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24.11.2023 | 12:55

100 % Kurspotenzial mit Wasserstoff! Siemens Energy, thyssenkrupp und dynaCERT statt Nel?

  • Wasserstoff
  • Energiewende
  • Technologie
Bildquelle: Orsted

Steht im Wasserstoffbereich eine Wachablösung an? Jedenfalls gibt es massive Zweifel, dass die bisherigen Anleger-Lieblinge Nel und Plug Power ihre Verluste in den Griff bekommen. Wer könnten die neuen Favoriten sein? Von möglichen Kandidaten gibt es aktuelle News. Siemens Energy und BASF arbeiten an einer Produktionsanlage für CO2-freien Wasserstoff. Dafür bekommen die Partner jetzt Fördermittel vom Bund und dem Land Rheinland-Pfalz. dynaCERT lässt seine Technologie unter härtesten Bedingungen testen. So rüstet der Spezialist für Wasserstoff und Emissionsreduktion ein Team bei der Dakar Classic aus. Kommt 2024 das Umsatzwachstum? Dass man mit Wasserstoff auch Geld verdienen kann, zeigt thyssenkrupp nucera. Analysten sehen fast 100 % Kurspotenzial.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235

Inhaltsverzeichnis:


    dynaCERT: Einer der Wasserstoff-Favoriten für 2024?

    Um die Leistungsfähigkeit seiner Wasserstoff-Technologie unter Beweis zu stellen, geht dynaCERT ans Limit. Die Kanadier haben heute angekündigt, ein Team bei der Rallye Dakar Classic auszurüsten. Eine HydraGEN HG1-Einheit von dynaCERT wird den Motor des Race-Trucks des französischen Teams HoleShot Competition mit Wasserstoff und zusätzlichem Sauerstoff versorgen. Die patentrechtlich geschützte HydraGEN™-Technologie soll den Ausstoß von umweltschädlichen Abgasen des MAN-Race-Trucks mit der Nummer 915 des französischen Teams deutlich reduzieren. Damit wird HydraGEN™ Extrembedingungen standhalten müssen. Die Rallye Dakar Classic 2024 findet seit 2020 in Saudi-Arabien statt. Ab dem 5. Januar 2024 geht es an 14 Renntagen 5.000 km durch die Wüste.

    Alexandre Lemeray, Leiter des HoleShot Competition Team, das bereits zehnmal an der Rallye Dakar Classic teilgenommen hat: "Wir wollen mit der Unterstützung von dynaCERT zeigen, dass der Motorsport weniger umweltschädlich sein kann. HydraGEN™ wird bereits von Lastkraftwagen im Straßenverkehr eingesetzt, daher freue ich mich, dass wir mit dieser Technologie unter Beweis stellen können, dass die ‚Hybridisierung von Dieselmotoren mit Wasserstoffenergie' im LKW-Rennsport möglich ist, vor allem bei einer Veranstaltung wie der Rallye Dakar Classic, die mitten in der Natur stattfindet. ASO, der Veranstalter der Rallye Dakar Classic, unternimmt seit Jahren große Anstrengungen, um die CO2-Bilanz seiner Veranstaltungen zu reduzieren."

    Neben dem Produkttest wird dynaCERT mit dieser Maßnahme auch die weltweite Bekanntheit weiter erhöhen und hoffentlich weitere Aufträge an Land ziehen. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2023 wurden zahlreiche Vertriebserfolge gemeldet. Zuletzt wurde mit Partner Cipher Neutron die Bestellung eines AEM-Elektrolyseurs für die Erzeugung von grünem Wasserstoff gemeldet. In Verbindung mit reversiblen Brennstoffzellen ist die Herstellung von Wasserstoff ohne den Einsatz von Platingruppenmetallen möglich. Nach Einschätzung der Partner gehören die AEM-Elektrolyseure von Cipher Neutron damit zu den günstigsten und nachhaltigsten Lösungen für die kommerzielle Herstellung von grünem Wasserstoff.

