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07.12.2020 | 05:50

EXMceuticals, Aurora, Xphyto Therapeutics – Cannabis 2.0 und Psilocybin!

  • Cannabis
Bildquelle: pixabay.com

Der nordamerikanische Cannabis-Index hat sich im Oktober wieder selbst zum Leben erweckt! Ganze 80% hatte der Index seit Anfang 2019 verloren, jetzt geht es wieder steil aufwärts mit den Überlebenden der Branche. Insgesamt hat sich die Kapitalisierung des Sektors um 85% reduziert, mit der Wahl Joe Bidens läuft jetzt die zweite Kaufwelle. Hatte man anfangs auf Hanfproduktion gesetzt, so sind es jetzt die Anwendungen, der erreichte Marktzugang und neue Wirkstoffkombinationen. Im Windschatten der therapeutischen Pflanzen-Kunde kam ein weiteres Thema auf den Schirm, das in den letzten Wochen die Anlegerherzen ins Stottern brachte: die Psychodelic Drugs in Form von Psilocybin, die seit prähistorischen Zeiten als Entheogen und halluzinogene Droge verwendet werden. Nun werden die medizinischen Anwendungen untersucht. Der Trend läuft schon auf vollen Touren, das kanadische Brokerhaus Canaccord schätzt das Marktvolumen aller Indikationen, die für eine Behandlung mit psychedelischen Wirkstoffen in Frage kommen, aufsage und schreibe 100 Mrd. USD.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: CA30207T1049 , CA05156X8843 , CA98421R1055

Inhaltsverzeichnis:


    EXMceuticals – Cannabis aus Portugal

    WKN: A2PAW2 ISIN: CA30207T1049 Symbol: 9OM1
    EXMceuticals spürt aktuell Verzögerungen durch COVID-19, die sich allerdings bald bessern dürften. Die europäischen Genehmigungsverfahren lassen auf sich warten, auch die Finanzierungsbereitschaft der Investoren ist seit März deutlich gedrückt. Dennoch möchte man in 2021 am Standort Portugal richtig durchstarten. EXM ist ein pharmazeutisches, biowissenschaftliches Unternehmen, das einzigartig auf dem europäischen Markt positioniert ist, mit einem klaren Entwicklungspfad zu einer GMP-lizenzierten Anlage in der EU als dedizierter Schwerpunkt für die Raffination in großem Maßstab und der Verteilung an medizinische Cannabis-Anbieter. Man leistet hierbei Pionierarbeit auf dem europäischen Kontinent durch die zertifizierte Extraktion und weiterer Entwicklungsarbeiten für einzigartige Cannabinoid-Formulierungen.

    Nach Abschluss der aktuellen Finanzierungsanfrage bei Banken und Investoren wird man bis zu 50.000 Kilogramm an Blüten zu Öl pro Jahr verarbeiten. Dieses Öl wird anschließend in CPC-Maschinen raffiniert und zu 99% in API-Qualität verarbeitet. Die vorliegende Produktionsplanung bietet Zugang zu dem weitgehend unerschlossenen Europäischen Cannabismarkt, der laut Research-Prognosen bis 2024 auf 2,47 Mrd. USD anwachsen wird. Das aktuelle Management- und Betriebsteam verfügt über nachgewiesene Erfahrungen in den Bereichen Lizenzierung, Import, F&E, Extraktion, Reinigung und Formulierung. Das Unternehmen ist Mitglied von APIPHARMA - dem portugiesischen Arzneimittelverband. Durch vielfache Lieferabkommen und Abnahmevereinbarungen mit führenden europäischen Medizin- und Wellness-Unternehmen ist der Absatz über Jahre gesichert.

    EXM hat insgesamt 75,2 Mio. Aktien emittiert und handelt auf einem Niveau von etwa 0,15 CAD. Das ergibt eine Marktkapitalisierung von 11,2 Mio. CAD. Für die bereits in hohem Entwicklungsstatus befindlichen Planungen im Medical Cannabis-Markt ist das eine sehr geringe Kapitalisierung. Wenn die Finanzierung abgeschlossen wird, sollte es zu einer Neubewertung kommen.

    Aurora – Cannabis 2.0, die Welle rollt los

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    Jetzt ist es raus: Nordmazedonien - seit 2005 Beitrittskandidat der Europäischen Union - will als erster Balkanstaat den Konsum von Marihuana legalisieren. Mit Amsterdam als Vorbild fühlen wir uns wohl, lässt Premier Zoran Zaev die Welt wissen. Mazedonien hat nicht nur die private Nutzung in kleinem Kreise im Auge, sondern man wittert auch große Einnahmen im Tourismus und in der Gastronomie mit den zu erwartenden Hanftouristen. Man möchte sich natürlich vor allem einen Anteil am Kuchen des expandierenden Weltmarkts für Medikamente auf Cannabisbasis sichern. Dafür hat die Regierung in Skopje 2016 den Anbau von Hanf für medizinische Zwecke zugelassen. Und so pflanzen bisher nahezu alle offiziellen nordmazedonischen Unternehmen in diesem Sektor ihr Marihuana für den Export an. Auch Albanien und Kroatien sehen darin Chancen.

