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23.02.2024 | 04:45

GreenTech bald wieder en vogue? Nel ASA, Klimat X, Nordex und Plug Power im Analysten-Check!

  • GreenTech
  • Klimawende
  • CO2-Zertifikate
  • Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

Trotz neuer Höchststände an den weltweiten Börsen kann der GreenTech-Sektor bislang keine Gewinne vorweisen. Gerade der in 2020/21 gehypte Wasserstoff-Sektor kommt seit 3 Jahren nicht mehr auf die Beine. Mit Kursverlusten von 70 bis 90 % hoffen Investoren, dass in absehbarer Zeit ein Boden erreicht werden könnte. Wir analysieren, ob das jetzt schon der Fall sein kann und stellen mit Klimat X eine Alternative in den Raum. Hier laufen die Geschäfte rund und die CO2-Einsparung wird sogar zertifiziert.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: KLIMAT X DEVELOPMENTS INC | CA49863L1067 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA - Wann zeigen die Norweger wieder Muskeln?

    Nel ASA kann sich derzeit nicht von seinem Negativtrend lösen. Mit knapp 72 % Verlust in den letzten 12 Monaten, führt die Aktie die Verlierer-Hitliste zusammen mit dem Branchenprimus Plug Power weiter an. Der Druck auf die Aktie läuft dabei mit hohen Umsätzen, offenbar trennen sich institutionelle Investoren von ihren Beständen. Viele Anleger haben die Aktie im Wasserstoff-Hype 2020/21 deutlich höher gekauft, mit 0,42 EUR steht der Wert aktuell nur 3 % über seinem Jahrestief.
    Analysten blicken derzeit sehr kritisch auf den Sektor. So auch die Schweizer Investmentbank UBS. In einer aktuellen Studie zum Thema Wasserstoff nahm man auch die Aktie von Nel ASA erstmals genauer unter die Lupe. Der Experte Christopher Leonard kommt in seinem Resümee auf seine Ersteinstufung „Verkauf“ mit 12-Monats-Kursziel von 3,70 NOK oder umgerechnet 0,32 EUR. Das ist immer noch 25 % unter dem aktuellen Niveau. Leonard glaubt, dass Nels Technologie hinter der Konkurrenz zurückbleibt und man preislich nur wenig konkurrenzfähig ist. Auch auf der Plattform Refinitiv Eikon raten nur noch 5 von 26 Experten zum Kauf. Die durchschnittliche Kurserwartung liegt mit 7,24 NOK aber noch relativ hoch, sie stand vor einem Jahr bei etwa 18,50 NOK.

    Für 2024e erwarten die Analysten Umsätze i. H. v. ca. 2,2 Mrd. NOK, damit stellt sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis immer noch auf eine Größe von 3. Es bleibt spannend, ob Nel im Jahr 2024 positiv überraschen kann. Über das letzte Jahr berichten die Norweger am 28. Februar und es wird wohl einen Ausblick geben. Das könnte den Titel erneut bewegen!

    Klimat X Developments – Nächster CO2-Deal in Mexico

    Die Umsetzung von CO2-neutralen Projekten stellt die Grundlage für eine nachhaltige Einsparung von Ressourcen dar. Leider war auch auf der letzten Klima-Konferenz COP28 in Dubai zu erkennen, dass vor allem Lippenbekenntnisse über die zukünftigen Einsparungen die Runde machen. Für die erfolgreiche Umsetzung von Klima-Modellen muss viel investiert werden, das kanadische Unternehmen Klimat X zeigt, wie Projekte mit bekannten Geldgebern aus der Industrie erfolgreich in die Tat umgesetzt werden können.

    Klimat X startete in Afrika, denn dort steckt die Industrialisierung noch in den Kinderschuhen. Hier ist es möglich, die ökologischen Fehler der westlichen Staaten noch frühzeitig zu vermeiden. Das Unternehmen kümmert sich um die Bewirtschaftung von Wald-, Land- und Seeflächen, um dem industriellen Flächenverbrauch an Urwald und Mangroven entgegenzuwirken. Die Idee ist so simpel wie erfolgreich: Man renaturiert sogenannte Kompensationsflächen, welche von lokalen Landbesitzern entgeltlich zur Verfügung gestellt werden und erhält für diese Maßnahmen Gutschriften in Emissionszertifikaten, welche wiederum von Investoren erworben werden können. Das Interesse von multinationalen Konzernen ist groß, denn sie brauchen Aktiva in ihrer Ökobilanz.