    Aufgrund der Aufträge sollte der Umsatz von dynaCERT im kommenden Jahr deutlich anziehen. Tritt dies ein, könnte das mit unter 60 Mio. CAD bewertete Unternehmen zu den Wasserstoff-Favoriten in 2024 gehören.

    thyssenkrupp nucera: Rund 100 % Kurspotenzial?

    Schon kurz nach dem Börsengang ist thyssenkrupp nucera in den SDAX aufgestiegen. Für Aktionäre gibt es allerdings noch nicht viel zu feiern. Mit 16,77 EUR notiert die Aktie derzeit unter dem Ausgabepreis von 20 EUR. Die Marktkapitalisierung liegt bei knapp über 2 Mrd. EUR. Aus Sicht der Deutschen Bank ist dies zu wenig. Die Analysten empfehlen die Aktie mit "Buy". Das Kursziel liegt bei 30 EUR und damit fast doppelt so hoch wie der aktuelle Kurs. Die schlechten Nachrichten von Branchenkollegen wie Plug Power ließen wenig Rückschlüsse auf das Geschäft von nucera zu. Dies bestätigt das Unternehmen mit ersten Aussagen zum vierten Quartal und dem Geschäftsjahr 22/23. So wurde gemeldet, dass im vierten Quartal ein operativer Gewinn erzielt wurde. Das Umsatzwachstum sei sogar deutlich. Treiber sei die hohe Nachfrage nach alkalischer Wasserelektrolyse (AWE). Der Auftragseingang sei zwar leicht rückläufig, aber dies sei auf übliche Schwankungen zurückzuführen. Konkrete Zahlen sollen am 18. Dezember 2023 veröffentlicht werden.

    Siemens Energy mischt auch bei Wasserstoff mit

    Während die Zahlen von Siemens Energy derzeit von den Problemen im Bereich der Windkraftanlagen massiv belastet werden, meldet das Unternehmen einen Erfolg bei Wasserstoff mit dem Partner BASF. Schließlich ist der Konzern neben der Windkraft auch in anderen Bereichen aktiv. Gemeinsam soll eine innovative Wasserelektrolyse-Anlage am BASF-Standort in Ludwigshafen errichtet werden. Dafür bekommen die Partner jetzt auch Fördermittel vom Bund und dem Land Rheinland-Pfalz in Höhe von rund 160 Mio. EUR. Das Projekt zur Erzeugung von CO2-freiem Wasserstoff soll nicht nur den Klimazielen dienen, sondern auch die Energiewende vorantreiben. Die Wasserelektrolyse-Anlage soll eine Leistung von 54 MW haben und jährlich 8.000 t Wasserstoff produzieren. Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant.

    Kurzfristig hat diese Meldung natürlich keinen Einfluss auf den Aktienkurs. Und Analysten sind derzeit auch zurückhaltend. Heute haben sich die DZ Bank und die Deutsche Bank zu Wort gemeldet. Die DZ Bank bewertet die Aktie von Siemens Energy mit „Halten“. Das Kursziel liegt bei 12 EUR. Der Kapitalmarkttag hätte keine entscheidenden neuen Erkenntnisse gebracht. Es werde Zeit brauchen, bis das Management das Vertrauen der Investoren zurückgewonnen habe. Auch die Deutsche Bank hat ein Kursziel von 12 EUR für die Aktie von Siemens Energy. Damit wurde es zumindest um 2 EUR angehoben. Eine Bilanzkrise sei derzeit zwar nicht zu erkennen, aber die Probleme bei Gamesa werden den Cashflow stark belasten. Daher sei die Aktie eine Halteposition.


    Nel und Plug Power eignen sich aufgrund ihrer nachhaltig verlustreichen Geschäftsmodelle und weiterhin sportlichen Bewertungen nicht als Wasserstoff-Favoriten. Ob thyssenkrupp nucera diesen Platz einnehmen kann, bleibt abzuwarten. dynaCERT steht noch am Anfang, aber der Auftragseingang im laufenden Jahr macht Hoffnung. Folgt im kommenden Jahr das Umsatzwachstum, dann kann das Unternehmen zumindest zum Hotstock werden. Wie die DZ Bank richtig bewertet, wird es bei Siemens Energy Zeit brauchen, um Vertrauen zurückzugewinnen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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