nicht mehr auszuhalten. Doch bis die Welt im privaten und öffentlichen Leben auf Erneuerbare Energien umgestellt hat, braucht es Zeit. Wir schauen uns heute drei Gewinner-Aktien an. Zu ihnen gehört BYD. Der chinesische Autohersteller hat auf hybride und vollelektrische Fahrzeuge umgestellt und ist auf dem Weg, Tesla den Rang als führender Elektroautohersteller abzunehmen. Die ersten drei Modelle für Deutschland stehen inzwischen fest. Bei Nordex scheint sich das Sentiment zu verbessern. Der Kurs ist angesprungen und ein Großauftrag lässt hoffen. Ohne Rohstoffe wie Wolfram lassen sich jedoch Windkraftanlagen oder Batterien nicht herstellen. Jetzt hat ein deutsches Researchhaus Almonty Industries unter die Lupe genommen. Die Aktie stehe vor einer Neubewertung und verfüge über 100% Kurspotenzial.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , TESLA INC. DL -_001 | US88160R1014 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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Almonty vor Neubewertung: Über 100% Kurspotenzial
Sphene Capital hat die Coverage von Almonty Industries mit einem Buy-Rating und dem Kursziel von 1,67 CAD aufgenommen. Derzeit notiert die Aktie bei 0,67 CAD. Das deutsche Researchhaus ist der Meinung, dass der Wolfram-Hersteller vor einer Neubewertung steht. Ausschlaggebend sei dafür die stetige Erweiterung der eigenen Wertschöpfung durch den Aufbau einer vertikal integrierten Nano-Wolframoxid-Verarbeitungsanlage zur Belieferung der südkoreanischen Batterieanoden- und Kathoden-Industrie. Die Aktien von Almonty werden derzeit nur mit weniger als dem 1,8-fachen Umsatz und weniger als 5,5-fachen EBIT für 2024 bewertet. Dies sei zu wenig. Die Analysten erwarten, dass Almonty im Jahr 2024 einen Umsatz von rund 104 Mio. CAD und ein EBIT von 35 Mio CAD erzielen wird. Das Ergebnis je Aktie soll 2024 bei 0,12 CAD liegen.
Almonty Industries ist ein in Kanada ansässiges Bergbau-, Explorations- und Erschließungsunternehmen, das über ein Portfolio von vier hochgradigen Wolframprojekten in stabilen Tier-1-Ländern in Südkorea und auf der der Iberischen Halbinsel verfügt. Das Flaggschiff der Gruppe ist die Wolframlagerstätte Almonty Korea Tungsten. Diese soll 2023 in Betrieb gehen und wird dann voraussichtlich die größte Wolframmine außerhalb Chinas sein. Mit dem Industriekonzern Plansee wurde bereits ein Liefervertrag geschlossen. Bei einem Mindestpreis von 235 USD pro MTU könnte Almonty allein mit Plansee innerhalb der Mindestlaufzeit von 15 Jahren einen operativen Cashflow von mindestens 580 Mio. USD einfahren. Die Vereinbarung deckt ca. 50% der erwarteten Produktion ab. Der Verkauf der restlichen Mengen sollte möglich sein, da Südkorea der größte Pro-Kopf-Verbraucher von Wolfram ist und Wolfram weltweit nachgefragt wird – z.B. für die Photovoltaik- und Batterie-Herstellung. Die vollständige Studie zum kostenlosen Download.
Nordex: Ab 2023 soll alles besser werden
Die Aktie von Nordex hat in den vergangenen Wochen kräftig zugelegt. Von rund 7,50 EUR ging es bis auf rund 11,50 EUR nach oben. Anleger scheinen die schlechte operative Entwicklung im Jahr 2022 abzuhaken und zu hoffen, dass der Windanlagenbauer seine Produktionsprobleme in 2023 in den Griff bekommt. Denn die Auftragsbücher sind voll. Erst gestern wurde der nächste Großauftrag gemeldet. So hat eine Tochtergesellschaft des polnischen Konzerns RE Alloys bei Nordex zehn Turbinen des Typs N131/3600 mit einer Gesamtleistung von 35 MW bestellt. Zudem wird Nordex auch für 15 Jahre den Service übernehmen. Die Errichtung des Windparks „Dzwola“ soll im Herbst 2023 beginnen. Ab Anfang 2024 soll der erste Strom produziert werden. "Der Windpark ist Teil eines umfassenderen Programms, das sicherstellen soll, dass der Energiebedarf von RE Alloys vollständig aus eigenen erneuerbaren Quellen gedeckt wird. Dieses Programm wird der Umwelt helfen, weil RE Alloys als drittgrößter Hersteller von Ferrosilicium in Europa mehr Energie verbraucht als die Stadt Kattowiz," sagt Miroslaw Wilczek, CEO von RE Alloys.
Mit der jüngsten Kursrallye wurden jedoch die Kursziele von Analysten fast erreicht. Goldman Sachs sieht die Nordex-Aktie bei 13,10 EUR fair bewertet. Zuletzt hatten die Goldman-Analysten ihre Schätzungen für 2022 stark reduziert. Mit einem Kursziel von 14 EUR ist Jefferies etwas optimistischer. Aus Sicht der Analysten habe das dritte Quartal gezeigt, dass Nordex seine Produktionsprobleme besser in den Griff bekommt. Sie trauen dem Windkraftanlagen-Produzenten zu, das 8%-EBITDA-Margenziel bis Mitte 2024 zu erreichen.
BYD: Die ersten drei Modelle für Deutschland stehen fest
Auch wenn BYD zuletzt den Börsengang seiner Chip-Sparte absagen musste, läuft es für das Unternehmen operativ rund. So haben die Chinesen einen weiteren Elektro-Bus an die San Francisco Muni Transit Association (SFMTA) ausgeliefert. Insgesamt testet die SFMTA drei BYD-Busse hinsichtlich ihrer Tauglichkeit für die schwer zu befahrenden Hügel in San Francisco. Sollte die Testphase erfolgreich verlaufen, kann sich BYD Hoffnung auf weitere Bestellungen machen. So hat sich San Francisco das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 vollständig elektrisch und klimaneutral zu werden. Auch im Bereich der Schulbusse greift BYD an. So wurde kürzlich ein neuer elektrischer Schulbus für den US-amerikanischen Markt vorgestellt. Die Produktion soll in Kalifornien erfolgen. Dies zeigt, dass BYD nicht nur bei Elektroautos Gas gibt. Wobei die PKW-Sparte der Wachstumsmotor bleiben wird. Dabei nimmt BYD im kommenden Jahr den europäischen Markt ins Visier. In Deutschland sollen noch in diesem Jahr drei Modelle auf den Markt kommen: Die SUVs ATTO 3 und Tang sowie die Oberklasse-Limousine Han. Wie das manager magazin berichtet, will BYD im Jahr 2026 hierzulande bereits 120.000 Elektroautos verkaufen. Dies würde einem Marktanteil von rund 10% entsprechen. Der Vertrieb soll zum einen über Flagship-Stores in den deutschen Metropolen erfolgen. Zum anderen sollen sechs Händlergruppen mit einem bundesweiten Netz von Autohäusern, die auch etablierte Premium-Marken wie Mercedes-Benz oder BMW führen, BYD-Fahrzeuge anbieten.
2023 wird spannend: Nordex muss die Kosten in den Griff bekommen, dann sind auch höhere Kurse drin. Die neue Wolfram-Mine wird früher oder später zu einer Neubewertung der Almonty-Aktie führen. Ob die Europaexpansion von BYD erfolgreich sein wird, werden wir in Deutschland live mitverfolgen können.
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