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19.02.2021 | 05:19

Defense Metals, BYD, NEL, Plug Power – Seltene Erden, wer ist der Schnellste?

  • Seltene Erden
Bildquelle: pixabay.com

Knappheit ist das Thema 2021! Völlig falsch kalkuliert haben die westlichen Regierungen in Sachen technologischer Fortschritt. Sie werden nun von der Industrie vor sich hergetrieben, Entscheidungen die schon vor 5 Jahren hätten fallen müssen, werden jetzt jäh nachgezogen. Seit dem Battery Day Mitte September 2020 ist klar, dass ein Technologieriese wie Tesla unter Führung von Elon Musk in die großangelegte Batterie-Serienproduktion einsteigen wird. Was fehlt, ist der vollständige Schulterschluss zwischen Batterie- und Autohersteller, dass die produzierten und teuer entwickelten Hochleistungsbatterien auch durch entsprechende Nachfrage bei E-Autos verbaut werden. In Abstimmungsrunden zwischen Autoindustrie und EU ist die Entscheidung wohl schon gefallen: Die e-Mobilität wird kommen und zwar in der großen Version…!

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
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Inhaltsverzeichnis:


    Defense Metals – Hier geht es konsequent weiter

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    Industrienationen sind heute extrem abhängig von einer gesicherten Rohstoffversorgung. Nicht zuletzt ist genau der Punkt Beschaffung und Sicherung weit oben angesetzt in der Politik und von vielen Vertragsverhandlungen begleitet. Seltene Erden stellen neben der eh schon vorherrschenden Kupferknappheit einen entscheidenden Engpass-Faktor für alle mögliche Hightech-Anwendungen dar. Mit den Begleiterscheinungen der Pandemie entsteht schon wieder ein Knappheitsproblem, die Lage gilt als ernst. Das zeigte die weltweit nervöse Reaktion auf eine Ankündigung Chinas, dass es die Nachfrage nach den sehr seltenen Metallen Indium und Germanium künftig nicht mehr befriedigen könne. Bleibt zu hoffen, dass die wenigen Seltene Erden-Projekte tatsächlich konsequent weiterentwickelt werden, denn der Hauptanbieter China könnte den Hahn auch schlichtweg zudrehen – dann stehen die Hightech-Bänder in den USA und Europa still.

    Umso wichtiger finden wir die jüngste Meldung von Defense Metals Corp. aus British Columbia, dass man im Pilotprojekt Wicheeda zusätzliche hydrometallurgische Testarbeiten durchgeführt hat, bei denen ein hochgradiges Seltenerdelement (REE)-Mineralkonzentrat verwendet wurde, das in der eigenen 26-Tonnen-Flotations-Pilotanlage von Defense Metals produziert und ein Mineralkonzentrat mit durchschnittlich 7,4% NdPr-Oxid (Neodym-Praseodym) lieferte. Das per Straße zugängliche REE-Konzessionsgebiet Wicheeda liegt in der Nähe von Prince George, einem exzellent angebundenen Standort. Es beherbergt angezeigte Mineralressourcen von 4.890.000 Tonnen mit durchschnittlich 3,02% leichten Seltenerdmetallen ("LREO") sowie abgeleitete Mineralressourcen von 12.100.000 Tonnen mit durchschnittlich 2,90% LREO. Das sind sehr erfreuliche Werte.

    Bei der nun gezeigten Verfahrenskontrolle wird das Risiko der geplanten hydrometallurgischen Pilotanlage stark verringert und es führt Im Projekt zu einer größeren Flexibilität beim zukünftigen Design. Die Investition wird sich schnell kommerzialisieren lassen. Die Defense-Aktie hat schon reagiert und stieg allein im Februar um mehr als 80%. Hier sollte jede Schwäche zum Einstieg genutzt werden, die Story läuft weiter!

    BYD – Die Analysten bleiben bullish

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    Der chinesische Technologiekonzern „Build your Dreams“ (BYD) schafft es, die US-Behörden zu überzeugen. Gestern gab es eine Rahmenvereinbarung für den Kauf von Elektrobussen durch den US-Bundesstaat New Mexico, der landesweite Vertrag steht noch auf der Agenda. Der Inhalt umfasst die Anschaffungs-Genehmigung für ortansässige Verkehrsbetriebe, sie können demnach BYD - Reise- und Stadtbusse kaufen, die aus amerikanischer Produktion stammen. BYD betreibt zu diesem Zweck ein eigenes Werk im kalifornischen Lancaster. Die dort produzierten Fahrzeuge bzw. Elektrobusse müssen den strengen "Buy America"-Standards entsprechen, um als ausländischer Hersteller überhaupt in einen Bieterprozess kommen zu können. Für den Chinesischen Hersteller ist dieses Commitment sehr wichtig für den landesweiten Markteintritt.

    Goldman Sachs-Analyst Fei Fang zeigt sich sehr optimistisch bezüglich der Zulassungszahlen von Elektroautos in China. In seiner aktuellen Studie geht Fang davon aus, dass im wichtigsten Automarkt der Welt in 2025 rund 4,6 Mio. E-Autos verkauft werden, 2030 soll der Absatz sogar auf 8,5 Mio. Einheiten steigen. Die Aktie von BYD befindet sich derzeit in einer Konsolidierung, das Hoch war bei 28,5 EUR – nun bröckelt der Chart etwas…! Nach einer Korrektur ist BYD wieder interessant.

