12.12.2023 | 05:10
Hensoldt, Defense Metals, RWE – Wichtige Meilensteine
Nachdem die Weltbörsen in den letzten Wochen zu einer Jahresendrally ansetzten, stehen die Chancen auf weitere Kursgewinne gut. Auch im letzten Monat eines ereignisreichen Börsenjahres herrscht noch reger Betrieb. Die Weichen im Hinblick auf die strategischen Ziele für ein erfolgreiches Gesamtjahr 2024 werden gestellt. Zudem müssen selbst Mitte Dezember größere Kapitalmaßnahmen unter Dach und Fach gebracht werden, bevor die Bücher geschlossen werden.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , RWE AG INH O.N. | DE0007037129
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Hensoldt AG – Bund zieht mit
Über 8 % ging die Aktie des Rüstungskonzerns in der vergangenen Woche auf Talfahrt, zum Ende der Woche standen die Zeichen jedoch auf Erholung. Der Grund für den Kurssturz war eine durchgeführte Kapitalerhöhung über 10,5 Mio. neuer Aktien zu einem Preis von 22,94 EUR, was den Taufkirchenern einen Bruttoerlös in Höhe von 241 Mio. EUR einbrachte. Rund 60 Mio. EUR zeichnete dabei der deutsche Staat, dem nach der Maßnahme weiterhin rund 25 % an Hensoldt gehören. Eine Beteiligung des Bundes am Rüstungskonzern ist vor allem aus sicherheitspolitischen Aspekten wichtig, gilt das Unternehmen doch als Lieferant wichtiger Radarsysteme unter anderem für den Eurofighter.
Die Einnahmen aus der Kapitalerhöhung plus neuer Kredite in Höhe von rund 450 Mio. EUR will das Unternehmen in der Nähe von München dazu nutzen, den Sicherheitstechnik-Spezialisten ESG zu übernehmen. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung und den Betrieb von Elektronik und Computersystemen, die teilweise sicherheitskritisch sind, und stellt dazu auch Beratungsleistungen bereit.
Hensoldt zufolge nimmt das Unternehmen eine wichtige Position im Rahmen des geplanten europäischen Luftkampfsystems FCAS und des Tarnkappen-Kampfflugzeugs F-35 von Lockheed Martin ein. Dieses Flugzeug soll zukünftig auch bei der Bundeswehr eingesetzt werden.
Defense Metals – Weiter durchgehend positiver Newsflow
Gerade zum Jahresende hin überschlagen sich die Ereignisse beim kanadischen Explorationsunternehmen, das mit dem 8.301 ha großen Wicheeda-Projekt ein Ass in Bezug auf die Energiewende im Ärmel hat. Die zu 100 % im Besitz befindliche Liegenschaft, die sich rund 80 km nordöstlich der Stadt Prince George im kanadischen British Columbia befindet, soll sich bei Produktion für 25.000 t Seltenerdoxid pro Jahr, was 10 % der aktuellen globalen Produktion bedeutet, verantwortlich zeigen. Die Voraussetzungen sind herausragend.
Neben der erstklassigen Metallurgie, ähnlich der produzierenden Mountain Pass-Mine in den Vereinigten Staaten, liegt das Projekt in der Nähe von Infrastrukturen, einschließlich Wasserkraftleitungen und Gaspipelines. Die nahe gelegene Canadian National Railway und wichtige Autobahnen ermöglichen einen einfachen Zugang zu den Hafenanlagen in Prince Rupert, dem nächstgelegenen großen nordamerikanischen Hafen zu Asien.
Neben der Tatsache, dass Defense Metals um den erfahrenen CEO Craig Taylor im dritten Quartal die Steigerung der Mineralressourcenschätzung veröffentlichte, wurde der dazugehörige Bericht nach NI 43-101 eingereicht, welcher Daten von rund 10.350 m und 45 Bohrlöchern beinhaltete, welche die Kanadier in den Jahren 2021 und 2022 explorierten. Dabei konnte die bisherige Schätzung aus dem Jahr 2021 in Bezug auf das enthaltene Metall um 17 % und in Bezug auf die Tonnage um 31 % aufgestockt werden. Die Schätzung für das Jahr 2023 umfasst dabei 6,4 Mio. t gemessene Mineralressourcen mit durchschnittlich 2,86 % Gesamtgehalt an Seltenerdoxiden.
Mit dem Abschluss des geotechnischen Diamantkern- und Schallinfrastruktur-Bohrprogrammes der Phase 2 im Tagebau erhofft sich Firmenlenker Taylor zudem, dass diese bedeutende Mächtigkeiten von REE-vererztem Karbonatit innerhalb der westlichen Grubenwand durchschnitten haben, die zuvor nicht bekannt waren. Angesichts des Erfolges der vorherigen radiometrischen Bodenuntersuchungen gab das Unternehmen eine 45 km² große geophysikalische Luftuntersuchung in der Umgebung der Seltenen Erden-Lagerstätte Wicheeda in Auftrag. Die laufende Vormachbarkeitsstudie für das Projekt wird voraussichtlich Ende des zweiten Quartals 2024 abgeschlossen sein.
RWE – Analysten begeistert
Von der letzten Aufwärtsbewegung des deutschen Leitindex DAX konnte das Versorgungsunternehmen mächtig profitieren. Mit einem Kursanstieg von rund 28 % seit Anfang August notiert die RWE-Aktie über der 40 EUR-Marke nahe an ihrem Jahreshoch bei 43,96 EUR. Geht es nach dem Analysten von J.P. Morgan, Vincent Ayral, ist das Erklimmen neuer Hochs nur eine Frage der Zeit. So sei der Energieversorger einer der größten Profiteure der Energiekrise. Dank der hohen Investitionen in den Bereich Erneuerbare Energien, das Unternehmen will bis zum Ende des Jahrzehnts rund 55 Mrd. EUR in grüne Energien investieren, sollte der Aktienkurs deutlich steigen. Das Kursziel für den Essener Konzern wurde von 58,00 EUR auf 59,50 EUR angehoben, das Urteil mit „Overweight“ bestätigt.
Einen Geldregen über 2,6 Mrd. EUR wird RWE von der deutschen Regierung erhalten. Wie „Bloomberg“ berichtet, liegt der Grund der Entschädigungszahlung im beschleunigten Ausstieg aus der Kohleverstromung. Das milliardenschwere Paket wird über einen Zeitraum von 15 Jahren ausgezahlt und deckt die Kosten für die Sanierung und Schließung der RWE-Bergwerke ab. "Mit der Beihilfe wird RWE für die vorzeitige Stilllegung seiner Braunkohlekraftwerke im rheinischen Revier entschädigt", teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit.
Die deutsche Regierung hatte die Vereinbarung ursprünglich für 2020 ausgehandelt, um den Kohleausstieg der Unternehmen im Jahr 2038 abzufedern. Im vergangenen Jahr schloss RWE einen neuen Vertrag mit der Regierung ab, der den Kohleausstieg um acht Jahre auf 2030 vorverlegt und die Laufzeit von zwei Braunkohleblöcken bis März 2024 verlängert, um die schlimmste Energiekrise in Europa seit Jahrzehnten zu mildern. Das Unternehmen erklärte, dass der Vertrag Einsparungen von etwa 280 Mio. t Kohlendioxid bedeuten würde.
Nach der Platzierung einer Kapitalerhöhung kommt die Hensoldt-Aktie zur Ruhe. Analysten sehen beim Versorger RWE weiteres Kurspotenzial. Defense Metals kommt im Hinblick auf die Beendigung seiner Vormachbarkeitsstudie wie geplant voran.
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