Menü schließen




15.03.2022 | 05:45

BASF, Almonty Industries, Bayer - diese Aktien sorgen für Antrieb

  • BASF
  • Almonty Industries
  • Bayer
  • Wolfram
  • Batterietechnologie
Bildquelle: pixabay.com

Schnellere Ladezeiten verspricht die neue Batterietechnologie aus dem Hause BASF. Von 15 Minuten für das Laden eines E-Autos mit 600km-Strecke spricht der Ludwigshafener Mischkonzern. Für neue Batterien benötigt es die entsprechenden Materialien, wie etwa das Element Wolfram. Hier sorgt Almonty Industries für Nachschub dank seiner ressourcenstarken Mine in Südkorea. Derweil ist die Bayer AG in Leverkusen damit beschäftigt, sich weiter gesund zu schrumpfen. Die Bayer-Aktie steigt leicht an seit bekannt ist, dass sich Bayer von seiner Schädlingsbekämpfungs-Sparte trennt.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Juliane Zielonka
ISIN: BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    BASF Aktie - mit neuer Batterietechnologie schnellere Ladezeiten

    Die Europäische Union verschärft immer weiter ihre Sanktionen gegen Putins kriegerische Machtspiele. Um die drohende Rohstoff-Krise abzuwenden, arbeitet BASF mit Hochdruck an Erneuerbaren Energien. Denn mit rund 10.000 Mitarbeitenden in Forschung und Entwicklung sowie Aufwendungen in diesem Bereich von rund 2,1 Mil. EUR ist BASF Innovationsführer in der chemischen Industrie.

    Wie würden Sie die fünfzehn Minuten nutzen, in denen Ihr Elektroauto geladen wird für die nächsten fahrbereiten 600km? Diese Viertelstunde klingt utopisch angesichts der mancherorts üblichen 14 Stunden, in denen das Elektromobil an der hauseigenen Stromversorgung nuckelt. Um diesen Traum des rasant elektrischen Auftankens umzusetzen, bedarf es neben Schnellladesäulen auch die passende Batterie.

    Mit ihren Innovationen bei den Batteriematerialien will BASF bis 2025 die Reichweite von Mittelklassewagen von 300 auf 600 km mit einer einzigen Ladung verdoppeln. BASF arbeitet an sogenannten air-solid Batterien. Bei dieser werden feste Elektroden und ein fester Elektrolyt verwendet werden, anstatt der flüssigen oder Polymer-Gel-Elektrolyte, die in Lithium-Ionen- oder Lithium-Polymer-Batterien zu finden sind. Air-solid Batterien versprechen eine längere Lebensdauer, schnellere Ladezeiten und höhere Sicherheit in der Anwendung. Damit wird der 15 Minuten Ladetraum des neuen Tesla auch bald zur Gewohnheit.

    Bei der BASF-Aktie kam es in den letzten Tagen erneut zu einem Aktienrückkauf. Im Zeitraum vom 7. März 2022 bis einschließlich 11. März 2022 wurde eine Anzahl von 1.033.997 Aktien im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms der BASF SE erworben. Der Vorstand hatte das Programm im Januar 2022 beschlossen. Dementsprechend wird die BASF SE eigene Aktien im Zeitraum vom 11. Januar 2022 bis 31. Dezember 2023 zurückkaufen.

    Almonty Aktie - Lieferant für innovative Batterietechnologien

    Aufgrund ihrer einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften werden Wolfram-Nanopartikel häufig als Ersatz für Kobalt in Lithium-Ionen-Batterien verwendet. Wolfram hat das Potenzial, zum wertvollen Material-Lieferanten für die Welt der Erneuerbaren Energien zu werden. Im Englischen "Tungsten" genannt, leitet sich der Begriff vom schwedischen Begriff für "schwerer Stein" ab. In unserem Sprachgebrauch heißt das Element “Wolfram”, was wiederum das chemische Symbol W erklärt, mit dem es in der Periodentabelle geführt wird.

