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03.12.2020 | 05:20

Bayer, Carnival, Silver Viper – Raues Klima auf hoher See!

  • Investments
Bildquelle: Silver Viper Minerals

Gold Plus 60 Dollar! Die Edelmetalle beginnen sich von ihrem jüngsten Rückgang auf dem Optionsmarkt zu erholen. Oft wird gemunkelt, dass die Verkäufe in Gold & Silber mit einer Geldbeschaffung bei den großen Marktplayern zu tun hat. Short Gold – Long Nasdaq. Der NDX jedenfalls, erklomm gestern ein neues All-time-High. Angesichts einer erneuten Spekulationswut, die auch den Bitcoin-Preis wieder in Rekordhöhen trieb, haben einige Finanzmedien das alte Argument wiederaufleben lassen. Das Blockchain-Geschöpf wäre das neue Gold ist der Slogan, allerdings zeigen auch einige Tweets z.B. von Marktanalyst Fred Hickey, warum Bitcoin nicht mit dem gelben Metall verwechselt werden sollte: „Die Geschichte von Gold ist 3.000 Jahre alt – die des Bitcoins noch nicht mal 10 – und Gold besitzt eine natürliche Anziehungskraft!“ Derzeit ist das Werteverhältnis 10:1 – Goldanalysten sehen den Preis aber im Jahr 2025 bei über 20.000 USD, das kostet der Bitcoin allerdings schon heute.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: CA8283341029 , GB0031215220 , DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    Bayer – Die ungezogene Tochter

    WKN: BAY001 ISIN: DE000BAY0017 Symbol: BAYN
    Ein Bundesrichter hat den von der Bayer AG vorgeschlagenen Vergleich über 648 Mio. USD in einem Sammelklageverfahren von Städten und anderen Klägern wegen Verunreinigung durch PCB abgelehnt. In einer Entscheidung vom 25. November sagte der US-Bezirksrichter in Los Angeles, die Vereinbarung erscheine "zu weit gefasst", da sie Bayer vor zukünftigen Ansprüchen abschirmen könne und von den Vergleichsklägern verlangen würde, Bayer von diesen Ansprüchen freizustellen. Bayer erwarb Monsanto für 63 Mrd. USD in 2018 und sagte in einer Erklärung, dass es mit den Klägern zusammenarbeiten werde, um deren Bedenken auszuräumen. Los Angeles County und die Städte San Diego, Baltimore und Portland gehören zu den Klägern, welche nun bereits aus 36 US-Bundesstaaten stammen. Die Auszahlung sollte 550 Mio. USD für die Mitglieder der Sammelklägergruppe und bis zu 98 Mio. USD für Anwaltskosten und Auslagen umfassen. Das Verfahren läuft vorerst weiter.

    Bereits im Juni stellte Bayer die Zahlung von etwa 12 Mrd. USD zur Beilegung von Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Monsantos Unkrautvernichtungsmittel RoundUp in Aussicht. Bayer hat nun erklärt, dass Roundup für den menschlichen Gebrauch verträglich und sicher ist. Ein weiteres Problem besteht mit den polychlorierten Biphenylen (PCBs). Sie wurden einst in großem Umfang zur Isolierung von Elektrogeräten verwendet und auch in Produkten wie Durchschreibepapier, Abdichtungen, Bodenbelägen und Farben eingesetzt. PCBs wurde 1979 von der US-Regierung verboten, nachdem sie mit Krebs und anderen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht wurden. Monsanto stellte von 1935 bis 1977 PCBs her, nun versucht man die Historie endgültig abzuschließen.

    Bayer strudelt immer noch in der US-Klagewelle und ist im Jahr 2020 einer der schwächsten Aktien im DAX, die Gesellschaft hat nur noch einen Marktwert von rund 47 Mrd. EUR, zu den Hochzeiten waren es mal über 130 Mrd. EUR. Wann Bayer aus den Fängen der Justiz entfliehen kann, bleibt fraglich. Die Monsanto-Übernahme geht jedenfalls als eine der größten Wertvernichtungen aller Zeiten in die Geschichtsbücher ein. Für Bayer ein Bärendienst eines völlig abgehobenen Managements.

