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21.08.2023 | 06:20

BYD, First Phosphate, JinkoSolar – profitieren vom wachsenden Stromspeicher Markt

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Bildquelle: pixabay.com

Die Elektrifizierung der Welt ist ein wichtiger Schritt, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Klimaziele zu erreichen. Um die schwankende Erzeugung aus erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind auszugleichen, sind Stromspeicher und Akkus unerlässlich. Sie können überschüssigen Strom speichern und bei Bedarf wieder abgeben. Eine vielversprechende Technologie für Stromspeicher und Akkus sind Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (LFP), die sicherer und günstiger als die Lithium-Ionen-Akkus sind, sowie eine längere Lebensdauer aufweisen. Doch auch erste Autobauer versuchen LFP-Batterien nutzbar zu machen. Der Markt für Stromspeicher wächst rasant. Wir sehen uns drei Unternehmen an, die von den Entwicklungen im Stromspeichermarkt profitieren können.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007

Inhaltsverzeichnis:


    BYD – erneuter Preiskampf

    In kaum einem Segment hat die Nachfrage nach Stromspeichern so rasant zugenommen wie in der Automobilindustrie. Nachdem sich nahezu allen großen Hersteller in diesem Segment tummeln und dort die Zukunft sehen, werden jede Menge Akkus benötigt. Doch der Kampf um die beste Batterie ist dadurch erst entbrannt. Vorne mit dabei ist BYD, ein chinesischer Hersteller von Elektrofahrzeugen, der auch Batterien und Mikrochips selbst herstellt. Die Blade Batterien von BYD gelten als führend. Damit hat man sogar Tesla den Rang abgelaufen. Seitdem ist ein Preiskrieg auf dem chinesischen Markt entfacht.

    Es gab zwar ein Abkommen, dass diese Preiskämpfe beenden sollte, doch es sieht nicht so aus, als wenn sich alle Anbieter auch daran halten würden. Tesla hat günstigere Versionen seiner Modelle S und X angekündigt. BYD bietet erschwingliche Autos und eine breite Palette von Modellen an, was zu seiner enormen Popularität auf dem chinesischen Automobilmarkt beigetragen hat. Trotz Herausforderungen wie Inflation und Zinssätze bleibt der Absatz von Elektrofahrzeugen weltweit stark, insbesondere in den USA, der EU und China. BYD baut seine Produktionskapazitäten für Elektrofahrzeuge und Batterien aus, wobei neue Werke in China in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 in Betrieb genommen werden sollen.

    Auch international will der Konzern expandieren, beispielsweise nach Thailand, wo 2024 eine EV-Fabrik ihre Produktion aufnehmen soll. Auch in Brasilien ist ein Werk in Planung. Seit dem 31. Juli ist die Aktie unter Druck und verlor bis Freitag in der Spitze rund 22 %. Der Kurs lag am Ende in Deutschland bei 25,86 EUR. Gründe dafür sind schnell gefunden, der erneute Preiskampf auf dem Heimatmarkt und Aussagen des Managements, nach denen BYD die Vision vom autonomen Fahren nicht weiterverfolgen will. Auch die Lockerung der Zinspolitik Chinas dürfte die ausländischen Anleger treffen. Langfristig scheint BYD aber gut aufgestellt zu sein.

    First Phosphate – PEA vorgelegt

    First Phosphate besitzt verschiede Grundstücke in Quebec mit über 1.500 km² Fläche. Auf den Liegenschaften befindet sich Anorthosit-Eruptivphosphatgestein, was als hochrein gilt. Die Batteriehersteller benötigen Phosphat mit einem hohen Reinheitsgehalt und genau das will das Unternehmen den nordamerikanischen Produzenten zu Verfügung stellen. Am 19. Juni wurde die Pilotanlage zur Produktion von Phosphatkonzentrat für gereinigte Phosphorsäure in Batteriequalität abgeschlossen. Damit wurden zu dem Zeitpunkt bereits über 900 kg Apatitkonzentrat hergestellt, die an Prayon SA, den größten europäischen Produzenten von gereinigter Phosphorsäure, in Belgien geliefert wurden, um dort entsprechend veredelt zu werden. In Zukunft wollen beide Unternehmen in verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten.

