31.10.2023 | 06:40
Power Nickel, Mercedes-Benz, BYD – ohne Nickel keine Elektromobilität
Nickel hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Transformation erlebt und ist zu einer Schlüsselkomponente der Elektromobilität geworden. Während die Nachfrage nach umweltfreundlichen Fahrzeugen stetig steigt, gewinnt Nickel als unverzichtbarer Bestandteil von Batterien immer mehr an Bedeutung. Mit Nickel wird in Akkus eine höhere Energiedichte erreicht, was sich in der Reichweite niederschlägt. Auch der Anteil an Kobalt in den Akkus kann verringert werden. Dadurch wird ein Elektroauto noch umweltfreundlicher. Wir sehen uns daher einen zukünftigen Nickel Produzenten an und analysieren Mercedes-Benz und BYD im Hinblick auf Chancen und Risiken.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
Power Nickel Inc. | CA7393011092 , MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Power Nickel – spannende Nachrichten voraus
Power Nickel verfügt über eine ganze Reihe an Batteriemetallen. Neben dem Hauptprodukt Nickel gibt es auf den Liegenschaften Kupfer, Kobalt, Palladium und Platin. Dabei legt das Unternehmen großen Wert auf den Umweltschutz und will aus diesem Grund seine geplante Nickelmine CO2-neutral bauen. Ein cleverer Schachzug, denn langfristig wird sauberes Nickel höhere Preise erzielen. Das verbrauchte CO2 soll durch das Unternehmen Karbon X, welches Verra zertifiziert ist, kompensiert werden. Als Energieversorgung soll grüne Wasserkraft eingesetzt werden. Um seine Bohrziele zu planen, setzt das Unternehmen auf Ambient Noise Tomography, womit man die Struktur der NISK-Liegenschaft visualisieren kann und somit seine Bohrziele genauer planen kann.
NISK ist das Flaggschiff Projekt von Power Nickel und befindet sich in der bergbaufreundlichen Region Quebec und deckt eine Fläche von 45,9 km² ab. Seit dem 23. August läuft das Herbstbohrprogramm und wie gut die Technologie Ambient Noise Tomography funktioniert sah man bereits Anfang September. Da konnte das Unternehmen bei einem Stepout-Bohrloch, das sich 300 Meter südlich und östlich von früheren Bohrungen bei der Lagerstätte NISK Main befindet, in einer Tiefe von 457 Metern etwa 25 m massive und halbmassive Sulfide nachweisen. Diese Entdeckung stellt eine viel versprechende neue Wachstumszone für die Lagerstätte dar. CEO Terry Lynch sagte: „Das wissenschaftliche Team hat hervorragende Arbeit geleistet, […], um uns zu einer aufregenden neuen Wachstumszone bei Nisk Main zu führen.“
Diese positiven Ergebnisse haben eine Größe der Bergbauindustrie, Rob McEwen, und die Familie Lynch dazu bewogen, 2 Mio. CAD im Rahmen einer Privatplatzierung, in das Unternehmenzu zu investieren. Dabei wurden die 4 Mio. Flow-through-Einheiten zu einem Preis von 0,50 CAD platziert. Das ist bemerkenswert, steht der Aktienkurs derzeit doch gerade einmal bei 0,20 CAD. Weitere 750.000 CAD sollen in Kürze platziert werden. Der Grund für den Aufschlag sind die kritischen Rohstoffe, über die das Unternehmen verfügt. Mit dem Geld werden weitere Explorationen getätigt. Im November soll die aktualisierte NI 43-101 Studie herauskommen, welche die alte Mineralressource deutlich erweitern wird. Bis April kommenden Jahres werden Bohrergebnisse aus dem aktuellen Bohrprogramm erwartet.
Mercedes-Benz – 3. Quartal im Fokus
Im jüngsten Quartalsbericht von Mercedes-Benz zeigt sich ein Gewinnrückgang im 3. Quartal, wobei der Nettogewinn um 7 % auf 3,7 Mrd. EUR sank. Dieser Rückgang war vor allem auf einen Rückgang der Fahrzeugauslieferungen und Engpässe bei Teilen zurückzuführen. Trotzdem übertraf das Unternehmen die Prognosen der Analysten, die lediglich 3,4 Mrd. EUR erwartet hatten. Der Umsatz ging um 1,4 % auf 37,2 Mrd. EUR zurück. Im Bereich der vollelektrischen Fahrzeuge kletterten die Verkäufe um beachtliche 66 %. Im Vergleich dazu verzeichnete die Oberklasse einen Verkaufsrückgang von 11 %. Dies zeigt, dass die Elektromobilität für Mercedes-Benz an Bedeutung gewinnt.