    Bislang stark in Afrika aktiv, kann Klimat X nun auch einen Deal in Mexico vermelden. Mit dem Partner Imperative Global Projects Pte. Ltd. schloss man eine verbindliche Absichtserklärung zur gemeinsamen Entwicklung eines groß angelegten Mangroven-Renaturierungs-Projekts im mexikanischen Bundesstaat Yucatan. Das Projektgebiet umfasst knapp 100.000 ha intakter und geschädigter Mangroven und bietet die Möglichkeit, bis zu 40.000 ha durch eine Kombination aus hydrologischer Reaktivierung der Gezeitenströme und großflächiger Neubepflanzung einheimischer Mangrovenarten wiederherzustellen. Nach Vollendung können hier mehr als 10 Mio. t Kohlenstoffzertifikate über einen Zeitraum von 30 Jahren erzeugt werden. Das Projekt wird nach den Verra-Standards durchgeführt.

    An der CIX-Börse in Singapur werden Spitzenpreise von über 30 USD pro t für Mangrovenprojekte erzielt, auch die Experten von Trove Research berichten, dass für naturbasierte Wiederherstellungsprojekte im Jahr 2024 Preise von über 20 USD erwartet werden können. Durch die sprunghafte Nachfrageentwicklung, wird laut der Boston Consulting Group bis zum Jahr 2030 sogar eine Marktverachtfachung erwartet. Die Aktie von Klimat X sollte ordentlichen Rückenwind bekommen, denn mit nur 7 Mio. CAD ist das Unternehmen nur mit einem Bruchteil der zu erwartenden Kompensationserlöse bewertet.

    Plug Power und Nordex – Nahe der historischen Tiefststände

    Auch Plug Power und Nordex befinden sich weiter im Tal der Tränen. CEO Andy Marsh von Plug Power wünscht sich mehr Regierungsinteresse, denn die privaten Investoren springen wohl erst auf, wenn sich die öffentliche Investitionsneigung wirklich in Richtung Wasserstoff bewegt. Dies ist aber trotz vieler Verlautbarungen nur homöopathisch sichtbar, keiner weiß heute, ob die alternative Energie-Technologie „Grüner Wasserstoff“ jemals zu vernünftigen Preisen bereitgestellt werden kann und damit flächendeckend zum Einsatz kommt. Die Berliner Ampel übt sich zwar zum H2-Thema geschickt in grüner Verbal-Erotik, kann aber keine schlüssigen Beweise für dessen effizienten Industrie-Einsatz vorlegen. Ohne eine fachliche Belegung dieser futuristischen Vorstellungen wird das wohl nichts.

    Das nächste Beispiel verfehlter Berliner Klima-Politik könnte die Windkraft sein. Denn auch hier ist der Ressourceneinsatz bis zur Inbetriebnahme der Anlagen so hoch, dass das fertige Windrad erst 8,5 Jahre unter Volllast laufen muss, bis eine Kostenkompensation in nachhaltiger Betrachtungsweise überhaupt erfolgt ist. Bekannterweise sind Anlagen in Deutschland mangels Windes im Schnitt aber nur zu 42 % ausgelastet, d. h. die Einspielung durch den Verkauf von grünem Strom bringt die Windräder innerhalb der 20-jährigen Betriebsdauer ohne Subventionen ökonomisch nur schwerlich ins Plus. Durch die nötigen „Öko-Umlagen“ hat sich der Strompreis in Deutschland aber in den letzten 5 Jahren verdoppelt und gefährdet damit den hiesigen Industriestandort nachhaltig. Die Aktie von Nordex ist ein Spiegelbild dieser Misere, 53 % Kursverlust in den letzten 3 Jahren. Zwar waren die Auftragsbücher des Windanlagenbauers zuletzt gut gefüllt, doch aufgrund steigender Kosten sinkt die Marge beständig. Ein wirklich profitables Unternehmen wird Nordex wohl in absehbarere Zeit nicht, damit kann eine Fremdkapitalquote von über 80 % auch mal gefährlich werden.

    Plug Power und Nel ASA führen die 12-Monats-Verliererliste an. Nordex hat zwar einen kleinen Gewinn für 2023 vermeldet, die Marge lässt aber zu wünschen übrig. Klimat-X liefert einen Deal nach dem nächsten, kann sich aber auch nur knapp behaupten. Quelle: Refinitiv Eikon vom 22.02.2024

    GreenTech-Aktien bleiben weiter unter Druck. Stark betroffen vom Abwärtstrend sind die großen, bekannten Standardtitel wie Nel ASA und Plug Power. Nordex enttäuscht mit einer schwachen Margenentwicklung und fällt erneut unter die wichtige Unterstützung bei 10 EUR. Für den Nebenwert Klimat X ist es Zeit für einen nachhaltigen Aufbruch nach oben, denn das Unternehmen liefert beständig.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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