Menü schließen




15.02.2023 | 05:10

Shell, Saturn Oil + Gas, BP – Rekorde über Rekorde

  • öl
  • gas
  • Erneuerbare Energien
Bildquelle: pixabay.com

Der Energiemix der Zukunft, so der Wille der deutschen Politik, soll zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen bestehen. Auf Kohle, Erdöl und Erdgas soll aufgrund der hohen CO2-Emissionen verzichtet werden, zudem ist die Abschaltung der übriggebliebenen 3 Atommeiler bereits beschlossene Sache. Dass dieses Wunschdenken in den nächsten Jahrzehnten kaum in die Tat umzusetzen ist, zeigt der Strategieschwenk der Ölmultis, die aufgrund der hohen Nachfrage nach Öl und Gas die ursprünglich geplante Reduktion der Ölförderung deutlich nach unten senkten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: BP PLC SP.ADR/6 DL -_25 | US0556221044 , Shell PLC | GB00BP6MXD84 , Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832

Inhaltsverzeichnis:


    BP- Ölförderung bleibt höher

    Das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 war das Erfolgreichste des britischen Ölmultis seit 2008. Nach einem extrem starken dritten Quartal aufgrund der explodierenden Öl- und Gaspreise in Folge des Ukraine-Konflikts fiel das Abschlussquartal etwas schwächer aus. Unter dem Strich verbuchte BP jedoch einen Rekordgewinn in Höhe von 28 Mrd. USD. BP verzeichnete im vierten Quartal 2022 einen bereinigten Gewinn von 4,8 Mrd. USD. Dieses Ergebnis lag knapp unter der Prognose von 5 Mrd. USD der Analysten. Im dritten Quartal betrug der Gewinn noch 8,2 Mrd. USD. Die Ursachen für den Rückgang waren hauptsächlich schwächere Gashandelsaktivitäten sowie höhere Wartungskosten für Raffinerien und niedrigere Öl- und Gaspreise.

    Für die Zukunft aussagekräftiger war zudem das von CEO Bernard Looney veröffentlichte Strategie-Update. Hier wurde bekanntgegeben, dass der Öl-Gigant seine jährlichen Ausgaben für erneuerbare Energien sowie Öl und Gas um 1 Mrd. USD erhöhen wird. „Wir müssen weiterhin kurzfristig in das heutige Energiesystem investieren, das von Öl und Gas abhängt, um den heutigen Bedarf zu decken und einen geordneten Übergang zu gewährleisten", sagte der Vorstandsvorsitzende. Außerdem wurde die ursprünglich geplante 40 % Reduktion der Ölförderung bis 2030 auf 25 % reduziert. Am Anfang des neuen Jahrzehnts soll dann noch 2 Mio. Barrel Öläquivalent pro Tag gefördert werden.

    Saturn Oil & Gas mit Rekordfördermengen im Schlussquartal

    Ende Januar machte das kanadische Energieunternehmen mit dem Abschluss der Übernahme von Ridgeback Resources auf sich aufmerksam, wodurch die die tägliche Förderleistung um 140% auf rund 30.000 BOE pro Tag ansteigen soll.

    Neben der kürzlich getätigten Akquisition besitzt Saturn Oil & Gas mit Viking und Oxbow zwei Liegenschaften im Portfolio, für die Bohrergebnisse des vergangenen Jahres vermeldet wurden. Insgesamt wurden 57 Horizontalbohrungen zur Auffindung von Leichtölvorkommen niedergebracht, die sich bereits alle in Produktion befinden. Die geschätzte durchschnittliche Fördermenge stieg im 4. Quartal 2022 auf einen Rekordwert von 12.514 BOE/Tag, wobei die geförderte Menge im Schlussmonat bereits auf 13.128 Barrel Öl-Äquivalent anstieg.

    Am Standort Oxbow wurden 25 Bruttobohrungen niedergebracht, bei denen es sich um Reaktivierungen von bereits bestehenden Bohrlöchern handelte. Am Standort Viking konnte bei der Erschließung und Förderung der Leichtölvorkommen bei 32 Bruttobohrungen die durchschnittliche IP30-Förderrate in jeder neuen Horizontalbohrung um 38% gegenüber der prognostizierten Leitkurve überboten werden. Bereits auf beiden Grundstücken ist das Bohrprogramm 2023 bereits aktiv.

    Justin Kaufmann, Chief Development Officer von Saturn Oil & Gas, äußerte sich zufrieden über die veröffentlichten Ergebnisse: „Im Jahr 2022 konnte Saturn das aktivste und effektivste Investitionsprogramm in seiner Firmengeschichte verbuchen. Wir sind mit den Gesamtergebnissen des Bohrprogramms sehr zufrieden, da sie unsere prognostizierten Leitkurven übertreffen und unser Geomodell erweitern. So können wir zusätzliche Leichtölressourcen für die zukünftige Erschließung erfassen."