    Carnival Corp. – Kreuzfahrten adé

    WKN: 120071 ISIN: GB0031215220 Symbol: POH1
    Die Hoffnung auf eine Wiederbelebung der Kreuzfahrten muss seit Explosion der Infektionskurven wieder ad acta gelegt werden. Carnival ist zusammen mit Royal Caribbean und Norwegian Cruise Lines einer der großen 3 Anbieter in diesem Sektor, der seit Anfang des Jahres brach liegt und nur noch den baldig verfügbaren Impfstoff vor Augen hat. Die bereits vorverkauften Reisen für Februar und März werden nun erneut abgesagt, man hofft auf freie Fahrt im Sommer.

    Die Aktien der schwer gebeutelten Branche stürzten daraufhin erneut ab. Bei Carnival beträgt der Jahresverlust zwar stattliche 60%, dennoch konnte die Aktie auf niedrigem Niveau im November ebenso 60% zulegen. Hier zeigt sich die Tücke bei der Prozentrechnung von oben versus unten. Der Langfrist-Investor sitzt auf satten Verlusten, der kurzfristig orientierte und mutige Spekulant kann mit Hoffnung auf einen Impfstoff bewaffnet sogar wieder in aller Ruhe realisieren und auf den nächsten Ausverkauf der Aktie hoffen. Denn fundamental sind alle großen Linien bereits am Rande der Überschuldung, verschiedentlich wurden staatliche Hilfspakete beantragt.

    Angesichts eines Umsatzeinbruchs von 99% war das 3. Quartal eine absolute Katastrophe und die Zahlen fürs 4. Quartal dürften kaum besser ausfallen. Das Geschäftsjahr endete nun am 30. November und Carnival wird vermutlich die schlechtesten Zahlen in seiner langen Historie ausweisen. Die Börse warf allerdings einen Rettungsring aus, denn Carnival meldete am 10. November einen Aktienverkauf im Wert von 1,5 Mrd. USD. Man nutzte die Erholung nach der US-Wahl, bei der die Anteile von 14 auf über 20 USD stiegen.

    Das neue Geld wird das Risiko eines Konkurses nun verzögern, aber nicht allzu lange. Nur unter der Annahme der schnellen weltweiten Zulassung eines Impfstoffs und einer rapiden Markteinführung könnte sich das Blatt wenden, ansonsten wird die Pandemie bis weit ins Jahr 2021 andauern. Das ist für Carnival eventuell zu lange. Das Management hat gestern nach Erreichen eines 6-Monatshochs schon mal Aktien verkauft.

    Silver Viper – Erstklassige Projekte, steuerliche Effekte

    WKN: A2DYLN ISIN: CA8283341029 Symbol: S06
    „Tax Loss Selling“ lautet das Schlagwort der letzten Tage. Im Zuge der etwas leichteren Edelmetallpreise ging es auch mit vielen Minen und Explorern nach unten. Kanadische Anleger nutzen die steuerlichen Vorteile, ihre Jahresgewinne mit entstandenen Verlusten zu kompensieren. Das schafft Liquiditätsressourcen für den Wiedereinstieg nach dem Jahreswechsel. Auch die aussichtsreiche Silver Viper kam mit 50% Verlust in die Korrekturmühle – doch die Projekte haben weiterhin 1A-Charakter.

    Das ehemalige Pan American Silver-Projekt „La Virginia“ weist nicht nur erstklassige historische Explorationen auf, sondern der Bohrmeißel hat vor kurzem auch Entdeckungen und großes Potenzial in neuen Zonen wie El Rubi aufgedeckt. Das Gold-Silber-Projekt befindet sich im nördlichen Sonora, dem führenden goldproduzierenden Bundesstaat Mexicos.

    Mit insgesamt 188 Bohrlöchern und Spitzenwerten von 7,63 Gramm Gold und 363 Gramm Silber pro Tonne kann das Gebiet wirklich begeistern, denn die Strukturen verlaufen relativ oberflächennah. Ein Großteil des Projekts ist bislang weder kartographiert noch erbohrt, dies bietet sicherlich noch einige Überraschungen. Zum 30. September trug die Bilanz noch 4,3 Mio. USD Cash, das reicht aus, um im neuen Jahr weiterzumachen, denn Silver Viper verfügt derzeit über eine ausgezeichnete Erfolgsbilanz bei den Entdeckungen in La Virginia und der neuen El Rubi Zone.

    Das Management und institutionelle Investoren besitzen ganze 83% der Aktien, somit verbleibt nur ein kleiner Freefloat von 17%. Der seit Sommer fast halbierte Wert hat eine Kapitalisierung von nur noch 36 Mio. CAD. Es darf also nicht wundern, wenn nach den steuerlich induzierten Verkäufen bereits im Dezember eine stärkere Aufholbewegung startet.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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