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13.12.2021 | 04:44

Aktien Standard Lithium, Defense Metals, Nordex – Der Bedarf an Metallen geht durch die Decke!

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Bildquelle: pixabay.com

Eine mögliche Explosion bei den Rohstoffpreisen deutete sich bereits im Jahr 2019 an. Einige Bergbaubetriebe fuhren ihre Minenleistungen sogar zurück oder stellten ihre Explorationstätigkeiten wegen niedriger Verkaufspreise ein. Dann kam auch noch die Pandemie, das brachte sowohl die Produktion als auch die Logistik weiter unter Druck, viele Betriebe mussten überdies wegen Anpassungen in der Hygiene-Infrastruktur länger als gedacht schließen. Bei dieser eh schon angespannten Versorgungslage kommt nun auch noch das Lieferkettenproblem hinzu. Vermutlich wird es unter diesen Voraussetzungen im Jahr 2022 nicht einfacher werden. Welche Unternehmen machen in diesem Umfeld von sich reden?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: STANDARD LITHIUM LTD | CA8536061010 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

Inhaltsverzeichnis:


    Standard Lithium – Die erwartete Konsolidierung ist eingetreten

    Ständiger Zankapfel mit China sind unter der Regierung Biden auch die US-Rüstungsexporte nach Taiwan, sie verschärfen das wirtschaftspolitische Klima erheblich. Denn heute werden Konflikte nicht mehr militärisch, sondern über Störungen in den Handelsabkommen ausgetragen. So gibt es für eine gewisse Zeit Strafzölle oder wie im Falle von China, diverse Ausfuhrverbote für wichtige Metalle und strategische Rohstoffe. Die große Nachfrage in der Elektromobilitäts- und IT-Industrie führt heute schon zu Lieferengpässen in den wichtigen Metallen wie Kupfer, Nickel und Lithium.

    Standard Lithium ist dabei, eine wichtige Resource in Arkansas aufzubauen, die aktuelle Bewertung von über 1 Mrd. USD zeigt die Wichtigkeit aktueller Projekte. Durch die Zusammenarbeit mit Lanxess und eine größere Finanzierung über die Koch Investment Group kommt das Unternehmen in der Realisierung deutlich schneller voran. Im November war die Aktie wegen Angriffen eines Short-Sellers unter Druck geraten, der Kurs stürzte von 15,90 auf 10,25 CAD ab. Die unsachgemäßen Vorwürfe konnten jedoch schnell aus dem Weg geräumt werden und die Aktie vollzog daraufhin einen 30%-Spike. Der Wert bleibt bei Anlegern unverändert gefragt.

    Dennoch hat sich die Euphorie bei Standard Lithium nach dem Einstieg von Koch wieder deutlich gelegt. Die Aktie ist Anfang Dezember mit ihrem erneuten Ausbruchsversuch über die 14 CAD-Linie zunächst gescheitert. Bei einem Kurs von 11,30 CAD rückt nun die Unterstützungszone 10 bis 11 CAD in den Fokus. Fundamental geht das Management einen konsequenten Weg, dennoch ist die Aktie mit einer Jahresperformance von über 300% weiterhin extrem korrekturanfällig. Für Investierte bietet sich ein charttechnisch sinnvoller Stop-Loss bei Unterschreitung der 10 CAD-Marke.

    Defense Metals – Der Produktion einen weiteren Schritt näher

    Die sogenannten Seltenen Erden sind eine spezielle Gruppe extrem rarer Metalle, man unterscheidet zwischen leichten und schweren Seltenen Erden. Im Durchschnitt entfallen mehr als 95% des Vorkommens auf Cer, Lanthan, Neodym und Praseodym. China ist mit über 80% Marktanteil der Hauptproduzent und Exporteur der begehrten Metalle.

    Der kanadische Explorer Defense Metals (DEFN) ist mit seiner Liegenschaft in Wicheeda, British Columbia in den Fokus der internationalen Rohstoff-Investoren geraten, weil die Ergebnisse einer Röntgenstudie zeigten, dass die Gehalte des seltenen Erden Metalls REE mittels kostengünstiger Front-End-Aufbereitung bestens gefördert werden können. Das vorhandene Neodym-Praseodym ist ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von magnetischen Bauteilen, z.B. in der Produktion von Kernspintomographen, Mikromotoren, Windkraftanlagen aber vor allem auch für Elektromobilität.