Allerdings gibt es bei den Elektroautos einen harten Preiswettbewerb. Trotz dieser Herausforderungen und eines etwas vorsichtigeren Ausblicks des Managements behält Mercedes-Benz sein Engagement für Elektromobilität und profitables Wachstum bei. Auf der IAA in München präsentierte der Konzern seinen Concept CLA Class, ein Elektrofahrzeug was mit einer Reichweite von mehr als 750 km aufwarten kann. Das Unternehmen investiert auch in den Ausbau seines globalen Ladenetzwerks für Elektrofahrzeuge. Auch sonst versucht Mercedes-Benz klimaneutraler zu werden. Von Steel Dynamics will man in Zukunft CO2-reduzierten Stahl kaufen.
Die kommenden Quartale werden zeigen, wie das Unternehmen in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld bestehen kann und wie es die steigenden Kosten bewältigt. Obwohl das Management dem Jahresende vorsichtiger entgegensieht soll die bereinigte Umsatzrendite zwischen 12 und 14 % liegen. Trotz der Herausforderungen hat es etliche Kaufempfehlungen gegeben. Insgesamt 5 Analystenhäuser sehen positiv in die Zukunft und haben Kursziele zwischen 78 und 120 EUR ausgegeben. Lediglich Jefferies empfahl das "Halten" mit einem Kursziel von 72 EUR. Derzeit notiert die Aktie bei 56,05 EUR.
BYD – neuer Rekordgewinn
BYD, auch bekannt als Build Your Dreams, ist ein chinesisches Unternehmen, das sich auf die Produktion von Elektrofahrzeugen spezialisiert hat. Im Vergleich zu anderen Automobilherstellern zeichnet sich BYD durch seinen innovativen Ansatz aus. Ursprünglich produzierte das Unternehmen Batterien. Dieses Wissen wurde genutzt um frühzeitig auf Elektrofahrzeuge zu setzen. Dies hat ihnen einen Vorteil verschafft, da sie frühzeitig in die Entwicklung und Produktion von Elektrofahrzeugen investiert haben. Dieser Wissensvorsprung macht sich bezahlt und der Konzern verkauft seine Blade-Batterien auch an andere Automobilhersteller. Das Unternehmen zeichnet sich durch eine vertikale Wertschöpfungskette aus.
Am 30. Oktober legte BYD seine Zahlen zum 3. Quartal vor. Trotz eines schwächeren Nachfrageumfelds und zunehmenden Wettbewerbs konnte man erneut einen Rekordgewinn einfahren. Der Nettogewinn stieg um über 80 % auf rund 1,34 Mrd. EUR, während der Umsatz um fast 40 % auf rund 20,94 Mrd. EUR anwuchs. Damit blieb man leicht unter den eigenen Erwartungen. Im 2. Quartal hatte das Unternehmen noch einen Gewinnanstieg von 145 % verzeichnet. Der Preiskampf auf dem chinesischen Markt, der als der größte Absatzmarkt für Elektroautos gilt, ist also auch nicht spurlos an BYD vorbeigegangen.
Allerdings haben die Chinesen den internationalen Markt noch gar nicht richtig angegriffen. Die Expansion der Fabriken und der Aufbau eines Verkaufsnetzes außerhalb von China ermöglicht voraussichtlich weitere Wachstumsmöglichkeiten. Dass man auf Internationalisierung aus ist, hat schon die Kooperation mit der Amazon Tochter AWS gezeigt. Die Aktie hat sich weder von den Verkäufen von Berkshire Hathaway, noch von kleineren Skandalen unterkriegen lassen. Aktuell kostet ein Anteilsschein 29,71 EUR.
Weltweit wächst der Markt für Elektrofahrzeuge und der Trend hat gerade erst angefangen. Damit sind Produzenten, wie zukünftig Power Nickel, in einer guten Position. Der Markt braucht die kritischen Batterie-Rohstoffe dringend. Will man sich unabhängiger von China und Co. machen, muss man jetzt die Weichen für die Zukunft stellen. Mercedes-Benz verkauft auch immer mehr Elektrofahrzeuge und hat sich mit seiner Premiumstrategie gut positioniert. Noch besser sieht es bei BYD aus, die von den Batterien über Halbleiterchips versuchen, möglichst viel in eigener Hand zu haben. Gelingt die Internationalisierung wird sich der Konzern einige Marktanteile sichern können.
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