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09.12.2021 | 05:08

Barrick Gold, Barsele Minerals, Merck KGaA – Viel Bewegung im Markt

  • Gold
  • Akquisitionen
Bildquelle: pixabay.com

Aktuell herrscht am Goldmarkt wenig Bewegung. Der Goldpreis, der im Sommer des vergangenen Jahres seinen Höchststand bei rund 2.070 USD je Unze verbuchte, konsolidiert aktuell um die Marke von 1.800 USD. Trotz der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit hoher Inflation und historisch niedrigen Zinsen investieren Anleger lieber in renditestärkere Assets wie Aktien oder Kryptowährungen. Hinter den Kulissen bewegt sich am Goldmarkt jedoch vieles. Zuletzt vermeldete beispielsweise Tembo Gold den Einstieg durch Barrick Gold, weitere Akquisitionen werden folgen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: BARSELE MINERALS | CA0688921083 , BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084 , MERCK KGAA O.N. | DE0006599905

Inhaltsverzeichnis:


    Barrick Gold – Folgen weitere Übernahmen?

    Die Branche ist seit Jahren von mehreren entscheidenden Trends geprägt. Weltweit gehen die Goldgrade der Projekte zurück. Darüber hinaus mangelt es zunehmend an hochwertigen Entwicklungsprojekten. Zudem nehmen die Reserven, d.h. die noch nicht abgebauten Goldvorkommen, ab.

    Große Produzenten wie Barrick Gold setzen neben der Weiterentwicklung der eigenen Projekte und Explorationstätigkeiten verstärkt auf Akquisitionen. Experten erwarten in diesem Bereich eine deutlich steigende M&A-Aktivität, da im Zuge der derzeit hohen Goldpreise und Unternehmensgewinne sowie stark steigender Cashflow-Generierung neben einer Entschuldung, erhebliche Mittel für Übernahmen bereitstehen.

    Eine, für Barrick Gold eher kleine Transaktion, für das Explorationsunternehmen von Tembo Gold umso historischer, ist die strategische Beteiligung am Tembo-Goldprojekt in Tansania. Im Ostafrikanischen Land betreibt Barrick Gold im Goldfeld Lake Victoria die hochgradige Bulyanhulu-Mine. In den vergangenen Jahren kam es durch die alte Regierung, die dem Bergbau ablehnend gegenüberstand, zu Stillständen und zu einer Kapitalflucht. Erst nach der Wahl einer neuen Staatspräsidentin, die die Branche mit Subventionen stützt, kommt es zu einem Comeback des Sektors.

    Direkt an die Bulyanhulu-Mine des Majors grenzt das Tembo Gold-Projekt, an dem sich Barrick Gold nun mit 5,5% beteiligte. Zudem wurden für 6 Mio. USD sechs Lizenzen erworben. Für die Zukunft ging Barrick Gold die Verpflichtung ein, im Laufe von vier Jahren nach Abschluss der Transaktion mindestens 9 Mio. USD in das neu erworbene Lizenzgebiet zu investieren, was Tembo Gold nochmals im besten Falle 45 Mio. USD in die Kassen spülen würde.

    Barsele Minerals – Top-Projekt in Nordeuropa

    Ein weiteres hochwertiges Gold-Entwicklungsprojekt befindet sich in Nordschweden. Dieses wird über ein Joint Venture mit dem Major Agnico Eagle betrieben. Mit einem Besitzanteil von 55% gehört Agnico Eagle die Mehrheit, Barsele hält 45%. Für Barsele ist das eine komfortable und risikoarme Position, denn Agnico Eagle trägt als Betreiber die Kosten. Barsele selbst muss bis zum Abschluss einer Vormachbarkeitsstudie keine Barmittel aufwenden. Mit dem Abschluss der Pre-Feasibility Study kann der Major jedoch weitere 15% am Projekt erwerben und somit auf 70% aufstocken.

    In den letzten Monaten präsentierten beide Joint-Venture-Partner eine Absichtserklärung, wonach Barsele Minerals das Projekt auch komplett übernehmen könnte. Diese lief zwar Ende Oktober aus, an einem gemeinsamen Deal soll jedoch in der Zukunft weiter gefeilt werden.

    Das gleichnamige Barsele-Projekt im nördlichen Bereich des skandinavischen Landes umfasst eine Größe von 47.000 ha und steht laut dem Management der Belcarra-Gruppe, die die Geschicke bei Barsele Minerals leitet, für ein Potenzial von über 5 Mio. Unzen Gold. Bereits 2016 führte die Royal Bank of Canada (RBC) für Agnico Eagle eine Bewertung des Barsele Goldprojekts durch. Bei einem damaligen Goldpreis von unter 1.350 USD berechneten die Experten einen Projektwert in Höhe von 375 Mio. USD.

    Die beabsichtigte Transaktion umfasste ein Volumen von 45 Mio. USD. Agnico hätte mit Vollzug der Kapitalmaßnahme rund 15% der Anteile an Barsele Minerals gehalten. Barsele Minerals ist aktuell mit einem Börsenwert von 59 Mio. CAD bewertet. Sollte der Deal trotz Auslaufens des LOI zu Stande kommen, würde die Unterbewertung zu Tage treten.

    Merck KGaA – Vorausschauende Transaktion

    Bereits 2019 ist das DAX-Unternehmen Merck mit der Akquisition von Versum in das Geschäft mit Elektronikmaterialien für die Halbleiterindustrie eingestiegen. Diese wollen die Darmstädter bis 2025 mit Investments von mehr als 3 Mrd. EUR ausbauen.

    Angesichts des Chipmangels will der Merck-Konzern nun eine neue Plattform namens Athinia schaffen, die die Datenanalyse in der Halbleiterindustrie verbessern soll. Aus diesem Grund soll die Zusammenarbeit mit dem US-Datenspezialisten Palantir ausgebaut werden. Die Plattform soll eine bessere Transparenz bei Lieferketten aufzeigen, um den weiter drohenden Chipmangel zu bekämpfen.

    Auf der Plattform sollen sowohl Chip-Hersteller als auch Lieferanten kommunizieren, um so Effizienzsteigerungen zu erzielen, hieß es in einer Pressemeldung. Zudem soll sie den Branchenakteuren tieferes Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Materialien und Prozessen in Produktionsanlagen für Halbleiter verschaffen.


    Obwohl der Goldpreis seit Monaten um die Marke von 1.800 USD je Unze pendelt, ist der Markt für Akquisitionen bereits am Laufen. Barrick Gold kaufte sich mit zunächst 5,5% bei Tembo Gold ein. Auch bei Barsele Minerals dürfte sich einiges tun. Wenn der Deal mit Agnico doch noch zustande kommt, ist die Aktie klar unterbewertet. Merck baut für die Zukunft aus und tritt der Halbleiterkrise entgegen.


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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

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