06.01.2021 | 05:20
Palantir, Silver Viper, TUI – das Timing entscheidet!
Gold und Silber haussieren wieder. Bescherten die beiden Edelmetalle den Anlegern in den vergangenen beiden Jahren Renditen von jeweils 20%, geriet der Trend ab August etwas ins Stocken. Die Korrektur wurde durch eine sich aufhellende Stimmung in Bezug auf die Corona-Pandemie, deutlichen Erfolgen in der Impfstoffforschung sowie der Abwahl der Administration Donald Trump in den Vereinigten Staaten begründet. Was jedoch bleibt ist die stark steigende Schuldenthematik der Staaten und extrem niedrige Zinsen.
Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Feulner
Silver Viper - Gefallene Perlen
WKN: A2DYLN ISIN: CA8283341029 Symbol: S06
Sowohl bei Gold- als auch Silberaktien mussten im Einklang mit den Edelmetallen selbst teilweise starke Verluste hinnehmen. Diese Verluste spiegeln bei den meisten Unternehmen jedoch keineswegs die fundamentalen Tatsachen. So läuft es beim Juniorexplorer Silver Viper wie geschmiert. Die Kandier suchen in Sonora in Mexiko nach Gold und Silber. Das Unternehmen betreibt derzeit sein Gold-Silber-Projekt La Virginia, das früher einmal der Pan American Silver Corp. gehörte. Die früheren Besitzer hatten in den Jahren zwischen 2010 und 2012 bereits 188 Bohrungen mit 52.000 m Länge durchgeführt. Diese historischen Daten nutzt Silver Viper, um neue Zielbohrungen zu definieren. In der El Rubi-Zone fand man identifizierte in den vergangenen Monaten hochgradige Edelmetallgehalte.
Weiterer Weg gesichert
Durch eine im Herbst letzten Jahres abgeschlossene Kapitalerhöhung liegen per Ende Dezember 2020 knapp 3,5 Mio. CAD auf dem Sparbuch der Kanadier. Mitte Dezember kamen sehr positive Neuigkeiten, die die hohen Silber- und Goldgehalte der El Rubi -Zone bestätigten. Weitere Bohrungen zeigten eine südliche Ausweitung der Mineralisierungszone sowie die Fortsetzung bestehender Mineralisierungstrends. Des Weiteren berichtete die Geschäftsführung, dass Testergebnisse zudem eine hohe Ausbringungsrate der Edelmetalle erwarten lassen sollten. Durch das gute Cash-Polster werden für 2021 die Explorationsarbeiten deutlich ausgeweitet. Im Augenblick ist die Silver Viper-Aktie, die auch in Deutschland gehandelt wird, für 0,48 CAD zu haben. Vor der Korrektur lag der Wert noch bei 0,85 CAD. Der Börsenwert liegt bei knapp 16,0 Mio. EUR.
Palantir - Neue Chance bei Big Brother
WKN: A2QA4J ISIN: US69608A1088 Symbol: PTX
Daten sind das Gold des 21.Jahrhunderts. Aufgrund dessen könnte man Palantir in die Kategorie Goldexplorer einstufen. Der US-Softwareentwickler mit Sitz in Palo Alto, Kalifornien, ist auf das sogenannte Data-Mining, das Schürfen nach Daten, sowie die Analyse und das Aufbewahren großer Datenmengen spezialisiert. Nach einem fulminanten Börsendebüt ging es für den Big Data-Spezialisten steil nach oben. Von unter 10,0 USD stieg der Wert auf in der Spitze 33,0 USD. Die nachfolgende Korrektur führte danach zurück auf den Unterstützungsbereich bei 22,0 USD. Wenn man sich die Fülle an Aufträgen durch hochrangige Kunden betrachtet, dürfte dieses Niveau eine interessante Kaufchance bieten.
Kunden der besten Sorte
Die Klienten der US-Amerikaner zählen sowohl aus dem öffentlichen Dienst als auch der Privatwirtschaft zu den Top-Playern. Neben den Kooperationen mit Geheimdiensten wie der CIA und der NSA sowie dem US-Militär konnten die US-Amerikaner den Abschluss eines millionenschweren Dreijahresvertrages mit der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (Food and Drug Administration) vermelden. Eine engere Zusammenarbeit mit Griechenland wurde ebenfalls vereinbart. Gestern wurde ein Einjahreskontrakt mit der japanischen Firma SOMPO Holdings über 22,5 Mio. USD für die „Real Data Platform for Security, Health und Wellbeing“ geschlossen. Zwar schreibt Palantir noch tiefrote Zahlen. Jedoch ist das Unternehmen absolut einzigartig in seiner End-to-End-Plattform sowie der Datenintegration, -visualisierung und Datenanalyse. Eine weitere Vervielfachung käme deshalb nicht überraschend.
TUI - Weitere Spritze
WKN: TUAG00 ISIN: DE000TUAG000 Symbol: TUI1
Die Bundesregierung hatte TUI zuvor schon zwei Mal finanziell geholfen. Im April gewährte die Förderbank KfW dem Konzern einen Kredit in Höhe von 1,8 Mrd. EUR und im August einigte sich der Tourismusriese mit Berlin auf ein weiteres Stabilisierungspaket in Höhe von insgesamt 1,2 Mrd. EUR. Durch die weiter anhaltende Corona-Pandemie und dem Ausfall des Wintergeschäftes reicht dies jedoch nicht. Nun erhöht der Staat um weitere 1,3 Mrd. EUR.
Großaktionär steht bereit
Mit dem dritten Paket schultern erstmals die Aktionäre einen Teil der Hilfen. Die neuen Anteilsscheine können in Deutschland ab 8. Januar zum Preis von 1,07 EUR gezeichnet werden. Da der Ausgabepreis unter dem bisherigen Nennwert der Aktien von 2,56 EUR liegt, musste TUI das Grundkapital für die Kapitalerhöhung herabsetzen. Sollten nicht genügend andere Aktionäre oder Privatinvestoren bei dem durch die Krise stark eingebrochenen Titel zugreifen, würde der russische TUI-Großaktionär Alexej Mordaschow seinen Anteil von derzeit knapp 25 auf bis zu 36% erhöhen. Die Finanzaufsicht BaFin stellte seine Gesellschaft Unifirm dafür von der Pflicht frei, bei Überschreiten der Schwelle von 30% allen Aktionären ein Übernahmeangebot machen zu müssen.
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.