    Das Kerngeschäft von Almonty Industries Inc. ist der Abbau, die Verarbeitung und der Versand von Wolfram Konzentrat aus den eigenen Minen in Spanien, Portugal und Südkorea. Insbesondere die Mine in Südkorea ist ein strategisch cleverer Schachzug, um Vorräte außerhalb Chinas nutzen zu können für den Weltmarkt. Es bedurfte neun Monate zäher und kreativer Verhandlungen, bis Almonty letztendlich den Zuschlag erhielt. Sowohl die Corona Pandemie als auch der kriegerische Konflikt mit Russland bringt die Weltwirtschaft in eine fragile Lage. Lieferketten sind bereits unterbrochen. Gerade in der Halbleiterindustrie, wo Wolfram ebenfalls eingesetzt wird, kommt es zu Verzögerungen, so dass z.B. die Elektromobilindustrie starke Einbußen in ihrer Produktion hinnehmen muss.

    Almonty CEO Lewis Black sieht auf kurze Sicht nur sehr begrenzte Möglichkeiten, hier Abhilfe zu schaffen. "Dies ist ein globales Problem und erfordert daher eine globale Koordinierung, die unter Berücksichtigung der nationalen Interessen kaum zu erreichen ist", sagt er dem Fachmagazin IPP&T.

    Auf dem zweiten International Investment Forum im Februar bekräftigt Lewis, “Ich glaube, unsere deutschen Investoren haben wirklich verstanden, wie wichtig Wolfram für die Weltwirtschaft ist, vor allem in diesen neuen Technologie-, Metall- und Technologiesektoren, wie Batterien für Elektrofahrzeuge und Halbleiter. Das bedeutet, dass sie kein Projekt haben wollen, das ihnen um die Ohren fliegt. Sie haben uns also sehr, sehr streng geprüft vor unserem Deutschen IPO. Und ich denke, die deutschen Investoren wissen, wie streng die Zulassungsbehörde für den deutschen Markt ist.”

    Mit einer der größten Ressourcen an Wolfram in Südkorea ist Almonty daher exzellent aufgestellt, den derzeitigen Konfliktverursachern die Stirn zu bieten und Handelspartnerschaften zu vertiefen für die Industrien weltweit, die in innovatve Technologien investieren und so die Energiewende forcieren. Eine umfangreiche Recherche zu Almonty findet sich hier.

    Bayer Aktie - Verkauf von Schädlingsbekämpfungs-Sparte

    Die Bayer AG hat den Verkauf der Schädlingsbekämpfungs-Sparte “Environmental Science Professional” abgeschlossen. Für rund 2,4 Mrd. EUR geht das Business an die Private Equity Firma Cinven. Cinven verwaltet Kapital im Auftrag von mehr als 200 Investoren weltweit. Cinven investiert in der Regel vier bis fünf Jahre in seine Portfoliounternehmen.

    Environmental Science Professional ist ein weltweiter Anbieter von Lösungen zur Bekämpfung von Schädlingen, Krankheiten und Unkräutern in nicht-landwirtschaftlichen Bereichen. Die Business-Unit beschäftigte im Jahr 2021 rund 800 Mitarbeiter, die in mehr als 100 Ländern das Geschäft und den Vertrieb unterstützen. Der Hauptsitz befindet sich in Cary, North Carolina, USA. Bayer hatte seine Entscheidung, das Geschäft zu veräußern, im Februar 2021 bekannt gegeben.

    Rodrigo Santos, Mitglied des Vorstands der Bayer AG und Leiter der Division Crop Science, betont, dass Bayer sich durch den Verkauf von nun an verstärkt auf den Geschäftsbereich Crop Science konzentrieren wird. Schon 2019 fing das Leverkusener Unternehmen mit der Umstrukturierung seines Portfolios an. Für 6,85 Mio. EUR trennte es sich von seiner Tiergesundheitssparte.

    Die jetzige Transaktion soll in der zweiten Hälfte dieses Jahres abgeschlossen werden. Mit den Nettoeinnahmen soll die Nettofinanzverschuldung von Bayer reduziert werden. Dies war auch 2019 der Grund, da die Schulden durch die Monsanto Übernahme gestiegen waren. Die Bayer Aktie verbuchte einen leichten Kursanstieg. Noch ist der Glyphosat-Skandal nicht ausgestanden.


