Menü schließen




22.06.2023 | 05:05

Nach Lanxess Schock jetzt auf Gold setzen? Barrick Gold, Manuka Resources, Evonik

  • Chemie
  • Gold
  • Edelmetalle
  • Exploration
Bildquelle: pixabay.com

Jetzt rein in Gold-Aktien? Die jüngsten Gewinnwarnungen aus dem Chemiesektor sollten auf jeden Fall nicht unterschätzt werden. Denn Chemie ist ein wichtiger Frühindikator für eine mögliche Rezession. Zuletzt hat Lanxess die Börse mit einer Gewinnwarnung geschockt. Zuvor hatte unter anderem bereits der britische Spezialchemiehersteller Croda gewarnt. Sind BASF und Evonik die nächsten Spielverderber? Bei Analysten wächst jedenfalls die Skepsis und Kursziele purzeln. Eine Rezession würde viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischen. Daher sind Gold-Aktien wieder einen Blick wert. Schwergewicht Barrick Gold ist charttechnisch angeschlagen, aber dennoch ein Basisinvestment. Eine interessante Story hat Manuka Resources. Anleger stehen spannende Monate bevor.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: LANXESS AG | DE0005470405 , EVONIK INDUSTRIES NA O.N. | DE000EVNK013 , Manuka Resources Limited | AU0000090292 , BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084

Inhaltsverzeichnis:


    Manuka Resources: Start der Goldproduktion auch Startschuss für Aktie?

    Im KI-Hype der vergangenen Monate hatten es Gold-Aktien mehr als schwer. Insbesondere kleinere Unternehmen standen im Schatten. Doch dies kann sich schnell wieder drehen, wenn es operativ läuft. So wie bei Manuka Resources. Das australische Juniorgoldminenunternehmen hat vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass die Goldproduktion in der ehemaligen Goldmine Mt. Boppy wieder aufgenommen wurde. Wie das Unternehmen berichtete, sollen künftig jährlich 20.000 bis 25.000 Unzen Gold produziert werden. Im laufenden Jahr werden es wohl bereits rund 10.000 Unzen Gold sein.

    Damit dürften die Einnahmen von Manuka in den kommenden Quartalen deutlich zulegen. Im vergangenen Quartal zum 31.03.2023 hatte das Unternehmen bereits einen Cashflow von 1,3 Mio. AUD erzielt. Neben dem Hochfahren der Produktion soll auch die Ressourcenschätzung von Mt. Boppy weiter erhöht werden. Auch bei den Projekten McKinnons Mine und Pipeline Ridge wird die Exploration fortgesetzt. Die Finanzierung hat sich Manuka bereits durch eine Kapitalerhöhung gesichert.

    Damit könnte jetzt endlich auch der Kurs wieder durchstarten. Die Aktie notiert bei 0,06 AUD und wird auch an der Börse Frankfurt gehandelt. Im Sommer 2020 stand das Wertpapier schon bei 0,63 AUD. Damals war man von der jetzt beginnenden Goldproduktion noch einen großen Schritt entfernt.

    Lanxess: Analysten reagieren auf Gewinnwarnung

    Am Dienstag lies Lanxess die Katze aus dem Sack: Der Spezialchemie-Konzern geht davon aus, dass im 2. Quartal 2023 das EBITDA vor Sondereinflüssen mit rund 100 Mio. EUR unter den durchschnittlichen Markterwartungen liegen wird. Vor diesem Hintergrund passten die Kölner auch die Prognose für das Gesamtjahr 2023 an. Die sehr schwache Nachfrage sowie anhaltender Lagerabbau bei Kunden im ersten Quartal habe sich auch im zweiten Quartal fortgesetzt. Insbesondere eine schwache Nachfrage aus der Bau-, Elektro-/ Elektronikindustrie, selbst bei sonst stabilen konsumentennahen Produkten, wirke sich auf das Ergebnis aus. Die Nachfrageschwäche werde sich voraussichtlich auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen. Daher erwartet Lanxess für das Gesamtjahr 2023 ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 600 bis 650 Mio. EUR.

    Als Reaktion haben Analysten ihre Kursziele teilweise deutlich reduziert. Gestern hat Jefferies Lanxess von "Buy" auf "Hold" abgestuft. Das Kursziel wurde deutlich von 40 auf 28 EUR reduziert. Die Analysten wiesen auf eine große Refinanzierung in zwei Jahren hin. Aufgrund der sinkenden Profitabilität und anhaltend hoher Zinsen dürfte dies Aktionäre beschäftigen. Auch die DZ Bank hat die Lanxess-Aktie von "Kaufen" auf "Halten" abgestuft. Das Kursziel wurde von 43 auf 28 EUR reduziert. Für die Analysten sei die Höhe der Gewinnreduzierung im laufenden Jahr eine Überraschung. Besserung sei nicht in Sicht.

    Lanxess bietet ein breites Produktportfolio für Elektromobilität. Quelle: Lanxess AG

    Zu den Optimisten gehört weiterhin Berenberg. Die Analysten bleiben bei ihrer Kaufempfehlung für die Lanxess-Aktie. Das Kursziel wurde nur leicht von 56 EUR auf 49 EUR reduziert. Das Wertpapier des Chemiekonzerns notierte gestern rund um 26,45 EUR.

