09.06.2022 | 05:10
Rheinmetall und BYD mit neuen Partnern, Triumph Gold vor langfristigem Kaufsignal
Die Aktienmärkte sind aufgrund der weiterhin ungelösten geopolitischen Probleme nervös, die Stimmung schwankt zwischen Optimismus und Pessimismus und ein klarer Trend ist nicht zu erkennen. Neben dem Ukrainekrieg ist das vorherrschende Thema die Eindämmung der stark gestiegenen Inflation, ohne dagegen das Wirtschaftswachstum abzuwürgen. Weitere Zinsschritte sind, betrachtet man die aktuellen Statistiken, Gift für die Börsen. Dagegen stehen die Ampeln für Edelmetalle fundamental seit langem auf grün, die Kurse von Gold und Silber tendieren jedoch eher Richtung Süden.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
RHEINMETALL AG | DE0007030009 , TRIUMPH GOLD CORP. | CA8968121043 , BYD CO. LTD ADR/2 YC 1 | US05606L1008
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Triumph Gold – Weiter antizyklische Kaufchance
Bei Gold scheiden sich die Geister. Fundamental, so der Tenor der meisten Marktteilnehmer, müsste das gelbe Edelmetall bereits weit über den Höchstständen bei rund 2.070 USD je Unze stehen. Die hohe Inflation, gepaart mit den historisch niedrigen Zinsen, dürften vor allem Gold früher oder später zu neuen Höhen verhelfen. Zudem kommen die historisch hohen Verschuldungsgrade der Staaten, die ein zu starkes Erhöhen der Zinsen schier unmöglich machen. Dagegen gibt es aus den Reihen vor allem der Elliott-Wellen-Chartisten die Meinung, dass noch eine fertige Abwärtswelle, die zwischen 1.600 und 1.680 USD je Unze ihr Ende finden sollte, benötigt wird, bevor der große Schuss zu deutlich neuen Höchstständen erfolgen sollte.
Fakt ist jedoch, dass Gold seit jeher als Inflationsschutz dient und auch diesmal eine Quote um die 10% vom Portfolio angestrebt werden sollte, um sich gegen die Teuerung zu wappnen. Neben physischem Gold ist es daher an der Zeit, antizyklisch in attraktive Goldminenproduzenten oder Explorer wie Triumph Gold zu investieren. Dabei liegt der Fokus der Kanadier auf dem Freegold-Mountain-Projekt im bergbaufreundliche Yukon. Freegold Mountain ist zu 100% im Besitz von Triumph Gold und beherbergt mit Nucleus, Revenue und Tinta Hill drei Mineralvorkommen gemäß National Instrument 43-101. Zudem sind die Liegenschaften Big Creek und Tad/Toro, die neben Gold auch das elementar wichtige Metall für die Energiewende, Kupfer, beinhalten, ebenfalls im kompletten Besitz von Triumph Gold.
Betrachtet man die kürzlich vermeldeten Ergebnisse aus dem 6.615m langen Diamantbohrprogramm des vergangenen Jahres, erkennt man das enorme Potenzial der Liegenschaft. In jedem gemeldeten Bohrloch wurden anomale Gold-, Silber- und Kupferwerte durchteuft. Die Ergebnisse weisen zudem auf ein breites Mineralisierungssystem mit Zonen, die große Erztonnagen beherbergen und gleichermaßen Oxid-, Übergangs- und Sulfiderze enthalten. Dabei entdeckte Triumph Gold bei Bohrungen 300m abseits der Lagerstätte Nucleus im Yukon eine Goldmineralisierung im Bereich der Verwerfungszone Big Creek South Fault. Mit einem Börsenwert von 8,25 Mio. EUR dürfte Triumph Gold bei einem nachhaltigen Anstieg des Goldpreises überproportional profitieren.