    Mitte Juli konnte First Phosphate die Unterzeichnung einer unverbindlichen Absichtserklärung mit NorFalco Sales bekannt geben, um die Lieferung von Schwefelsäure für die zukünftigen Produktionsanlagen abzusichern. Ein endgültiger Abnahmevertrag soll im Laufe der Zeit ausgearbeitet werden. Am 26. Juli wurde mit den positiven Ergebnissen der vorläufigen Wirtschaftlichkeitsstudie (PEA) für das Grundstück Lac à l'Orignal ein weiterer Meilenstein erreicht. Dort will das Unternehmen im Tagebau das Material für das Phosphorkonzentrat abbauen. Das Projekt soll über eine Lebensdauer von 14,2 Jahren jährlich durchschnittlich 425.000 t aufbereitetes Phosphatkonzentrat, 280.000 t Magnetit und 97.000 t Ilmenit produzieren. Das Projekt weist einen internen Zinsfuß vor Steuern von 21,7 % und einen Kapitalwert vor Steuern von 795 Mio. CAD auf.

    Die Amortisationszeit beträgt 4,9 Jahre, wenn man von einem Cashflow nach Steuern in 5 Jahren von 567 Mio. CAD ausgeht. Peter Kent, der President von First Phosphate zeigte sich zufrieden: „Unsere Strategie, die Investitionskosten niedrig zu halten und die Minengröße zu kontrollieren, spiegelt diese Ergebnisse der PEA sehr gut wider.“ Das Unternehmen ist in einem Wachstumsmarkt unterwegs. Lag das Marktvolumen 2021 noch bei 10 Mrd. USD soll es bis 2028 auf rund 50 Mrd. USD steigen. Die Aktie notiert derzeit bei 0,34 CAD und kommt damit auf eine Marktkapitalisierung von gerade einmal 17,6 Mio. CAD.

    JinkoSolar – Chinas Immobilienkrise belastet

    Chinesische Aktien haben es derzeit nicht einfach, das trifft auch auf JinkoSolar zu. Grund dafür ist die Immobilienkrise. Zuerst war es Evergrande und nun ist es das Bauunternehmen Country Garden. Hiervon könnte indirekt auch JinkoSolar betroffen sein, auch wenn die Zahlen für das 2. Quartal nicht dafür sprechen. Der Konzern konnte seine Modullieferungen deutlich ausbauen. Gegenüber dem Vorjahr gelang eine Steigerung um 74,4 % und 36,2 % gegenüber dem 1. Quartal. Vor allem die internationale Nachfrage ist für diesen Anstieg verantwortlich.

    Die Gesamteinnahmen stiegen auf 30,69 Mrd. CNY, was einem Anstieg von 31,5 % gegenüber dem Vorquartal und einem beeindruckenden Wachstum von 62,9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Bruttogewinn verzeichnete ebenfalls einen erheblichen Anstieg und erreichte 4,78 Mrd. CNY bei einer Bruttomarge von 15,6 %. Der bereinigte Nettogewinn lag bei 1,43 Mrd. CNY. Das Management hat die Ziele für die Modulauslieferung auf 70 bis 75 GW angehoben. Trotz der guten Zahlen ging die Aktie auf Tauchfahrt.

    Derzeit steht der Wert so tief, wie seit Mai 2021 nicht mehr. Dabei hat das Unternehmen die Technologie verbessert, liefert hervorragende Zahlen und ist daher derzeit unterbewertet. Schaut man sich die Analysten der Wallstreet an, so gibt es in den letzten 90 Tagen 6 Kaufempfehlungen, eine Empfehlung zum Halten und eine für den Verkauf. Die Kursziele reichen von 33 USD bis 77 USD. Im Schnitt liegt die Kurserwartung bei 56,61 USD. Derzeit handelt die Aktie bei 33,78 USD. Der Support bei 28,39 USD sollte halten, dann kann die Aktie zum Rebound übergehen.


    Die Elektrifizierung wird weiter vorangetrieben. Der Markt für Stromspeicher wird wachsen und neue Entwicklungen sollten Einzug halten. BYD hat mit seinen BLADE Batterien ein Ass im Ärmel. Gelingt die Internationalisierung hat die Aktie viel Potenzial. First Phosphate will einen wichtigen Beitrag für die nordamerikanische Batterieindustrie leisten und will gemeinsam mit seinen renommierten Partnern gereinigte Phosphorsäure liefern. Die Basis dafür ist mit der PEA gelegt. JinkoSolar bringt gute Zahlen, ist innovativ und trotzdem fällt die Aktie. Derzeit sieht der Titel, wie die beiden anderen, unterbewertet aus.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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