    Evonik & BASF: Auch mit Problemen?

    Nach der Gewinnwarnung von Lanxess fragt man sich natürlich - was ist mit Evonik und BASF? Die Aktien der beiden Chemiekonzerne verloren ebenfalls am Dienstag, konnten sich aber am Mittwoch wieder stabilisieren. Auch Analysten sind noch relativ entspannt. J.P. Morgan empfiehlt Evonik mit "Overweight". Die Nachfragesituation sei in der gesamten Branche derzeit schwierig. Doch sei auch die Bewertung im historischen Vergleich inzwischen günstig.

    Bei BASF reduziert Jefferies das Kursziel nur leicht von 49 auf 47 EUR. Die Einstufung bleibt bei „Hold“. Auch der Konzern aus Ludwigshafen hat mit schwacher Nachfrage und dem Abbau von Lagerbeständen auf der Kundenseite zu kämpfen. Allerdings seien die EBIT-Schätzungen von Jefferies bereits unter dem Konsens. Daher sehen die Analysten derzeit keinen größeren Handlungsbedarf.

    BASF wird seine Quartalszahlen am 28. Juli veröffentlichen. Evonik öffnet die Bücher laut Finanzkalender erst am 10. August. Ob es in der Zwischenzeit zu Gewinnwarnungen kommt, kann nicht ausgeschlossen werden.


    Es mehren sich die Anzeichen, dass die Konjunktur nicht so gut läuft, wie es die Börsenindizes vermuten lassen. Die Chemieindustrie hat Probleme und dies ist ein nicht zu unterschätzender Frühindikator. Daher bleiben Chemie-Aktien wie Lanxess und BASF heiße Eisen. Für Gold-Aktien könnte ein Comeback anstehen. Manuka Resources ist ein Beispiel für eine operativ positive Story die in den vergangenen Monaten nicht beachtet wurde.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Stefan Feulner vom 29.04.2024 | 05:10

    Newmont, Royal Helium, Anglo American – Rohstoffe im Höhenflug

    • Gold
    • Silber
    • Kupfer
    • Helium

    Die Edelmetalle sind aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten weiterhin gefragt. Nachdem sich Gold von seinen Höchstkursen über der Marke von 2.400 USD je Unze entfernte, blieben weitere größere Abverkäufe aus. Auch Industriemetalle sind weiterhin en vogue. Kupfer legte seit Jahresbeginn rund 20 % zu und verbuchte ein neues Jahreshoch, Nickel konnte sich von seinen Jahrestiefstständen deutlich entfernen. Wenig bewegt hat sich dagegen das Edelgas Helium, bei welchem aufgrund der steigenden Nachfrage aus der Verteidigungsindustrie eine weltweite Unterversorgung vorausgesagt wird.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 17.04.2024 | 06:00

    Barrick Gold, Globex Mining, BP – Rohstoffe Im Rampenlicht: Superzyklus gestartet?

    • Barrick Gold
    • Globex Mining
    • BP
    • Gold
    • Kupfer
    • Basismetalle
    • Edelmetalle
    • Spezialmetalle
    • Mineralien
    • Öl
    • Gas
    • Erneuerbare Energien

    Die globale Nachfrage nach Rohstoffen erreicht neue Höhen, auch angetrieben von geopolitischen Spannungen, die zunehmen. Exemplarisch dafür ist der Austausch von Angriffen zwischen dem Iran und Israel. Dieser Konflikt, tief verwurzelt in religiösen und politischen Differenzen, eskaliert weiter und könnte weitreichende Folgen für die internationale Stabilität und Rohstoffmärkte haben. Mit diesem neuesten Anstieg des Nahostkonflikts rücken Sicherheitsaspekte im globalen Wettstreit um wichtige Ressourcen wie Gold, Silber und Kupfer ins Zentrum des Interesses. Hier zeigt sich China rohstoffhungrig. Aber auch der Ölpreis hat zuletzt schon zugelegt. Schon lange ist von einem Rohstoff-Superzyklus die Rede. Vielleicht hat er nun endgültig begonnen. Wo sollte man jetzt investieren?

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 17.04.2024 | 04:45

    Rabattschlacht beendet: Rohstoffe in der Gegenoffensive! Rheinmetall, Power Nickel, BASF und Varta im Fokus

    • Rohstoffe
    • Energiewende
    • Strategische Metalle
    • Rüstung
    • Chemie

    Seit der Bombardierung Israels durch den Iran ticken die Uhren in Nahost anders. Die nächste Eskalationsstufe ist erreicht. Wenn Israel das Recht auf Verteidigung nun zum Anlass nimmt, Größeres auf den Weg zu bringen, ist er da: Der Flächenbrand. Gold und Silber brillieren als Fluchtwährung und ziehen auch die lang vernachlässigten Rohstoff-Aktien durch die Decke. Jetzt gilt es, die Segel im Wind zu halten und lang vermisste Bewegungsaufschläge zu reiten. In der Energiewende weiterhin gefragt sind strategisch sicherere Jurisdiktionen, die den steigenden Rohstoffhunger sicher bedienen können. Wir zeigen ein paar Chancen auf.

    Zum Kommentar