BYD – Neue Freundschaften entstehen
Es wäre eine Art Elefantenhochzeit in der Elektromobilitätsbranche. BYD und Tesla vereint. Zumindest was das Batteriegeschäft mit der eigenentwickelten Blade-Technologie beim chinesischen Autobauer anbelangt, könnte der US-Platzhirsch bald der erste große Kunde werden. "Wir sind jetzt gute Freunde von Elon Musk, weil wir uns darauf vorbereiten, Tesla sehr bald mit Batterien zu beliefern", zitiert CNBC Lian Yubo, BYDs Executive Vice President, in einem Interview mit chinesischen Staatsmedien.
Einen weiteren Paukenschlag vermeldete das „build your dream“-Unternehmen anlässlich der neuesten Absatzzahlen für den Monat Mai. Mit insgesamt 114.943 ausgelieferten Fahrzeugen wurden die schon sehr guten April-Zahlen von 106.042 noch einmal getoppt. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Menge der elektrisch betriebenen Fahrzeuge mit einem Plus von über 250% mehr als verdreifacht. Seit Januar 2022 steigerte BYD den NEV-Absatz um 348,1 % auf 507.314 Fahrzeuge. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet käme das Unternehmen damit auf rund 1,2 Mio. verkaufte Elektroautos.
Die jüngsten Erfolge spiegeln sich im äußerst erfreulichen charttechnischen Bild wider. So steht der Kurs der BYD-Aktie bei Tradegate mit 36,08 EUR dicht vor dem Erreichen eines neuen Höchststandes bei 36,70 EUR. Sollte die Marke geknackt werden, dürfte noch einmal kräftig Volumen in den Titel kommen. Langfristig scheint BYD die vielversprechendste Wette auf die Elektromobilität.
Rheinmetall- Sinnvolles Joint Venture
Fast täglich werden neue Aufträge für den Rüstungskonzern Rheinmetall vermeldet. Ohne Zweifel kommt die kritische Lage in der Ukraine und die Aufrüstung in der westlichen Welt zu Gute. Die vollen Auftragsbücher wurden deshalb bereits mit Kurssteigerungen von über 100% auf Niveaus von knapp 225 EUR belohnt. Aktuell zieht der Kurs nach einer Korrektur bis 180 EUR wieder an und könnte aus charttechnischer Sicht noch einmal an den Höchstständen anklopfen. Ob danach noch Kraft für einen weiteren großen Move vorhanden ist, darf bezweifelt werden. Neben der ambitionierten Bewertung befinden sich mehrere Indikatoren im überkauften Bereich, eine Abkühlung des Kurses wäre somit nicht auszuschließen.
Fundamental konnte Rheinmetall ein Joint Venture mit Krauss-Maffei Wegmann (KMW) in Litauen vermelden. Hierbei geht es um die logistische Betreuung der Gefechtsfahrzeuge der litauischen sowie weiterer im Baltikum stationierten NATO-Streitkräfte. Beide Joint Venture-Partner halten jeweils 50% am Unternehmen mit dem Namen „Lithuania Defense Services“.
Laut einer Firmenmeldung wird es die Hauptaufgabe sein, die geschützten Mannschaftstransportfahrzeuge Boxer in der litauischen Version „Vilkas“ zu betreuen. Darüber hinaus sollen weitere Gefechtsfahrzeuge der baltischen Staaten sowie die von den während der Enhanced Forward Presence-Rotationen im Baltikum stationierten NATO-Streitkräften eingesetzten Gefechtsfahrzeuge instandgesetzt werden. Hierzu zählen die gemeinsamen Systeme Boxer und Schützenpanzer Puma, der Bergepanzer 3 Büffel in unterschiedlichen Varianten sowie der Kampfpanzer Leopard 2 und die die Panzerhaubitze 2000.
Der Aktienmarkt zeigt trotz einiger Stärkezeichen noch keinen klaren Trend, dass die Korrektur vorüber ist. Unbeeindruckt davon performen BYD und Rheinmetall. Triumph Gold sollte langfristig antizyklisch eingesammelt werden.
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