    Shell – Nachfrage bleibt hoch

    In die gleiche Kerbe wie BP schlägt der CEO des Energiekonzerns Shell, Wael Sawan. Der Konzernchef betonte, dass Gas eine entscheidende Rolle beim Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Energieversorgung spielt. Da China seine Covid-Null-Politik beendet hat, dürfte die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen weiter steigen. Es dürfte noch eine lange Zeit dauern, bis die Energieströme neu organisiert sind.

    Das Mineralöl- und Erdgasunternehmen mit Sitz in London wies im abgelaufenen Geschäftsjahr in Höhe von 36,22 Mrd. USD aus. Damit lagen die Briten 50% über dem Ergebnis des Vorjahres. Die Dividende wurde auf 28,75 Cent pro Aktie angehoben, was einer Steigerung von 15% zum Vorjahr entspricht. Zusätzlich plant das Unternehmen ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von 4 Mrd. USD. Trotz gesunkener Öl- und Gaspreise konnte im letzten Quartal 2022 der bereinigte Gewinn gesteigert werden, jedoch fiel der Nettogewinn für die Aktionäre mit 10,5 Mrd. USD im Vergleich zum Vorjahr niedriger aus.


    Durch Sanktionen gegen Russland profitierten die westlichen Ölproduzenten im vergangenen Geschäftsjahr überproportional. Zudem gehen diese von einer weiter hohen Nachfrage nach fossilen Brennstoffen aus. Saturn Oil & Gas konnte solide Ergebnisse aus dem abgelaufenen Bohrprogramm vermelden.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 30.12.2024 | 06:00

    Myriad Uranium - Uranpreise explodieren! Wie geht es bei Nel ASA und RWE weiter?

    • Myriad Uranium
    • Nel ASA
    • RWE
    • Atomkraft
    • Uran
    • Uranoxid
    • Atomenergie
    • Atomkraftwerk
    • Wasserstoff
    • grüner Wasserstoff
    • Elektrolyseure
    • Erneuerbare Energien
    • Windkraft
    • Solarenergie

    Uran rückt immer mehr in den Fokus. Zuletzt hatten die größten Uranproduzenten Kazatomprom und Cameco ihre Produktionsprognosen nach unten korrigiert und das in Zeiten, in denen die Welt mehr Energie benötigt. Rechenzentren für Quanten-Computing, Kryptomining und allem voran Künstliche Intelligenz und Elektromobilität lassen den Stromhunger weltweit wachsen. Parallel forschen einige große Tech-Konzerne an modularen Kernreaktoren, was die Urannachfrage weiter ankurbeln könnte. Während es im Uranumfeld gut läuft, war das Jahr 2024 für Wasserstoff und Erneuerbare Energien ein schlechtes. Wir sehen uns aus jedem Bereich ein Unternehmen an und schauen, wie die Aussichten für 2025 sind.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 23.10.2024 | 06:00

    BP, Saturn Oil + Gas, Shell – profitieren von der sich zuspitzenden Krise im Nahen Osten

    • BP
    • Saturn Oil + Gas
    • Shell
    • Öl
    • Gas
    • WTI
    • Brent
    • fossile Brennstoffe
    • OPEC
    • Fördermengen
    • Erneuerbare Energien

    Die jüngsten geopolitischen Spannungen im Nahen Osten haben weltweit für erhebliches wirtschaftliches Aufsehen gesorgt. Ein großangelegter Raketenangriff des Iran auf Israel löste Spekulationen über mögliche Vergeltungsmaßnahmen aus, welche die Ölpreise in die Höhe schossen liessen. Israels Bekanntgabe, den iranischen Ölsektor zu verschonen, beruhigte jedoch die Märkte. Parallel dazu weckte Chinas Wirtschaftsstimulus die Hoffnung auf steigende Ölnachfrage, während enttäuschende Sommerurlaubszahlen wirtschaftliche Sorgen schürten. Im Hintergrund diskutiert die OPEC+ über Produktionsanpassungen, um auf mögliche iranische Ausfälle zu reagieren. Grund genug, sich drei Ölproduzenten genauer anzusehen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 07.10.2024 | 05:10

    JinkoSolar, Altech Advanced Materials, Nio – Das Comeback der erneuerbaren Energien

    • Erneuerbare Energien
    • Batterie

    Mit der Ankündigung, die angeschlagene Wirtschaft im Reich der Mitte wieder in Schwung zu bringen, löste die chinesische Regierung eine Kursrally aus, die seit mehr als 15 Jahren ihresgleichen sucht. Neben den Technologietiteln schoben sich vor allem Unternehmen aus dem Sektor der erneuerbaren Energien an die Spitze der Kurszettel, trotz künftiger Zusatzzölle auf in China produzierte Elektroautomobile durch die Europäische Union. Das Ziel der EU-Kommission sei es, die heimische Produktion anzukurbeln. In Bezug auf Energiespeicher könnte ein Unternehmen „Made in Germany“ in Zukunft für Furore sorgen.

    Zum Kommentar