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18.02.2022 | 05:08

Commerzbank, Wallstreet:Online, Bayer – Positive Signale!

  • Online Brokerage
  • Banken
  • Investments
Bildquelle: pixabay.com

Die US-Notenbank FED steht vor dem Ende der ultralockeren Geldpolitik und signalisiert baldige Zinsanhebungen, um der hohen Inflation Herr zu werden, die im Moment weit über dem Zielwert von 2% liegt. Zudem nennen die Währungshüter künftige Inflationsrisiken und den robusten Arbeitsmarkt als Gründe für steigende Zinsen. Im Zuge dessen profitieren Aktien von Banken und Finanzdienstleistern. Kurstreibend wirken auch die erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen, die den Geldhäusern nun Milliardengewinne einbringen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: WALLSTREET:ONLINE INH ON | DE000A2GS609 , COMMERZBANK AG | DE000CBK1001 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    Wallstreet:Online – Positiver Newsflow

    Im Ausbruchsjahr der Corona-Pandemie 2020 waren die Rahmenbedingungen sicherlich besser für die Online Broker. Durch die Lockdowns und das vermehrte Verweilen der vor allem jüngeren Generation vor dem PC oder dem Smart Phone, kam es zu einem regelrechten Aktienboom. Im Vergleich zum Jahr 2019, investierten rund 2,7 Mio. mehr Menschen in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs. Vor allem die jüngere Kundschaft unter 30 Jahren wuchs mit 600.000 neuen Aktionären überproportional, was laut dem Deutschen Aktieninstitut einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von knapp 70% gleichkam. Steigende Kunden- und Transaktionszahlen verhalfen Online Brokern zu Rekordwerten bei Umsatz und Gewinn. 2021 ließ die Euphorie jedoch nach, so dass viele Online Broker, vor allem Neobroker, mit Rückgängen der Handelsaktivität und sinkenden Kundeneinlagen kämpfen mussten.

    Diesem Negativtrend in der Branche trotzt die wallstreet:online-Gruppe. Im Gegensatz zur Konkurrenz geht das Wachstum von Smartbroker, an dessen Betreibergesellschaft die wallstreet:online - Gruppe nun aufgrund eines Squeeze-Outs zu 100% beteiligt ist, weiter. So wurden im vergangenen Jahr mehr als 120.000 neue Wertpapierdepots eröffnet, was einer Verdopplung zum Vorjahr auf nunmehr 240.000 Kundenportfolios gleichkommt. Mit 8,8 Mrd. EUR Assets under Custody ist der Smartbroker damit der mit Abstand größte Neobroker Deutschlands.

    Die Ziele für die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres sind eng gesteckt. Die weitere Verzahnung der Community mit dem Brokerage-Geschäft soll unter anderem mit dem Launch einer Smartphone App gewährleistet werden. Zudem warten die Berliner auf positive Zeichen der BaFin, um mit der Erweiterung der KWG-Lizenz das Geschäftsmodell erweitern zu können. Der Aktienkurs von wallstreet:online konnte sich dem negativen Gesamtmarkt der vergangenen Wochen nicht entziehen und notiert aktuell bei 18,50 EUR. Die Marktkapitalisierung beläuft sich auf 280 Mio. EUR.

    Commerzbank – Prognosen geschlagen

    Nachdem das Frankfurter Geldhaus im Pandemie-Jahr 2020 noch den größten Verlust seit dem Eintritt der Finanzkrise 2008 verbuchte, konnte im vergangenen Jahr wieder die Gewinnschwelle überschritten werden. Trotz der Belastungen aufgrund der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen und Problemen bei der polnischen Tochter mBank konnte das MDAX-Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn in Höhe von 430 Mio. EUR nach einem Verlust von 2,9 Mrd. EUR im Vorjahreszeitraum verbuchen. Der operative Gewinn lag bei 1,18 Mrd. EUR, nachdem die Commerzbank im Vorjahr einen Fehlbetrag von 233 Mio. EUR auswies. Die Analystenprognosen lagen beim operativen Ergebnis bei 980 Mio. EUR.

    Derweil geht der Konzernumbau, mit dem rund 10.000 Arbeitsplätze sowie knapp die Hälfte des Filialnetzes wegfallen sollen, bis 2024 weiter. Bereits in diesem Jahr peilt die Führungsebene einen Milliardengewinn an. „2022 wird ein entscheidendes Jahr bei der Umsetzung unserer Strategie", betonte Vorstandschef Manfred Knof kürzlich. „Wir wollen an das erfolgreiche Kundengeschäft des vergangenen Jahres anknüpfen und den Konzerngewinn auf mehr als eine Milliarde Euro steigern. Damit streben wir für das Geschäftsjahr 2022 die Zahlung einer Dividende an", so der Unternehmenslenker weiter. Mit einem Plus von rund 6% übersprang die Commerzbank-Aktie den seit 2018 gültigen Widerstand und verbuchte ein neues Vierjahres-Hoch. Somit wäre der Weg bis in die Zone bei 13 EUR frei.

    Bayer – Riesenpotenzial

    Noch nicht ganz so positiv zeigt sich das Chartbild des Pharma- und Agrarriesen Bayer. Dennoch wäre mit dem Durchbruch des Widerstandes bei 55,02 EUR ein frisches Kaufsignal generiert. Durch die umstrittene Monsanto-Übernahme und weiterhin schwebende Gerichtsverfahren aufgrund von Schadensersatzforderungen kamen die Leverkusener in den vergangenen Jahren verstärkt unter Druck. Der Glyphosat-Streit dürfte noch eine Weile andauern, jedoch zeigt sich in der Agrarsparte auch das enorme Potenzial.

    Bayer beziffert das Umsatzpotenzial aller in der Entwicklung befindlichen Agrar-Produkte auf bis zu 30 Mrd. EUR in den nächsten rund zwei Jahrzehnten. Dies sei der geschätzte maximale Spitzenumsatz für alle möglichen Produkte, die in den Bereichen Pflanzenzüchtung, Biotechnologie, Pflanzenschutz und Umwelt von Bayer entwickelt werden, inklusive Erträge aus neuen Geschäftsmodellen und neuen Wertschöpfungsbereichen, heißt es in einer Präsentation des neuen Leiters der Sparte Crop Science, Rodrigo Santos. Rund 40% dieses Potenzials könne bis 2031 realisiert werden, schätzt Bayer.


    Durch das Ende der ultralockeren Geldpolitik und mehrere mögliche Zinserhöhungen profitieren vor allem Banktitel. Die Commerzbank kommt mit der Restrukturierung voran und will im laufenden Jahr einen Milliardengewinn einfahren. Wallstreet:Online wächst weiter und entwickelt sich deutlich besser als die Konkurrenten. Großes Potenzial und Milliarden-Umsätze sieht Bayer in der Agrarsparte.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

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