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15.12.2022 | 04:44

100% Turnaround Chancen für 2023: TUI, Uniper, Desert Gold, FlatexDEGIRO – Die Silvester-Knaller!

  • Gold
  • Finanzen
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Bildquelle: pixabay.com

Trotz aller Tristesse bietet der Kapitalmarkt täglich jede Menge an neuen Chancen. Obwohl sich der DAX zum Jahresende sehr gut behaupten kann, sind viele Aktien übel abgestürzt und in den Charts erstmal unten geblieben. Doch es gibt teilweise Hoffnungsschimmer. Denn viele Anleger verkaufen schlecht gelaufene Aktien zum Jahresende, um von der steuerlichen Vormerkung von Verlusten zu profitieren. Der glückliche Investor hat sogar noch einige Gewinne zu verrechnen und stellt die Underperformer gerne zum Ultimo glatt. Die Aktien von Uniper, TUI und FlatexDEGIRO sind im laufenden Jahr zwischen 40 und 90% eingebrochen, aber es gibt Lichtblicke für 2023.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: FLATEX AG NA O.N. | DE000FTG1111 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000 , DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , UNIPER SE NA O.N. | DE000UNSE018

Inhaltsverzeichnis:


    Uniper – Was für ein Bailout-Desaster!

    Das Thema Uniper ist wohl noch nicht ausgestanden. Nach mehreren angekündigten Rettungs-Maßnahmen fehlen immer noch weitere 25 Mrd. EUR in der Kasse, um die anstehenden Gaslieferungen an die Stadtwerke zu garantieren. Die EU-Kommission berät in den kommenden Tagen weiter über die Genehmigung der Verstaatlichungspläne des Versorgers. Medienberichten zufolge könnten sich nun die größten Befürchtungen des Vorstands bewahrheiten, denn angeblich fordert Brüssel für seine Zustimmung, dass der Versorger seine Geschäfte in den Niederlanden abgibt. Bislang gibt keine offiziellen Stellungnahmen zum Prüfungsvorgang, weder vom Konzern selbst und der Bundesregierung noch von der EU-Kommission. Die angekündigte Frist für die Prüfung der Pläne soll bis 16. Dezember laufen, denn am kommenden Montag muss die außerordentliche Hauptversammlung der Quasi-Verstaatlichung erstmal zustimmen. Uniper betreibt in den Niederlanden unter anderem ein Steinkohle-Kraftwerk mit einer Kapazität von rund einem Gigawatt und kleinere Gaskraftwerke mit zusammen über 500 Megawatt.

    In der Spitze machte Uniper bei der Gasbeschaffung täglich 200 Mio. EUR Verlust. Um eine Insolvenz abzuwenden, hat sich der Konzern mittlerweile mit der Bundesregierung und seinem bisherigen Mehrheitseigentümer Fortum auf ein Stabilisierungspaket verständigt. Die Fortum-Tochter hat in den ersten 9 Monaten des Jahres bereits einen Verlust von über 40 Mrd. EUR angehäuft und damit das bilanzielle Eigenkapital längst aufgebraucht. Aufgrund der ausbleibenden Lieferungen durch Gazprom hat der Versorger in der schwedischen Hauptstadt Stockholm ein Schiedsverfahren gegen den russischen Staatskonzern beantragt, um Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Warum die Aktie immer noch bei rund 3 EUR steht, ist fundamental betrachtet mehr als erstaunlich. Denn selbst wenn Uniper via Verstaatlichung am Leben gehalten wird, sind die Zukunftsaussichten mehr als ungewiss und verschlechtern sich weiter, sollte der Gaspreis hochbleiben und der Konzern auch sein Geschäft in den Niederlanden abgeben muss.

    Desert Gold Ventures – Das Superprojekt in Nordwest-Afrika schreitet voran

    Gold und Silber sind seit Tagen wieder auf der Kaufliste der Investoren. Denn einige amerikanische Broker haben ihre Kursziele für Gold auf 2.000 bis 3.000 USD angehoben. Hintergrund dieser Einschätzung ist der anhaltende Inflationstrend und das Bestreben vieler Investoren, einen realen Werterhalt über die Zeitschiene hinzubekommen. Wer beispielsweise Ende der 90er Jahre Gold akkumuliert hat, konnte in immerhin 25 Jahren eine Bruttorendite von 8,9% per annum einfahren. Das haben Standardaktien nicht geschafft und Rentenpapiere hatten ihre große Zeit nur bis 2021. Seitdem es Gerüchte gibt, dass im europäischen Bankensystem schon wieder Gewitterwolken aufziehen, haben Gold und Silber eine beachtliche Erholungsbewegung zeigen können. Auch die geplante Abschaffung von Bargeld liefert Gründe für eine anstehende Goldknappheit, wenn die Vorhaben der Notenbanken und die irrigen Meinungen einiger Politiker doch zur Realität werden.