    Defense Metals Corp. hat nun die Ergebnisse seiner vorläufigen wirtschaftlichen Bewertung (PEA) und eine aktualisierte Mineralressourcenschätzung veröffentlicht. Das Projekt erreicht demnach einen Nettogegenwartswert (NPV) nach Steuern von 512 Mio. CAD bei einer Amortisationszeit von fünf Jahren ab Produktionsbeginn. Die Kalkulation geht dabei von einer teilweisen Selbstfinanzierung des Baus der hydrometallurgischen Anlage durch den Konzentrate-Verkauf aus und unterstellt Einnahmen von durchschnittlich 397 Mio. CAD pro Jahr aus dem Verkauf von REE-Mineralkonzentraten. Das Projekt liegt in der Nähe einer guten Infrastruktur, das ermöglicht eine Brutto-Marge von immerhin 65%. Die Studie sieht nach einer dreijährigen Bauphase einen Tagebaubetrieb mit einer Lebensdauer von 19 Jahren, die anfänglichen Investitionsausgaben (CAPEX) belaufen sich auf niedrige 461 Mio. CAD.

    Die um 36% erhöhte Mineral-Ressourcenschätzung (MRE) von Wicheeda umfasst bei einem Cutoff-Gehalt von 0,5% eine angezeigte Mineralressource von 5 Mio. t mit einem Durchschnittsgehalt von 2,95 % TREO und eine abgeleitete Mineralressource von 29,5 Mio. t mit einem Durchschnittsgehalt von 1,83 % TREO. In Erwartung eines positiven PEA-Ergebnisses schloss Defense Metals im Jahr 2021 ein 29 Löcher umfassendes Diamantbohrprogramm zur Ressourcenerweiterung auf 5.349m ab. Die Ergebnisse der Bohrungen werden im ersten Quartal 2022 erwartet. Die DEFN-Aktie hat nach einem starken Jahresauftakt in 2021 zuletzt bis auf 0,20 CAD konsolidiert. Die Marktkapitalisierung ist mit rund 23 Mio. CAD für das fortgeschrittene Projekt nun sehr attraktiv und lädt zur Aufstockung ein.

    Nordex – Starke Auftragseingänge machen Mut

    Bei der Nordex AG weht der Wind ziemlich heftig. Nach dem kürzlich erreichten Tief bei 12,73 EUR schoss die Aktie gen Norden und landete innerhalb von zwei Wochen fast 30% höher. Grund waren die üppigen Neu-Aufträge, die der Windanlagenbauer hereinholen konnte. Von ihrem Stammkunden WPD gab es eine Order über 47 MW in Schweden. Für den Windpark „Stöllsäterberget“ liefert die Nordex Group dabei acht Anlagen des Typs N163/5.X. Der Auftrag umfasst auch einen Premium Service-Vertrag der Turbinen über 15 Jahre mit einer Verlängerungsoption um weitere fünf Jahre.

    Der Windpark „Stöllsäterberget“ entsteht zwischen den Provinzen Värmland und Dalarna im Westen Schwedens nahe der norwegischen Grenze und wird im Sommer 2023 installiert. Für 2022 ist zudem die Lieferung und Errichtung von 33 Turbinen im 188 MW-Projekt “Karhunnevankangas” sowie 17 Anlagen im 96,9 MW-Windpark „Nuolivaara“ vorgesehen. „Mit Nordex haben wir einen Anlagenhersteller an unserer Seite, mit dem wir unsere Ziele für einen weitreichenden Beitrag zur Energiewende umsetzen können“, sagt Johanna Bohn, Länderverantwortliche für Schweden bei WPD.

    Bei einem Gesamtfirmenwert von 2,85 Mrd. EUR werden die Umsätze von gut 5 Mrd. EUR derzeit nur mit einem Faktor von 0,6 bewertet. Das liegt an der mangelnden Profitabilität von Nordex, denn ein Nettogewinn für die Aktionäre wird erst im Jahr 2023 erwartet. Bis dahin heißt es, Geduld mitbringen und den ersten Einstieg in der Aktie vollziehen. Im volatilen Jahresendgeschäft sollte das auch unter 14,50 EUR gelingen.


    Die Hightech-Branche braucht Zugang zu strategischen Metallen. Die Lieferketten von der Mine in die Produktionsstätten sind allerdings durch die Pandemie stark beeinträchtigt. Das führt zu Verzögerungen trotz guter Auftragslage. Standard Lithium ist als Explorer sehr hoch bewertet im Gegensatz zum Anlagenbauer Nordex. Wer in Seltene Erden investieren möchte, findet in Defense Metals gute Einstiegsparameter vor.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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