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09.09.2022 | 05:08

300%-Chance bei Morphosys Aktie? Neues von BioNTech und Defence Therapeutics

  • Biotech
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Bildquelle: pixabay.com

Analysten sehen bei Morphosys 300% Kurspotenzial. Dabei gaben die jüngsten Quartalszahlen keinen Anlass zur Euphorie. Und auch nicht alle Analysten sind so positiv gestimmt. Positiv läuft es dafür derzeit bei BioNTech. Die Mainzer haben jetzt auch in Großbritannien die Zulassung ihres Impfstoffes für die Omikron-Varianten erhalten. Über den nachhaltigen Aktienkurs entscheidet jedoch mehr und mehr die Pipieline. Wichtige News mit Blick auf die Pipeline gibt es bei Defence Therapeutics. Bei präklinischen Studien für die Entwicklung des neuartigen zellulären Impfstoffs zur Krebsbekämpfung lag die Überlebensquote bei 100%. Der unkonventionelle Ansatz der Kanadier könnte die moderne Medizin revolutionieren. Mehr zu den drei Biotech-Aktien hier.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035 , MORPHOSYS AG O.N. | DE0006632003

Inhaltsverzeichnis:


    Revolutioniert Defence Therapeutics die moderne Medizin?

    Revolutioniert Defence Therapeutics mit einem unkonventionellen Ansatz die moderne Medizin? Dieses Ziel verfolgt das kanadische Biotech-Unternehmen jedenfalls und hat jüngst einen wichtigen Schritt auf diesem Weg erreicht. "Der Kampf gegen Krebs umfasst mehrere, aber spezifische Strategien, die direkt auf den Tumor selbst abzielen (z.B. CAR-T oder Immun-Checkpoint-Blocker). Die Rückbildung des Tumors allein reicht jedoch nicht aus, da der angegriffene Tumor wieder wachsen kann und zur Bildung von Metastasen im ganzen Körper führt. Um dies zu verhindern, muss ein therapeutischer Krebsimpfstoff entwickelt werden, der nicht nur in der Lage ist, Tumorzellen zu zerstören, sondern auch die Bildung einer langfristigen Gedächtnisreaktion hervorruft, die einen wirksamen Schutz vor späteren Tumorrückfällen bietet. Bisher waren Impfstoffe auf der Basis dendritischer Zellen nicht in der Lage, dieses Ziel zu erreichen, weshalb Defence Therapeutics einen anderen und unkonventionellen Ansatz wählte, indem es "mesenchymale Stromazellen mit seiner Accum-Technologie reprogrammierte, um leistungsfähige antigenpräsentierende Zellen zu erhalten“, erklärt CEO Sébastien Plouffe.

    Jetzt haben präklinische Studien bei Tieren für die Entwicklung des neuartigen zellulären Impfstoffs zur Krebsbekämpfung spannende Ergebnisse gebracht. Die Verabreichung des Defence-Impfstoffs zusammen mit den Immuncheckpoints Anti-PD1 haben einen Synergieeffekt ausgelöst, der ein Überleben von 100% der Versuchstiere mit bestehendem Lymphom zur Folge hatte. CEO Plouffe: "Dies ist ein weiteres eindeutig erfolgreiches Beispiel dafür, wie vielseitig einsetzbar und effizient die AccumTM-Technologie ist. Durch die Optimierung spezifischer Bestandteile des AccumTM-Moleküls kann Defence neue Produkte entwerfen und bestehende erweitern, die neuartige pharmakologische Eigenschaften aufweisen, welche bei der Entwicklung von neuen Produkten genutzt werden können, um in einem personalisierten medizinischen Ansatz gezielt gegen verschiedene Krebsindikationen eingesetzt zu werden.“ Die Aktie hat darauf bisher noch nicht reagiert und notiert auf Tradegate bei rund 1,32 EUR. Die Marktkapitalisierung liegt damit nur knapp über 40 Mio. EUR.