    NEL – Starkes Wachstum angekündigt, Aktie bricht ein

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    Norwegens Wasserstoff-Spezialist Nel ASA will auch in 2021 weiter kräftig investieren. Primäres Ziel ist es, die Produktionskosten für grünen Wasserstoff radikal zu senken, nämlich auf 1,50 USD pro Kilo. Um die hohe Nachfrage nach seinen Produkten und Neuentwicklungen überhaupt stemmen zu können, will man in diesem Jahr mehr als 100 neue Mitarbeiter einstellen. Über 25% des im Jahr 2020 eingeworbenen Kapitals für Anlagen-, Ausrüstungs- und Technologieprojekte sollen eingesetzt werden, um je nach Marktbedarf weitere Kapazitäten aufzubauen.

    Der Umsatz im vierten Quartal 2020 lag bei 229,1 Mio. NOK, bescheidene 53,2 Mio. NOK mehr als im Vorjahreszeitraum. Dank der Beteiligung an Everfuel stieg das Gesamtergebnis des Unternehmens von einem Verlust von 93 Mio. NOK im vierten Quartal 2019 auf einen Gewinn vor Steuern von 1,3 Mrd. NOK. Der Auftragsbestand wuchs auf respektable 980 Mio. NOK, das Unternehmen verfügt über eine üppige Liquidität von 2,3 Mrd. NOK. Soweit so gut!

    Der Markt hatte leider viel bessere Zahlen erwartet, folgerichtig korrigierte die Aktie gestern ordentlich auf 2,60 EUR im Tief – das Hoch wurde vor 3 Wochen bei rund 3,40 EUR erreicht. Hier ist u.E. noch viel Luft nach unten, zwischen 2,00-2,25 EUR sollte man aber wieder Positionen aufbauen.

    Plug Power – Der Chart sieht nicht gut aus

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    Die Zahlen von NEL bringen natürlich auch die Plug Power-Fans ins Überlegen. Plug Power hat am Dienstag zwar einen großen Coup gelandet, aber geholfen hat es dem Kurs bislang nicht. In einer Kooperation mit dem Infrastrukturkonzern Acciona will das Unternehmen eine Produktions- und Verteilplattform für Wasserstoff in Portugal und Spanien aufbauen. Eigentlich ist die Nachricht über das gemeinsame Projekt mit einem europäischen Marktführer eine äußert positive Nachricht und würde eher die Verluste bei den Konkurrenten wie Nel, Ballard Power oder FuelCell Energy erklären.

    Allerdings kommt die Plug-Aktie schon seit 2 Wochen nicht mehr vom Fleck. Nach einem Hoch bei knapp 62 EUR fiel der Kurs gestern weitere 8%, nachdem der Kurs am Vortag in New York schon deutlich unter Beschuss war. Wir hatten hier mehrmals die Überbewertung angemahnt, die Aktie stieg trotzdem unentwegt weiter. An diesem Freitag ist auch Optionsverfall für den Februar 2021. Bleiben sie nach wie vor auf der Hut – denn die Aktie hat einen über 1000%-Anstieg hinter sich und noch nicht nennenswert korrigiert.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    In unserer heutigen, technologiegetriebenen Welt sind Seltene Erden zu unabdingbaren Bausteinen moderner Hightech-Anwendungen avanciert. Von leistungsfähigen Elektroautos, die eine umweltbewusste Mobilität versprechen, bis hin zur hochentwickelten Ausrüstung in der Rüstungsindustrie, deren Bedeutung in Zeiten geopolitischer Spannungen zunimmt – Seltene Erden sind überall. Diese Elemente, oft unsichtbar und doch entscheidend, ermöglichen erst die Funktionsweise und Effizienz der Geräte und Systeme, die in unserem Alltag beispielsweise in Smartphones zum Einsatz kommen. Seltene Erden sind zu einem stillen Rückgrat der technologischen Innovation und der Sicherheitspolitik geworden, deren Verfügbarkeit und Kontrolle über wirtschaftlichen Erfolg und strategische Überlegenheit mitentscheiden können.

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    Im dynamischen Umfeld der Börsenwelt sind es oft größere Bewegungen einzelner Aktien, die das aufmerksame Auge des Anlegers auf sich ziehen. Volatile Wertpapiere locken mit der Verheißung schneller Gewinne, doch sie signalisieren möglicherweise mehr als nur kurzfristige Marktschwankungen. Wenn Aktien in Bewegung kommen und sich von ihren üblichen Handelsmustern abheben, kann dies auf fundamentale Änderungen im Geschäftsumfeld, branchenspezifische Entwicklungen oder makroökonomische Wendepunkte hindeuten. Für den geschulten Investor könnte das genau der richtige Moment sein, in dem sich aussichtsreiche Einstiegsmöglichkeiten offenbaren. Aber Vorsicht: Nur wer bereit ist, hinter die Kulissen zu schauen und die Faktoren zu analysieren, die hinter der Volatilität liegen, kann auch wirklich von den Bewegungen des Marktes profitieren.

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