    Gut möglich, dass Firmen wie die kanadische Aurora Cannabis Inc. es auf einmal mit einer starken südeuropäischen Konkurrenz zu tun haben wird. Am 19. November gab es durch den Europäischen Gerichtshof noch einmal eine Grundsatzentscheidung zur Herstellung und Vertrieb von Cannabidiolen (CBD). In seinem Urteil stellt der EuGH fest, dass CBD im Gegensatz zu THC „offenbar keine psychotropen Wirkungen oder schädlichen Auswirkungen“ auf den menschlichen Körper hat. Anders gesagt: CBD ist weder eine Droge noch ein Betäubungsmittel. Diesem Urteil hatte sich auch die deutsche Bundesregierung angeschlossen. Die Branche dürfte also in den nächsten Monaten verstärkten regulatorischen Rückenwind bekommen. Seit dem Wahlsieg von Joe Biden gibt es bei den großen Cannabis Werten kein Halten mehr. Die Wähler in New Jersey, Arizona, Montana und South Dakota stimmten der Legalisierung des Verkaufs von Marihuana für Erwachsene zu. South Dakota genehmigte auch den Verkauf für medizinische Zwecke, ebenso wie Mississippi. Allein die Ausweitung der Verkäufe an Erwachsene stellt eine fast 20-prozentige Zunahme des potentiellen US-Marktes für legalen Cannabis dar.

    Aurora hat nun zum ersten Mal seit bestehen ein positives EBITDA für das zweite Quartal 2021 angekündigt. Im ersten Quartal hat es noch nicht geklappt. Mit Cannabis-Nettoeinnahmen von 67,8 Mio. USD und einer bereinigten Bruttomarge von 52% (ohne NORDIC), betrugen die Vertriebs- und Verwaltungskosten immer noch 43 Mio. USD, das EBITDA lag damit noch stark im Minus bei 57,9 Mio. USD. Bei Bekanntgabe dieser Zahlen schoss die Aktie trotzdem um 30% nach oben, in nur 4 Wochen gewann der Wert sogar über 100% - die Erwartungen liegen somit hoch, dass der Markt sich nun sprunghaft weiterentwickeln wird. Nach einem Reverse-Split von 12:1 liegt die Aktie immer noch 95% unter ihren Hochs aus 2018. Es ist sehr spannend wie es hier weitergehen wird.

    Xphyto Therapeutics – Eroberung des Psilocybin-Marktes

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    Tolle Neuigkeiten kann Xphyto Therapeutics vermelden. Bislang als Cannabis Wert bekannt, machte sich Xphyto mit dem Wirkstoff Rotigutin auch in Sachen Parkinson und Epilepsie bekannt. Nun forscht das Unternehmen mit seinem deutschen Kooperationspartner 3a-Diagnostics an einem neuartigen PCR-Test. Ende Oktober gab das Unternehmen bekannt, dass ein Testkit zur COVID-19-Diagnose mittels Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (“RT-PCR”) entwickelt wurde, dessen komplette Auswertung bereits nach 25 Minuten vorliegen wird. Bei einem weiteren entwickelten Schnelltestsystem handelt es sich um einen kostengünstigen, selbst durchführbaren Test, dessen Ergebnis in weniger als 15 Minuten nach der Probenentnahme abgelesen werden kann. Beide Systeme werden voraussichtlich im ersten Quartal 2021 in Europa auf den Markt kommen.

    Richtig interessant ist es allerdings in den letzten Wochen geworden. Xphyto berichtete von einer Kooperation mit der Universität von Alberta in einer Forschungsreihe zu Psilocybin oder Magic Mushrooms, welche in der Behandlung von Depressionen Anwendung finden. Dafür hat die Gesellschaft die bisherige Entwicklungsvereinbarung mit Prof. Dr. Löbenberg nochmals erweitert, um eine Reihe von psychedelischen Verbindungen, Vorläufermolekülen und Metaboliten einzubeziehen. Prof. Dr. Löbenberg ist Inhaber von diversen Health Canada-Lizenzen für Forschung und analytische Tests einer breiten Palette von psychedelischen Verbindungen sowie Cannabiswirkstoffen. Die ersten Entwicklungsschritte waren erfolgreich, weitere Informationen zum Psilocybin-Produktionsprogramm mit Meilensteinen und Zeitplänen hat Xphyto für die kommenden Wochen in Aussicht gestellt.

    Die Xphyto-Aktie korrigierte bis Ende Oktober auf 1,80 CAD und erholte sich aufgrund der jüngsten Bekanntmachungen zu Psilocybin mit hohen Umsätzen auf über 2,50 CAD. Nun hat man eine größere Refinanzierung zu 3 Mio. CAD bekannt gegeben. Der Investor ist im Bereich der Herstellung und des Vertriebs von medizinischen Produkten in Europa und im Nahen Osten tätig. Xphyto beabsichtigt, den Nettoerlös der Emission zur Entwicklung und Kommerzialisierung seiner ODF- und TDS-Medikamentenformulierungen, diagnostischen Produkten und psychedelischen API- und Dosierungsformen zu verwenden. Die Marktkapitalisierung beträgt nun 134 Mio. CAD und der Kursverlauf zeigt wieder nach oben. Psilocybin wird nachgesagt, die Lösungsformel für die Volkskrankheit Depression zu sein, die jetzt unter COVID-19 eine dramatische Zunahme erlebt. Das könnte für Xphyto den Durchbruch in der Wirkstoffforschung bedeuten.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Die exorbitanten Kurssprünge im Cannabis-Sektor erinnern an die goldenen Hausse-Zeiten in den Jahren zwischen 2015 bis 2018. Damals legten Unternehmen wie Canopy Growth mit 5.800 % oder Aurora Cannabis mit über 6.000 % exorbitante Steigerungen aufs Parkett. Nach einer jahrelangen Durstrecke sendeten diverse Unternehmen mit einer Kursverdopplung innerhalb weniger Tage starke Lebenszeichen. Zusätzlich verspricht der Aufwärtsimpuls nachhaltig zu werden, da sich Aurora & Co. langsam in Richtung Profitabilität bewegen.

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