    BioNTech: Cash für die Pipeline

    Berenberg empfiehlt die Aktie von BioNTech mit einem Kursziel von 312 USD zum Kauf. Um die Umsatzschätzungen der Analysten zu erfüllen, müssten sich jedoch die Auftragsbücher des Mainzer Unternehmens wieder füllen, wenn die Booster-Vakzine im September die Zulassung erhalten. Genau dieses Szenario wird jetzt konkreter. Nach den USA und der EU haben BioNTech und Partner Pfizer in Großbritannien von den Behörden die Freigabe für die bivalente Omikron-Impfstoffvariante des COVID-19 Impfstoffs erhalten. Der Impfstoff Comirnaty habe die Standards für Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit erfüllt, heißt es vonseiten der Behörden. Der bivalente COVID-19 Impfstoff soll bereits für die Booster-Programme im Herbst genutzt werden. Die Auslieferung kann laut der beiden Unternehmen kurzfristig beginnen. Damit dürften BioNTech weiterhin hohen Einnahmen zur Finanzierung der Entwicklungspipeline zur Verfügung stehen. Diese Entwicklungen, u.a. gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie für sogenannte CAR-T-Zellen, werden über den langfristigen Erfolg des Unternehmens und die Aktie entscheiden. Für die Expansion prüft BioNTech die Eröffnung eines Standorts in Israel. "Mit seinen Initiativen im Bereich der öffentlichen Gesundheit ist Israel zu einem Vorbild im Umgang mit der Pandemie geworden und hat wesentliche Beiträge zum Verständnis von Covid-19-Impfstoffen und ihrer Bedeutung für die öffentliche Gesundheit geleistet", sagte Vorstand Ugur Sahin bei einem Treffen mit der israelischen Wirtschaftsministerin Orna Barbivai. "Unser Ziel ist es nicht nur, technologische Lösungen für die Pandemievorsorge Israels zu evaluieren, sondern auch neue Forschungskooperationen aufzubauen."

    Morphosys mit Kurspotenzial von 65 EUR?

    Lohnt sich bei Morphosys der Einstieg? Immerhin notiert die Aktie nahe dem 52-Wochen-Tief bei knapp über 16 EUR. Damit hat die Aktie des deutschen Biotech-Unternehmens innerhalb eines Jahres über 60% an Wert verloren. Charttechnisch befindet sich die Aktie in einem klaren Abwärtstrend. Und auch die Analystenmeinungen sind überschaubar. Von den vier begleitenden Banken stufen drei das Morphosys-Wertpapier mit „Halten“ bzw. „Neutral“ ein. Nur Berenberg rät zum Kauf. Das Kursziel liegt bei stolzen 65 EUR. Die letzten Quartalszahlen seien wenig überraschend ausgefallen, so die Analysten. Die Pipeline von Morphosys mache gute Fortschritte. Der Hauptfokus liege jetzt auf dem Alzheimer-Wirkstoff Gantenerumab. Deutlich skeptischer ist die Deutsche Bank. Die Umsätze mit dem Blutkrebsmedikament Monjuvi lagen erneut unter den Konsensschätzungen. Auch der Umsatzausblick sei enttäuschend und die geplanten, deutlichen Investitionssenkungen würden daran nicht wirklich etwas ändern. Aufgrund des Kursrutsches der vergangenen Wochen liegt das Kursziel der Analysten mit 30 EUR dennoch ein gutes Stück über dem aktuellen Kurs. Neuen Schwung in das Unternehmen und die Aktie bringt vielleicht ein Personalwechsel im Vorstand. So wird zum 1. Oktober Dr. Tim Demuth, derzeitiger Chief Medical Officer von Pieris Pharmaceuticals, die Position als Chief Research and Development Officer einnehmen.

    „Ich freue mich sehr zu diesem entscheidenden und spannenden Zeitpunkt zu Morphosys zu stoßen“, sagte Tim Demuth. „Die bisherigen klinischen Daten unterstreichen das enorme Potenzial der Pipeline des Unternehmens. Ich freue mich darauf, die Weiterentwicklung der Phase-3-Zulassungsstudien zu leiten, in denen Pelabresib in der Erstlinienbehandlung von Myelofibrose und Tafasitamab in der Erstlinienbehandlung des diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms untersucht werden. Sollten diese beiden Medikamente zugelassen werden, haben sie das Potenzial, die Standardtherapie bei aggressiven und schwer zu behandelnden Blutkrebsarten zu verändern. Ich freue mich, Teil dieser Reise zu sein und diese Medikamente den Patientinnen und Patienten zur Verfügung zu stellen.“


    Die Kursentwicklung aller drei Aktien war in den vergangenen 52-Wochen nicht positiv. Doch operativ kommen insbesondere BioNTech und Defence Therapeutics voran. Morphosys enttäuscht weiterhin bei der Monetarisierung und die angekündigten Reduzierungen der Entwicklungsausgaben sind für ein forschendes Unternehmen bedenklich.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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