    Ein Mischkonzern wie BASF mit 11 Geschäftseinheiten in 6 Segmenten investiert stark in Forschung und Entwicklung, inbesondere bei Batterietechnologien. Jedoch steht der Konzern vor den Herausforderungen der Digitalisierung und befindet sich mitten im Turnaround. Die Aktie sollte beobachtet werden. Materialien zur Produktion von Halbleitern, Batterien und Elektrofahrzeugen hingegen sind heiß begehrt und die Aktie der am Deutschen Markt notierten Almonty Industries daher einen tieferen Blick wert. Wer den Leverkusenern den Rücken stärken möchte angesichts ihrer Monsanto-Mammutaufgabe, der packt sich auch diese Firma auf die Watchlist.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Juliane Zielonka

    Die gebürtige Bielefelderin studierte Germanistik, Anglistik und Psychologie. Das aufkommende Internet in den frühen 90ern führte sie von der Uni zu Ausbildungen in Grafik-Design und Marketingkommunikation. Nach Jahren der Agenturarbeit im Corporate Branding wechselte sie ins Publishing und lernte ihr redaktionelles Handwerk bei der Hubert Burda Media.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Stefan Feulner vom 15.07.2024 | 05:10

    BYD, Altech Advanced Materials, Volkswagen – Antizyklische Kursgewinne

    • erneuerbare Energien
    • Elektromobilität
    • Batterietechnologie

    In den vergangenen Wochen hagelte es bei den Autobauern negative Nachrichten. Neben der Einführung der Strafzölle durch die Europäische Union in Richtung der chinesischen Elektroautoindustrie kam das deutsche Aushängeschild Volkswagen mit einer knackigen Gewinnwarnung um die Ecke. Wer jedoch mit herben Kursverlusten rechnete, wurde auf dem falschen Fuß erwischt. Ein starkes Zeichen für eine Beendigung der Korrektur und einer möglichen Trendwende.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 24.06.2024 | 04:45

    IPOs, Übernahmen und Merger – es geht wieder los! Varta, Altech Advanced Materials, Nel ASA und Cavendish

    • Wasserstoff
    • Batterietechnologie
    • E-Mobilität
    • China

    Täglich neue Rekorde an der NASDAQ lassen Anlegerträume wahr werden, doch Ende der letzten Woche gab es erste Korrekturanzeichen, der Top-Wert Nvidia musste 10 % vom Hoch abgeben. Kein Beinbruch nach knapp 100 % Anstieg seit Mitte April. Auch das Emissionsgeschäft läuft nun wieder an, denn Neulinge wollen die Gunst der Stunde nutzen. Der norwegische Wasserstoff-Pionier Nel ASA bringt so seine Tankstellentochter mit Erfolg an die Börse. Das schafft mehr Transparenz im Konzern und füllt die Kasse auf. Und während Varta schon wieder eine Umsatzwarnung veröffentlicht, bringt Altech Advanced Materials seine neuen Batterie-Technologien auf den Weg. In Sachen Errungenschaften ist „Made in Germany“ also immer noch „top“, die richtige Aktienauswahl bleibt allerdings Trumpf.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 17.06.2024 | 04:45

    Akute Bedrohung? Rüstung und Hightech im Fadenkreuz: Aixtron, Almonty Industries, Rheinmetall und Hensoldt

    • Rüstungsindustrie
    • Hightech
    • Rohstoffe
    • Wolfram
    • Strategische Metalle

    Mit der jüngsten Europawahl kann das konservative Lager deutlich an Stimmen hinzugewinnen. Bestimmt gibt es einen ganzen Blumenstrauß an Themen, welche zu dem sogenannten „Rechtsrutsch“ geführt haben. In kriegerischen Zeiten mag es den neutralen Beobachter aber nicht wundern, dass die selbsternannten Friedensparteien der Farben Rot und Grün erst mal ordentlich Federn lassen müssen. Denn die Kompetenz für Friedenschaffung und Sicherheit in Europa wird nun mal eher im konservativen Lager vermutet. Die Kapitalmärkte lieben derzeit Hightech und Rüstung, hier sprudeln die Aufträge und das Wachstum ist über Jahre gesichert. Für Börsianer ist jetzt ein genauer Blick auf diese Sektoren wichtig, denn die Renditelieferanten des ersten Halbjahres scheinen nun stärker zu korrigieren. Wie wird es hier mittelfristig weitergehen?

    Zum Kommentar