    Der kanadische Explorer Desert Gold Ventures (DAU) hatte auf seinem SMSZ-Gold-Projekt in Mali bislang ausgezeichnete Erfolge in der Exploration und zuletzt bei geschätzten Ressourcen von 1,1 Mio. Unzen eine Goldausbringungsrate von 88% ausweisen können. Da die metallurgischen Proben in der Zone Mogoyafara South gute Ergebnisse lieferten, wird das angekündigte Bohrprogramm über 35.000 Meter konsequent fortgesetzt. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich Minenbetreiber wie Allied Gold, Barrick oder Endeavour, die zusammen bereits über 5 Mio. Unzen an Förderung aus Mali vorweisen können. Leider ist die Desert Gold-Aktie (DAU) auch in den steuerlichen Verkaufsstrudel zum Jahresende geraten. Denn trotz guter Bohrergebnisse hat der Wert in 2022 nun rund Dreiviertel seines Wertes verloren. Auf dem aktuellen Niveau konnte Desert aber großes Interesse vermelden, denn ganze 24,3 Mio. Aktien wurden zu 0,07 CAD an Investoren platziert. Wenn Gold die angesagte Broker-Rallye vollzieht, wirkt das bei günstigen Explorern wie ein Sommerwind. Die Aktie konnte sich in 2020 aus dem Stand schon mal verfünffachen, während Gold im gleichen Zeitraum etwa 30% zulegte. Einsammeln!

    TUI und FlatexDEGIRO – Noch tiefer oder war´s das?

    TUI bittet seine Aktionäre um erneute zur Kasse. Denn der weltgrößte Reisekonzern wittert nach zwei verlustreichen Corona-Jahren wieder die Chance auf schwarze Zahlen. Die hohe Inflation und der drohende Wirtschaftsabschwung könnten die wiedererwachte Reiselust der Europäer allerdings trüben. Der neue Konzernchef Ebel will die Rückzahlung der offenen Staatshilfen dennoch schnellstens angehen, leider reichen die erwarteten Gewinne nicht aus. Daher sollen Aktionäre noch einmal eine Milliardenspritze locker machen. Das kommt zum liquiditätsschwachen Jahresende nicht gut an, die Aktie verliert gut 9 Prozent auf 1,57 EUR. Charttechnisch sollte die 1,20 EUR-Marke nicht mehr gesehen werden, durch den geplanten Aktienschnitt wird der Kurs aber technisch in andere Gefilde bewegt. Damit können auch wieder institutionelle Anleger zugreifen. Fundamental gibt es so gut wie keine Gründe für ein Engagement, technisch lauern die ersten Kaufsignale auch erst oberhalb von 1,80 EUR. Die Aktie bleibt höchstspekulativ, ist aber bei Momentum-Tradern beliebt.

    Völlig aus dem Konzept ist wohl die FlatexDEGIRO-Aktie. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat die Gesellschaft einer Sonderprüfung unterzogen und dabei Mängel in der Organisation und der Unternehmensführung festgestellt. Gleichzeitig kappte der Vorstand seine bereits gedämpfte Prognose für das laufende Jahr. Letzte Woche stürzte der Wert dann auch mehr als 30 Prozent ab. Börsenhändler sprachen von desaströsen Nachrichten. Die Analysten reagierten verschnupft und stuften den Online-Broker kollektiv ab. Die zuvor noch optimistischen Häuser wie Exane BNP und Oddo BHF strichen ihre Kaufempfehlungen sogar gänzlich. Insider sehen die Lage wohl nicht so gravierend und erhöhten ihre Bestände. Der CEO Frank Niehage stockte seine Position um ca. 70.000 Aktien auf. Fundamental wächst FlatexDEGIRO trotzdem stark: Denn von 2019 bis 2021 hat sich die Zahl der abgewickelten Transaktionen von 12 auf 91 Mio. mehr als versiebenfacht, während sich das verwahrte Kundenvermögen von 14,5 auf über 40 Mrd. EUR fast verdreifacht hat. Bis Ende September 2022 sind die Kundenverbindungen um über 500 Prozent von 390.000 im Jahr 2019 auf 2,4 Millionen gewachsen. Wenn die Zuständigen bei Flatex die BaFin-Fragen positiv beantworten können, dürfte ein starker Rebound in der Aktie anstehen. Es gibt daher auch positive Stimmen: Jefferies bleibt mit Kursziel 13 EUR bei seinem BUY-Rating. Beobachten!


    Der letzte Monat im verpatzten Investment-Jahr 2022 ist angebrochen. Aktuell regieren die Glattstellungen zum Ende des Börsenjahrs. Der DAX bleibt in erhöhter Wartestellung, ob sich denn wirklich in 2023 eine Rezession zeigen wird. Nebenwerte wie TUI, FlatexDEGIRO oder Desert Gold haben große Einbrüche hinter sich gebracht und könnten in 2023 zu den Shooting-Stars avancieren.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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